Im September 2001 waren wir auf der MaledivenInse ...
Im September 2001 waren wir auf der MaledivenInsel Veligandu, die zum sehr kleinen Rashdoo-Atoll gehört, das nördlich des Ari-Atolls liegt.
Das Atoll ist zwar nicht sehr groß, aber dafür gibt es eine ausreichende Menge an Tauchplätzen, die man in einem normal langen Urlaub ansteuern kann. An die 30 Spots sind auf einer Karte in der Tauchbasis verzeichnet, also genug, dass man in zwei Wochen nichts doppelt besuchen muß.
Das gute an den Tauchplätzen ist, dass kaum einer mehr als 20 Minuten mit dem Boot von der Insel entfernt liegt, also die Fahrzeiten erholsam kurz sind. Nur die wenigen Spots im Ari Atoll, die lediglich bei gutem Wetter angefahren werden, benötigen etwas mehr Anreisezeit, weshalb meist gleich ein Tagesausflug angeboten wird.
Die Tauchbasis:
auf Veligandu ist Ocean Pro zu Hause, ein Schweizer Unternehmen, das auch auf anderen Inseln der Malediven und in Ägypten Tauchbasen unterhält. Leiterin der Basis ist Ulrike (Uli), eine resolute, manchmal sehr mütterliche junge Frau. Absolut Spitze sind ihre Augen. Bei den Tauchgängen mit ihr macht sie einen auf Tiere aufmerksam, die man unter Garantie sonst übersehen hätte, z.B. Schaukelfische, die wahnsinnig schwer auszumachen sind oder Fangschreckenkrebse, bei denen man nur die Augen aus der Höhle ragen sieht.
Während unseres Aufenthaltes war da noch Herbie (genannt Herminator), dessen richtigen Namen wir nie erfahren haben. Obwohl ziemlich jung, war sein Umgang mit uns stets professionell und umsichtig, und er hat uns unter Wasser einige Male zum Lachen gebracht (was ja fast Körperverletzung ist).
Die Basis befindet sich direkt im Hotel am Strand. Es gibt neben einigen für uns unzugänglichen Räumen einen Kompressorraum, einen Schulungs- und einen Trocknungsraum für das Equipment. Die Ausrüstung, die man sich leihen kann, ist in ausreichender Anzahl vorhanden und in tadellosem Zustand.
Das Boot bietet bequem Platz für 14 Taucher plus Guides. Die Crew ist sehr um die Gäste bemüht und leistet teilweise erstaunliches, dieses Kähnchen bei schlechtem Wetter zu steuern und heil nach Hause zu bringen. Toll fand ich, dass man die Ausrüstung nicht durch die Gegend schleppen musste - die fertigen Körbe wurden immer von der Crew aufs Boot und danach wieder in die Basis gebracht.
Überhaupt, auf den Malediven wird „Tauchen für Faule“ betrieben. Im Gegensatz zu Ägypten, wo man die letzten Kräfte dafür braucht, wieder zum Schiff zu schwimmen, holt einen das Boot dort ab, wo man auftaucht. Das ist sicher zum Teil der oft und manchmal stark vorhandenen Strömung geschuldet, aber natürlich auch ein Ausdruck echter Dienstleistung.
Einmal in der Woche wird von der Basis eine Divers Night in der Bar veranstaltet, bei der es Informationen zur Unterwasserwelt der Malediven gibt und ein Film gezeigt wird. Erst da wird man als möglicher Kunde (falls man nicht sowieso mit der Absicht nach Veligandu gekommen ist) wahrgenommen und angesprochen. Die Basis selbst betreibt wenig Eigenwerbung. Man muß selbst auf sie zugehen, wenn man in der Richtung Ambitionen hat.
Tauchplätze:
Das Hausriff ist bequem über einen langen Steg an der Westseite und einen an der Südspitze zu erreichen. Weitere Einstiegsmöglichkeiten gibt es an festen, gekennzeichneten Punkten der West – und Ostseite. Dazu muß man allerdings die Lagune durchqueren. Die Riffkante zieht sich unterschiedlich weit vom Land um die Insel herum. Teilweise dauert deshalb der Weg vom Ein- zum Ausstieg (z.B. Einstieg Westseite bis Ausstieg Ostseite) bis zu 2 Stunden und ist deshalb für Schnorchelanfänger nicht zu empfehlen. Unbedingt sollte man sich die im Hotel und in der Basis aushängende Karte des Hausriffs gut ansehen oder in der Basis um Rat fragen.
