Mavi Diving Bali im Alam Anda Ocean Front Resort & Spa

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Wir waren vom 19. April bis zum 1. Mai 2015 zu Ga ...

Wir waren vom 19. April bis zum 1. Mai 2015 zu Gast im Alam Anda Beach Resort. Das Hotel und die im Hotel befindliche Tauchbasis wird von Werner Lau betrieben. Wir berichten an dieser Stelle nicht nur über die Tauchbasis und die Tauchplätze, sondern, da das Hotel ebenfalls von Werner Lau betrieben wird und dort alles soweit eine Einheit bildet, daß sogar die Rechnung der Tauchbasis an der Rezeption beim Check-out bezahlt wird, zusätzlich auch über das Hotel Alam Anda.

1. Anreise nach Bali
Wir sind mit Singapore Airlines nach Bali gereist, da diese Airline über einen guten Ruf und eine gute Verbindung nach Indonesien verfügt. Der Sitzabstand in der Economy ist erträglich, das Essen für eine Airline relativ schmackhaft und vielschichtig. Auch gibt es im Entertainment-System genügend (auch aktuelle) Filme um zwölf Stunden totzuschlagen, sofern man Englisch gut genug kann, um die meist englischsprachigen Filme zu verstehen. Pro Reisendem stehen 30kg Freigepäck bereit, danach wird es teuer. Wir haben es geschafft einen Koffer mit unseren Klamotten und einen mit unserem Tauchgepäck unter der magischen Grenze zu halten.

Was allerdings gar nicht geht, ist der Reservierungs-Service von Singapore Airlines. Wir mußten überraschend aus familiären Gründen unseren Urlaub abbrechen, d.h. schnell einen neuen Rückflug buchen. Die Hotline in Indonesien konnte uns nicht helfen und verwies uns an den Reservation Desk in Frankfurt. Der allerdings hat selbst nach über einer Stunde in der Warteschleife nicht abgehoben (Ferngespräch aus Indonesien...). In unseren Augen eine absolute Unverschämtheit von Singapore Airlines! Wehe dem, der also auf minimalen Service bei einer Airline angewiesen ist, der sollte Singapore Airlines besser meiden.

In Denpasar sind wir nach gut zweieinhalb Stunden Flug gelandet und wurden dort direkt von unserem Fahrer eingesammelt.
Ein kleiner Tip an dieser Stelle: Man sollte auf jeden Fall die zahlreichen Kofferzieher ignorieren, die einem das Gepäck abnehmen und dann möglichst viel Trinkgeld für 50m Kofferziehen kassieren wollen.

Im Hoteltransporter angekommen, ging es auf eine dreistündige Fahrt an die Nordküste ins Alam Anda. An dieser Stelle sei bemerkt, daß es tatsächlich stimmt, daß auf Bali ständig irgendwo irgendwelche Zeremonien stattfinden und viele Straßen dadurch gesperrt sind. So erhielten wir aufgrund dieser Tatsache eine sowohl kulturell als auch landschaftlich interessante Tour über so mache kleine Bergstraße.
Im Hotel angekommen wurden wir gleich vom Rezeptionschef freundlich in Empfang genommen und der Check-in kurz und schmerzlos erledigt.

Obwohl wir nach einer über vierundzwanzigstündigen Anreise ziemlich auf dem Zahnfleisch daher kamen, konnten wir es uns nicht nehmen lassen wenigstens mit Maske und Schnorchel bewaffnet das erstaunlich ruhige Meer am Hausriff zu erkunden. Viel sehen konnten wir dabei leider nicht, da das Wasser sehr trüb war. Darüber hinaus trieben zahlreiche Plastiktüten und anderer Müll im Wasser. Nicht gerade ein perfekter Einstand.

2. Das Hotel Alam Anda
Die gesamte Hotelanlage ist in einen wunderbaren, sehr gepflegten tropischen Garten eingebettet. Von dem Hotelparkplatz zur Rezeption und zur Tauchbasis sind es nur wenige Meter. Wir hatten einen Seaview-Bungalow, der wie alle anderen Garten- und Seaview-Bungalows ein palmbedecktes Dach hat. Der Bungalow war gut gepflegt und alles stets sauber. Er ist in traditioneller Stelzenbauweise errichtet, so daß man ein paar Stufen nach oben gehen muß, um auf die Terrasse und durch eine Schiebetüre in das Zimmer zu gelangen.
Ebenso geht es ein paar Stufen hinab, um in das im hinteren Teil gelegene Badezimmer zu kommen. Mehr Informationen zu der Hotelanlage findet ihr auf der weiter unten angegebenen Website des Hotels.

