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Walhaimat

Reisezeitraum April 2017

Utila? Wie schreibt man das? Wo ist das genau? Innerhalb unseres Heimatlandes ist Utila selbst unter Tauchern noch lange kein Begriff.
Ich tauche nun schon seit über 25 Jahren, bin viel in der Welt herumgekommen und habe auch schon unter Wasser von klein bis groß viel gesehen, was aber fehlte, war ein Walhai. Da Natur ja nicht vorhersehbar ist, kann man eine erfolgreiche Sichtung nur dem Zufall überlassen, aber seine Chancen durch Planung deutlich erhöhen. Es gibt Orte auf der Welt, wo die Wahrscheinlichkeit einen Walhai zu sehen evtl. höher sind als auf Utila. Dafür muss man dann andere Kompromisse eingehen und abwägen, welcher Ort das beste Gesamtpaket liefert - insbesondere bei Nichtsichtung. Und so kamen wir nach Utila, eine auf Rucksacktouristen eingestellte Insel mit Teilen des zweitgrößten Barriereriffs der Welt vor der Haustür. Die Buchung erfolgte über Nautilusreisen, die in dieser Gegend schon eine lange Expertise vorweisen können. Das Paket bestand aus Unterkunft im Mango Inn, Tauchen mit dem Utila Dive Center (UDC), Sonne, guter Laune, jeder Menge Bier und nicht zuletzt Head Divemaster Mary.
Der tägliche Transfer zwischen Mango Inn und der fußläufig in einer Viertelstunde erreichbaren Tauchbasis UDC erfolgte problemlos via MiniVan (Danke, Omar!). Einmal eingecheckt verbleiben die Tauchsachen in der Basis. Nach den Tauchgängen versorgt man nur seine Anzüge und ggfs. Füßlinge, um den Rest kümmern sich die fleißigen Bienchen vom UDC gewissenhaft. Am nächsten Tag ist das Tauchgerät schon auf dem Boot montiert und auch Anzug, Flossen und Füßlinge liegen vor oder neben Deiner Flasche. Nitrox ist in dieser Umgebung absolut entbehrlich, es sei denn, man hat eine medizinische Indikation oder macht Tec- bzw. Rebreathertauchen. Dann wird es allerdings teuer, da Nitrox vom Festland bezogen werden muss. Es herrscht ein emsiges Treiben bei UDC, da hier auch aufgrund der sehr niedrigen Preise sehr viele professionelle Taucher ausgebildet werden. Nichtsdestotrotz waren die Boote nicht überfüllt und, was das Ein- und Aussteigen in voller Montur angeht, sehr bequem.
Tauchplätze um Utila gibt es reichlich. Alle haben bestimmt einen amtlichen Namen, aber nach 13 Tauchtagen habe ich doch sehr viele TGs, die mit Mary beginnen: Mary's Point, Mary's Wall, Mary's Whatsoever Für Mary's Walhaisichtungen muss man an die Nordseite fahren und ruhige See haben. Dann erspäht der Skipper aufgrund seiner langen Erfahrung springende Bonitos, erfasst den Zugweg des Walhais, stellt sich ca. 100m bevor dieser auftaucht entlang der Zugroute und gibt dann das Go Go Go. Verblüffend! Eine Begegnung hätte gereicht, um diesen Punkt meiner bucket list abzuhaken; es wurden mindestens sechs der anmutigen, sanften Riesen! Die Riffe sind vielfältig, intakt und wunderschön bewachsen, Schwärme sind eher selten. Dafür sieht man häufig Stech- und Adlerrochen, Barakudas, Tarpune sowie Ammenhaie und vereinzelt Zitronenhaie. Mary konzentriert sich auf Klein(st)lebewesen, wie Nacktschnecken, Seepferdchen, Flamingo Tounges, die sie uns mit Hingabe zeigte. Außerdem hatten wir mit ihr einen spektakulären Nachttauchgang. Nach 5 Minuten zur Orientierung bleibt die Funzel die nächsten 40 Minuten aus und dann kann das Spiel beginnen. Die blaue Bioluminiszenz der Dinoflagellaten ist wirklich sehr beeindruckend. Zum Abschluss zeigte sich noch ein jagender Oktopus - Taucherherz, was willst Du mehr. Für das Dekobier danach sorgt eine, am Wasser gelegene Bar & Grill. Schön war's und Dank an Brooklyn, Sarah und vor allem Mary, auch für die schöne Zeit bei Bier und Chillout jenseits des Tauchens.