Zu den Tauchplätzen ist generell zu sagen, dass alle Korallen durch die Bleiche (für alle Nicht-Eingeweihten, damit ist die Korallenbleiche aufgrund der Meereserwärmung durch El Ninjo gemeint) stark geschädigt, teilweise sogar völlig zerstört sind. An einigen Stellen gleicht es einem Trümmerfeld. Ich war jedenfalls entsetzt und zunächst enttäuscht. Verwöhnt durch die Farbenpracht der Unterwasserwelt Thailands hatte ich völlig andere Vorstellungen von den Malediven. Aber daran ist leider nichts zu ändern. Man sollte sich nur von vornherein darauf einstellen. Dafür entschädigt einen der Reichtum an Fischen doppelt, die trotz Bleiche wie durch ein Wunder in Unmengen vorhanden sind. Bei keiner meiner bisherigen Tauchreisen habe ich so viele Schildkröten, Rochen und Haie gesehen.
Es gab eigentlich keinen Tauchgang, wo wir nichts besonderes gesehen haben, sei es Geistermuränen, Unmengen an Lobstern, Sepia, Schaukelfisch oder ein riesiger, im Sand schlafender Napoleon. Vor allem Klein- und Krustentiere sind reichlich vorhanden, man muß sie nur entdecken.
Und man merkt, dass sich die Riffe wieder erholen. Teilweise sind schon bunte Korallen zu sehen, die auch manchmal schon eine schöne Größe erreicht haben.
Als die schönsten Plätze könnte ich Madivaru Corner, den "Kanal" mit seinen vielen Haien und natürlich das Ari Atoll nennen.
Was man sich nicht entgehen lassen sollte, ist ein Early Morning Blue-Tauchgang. Eigentlich ist man da auf der Suche nach Hammerhaien im Blauwasser, hat also keine Orientierung zu einem Riff. Das ist einfach phantastisch, schwerelos sowieso, aber dazu noch im völlig blauen Wasser zu schweben, und wenn man nach unten sieht, blitzen einem förmlich die Sterne entgegen (leuchtendes Plankton). Hammerhaie haben wir zwar beide Male keine gesehen, aber es war trotzdem das absolute Erlebnis.
Tauchpreise (Stand September 2001):
Die Preise sind richtig happig. Kein Vergleich zu Ägypten oder sogar Thailand. Hier kostet ein einzelner Tauchgang soviel wie woanders ein ganzer Tauchtag mit zwei Tauchgängen.
Nur drei Beispiele:
Tauchgang: 30 Dollar, 42 Dollar mit kompletter Leihausrüstung
6 Tage Non Limit : 300 Dollar, 410 Dollar mit kompletter Leihausrüstung (nur bei aufeinanderfolgenden Tagen)
Padi – Open Water Tauchkurs : 480 Dollar
Zum Betrag für den Tauchgang und Ausrüstung kommt dann noch pro Tag mit zwei Tauchgängen 16 Dollar für die Nutzung des Bootes dazu. Durch den Dollarkurs gehen die an sich schon hohen Preise zusätzlich an die Schmerzgrenze der Urlaubsfinanzen.
Die genaue Preisliste kann man auf der Homepage der Basis www.oceanpro-diveteam.com erfahren. Gut fand ich, dass die Abrechnung am Ende ziemlich fair ist. Die Guides sitzen dann eine ganze Weile und rechnen die für dich günstigste Preis-Variante aus (durch Tauchpakete oder andere Rabatte kann es günstiger werden). Und man kann den Betrag zusammen mit der Getränkerechnung des Hotels am Ende, sogar mit Kreditkarte, zahlen.
Was ich übrigens noch unbedingt empfehlen kann, ist ein privates Tauchvideo. Die Basisleiterin Uli geht dann bei den Tauchgängen mit der Kamera mit und schneidet am Ende in schon vorhandene Sequenzen von der Insel und den schönsten Unterwasseraufnahmen Szenen mit einem selbst hinein. Das kostet zwar um die 40 Dollar, aber es ist die absolut tollste Erinnerung an den Urlaub, die ich mir vorstellen kann. Besser als jedes Foto. Wir haben den Film dann zu Hause kopiert, damit die Kosten geteilt und immer, wenn der Winter zu schmuddelig und trist ist, ziehen wir uns in der Dünung schaukelnde bunte Fische oder einen Purzelbaum schlagenden Manta rein und träumen vom nächsten Urlaub und von Tauchen auf Veligandu.
