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ShadowDiverPADI AOWD109 TGs

Habe die Tauchbasis Top Diving in Puerto Rico, Gr ...

Habe die Tauchbasis Top Diving in Puerto Rico, Gran Canaria, im Dezember 2014 besucht und dort 6 TG gemacht. Hier einige meiner Beobachtungen:

Tauchbasis

Die Tauchbasis von Top Diving befindet direkt im Hafen von Puerto Rico (am Playa de Taurito - achtung, es gibt zwei Häfen in Puerto Rico!). Die Basis ist recht klein, lässt aber wenig Wünsche offen. Im Büro gibt es einen kleinen Shop, wo man kleinere Tauchutensilien (Maske, Schnorchel, Tauchcomputer etc.) kaufen kann. Für die Kunden gibt es eine Toilette und (für die Damen) eine kleine Umkleidekabine. Man baut die Ausrüstung an der Basis zusammen und zieht sich dort auch um. Die Ausrüstung wird anschließend auf das Zodiac verladen, das direkt an der Kaimauer vor der Basis anlegt. Für das Reinigen der Ausrüstung nach dem TG gibt es vor der Basis ein kleines Spülbecken. Die eigene Tauchausrüstung kann man ruhigen Gewissens über Nacht in der Basis lassen, so dass man sie nicht jedes Mal mitschleppen muss.

Personal/Sprachen

Insgesamt war das Personal sehr freundlich und äußerst hilfsbereit. Basisleiter Hugo (Belgien) und die Tauchführer/Lehrer Steve (England) und Jorge (Spanien) waren stets bemüht, die Wünsche der Kunden zu erfüllen, sei es das Abholen vom Hotel oder bestimmte Tauchplätze anzufahren. Ich fühlte mich jederzeit willkommen und gut umsorgt. Auf den Tauchgängenüberließ mir Steve sogar des Öfteren seine UW-Lampe, so dass ich auf eigene Faust unter Steine leuchten konnte.
Man spricht übrigens Englisch, Spanisch, Belgisch, Deutsch, Dänisch, Schwedisch und wahrscheinlich noch ein paar mehr Sprachen, so dass jeder Gast zumindest gehört und verstanden wird. Wie es allerdings mit dem Unterricht im Rahmen eines Kurses aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Angebot/Preise

Das Angebot der Basis deckt das übliche Spektrum ab, vom Schnuppertauchen bis zu Tauchkursen (PADI u.a.). Am Tag werden gewöhnlich zwei TG, einer morgens um 9 Uhr und ein zweiter gegen 13 Uhr, durchgeführt. Die Basis ist das ganze Jahr über geöffnet.
42 Euro für den Tauchgang mit Leihausrüstung (ab 5 TG 37 Euro) ist allerdings vergleichsweise hoch. Wer keine eigene Tauchversicherung hat, kann sich für 5 Euro pro Tag oder 14 Euro für eine Woche versichern. NITROX steht übrigens nicht zur Verfügung.

Tauchplätze

Es werden ausschließlich Bootstauchgänge durchgeführt. Mit dem Zodiac werden die Tauchplätze in zwischen fünf und zwanzig Minuten erreicht. Weil manche Tauchplätze reicht weit draußen vor der Küste liegen und dem offenen Meer ausgesetzt sind, gibt es zuweilen reichlich Wellengang.
Die Tiefen reichen vom Flachen (ca. 10 Meter) bis zu 35 Meter und sogar 45 Meter. Welche Tauchplätze angefahren werden, entscheidet die Basis am jeweiligen Tag, abhängig vom Wellengang, den Sichtverhältnissen und dem Erfahrungsgrad der Taucher in der Gruppe.
Interessante Tauchplätze sind z.B. die beiden dicht bei einander liegenden Mogan Wrecks (etwa 18 Meter Tiefe) und das Artificial Reef (etwa 22 Meter), wo die Universität von Las Palmas auf einer an sich langweiligen Sandbank Betonstrukturen versenkt hat, um ein künstliches Riff zu erschaffen. Für tiefere Tauchgänge, z.B. für den AOWD-Kurs, gibt es in etwa 35 Metern Tiefe Überreste eines Flugzeugs zu sehen.