Interessant zu wissen ist vielleicht noch, daß es auf der kleinen Terrasse vor dem Bungalow eine Art Kuschelecke sowie einen Tisch und Stühle gibt. Auf der rechten Seite der Außenwand befindet sich darüber hinaus eine sehr praktische Wäscheleine, die wir leider erst spät entdeckt haben. Der Bungalow ist also fast schon ein kleines, gemütliches Wohnhaus. Außerdem sollte man wissen, daß die Hotelanlage nicht irgendwo in der Landschaft steht, sondern mitten in einem Dorf. Es ist also durchaus möglich, daß man von der einen oder anderen Feier im Dorf etwas mitbekommt. Während sowohl Minibar als auch Klimaanlage relativ ruhig sind, kann die wütende Meeresbrandung jemanden mit leichten Schlaf schon mal um selbigen bringen, ebenso wie ein an Schlaflosigkeit leidender Hahn, der pünktlich nachts um zwei Uhr zu krähen anfängt für einen gewissen Lärmpegel sorgt. Ohrenstöpsel sollten allerdings generell bei keiner Reise fehlen. Apropos Minibar... Die Getränke in der Minibar kosten genauso viel wie im Restaurant.

Was uns während unseres gesamten Aufenthalts faszinierte war die freundliche und herzliche Art nahezu aller Hotelangestellten. Diese wirkte nicht gespielt, man hatte wirklich den Eindruck dort nicht nur Gast, sondern vor allem herzlich willkommen zu sein.

3. Werner Lau Tauchbasis im Alam Anda
Bereits kurz nach unserer Ankunft erfuhren wir, daß es einen Tag vor unserer Anreise einen Wechsel an der Spitze der Tauchbasis gegeben hatte. Als wir ankamen wurde die Tauchbasis bereits von Zina und Nick geleitet. Das freundliche junge Paar hat anscheinend alles fest im Griff, denn der gute Service und Standard den wir bereits seit Jahren vom The Oasis in Marsa Alam kennen, war auch in unseren zwei Wochen im Alam Anda vorzufinden.

Allerdings gibt es ein paar Unterschiede zu Ägypten. So sind die stets freundlichen und gut gelaunten Tauchguides so fix mit dem Herräumen und Zusammenbauen des Equipments, daß man sich an dieses „den Hintern nachtragen“ erst einmal gewöhnen muß. Allerdings ist es auch kein Problem seine Sachen selbst anzurödeln, wenn man höflich darauf hinweist, daß man das gerne selbst machen möchte. Man muß allerdings schnell sein, denn sonst ist die Ausrüstung bereits zusammengebaut, bevor man seine Kleidung in die eigens dafür vorgesehenen Fächer gelegt hat.

Equipmentraum, Trockenvorrichtungen für Jackets und Anzüge, Reinigungsbecken und natürlich das Hausriff sind jeweils nur wenige Meter voneinander entfernt. Wie bei Werner Lau üblich gibt es auch beim Tauchen im Alam Anda keine Mehrkosten für Nitrox. Gemessen wird das jeweilige Gasgemisch kurz vor dem Tauchgang am Hausriff oder bei den Ausfahrten bzw. Ausflügen vor dem Losfahren. Der Sauerstoffanteil schwankte schwach zwischen 31,5 und 33 Prozent.

Die Tauchgänge am Hausriff haben wir bis auf den Check-Dive selbst durchgeführt. An allen anderen Spots haben wir uns von Guides begleiten lassen, da diese einfach jede noch so kleine Schnecke oder Garnele zielsicher finden. Obwohl alle Guides einen wirklich klasse Job machen, sind uns Apang und Tarzan besonders im Gedächtnis geblieben. Gerade der schon ältere Tarzan hat eine herzliche Freude daran gehabt uns die kleinen Wunder zu zeigen, die das Meer seiner Heimat für uns bereithielt. Solche Tauchguides braucht die Welt!