Das Atoll ist zwar nicht sehr groß, aber dafür gibt es eine ausreichende Menge an Tauchplätzen, die man in einem normal langen Urlaub ansteuern kann. An die 30 Spots sind auf einer Karte in der Tauchbasis verzeichnet, also genug, dass man in zwei Wochen nichts doppelt besuchen muß.
Das gute an den Tauchplätzen ist, dass kaum einer mehr als 20 Minuten mit dem Boot von der Insel entfernt liegt, also die Fahrzeiten erholsam kurz sind. Nur die wenigen Spots im Ari Atoll, die lediglich bei gutem Wetter angefahren werden, benötigen etwas mehr Anreisezeit, weshalb meist gleich ein Tagesausflug angeboten wird.
Die Tauchbasis:
auf Veligandu ist Ocean Pro zu Hause, ein Schweizer Unternehmen, das auch auf anderen Inseln der Malediven und in Ägypten Tauchbasen unterhält. Leiterin der Basis ist Ulrike (Uli), eine resolute, manchmal sehr mütterliche junge Frau. Absolut Spitze sind ihre Augen. Bei den Tauchgängen mit ihr macht sie einen auf Tiere aufmerksam, die man unter Garantie sonst übersehen hätte, z.B. Schaukelfische, die wahnsinnig schwer auszumachen sind oder Fangschreckenkrebse, bei denen man nur die Augen aus der Höhle ragen sieht.
Während unseres Aufenthaltes war da noch Herbie (genannt Herminator), dessen richtigen Namen wir nie erfahren haben. Obwohl ziemlich jung, war sein Umgang mit uns stets professionell und umsichtig, und er hat uns unter Wasser einige Male zum Lachen gebracht (was ja fast Körperverletzung ist).
Die Basis befindet sich direkt im Hotel am Strand. Es gibt neben einigen für uns unzugänglichen Räumen einen Kompressorraum, einen Schulungs- und einen Trocknungsraum für das Equipment. Die Ausrüstung, die man sich leihen kann, ist in ausreichender Anzahl vorhanden und in tadellosem Zustand.
Das Boot bietet bequem Platz für 14 Taucher plus Guides. Die Crew ist sehr um die Gäste bemüht und leistet teilweise erstaunliches, dieses Kähnchen bei schlechtem Wetter zu steuern und heil nach Hause zu bringen. Toll fand ich, dass man die Ausrüstung nicht durch die Gegend schleppen musste - die fertigen Körbe wurden immer von der Crew aufs Boot und danach wieder in die Basis gebracht.
Überhaupt, auf den Malediven wird „Tauchen für Faule“ betrieben. Im Gegensatz zu Ägypten, wo man die letzten Kräfte dafür braucht, wieder zum Schiff zu schwimmen, holt einen das Boot dort ab, wo man auftaucht. Das ist sicher zum Teil der oft und manchmal stark vorhandenen Strömung geschuldet, aber natürlich auch ein Ausdruck echter Dienstleistung.
Einmal in der Woche wird von der Basis eine Divers Night in der Bar veranstaltet, bei der es Informationen zur Unterwasserwelt der Malediven gibt und ein Film gezeigt wird. Erst da wird man als möglicher Kunde (falls man nicht sowieso mit der Absicht nach Veligandu gekommen ist) wahrgenommen und angesprochen. Die Basis selbst betreibt wenig Eigenwerbung. Man muß selbst auf sie zugehen, wenn man in der Richtung Ambitionen hat.
Tauchplätze:
Das Hausriff ist bequem über einen langen Steg an der Westseite und einen an der Südspitze zu erreichen. Weitere Einstiegsmöglichkeiten gibt es an festen, gekennzeichneten Punkten der West – und Ostseite. Dazu muß man allerdings die Lagune durchqueren. Die Riffkante zieht sich unterschiedlich weit vom Land um die Insel herum. Teilweise dauert deshalb der Weg vom Ein- zum Ausstieg (z.B. Einstieg Westseite bis Ausstieg Ostseite) bis zu 2 Stunden und ist deshalb für Schnorchelanfänger nicht zu empfehlen. Unbedingt sollte man sich die im Hotel und in der Basis aushängende Karte des Hausriffs gut ansehen oder in der Basis um Rat fragen.
