Scuba Madeira (vorm. Tubarao Diving), Funchal, Madeira

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makaikeNAUI AOWD59 TGs

Ich war im Juli (zur gleichen Zeit wie Mona und K ...

Ich war im Juli (zur gleichen Zeit wie Mona und Katharina) zum ersten Mal bei Tubarão zu Gast – um es gleich vorweg zu nehmen: die Basis hat sich auf Anhieb in meine „Top Two“ katapultiert und den nächsten Besuch habe ich schon gebucht!

In den 16 Tagen meines Aufenthaltes habe ich 28 Tauchgänge gemacht, habe also den Basisalltag sehr intensiv miterlebt. Ich habe mir die Basis aufgrund der Berichte bei taucher.net ausgewählt (was sich als absolut richtig erwiesen hat), um dort den CMAS** in Angriff zu nehmen. Hier folgt ein ausführlicher Bericht für all jene, die vielleicht selbst nach Madeira gehen wollen und gegliedert in Kapitel für jene, die nicht unbedingt alles lesen mögen.

Basis:
Hier ist wirklich Komforttauchen angesagt: durch die Lage im Hotel sind (meistens zwar feuchte, aber saubere) Toiletten in unmittelbarer Nähe vorhanden, ebenso eine frei verfügbare warme Dusche(!). Das Meer ist gerade mal eine Treppe weit entfernt, die man bloss hinuntergeht, ins Meer springt, bzw. nach dem Tauchgang die Flossenleiter hoch (bzw. aus dem Boot) und die Treppe hoch zur Basis. Sollte man wirklich mal erschöpft sein, ist sofort jemand zur Stelle, um auszuhelfen. Die Hilfsbereitschaft zieht sich noch weiter: schon beim ersten Mailkontakt hatte mir Waltraud angeboten, mich am ersten Tag mit dem gesamten Tauchgepäck in meinem Hotel abzuholen. Ebenso wurde ich dann am letzten Tag mit dem gesamten Gepäck wieder zum Hotel zurückgefahren. Von Service wird hier nicht nur geredet, hier wird er gelebt! (Und manchmal hilft es, einfach höflich zu fragen…)

Auf der Tauchbasis werden grosse Fairness und Kulanz gelebt. So wurde mir etwa der misslungene Wracktauchgang (vgl. Bericht von Katharina, ich war in der nachfolgenden Tauchgruppe - da der Anker nicht mehr am Wrack war, mussten wir sofort wieder auftauchen) nicht verrechnet, obschon die Ursache für das Misslingen nicht bei der Basis lag. Ebenfalls wurden Bootstauchgänge auch durchgeführt, wenn die vorgeschriebene Mindestzahl von Tauchern nicht erreicht wurde. Dies ohne Aufpreis für die Taucher.

Die Menschen auf der Basis haben sich zwei Wochen lang wirklich für mich angestrengt, damit ich jeden Tauchgang geniessen konnte, ob Spass-, Übungs- oder Prüfungstauchgang. Man muss sich einfach wohlfühlen, wenn man so herzlich aufgenommen wird! Alle, die ich unter und über Wasser kennen lernen durfte (Waltraud, Detlef, Octávio, Maria, Anikò, Pascal und Will) sind tolle Guides, bei denen man sich absolut sicher fühlt und die alles für die Sicherheit tun, ohne dass das Vergnügen darunter leidet. Octávio hat unter Wasser mehr als einmal bewiesen, dass er mindestens acht Augen hat und immer dann zur Stelle ist, wenn man ihn am meisten braucht (besonders, wenn man Gruppenführung übt…)! Und mit Waltraud machen sogar die Übungen Spass, vor denen man sich sonst eigentlich immer am liebsten drückt…

Auch als Alleinreisende ist man jederzeit willkommen und fühlt sich sofort bestens aufgehoben. Hat man Lust auf einen Hausrifftauchgang, kommt jederzeit jemand vom Team mit, dann gibt’s einen TG zu zweit, oder allenfalls schliesst sich noch jemand an. So kann man einen völlig entspannten Tauchurlaub geniessen und so lange Oberflächenpausen machen, wie man möchte. Nur die Bootszeiten sind fix, aber auch da ist die Vorbereitung stressfrei.