4. Tauchplätze an der Nordküste von Bali
Es gibt verschiedene Möglichkeiten im Alam Anda zu tauchen. So wäre da natürlich das Hausriff vor der eigenen Türe, mit seinen drei Einstiegen und gut durch Führungsleinen und Bojen markierten Wegweisern.
Mit dem Tauchboot „Lumb Lumba“ gibt es darüber hinaus zwei Mal am Tag einen Ausflug zu den Local Dive Sites. Innerhalb weniger Minuten reicht man so bequem die Tauchplätze im näheren Umfeld. Ebenso werden aber auch Ausflüge in die weitere Umgebung angeboten. So dauert es mit dem Bus etwa 45 Minuten, bis man das berühmte Wrack der Liberty erreicht. Zu den Mantas vor der Insel Nusa Penida ist man am längsten unterwegs. Der Tagesausflug bringt drei Stunden Busfahrt und eine Stunde Bootsfahrt mit sich, einfach gerechnet natürlich. Im Prinzip ist man von 6 bis 17 Uhr unterwegs.

Nun würden wir natürlich gerne berichten, wie superschön und toll die Riffe im Norden Balis zum Tauchen geeignet sind, denn irgendeinen Grund muß es ja schließlich geben, warum so viele Taucher von Bali begeistert sind. Tatsache ist aber leider auch, daß wir von den 13 Tagen auf Bali 11 Tage Regen hatten, obwohl der April eigentlich nicht mehr zur Regenzeit zählt. Der viele Regen, der Wind, die Wellen und die Gewitter hatten natürlich auch Auswirkungen auf die Sichtweiten unter Wasser. Am Hausriff waren wir teilweise bereits froh, wenn wir 10m Sichtweite hatten. An allen anderen Spots schwankte die Sicht von Nullsicht aufgrund von ins Meer gespültem Schlamm und 20m bei „sehr guten“ wettertechnischen Bedingungen.

Auch die Sonne ließ sich bestenfalls für wenige Minuten unter Wasser sehen, so daß rückblickend im Prinzip jeder Tauchgang ab 15m Tiefe getrost als Dämmerungs- oder Nachttauchgang bezeichnet werden kann. Dafür konnten wir zum ersten Mal erleben, wie es unter Wasser aussieht, wenn es über der Oberfläche blitzt.
Wir haben es also geschafft zwei Wochen auf Bali beim Tauchen gewesen zu sein ohne eine einzige Aufnahme von einem in Sonne durchfluteten Riff zu machen.
Was uns dank unserer Videolampen aber dennoch gelang, waren zahlreiche Aufnahmen von Nacktschnecken, Garnelen, Mantis und anderem Kleingetier. Die Dinge eben, für die Bali hauptsächlich bekannt ist. Allerdings wären all diese Aufnahmen ohne Kunstlicht nicht möglich gewesen.

Und nachdem wir die einzigen Taucher mit einer entsprechenden Ausrüstung und dem Willen auch bei bescheidener Sicht zu tauchen vor Ort waren, waren wir als das Wetter so richtig schlecht wurde auch die einzigen die überhaupt noch zum Tauchen gegangen sind. Immerhin konnten wir so 21 Tauchgänge machen, von denen gut zwei Drittel im Bereich von 20-30m stattfanden. Schließlich wachsen in dieser Tiefe auch die Gorgonien, in denen das berühmte Pygmäenseepferdchen lebt. Und jeder Diveguide möchte seinen Gästen natürlich einen solchen Winzling zeigen.

Je nach Tauchplatz herrschte entweder gar keine Strömung oder es gab einen leichten bis mäßigen Drift. An der Liberty sorgte eine leichte Strömung sogar dafür, daß man zuerst auf dem Hinweg von Ost nach West und weiter oben vom West nach Ost zum Einstieg zurückgetragen wurde. Perfekt! Am Tauchplatz Soraya gerieten wir in eine Abwärtsströmung, die aber noch gut machbar war und keine Gefahr darstellte.
Großfische haben wir – von einem Barrakuda bei der Liberty und einer zwanzigsekündigen Mantabegegnung im aufgewühlten, trüben Meer vor Nusa Penida abgesehen – keine gesehen. Wenigstens können wir so behaupten die Abwesenheit von Großfisch oder Schildkröten während unseres Aufenthalts hat an der schlechten Sicht gelegen und nicht an der in Indonesien noch immer verbreiteten Cyanid- und Dynamitfischerei oder gar dem massenhaften illegalen Abschlachten von Meeresschildkröten im „Taucherparadies Bali“, das erst jüngst wieder durch die Presse ging.

