Sharm el Sheikh, Werner Lau Diving Center / Sinai Divers, Naama Bay (Inaktiv)

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Vom 14.07. bis 21.07.2005 waren wir im Hotel Gran ...

Vom 14.07. bis 21.07.2005 waren wir im Hotel Grand Azure in Sharm el Sheikh. Vorweg hatte ich über das Internet ein 10-Tauchgänge-Paket bei der im Hotel ansässigen Tauchbasis Werner Lau gebucht. Bis auf ein bis zwei Wehrmutstropfen war das auch eine gute Entscheidung.

Die Basis im Hotel selbst ist sehr klein und ist auch nur soetwas wie eine Außenstelle der Hauptbasis an der Naama-Bay. Alles läuft hier sehr professionell und problemlos ab. Nettes weibliches Personal erledigt den Papierkram und gibt erste Tipps für das Kennenlernen der Tauchplätze um Sharm el Sheikh. Vorweg steht allerdings ein Check-Dive der mit 45,-- Euro extra zzgl. 10% Mwst. in keinerlei Verhältnis steht. Diesen habe ich am zweiten Tag nachmittags am Hausriff des Grand Oasis gemacht. Maske ausblasen, Automat einfangen, Tarierung checken...das war`s. Den Rest der Zeit taucht man ein wenig am Hausriff rum.

Am ersten Tag empfehle ich das sogenannte Local-Diving um den Ablauf eines Tauchtages bei Werner Lau kennenzulernen. Der läuft dann folgendermaßen : sehr pünktliches Abholen um 07:25 Uhr vor dem Hotel mit einem klimatisiertem Bus (Transfer wirklich gut) für die Fahrt zur Naama-Bay von wo aus alle Trips starten, Abklappern von 3-5 anderen Hotels um noch mehr Taucher einzusammeln. Dadurch bedingt kommt es zu Fahrzeiten auf Hin- und Rückweg von 45 bis 60 Minuten was sehr nervig ist, denn das Grand Azure ist das erste Hotel morgens als auch das letzten Hotel abends welches angefahren wird. Ankunft an der Naama-Bay in der Hauptbasis. Hier geht es zu wie auf dem Hamburger Hauptbahnhof. Als erstes meldet man sich bei dem ihm zugewiesenen Boot an, beantwortet die Frage ob man Mittagessen und Getränke möchte (80 ägyptische Pfund extra und in bar), teilt mit wo man am nächsten Tag tauchen möchte (auch hier teilweise Extrakosten), checkt dann u.U. sein Nitrox und wartet bis einer der Guides die Gruppe des jeweiligen Bootes zum Hafen bringt. Am Hafen selbst liegen um die 12 bis 15 Tauchboote welche morgens mit Flaschen und den Lebensmitteln beladen werden. Es geht zu wie im Ameisenhaufen, es stinkt bestialisch nach Diesel und man sollte keinesfalls den Anschluss an seinen Guide auf dem Weg zum Boot verlieren. An Bord werden alle auf das Oberdeck gescheucht und unten wird entsprechend beladen. Erst wenn das Boot ausläuft kehrt endlich etwas Ruhe ein. Während der Fahrt zum ersten Tauchplatz (in der Regel sind es zwei am Tag, ein dritter ist möglich aber natürlich nur gegen Extrakohle) macht man sein Equipment fertig und wartet auf das erste Briefing. Wer eine 15 Ltr.-Flasche hat ist etwas angeschmiert, denn diese passen nicht in die einzelnen Öffnungen für die Flaschen an den Sitzbänken und werden auf dem Boden gelagert. Hier muss man sich dann auch in der Regel umziehen...auf dem Boden. Meinen Ausflug zum Ras Mohammed fand ich deswegen mehr als nervig. Massenabfertiung pur, ca. 25-30 Taucher auf dem Boot in drei Gruppen, viel zu wenig Platz und Hektik ohne Ende, zwei Taucher sind aufgrund des dortigen Wellenganges und des Platzmangels samt vollem Equipment hingeknallt. Strömungstauchgang mit 30 Leuten...wie die Lemminge sind wir da vom Boot gehüpft. In diesen Umständen an Bord fühlte ich mich extrem Unwohl...wir haben uns dann mit einem der Guides mit einer 5er-Gruppe von den anderen abgesetzt und sind entgegen der Strömung von den anderen weggetaucht und.....wurden an der Jackfish-Alley prompt mit einem Walhai belohnt. GEIL !!!! Mein Ärger über den Ablauf am Ras Mohammed war natürlich sofort verflogen. Trotzdem nahm ich den Ablauf dort zum Anlass nur noch Local zur tauchen. Ich habe bewusst auf Dinge wie Straße von Tiran, Thistlegorm und Dunraven verzichtet weil ich entspannte Tauchgänge haben wollte und keinen Stress. Andere, durchaus erfahrene und eigentlich anspruchsvollere Taucher, teilten mit mir diese Meinung und gingen ebenfalls in den Folgetagen nur noch Local da es hier in der Regel deutlich ruhiger zugeht.

Schade war allerdings, dass fast alle Tauchgänge als Stömungstauchgänge abliefen und dementsprechend die Tauchplätze nicht so gut für Schnorcheler geeignet sind. Eine Tatsache welche mich doch sehr wütend machte, denn meine mich begeitende Freundin (Nichttaucherin) wollte gerne schnorcheln, hat dafür pro Tag 30,-- Euro !!! bezahlt und konnte es aufgrund der Strömungen an den jeweiligen Plätzen gar nicht.

Die Boote sind sauber, das Personal dort freundlich und hilfsbereit und das Essen gut. Für mich das Beste Verhältnis zwischen Komfort und Größe hat die Eagleray Sharm. Tolles Tauchboot !

Die Guides die ich in den Tagen hatte (Michael, Blanka, George, Andy und Julie) durchweg sehr gut. Gute und ausführliche Briefings und alles sehr auf Sicherheit bedacht. Anstandslos super.

Fazit:
Das Team vor Ort top, Fahrzeiten nervig, Boote gut, Preispolitik eine absolute Frechheit !! Obwohl man 10 Tauchgänge bezahlt kann man sich diese nicht einteilen wie man möchte sondern ist gezwungen jeden Tag zwei zu machen, also 5 Tage a zwei Tauchgänge...wenn man mal einen Tag aussetzen möchte und am nächsten und übernächsten Tag dafür drei Tauchgänge machen möchte geht das nicht. Ganz im Gegenteil : Ich habe dadurch einen, von mir im voraus bezahlten, kompletten Tag mit zwei Tauchgängen verloren (einfach verfallen ohne Gegenleistung) und musste für die anderen beiden dritten Tauchgänge noch jeweils 30,-- Euro nachzahlen. Also zwölf Tauchgänge bezahlt und nur zehn absoviert. Für effektiv vier Tage tauchen plus Checkdive, Eintritt Ras Mohammed, Zuschlag 15 Ltr.-Flasche und zwei Tage schnorcheln für meine Freundin habe ich insgesamt fast 600,-- Euro bezahlt und das, meine Damen und Herren von Werner Lau, ist eine absolute Ausbeutung.

Jungs und Mädels vor Ort spitze, Management mangelhaft !!! Deshalb auch nur vier Flossen...