Tauchgänge

Am Tauchplatz angelangt, legt man die Ausrüstung an. Je nach Wellengang und der Größe der Gruppe auf dem Zodiac erfordert dies einiges Geschick. Die Tauchführer helfen und stellen auch sicher, dass die Flaschenventile geöffnet sind.
Das Briefing und ggf. die Zuweisung des/der Tauchbuddys findet kurz vor dem Tauchgang durch. Getaucht wird streng nach der Devise: Max. 50 Minuten Tauchzeit oder mindestens 50 bar Restluft, je nach dem, was zuerst eintritt. 100 bar sind unaufgefordert anzuzeigen, bei 70 bar Restluft sollte mit dem Aufstieg begonnen werden.
Man steigt entlang der Ankerleine bis zum Grund ab, bleibt unten weitgehend auf gleicher Tiefe und führt den Aufstieg erneut an der Ankerleine durch. Propagiert wird ein Sicherheitsstopp von 3 Minuten in 5 Meter Tiefe. Für den Einstieg ins Boot werden Bleigurt, Jacket und Flossen im Wasser abgelegt und hochgereicht. Angenehm: Eine kleine Leiter hilft beim Hineinklettern ins Boot.
Meinen Beobachtungen nach hatten die Tauchführer auch größere Gruppen (8 Taucher) jederzeit gut im Griff. Mit strengem Blick achteten sie darauf, dass die Vorgaben bzgl. Tauchzeit, Maximaltiefe und Sicherheitsstopp eingehalten wurden. Weniger erfahrene Taucher wurden unter Aufsicht genommen: erfahrenere Taucher erhielten etwas mehr Freihraum sich am Tauchplatz umzusehen, solange sie stets in Sichtweite bleiben.

Leihausrüstung

Zur Wahl stehen 10ltr und 15ltr Stahlflaschen. Atemregler und Jackets sind von ScubaPro. Da ich lediglich Anzug (5mm), Füßlinge, Maske und Computer mitgebracht hatte, musste ich Regler und Jacket leihen. Bei näherem Hinsehen musste ich feststellen, dass die Leihausrüstung arg abgenutzt wirkte: An den Jackets fehlten teilweise die Plastikkappen auf den Ventilen, die Außenmantel der Schläuche hatten Risse, und die O-Ringe an den Reglern sahen alles andere als neu aus. Bei einem TG hatte ein Taucher ein Problem mit dem Regler (zog Wasser) und musste auf den Oktopus wechseln. Ich selbst hatte bei meinem zweiten TG ein Problem mit der Flasche, das nicht ungefährlich war:
Nach etwa 4 Minuten platzte mit einem dumpfen Knall der O-Ring des zweiten Ausgangs am Flaschenventil. Zu dem Zeitpunkt befand ich mich alleine in 7 Meter Tiefe. Die beiden Tauchführer waren mit Tauchanfängern an der Oberfläche beschäftigt und hatten mich gebeten, als Erster abzutauchen und unten zu warten. Da ich niemanden in meiner Nähe hatte, der sich das Problem hätte ansehen und mir Luft (!) hätte geben können, blieb mir nur der sofortige Aufstieg. Auch wenn der Vorfall am Ende nur ein kleines Ärgernis war (weil einer der Tauchanfänger seinen TG nach 10 Minuten abbrach und ich Jacket und Flasche von ihm übernehmen konnte, kam ich doch noch zu meinem Tauchgang), er trug nicht gerade dazu bei, Vertrauen in die Leihausrüstung aufzubauen. War es wirklich nur ein seltener Zufall? Oder wird bei der Wartung der Leihausrüstung gespart?


Mein Fazit: Vier Flossen aufgrund gewisser Zweifel über den Zustand der Leihausrüstung. Gespräche mit anderen Tauchern, die seit Jahren mit Top Diving tauchen und immer wieder kommen, ergaben, dass die Basis generell ein hohes Vertrauen genießt. Auch ich würde wieder mit Top Diving tauchen gehen, beim nächsten Mal aber vielleicht doch meine eigene Ausrüstung mitbringen ...