Was auch wirklich schade ist, ist der Umstand, daß man an vielen Tauchplätzen Plastiktüten im Riff oder im Freiwasser findet. So kam uns am Manta Point vor Nusa Penida während des Sicherheitsstops mit einer der Wogen ein ganzer Schwall Plastikmüll entgegengetrieben. Auch am Hausriff oder den nahe gelegenen Tauchplätzen kann man so manchen Unrat in Form von Plastik, Säcken oder alten Kleidungsstücken entdecken, die zerrissen zwischen Korallen hängen. Ein sicheres Zeichen dafür, daß die Einführung eines Müllentsorgungs-Systems auf Bali dringend Not tut.
Was wir alles trotz der widrigen Bedingungen entdeckt haben, könnt ihr in diesem kurzen YouTube-Video sehen: https://youtu.be/WNwomBxsHWU

5. Unsere Erfahrungen, Tips und Hinweise
Die Einwohner Balis sind zu 80 Prozent Hindus. Und sie lieben es zu feiern und Zeremonien abzuhalten. Dadurch kann es immer wieder zu Sperrungen von Straßen kommen. Man muß also immer etwas Zeit einplanen, wenn man sich von A nach B bewegt. Für einen Rückflug von Denpasar, das übrigens über einen hervorragenden neuen Flughafen verfügt, um 12 Uhr mittags bedeutet dies also eine Abfahrt im Hotel um 6 Uhr morgens.

Im Alam Anda gibt es außer dem Tauchangebot auch noch zahlreiche Ausflüge zu kulturellen Stätten und Naturwundern. Allerdings haben wir aufgrund des sehr schlechten Wetters keine Ausflüge gemacht. Apropos schlechtes Wetter... Obwohl der April nicht mehr zur Regenzeit zählt und man uns versichert hat, daß der April 2014 so gut wie keinen Regentag hatte, würden wir unseren Fuß zukünftig frühestens im Mai auf balinesischen Boden setzen.

Die Menschen auf Bali sind ein freundlicher und herzlicher Menschenschlag mit dem man leicht ins Gespräch kommt. Wundert euch also nicht, wenn die eine oder andere Bedienung anfängt ein paar persönliche Worte mit euch zu wechseln und etwas über sich und ihre Heimat erzählt.

Pro Tauchgang wird von der Basis eine Flaschengebühr in Höhe von 50 Cent erhoben. Dieses Geld wird an die Einheimischen weitergeben (meist Frauen), die das Equipment an den Tauchplätzen vor Ort schleppen oder beim Ein- und Ausladen helfen. Wir finden das ist eine gute Sache, auch wenn man das Equipment im Prinzip auch selbst tragen könnte, so hilft dieser kleine Obolus doch zu einem kleinen Zusatzeinkommen für die Einheimischen und darüber hinaus wird die Akzeptanz von Fremden aus aller Herren Länder, die quasi mitten im Dorf tauchen gehen, erhöht.

Was man auch wissen sollte... Auf Bali leben in den Bergen die Götter und im Meer die Dämonen. Deshalb gibt es auf Bali keine Anlegestege für Boote. Denn über diese könnten die Dämonen aus dem Wasser an Land gelangen. Deshalb muß man immer ein kleines Stück durchs Wasser zum Tauchboot zurücklegen, egal was Wind und Wellen gerade so machen. Die schwere Ausrüstung wird allerdings zuvor von den Helfern auf das Boot gebracht. Es bleibt also alles machbar, schließlich heißt es ja auch SPORTtauchen.
Für Online-Junkies verfügt das Hotel Alam Anda über WLAN, wenn man 10 Euro pro Woche und Gerät dafür zu zahlen bereit ist, ab gut drei, vier Nutzern wird dieses aber schneckenlangsam bis unbrauchbar. Also besser einfach mal offline gehen.

Würden wir trotz der langen Anreise, des schlechten Wetters und der schlechten Sicht unter Wasser wieder nach Bali kommen? Wir meinen ja. Zum einen ist die Natur kein Zoo und schlechtes Wetter ist einfach Pech, zum anderen haben uns sowohl Land und Leute als auch die Unterwasserwelt fasziniert. Man muß sich dabei allerdings darüber im klaren sein, daß man keine Fischschwärme, ja gar nur sehr wenig Fische, dafür aber jede Menge Critter vor die Kamera bekommen wird. Kleinzeugs unter Wasser, Schneckenschubsen, Kultur, Tradition und Gastfreundschaft, darin ist Bali ganz groß, wenn man das will, ist man dort gut aufgehoben.