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mibod153735PADINAUI Rescue146 TGs

Unsere Reisezeit:März 2004Preise:keine Angabe, da ...

Unsere Reisezeit:
März 2004

Preise:
keine Angabe, da die Reise über den Reiseveranstalter Boleng durchgeführt wurde

Service:
Im Preis eingeschlossen war bereits der Entritt ins Aquarium, welches bereits vor der Öffnungszeit ohne Besuchermassen begangen werden kann!

Sicherheit:
Bei dem Kupferhelmtauchen befindet sich am Körper ein Seil; falls irgendetwas passieren sollte, würde man sofort manuell rausgezogen werden. Des weiteren befindet sich ein Sicherungstaucher im Becken, der die neugierigen Sandtiger mit einem Stock fern hält.


Kontakt:
http://www.aquarium.co.za/

Bericht:
Im Two Oceans Aquarium kann man sich entscheiden, ob man mit Gerät oder mit einer alten Kupferhelmtauchausrüstung taucht. Brevets sind erforderlich und werden vor Betreten des Aquariums bereits abgefragt. Es gibt zwei Becken in denen getaucht werden darf. Das Eine bildet ein Kelpwald, bei diesem ist aber eine Brevetierung als Divemaster Pflicht, da das Kelp nirgends verankert ist, und man keine ungeübten Taucher im Becken haben möchte. Das andere Becken ist das spektakulärere von beiden, es geht in ein ca. 6 Meter tiefes Haifischbecken. In diesem tummeln sich neben einem sehr großen Stachelrochen, einer Schildkröte und riesigen Makrelen und sonstigen Fischen fünf große Sandtigerhaie. Selbst die Fische haben in diesem Becken bereits eine Größe von 1/2 - 1 Meter, die Sandtiger kommen dann mit einer Länge von 3 Metern dahergeschwommen. Die Glasfront dieses Aquariumbeckens hat eine Breite von 12 Metern und eine Höhe von 4 Metern.

Wir entschieden uns aufgrund des doch einmaligen Erlebnisses vorab bereits für einen Kupferhelmtauchgang. Bei der Ausrüstung handelt es sich um einen Original Imperial Navy Anzug der chinesischen Marine, der auch heute noch in China bei der Ausbildung Verwendung findet. Das Anlegen dieser Ausrüstung ist bereits ein Abenteuer für sich. Das gesamte Prozedere dauert rund 20 Minuten. Nachdem man in den großen Stoffanzug, der einem Trocki ähnelt reingekrochen ist, geht das richtige Gerödel erst los! Zwei Mitarbeiter vom Staff ziehen einen an. Zuerst werden die schweren Bleischuhe angelegt und mit Schnüren verschnürt. Danach geht es an den Oberkörper, wo in verschiedenen Ebenen der Schulterbereich abgesichert wird. Als Isolierung wird anstelle von Neopren Leder verwendet, da sich dieses im Wasser stärker ausdehnt und dadurch besser dichtet. Nach zusätzlichem Blei hat man am Ende inklusive Helm 55 Kilo (!!) am Körper. Unter der Ausrüstung trägt man keine Bademode, sondern die ganz normalen Straßenklamotten.

Die Ausrüstung wird von der Oberfläche mit Luft versorgt, und der Taucher hätte in einem Notfall noch für rund 10 Minuten Luft im Anzug. Da man zusätzlich an einer Leine hängt, würden die Jungs einen dann rausziehen! Außer an den Händen erreicht das Wasser einen nur etwas am Kopf. Um unter Wasser nicht wie ein aufgeblasener Ballon rumzulaufen, befindet sich im Helm ein Ventil mit dem man Luft ablasen kann, drückt man zu lange, dringt etwas Wasser ein, drückt man zu kurz, wird es schwieriger mit der Körpermotorik. Sprich eine aufregende aber auch anstrengende Übung!

Da man schlecht mit dieser Ausrüstung in das Becken springen kann, wird man mit einem Kran (!!) in das Becken gelassen, wo auf der anderen Seite der Scheibe die Zuschauer nur staunen. Das Wasser hat eine Temperatur von 24°C Die reine Tauchzeit liegt je nach persönlichem Luftverbrauch bei 20-30 Minuten. Während des gesamten Tauchganges steht man über Funk mit der Crew über Wasser in Verbindung. Ein lustiges Gefühl unter Wasser ein freundliches "everything allright" zur Oberfläche zu schicken. Einziges Verbot unter Wasser: die Haie dürfen wegen Verletzungsgefahr nicht angefasst werden, und die Scheibe darf nicht berührt werden um Kratzer zu vermeiden.

Da man unter Wasser sehr mit der eigenen Motorik beschäftigt ist, registriert man die Haie nicht sehr. Phänomenal ist wie in einem Theater vor den Aquariumsbesuchern auf und ab zu gehen! Das beste ist, dass man durch die Seitenfenster sehen kann! Während also die Besucher draußen denken man schaut geradeaus, werden sie in Wirklichkeit seitlich beobachtet!

Es werden maximal drei Tauchgänge mit dem Kupferhelm pro Tag durchgeführt, und mit dieser Ausrüstung geht immer nur ein Taucher runter. Anmeldung ist daher vorab empfehlenswert!

Fazit:
Ein Erlebnis das man wohl nur einmal im Leben hat. Kupferhelmtauchen ist mit gewöhnlichem Gerätetauchen nicht vergleichbar und es wird sicherlich auch nicht zu einem Hobby. Das nette Team ist stets hilfsbereit und zur Stelle wenn etwas drückt. Einen reibungsloseren Ablauf kann man nicht kriegen. Wer nach etwas Besonderem sucht wird es hier finden!