Sicherheit:
Einwandfrei! Wenn man das Büro betritt, ist das erste, was man an der gegenüberliegenden Wand blinken sieht, der AED, direkt daneben hängt das DAN-Notfallpack, gut sichtbar und erkennbar auch für Neuankömmlinge. Die Sauerstoffversorgung ist ebenfalls sichergestellt, mit einem qualitativ hochstehenden und einfach zu bedienenden O2-on-demand-System. An mehreren gut sichtbaren Orten auf der Basis (wo man zwangsläufig vorbeikommt) sind Anweisungen für den Notfall angebracht (Rettungskette). Ebenfalls sind jederzeit mehrere Telefone frei zugänglich, sowohl von der Basis als auch vom Hotel. Das Boot steht via Funk in Kontakt mit der Basis und ist auch mit einem guten Sicherheitssystem ausgestattet. Dekokammer ist im Ort (will heissen in Funchal).

Tauchgebiet:
Das Hausriff ist ein wirklich wundervoller Ort zum Tauchen – auch nach 18 Tauchgängen ist es mir noch nicht langweilig! Einmal hatte ich sogar das Glück, einer Mönchsrobbe zu begegnen, die mehrere Minuten mit uns getaucht ist, sich vor uns hingelegt hat, um uns herumgekreist ist, und sich schliesslich von hinten an mich ´herangeschlichen´ und mich an den Flossen gezupft hat! Einfach unvergesslich! Ausserdem lassen sich am Hausriff von Schwämmen über bunte Seesterne, zu Muränen, Kraken und Sepien, zu Meerpfauen, Neon-Riffbarschen, Papageienfischen, Brassen, Makrelen und wie sie alle heissen bis zu Barrakudas allerlei Arten von Fischen (meistens in Schwärmen) beobachten. Wenn man die Augen etwas öffnet, findet man Drachenköpfe ohne Ende, warzige Schirmschnecken, ein Paar schöne Keulenanemonen, viele schöne Muscheln, ab und zu einen schwarzen Seehasen, niedliche Einsiedlerkrebse, schöne gestreifte Krabben, Nacktschnecken, Röhrenaale und sonst noch jede Menge anderes Getier! (Eine gewisse Strandliege, die von Mona angesprochen wurde, ist etwa nicht einfach Müll, sondern wurde wahrscheinlich von einem Sturm ins Meer gespült und ist inzwischen ein Heim für verschiedene Arten von Seeigeln, einen Seestern, einige Schwämme, ein paar „Federchen“ (richtiger Name unbekannt) und dient als grossartiger Unterschlupf für Jungfische und andere Tiere - es kommt eben immer darauf an, wie genau man hinschaut!)

Ausserdem werden mit dem Boot sehr schöne Tauchplätze angefahren. Besonders beeindruckend ist nicht nur die Artenvielfalt (auf der Bowbelle beispielsweise hausen u.a. Madeirensische Bärenkrebse), sondern auch, dass man sehr oft in Schwärmen taucht. In Garajau etwa war meine Erfahrung, dass man unten oft auf die Schwärme an Buntfischen trifft. Ein weiteres Highlight gab’s dann jeweils beim Sicherheitsstopp, wo uns mit schöner Regelmässigkeit ein Sardinenschwarm Gesellschaft leistete, der wunderschön silbern im Sonnenlicht glitzerte, während wir unter uns in der Tiefe immer noch die anderen Schwärme erahnen konnten.

Tauchkurse:
In Bezug auf die Tauchausbildung ist wirklich Qualität angesagt, die Dinge werden geübt, bis sie sitzen. Ich habe in den zwei Wochen die Voraussetzungen für den CMAS** gemacht, will heissen 2 Sonderbrevets, Theorie, einige Prüfungs-TGs und zusätzlich Nitrox-Kurs. Die Theorie wurde mir von Detlef gründlich und vor allem anschaulich vermittelt, mit sehr viel Einfühlungsvermögen und unendlich viel Wissen – egal wie viele Fragen ich noch stellte, Detlef hatte immer eine Antwort! Die Übungs- und Prüfungstauchgänge habe ich mit Waltraud absolviert, die am Ende des Tauchgangs manchmal mehr Luft in der Flasche hat als zu Beginn! Die Inhalte werden didaktisch sinnvoll vermittelt. Wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, gibt es motivierendes Feedback, die Übung wird wiederholt, aber nicht so lange bis sie demotivierend wird, sondern immer so, dass die Motivation erhalten bleibt.

Fazit:
Ich kann es kaum erwarten, wieder in den Flieger nach Madeira zu steigen und weiterzumachen! Etwas anderes als 6 Flossen kommt gar nicht in Frage für soviel Engagement, Herzblut und Freude, die vermittelt wird!