Zu den Tauchplätzen ist generell zu sagen, dass alle Korallen durch die Bleiche (für alle Nicht-Eingeweihten, damit ist die Korallenbleiche aufgrund der Meereserwärmung durch El Ninjo gemeint) stark geschädigt, teilweise sogar völlig zerstört sind. An einigen Stellen gleicht es einem Trümmerfeld. Ich war jedenfalls entsetzt und zunächst enttäuscht. Verwöhnt durch die Farbenpracht der Unterwasserwelt Thailands hatte ich völlig andere Vorstellungen von den Malediven. Aber daran ist leider nichts zu ändern. Man sollte sich nur von vornherein darauf einstellen. Dafür entschädigt einen der Reichtum an Fischen doppelt, die trotz Bleiche wie durch ein Wunder in Unmengen vorhanden sind. Bei keiner meiner bisherigen Tauchreisen habe ich so viele Schildkröten, Rochen und Haie gesehen.
Es gab eigentlich keinen Tauchgang, wo wir nichts besonderes gesehen haben, sei es Geistermuränen, Unmengen an Lobstern, Sepia, Schaukelfisch oder ein riesiger, im Sand schlafender Napoleon. Vor allem Klein- und Krustentiere sind reichlich vorhanden, man muß sie nur entdecken.
Und man merkt, dass sich die Riffe wieder erholen. Teilweise sind schon bunte Korallen zu sehen, die auch manchmal schon eine schöne Größe erreicht haben.
Als die schönsten Plätze könnte ich Madivaru Corner, den "Kanal" mit seinen vielen Haien und natürlich das Ari Atoll nennen.
Was man sich nicht entgehen lassen sollte, ist ein Early Morning Blue-Tauchgang. Eigentlich ist man da auf der Suche nach Hammerhaien im Blauwasser, hat also keine Orientierung zu einem Riff. Das ist einfach phantastisch, schwerelos sowieso, aber dazu noch im völlig blauen Wasser zu schweben, und wenn man nach unten sieht, blitzen einem förmlich die Sterne entgegen (leuchtendes Plankton). Hammerhaie haben wir zwar beide Male keine gesehen, aber es war trotzdem das absolute Erlebnis.
Tauchpreise (Stand September 2001):
Die Preise sind richtig happig. Kein Vergleich zu Ägypten oder sogar Thailand. Hier kostet ein einzelner Tauchgang soviel wie woanders ein ganzer Tauchtag mit zwei Tauchgängen.
Nur drei Beispiele:
Tauchgang: 30 Dollar, 42 Dollar mit kompletter Leihausrüstung
6 Tage Non Limit : 300 Dollar, 410 Dollar mit kompletter Leihausrüstung (nur bei aufeinanderfolgenden Tagen)
Padi – Open Water Tauchkurs : 480 Dollar
Zum Betrag für den Tauchgang und Ausrüstung kommt dann noch pro Tag mit zwei Tauchgängen 16 Dollar für die Nutzung des Bootes dazu. Durch den Dollarkurs gehen die an sich schon hohen Preise zusätzlich an die Schmerzgrenze der Urlaubsfinanzen.
Die genaue Preisliste kann man auf der Homepage der Basis www.oceanpro-diveteam.com erfahren. Gut fand ich, dass die Abrechnung am Ende ziemlich fair ist. Die Guides sitzen dann eine ganze Weile und rechnen die für dich günstigste Preis-Variante aus (durch Tauchpakete oder andere Rabatte kann es günstiger werden). Und man kann den Betrag zusammen mit der Getränkerechnung des Hotels am Ende, sogar mit Kreditkarte, zahlen.
Was ich übrigens noch unbedingt empfehlen kann, ist ein privates Tauchvideo. Die Basisleiterin Uli geht dann bei den Tauchgängen mit der Kamera mit und schneidet am Ende in schon vorhandene Sequenzen von der Insel und den schönsten Unterwasseraufnahmen Szenen mit einem selbst hinein. Das kostet zwar um die 40 Dollar, aber es ist die absolut tollste Erinnerung an den Urlaub, die ich mir vorstellen kann. Besser als jedes Foto. Wir haben den Film dann zu Hause kopiert, damit die Kosten geteilt und immer, wenn der Winter zu schmuddelig und trist ist, ziehen wir uns in der Dünung schaukelnde bunte Fische oder einen Purzelbaum schlagenden Manta rein und träumen vom nächsten Urlaub und von Tauchen auf Veligandu.