Im August 2004 verbrachten wir 2 Wochen im Sherat ...
Im August 2004 verbrachten wir 2 Wochen im Sheraton Miramar Hotel in El Gouna. Ausschlag gebend für die Auswahl dieses Reiseziels war u.a. ein ausführlicher Bericht von Heike Gehrmann in der Zeitschrift Unterwasser vom Mai 2004 sowie die Internetseiten der in El Gouna vertretenen Tauchbasen. Der Bericht über El Gouna liest sich wie 1001 Nacht. Zitate wie „Blaue Lagune, Weichkorallen Wunderwelt, Shopping und Schlemmer-Welt“ zieren den Artikel. Das Tauchen beschreibt der Artikel u.a. wie folgt: „...die gute Ausgangslage, großer taucherischer Aktionsradius, die Tauchbasen bevorzugen vor allem östliche, nordöstliche und nördlich gelegene Tauchspots, um dem Massen-Tauchbetrieb von Hurghada zu entgehen...“. Auch auf das Wrack „Thistlegorm“ wird als Taucher-Leckerbissen eingegangen. So wirbt u.a. die im Sheraton ansässige Tauchbasis TGI Diving auf ihrer Internetseite wörtlich: „...Die leistungsfähigen Schiffe welche zur Verfügung stehen, darunter ein PRO 48, können Tauchgäste jetzt auch nach Norden bringen, um den gedrängten rund um Hurghada aus dem Weg zu gehen. Die Wracks von Abu Nuhas und der Thistlegorm, wofür man früher stundenlang anfahren musste, sind jetzt schnell und bequem erreichbar...“ www.tgidiving.com.
So viel zu einem klassischen Promotion-Artikel. Wie in der Werbung üblich, sieht die Realität leider oftmals ganz anders aus. Bei El Gouna handelt es sich um eine Projektentwicklung eines ägyptischen Unternehmers. Neben insgesamt verschiedenen 10 Hotelanlagen entstand und entstehen in einer künstlichen Lagunenlandschaft auch Wohnungen und Häuser für Eigennutzer. So entsteht Stück für Stück eine kleine künstliche Stadt mit eigener Marina, abgeschottet vom eigentlichen Ägypten. Die Mischung aus Pauschaltourismus (Neckermann, TUI, ITS usw.) und gut situierten Menschen gelingt jedoch nur schwer. So verwandelt sich u.a. die Marina fast allabendlich in einen kleinen Ballermann.
Wir bewohnten 2 Superior-Zimmer im 5-Sterne-Hotel „Sheraton Miramar Resort“. Die Zimmer liegen in erster Strandreihe direkt hinter einer kleinen künstlichen Insel. Die Ausstattung der Zimmer entspricht maximal dem üblichen Standard von Hotelzimmern der gehobenen Kategorie. Die exponierte Lage der Zimmers bescherte uns allerdings auch fast täglich laute Technomusik, aus der Marina, bis in die frühen Morgenstunden. Die Hotelanlage mit 338 Zimmern und 11 Suiten ist optisch ansprechend und liegt wunderschön in die künstliche Lagunenlandschaft eingebettet. Der Service des Hotels und die Qualität der angebotenen Speisen lässt allerdings zu wünschen übrig und entspricht in etwa einem 3-Sterne-Niveau. Das Publikum ist international mit starker Gewichtung zu den ehemaligen Ostblockstaaten.
Mit großer Erwartungshaltung besuchte ich noch am Ankunftstag das TGI Divecenter. Routiniert und distanziert stellte man uns die Tauchbasis und deren Dienstleistungen vor. Nach Aussage des Büros, wird die „Thistlegorm“ nur bei Bedarf (mind. 10 AOW Taucher) angefahren. Dies war nach Aussage eines Divegides in diesem Jahr bisher eunmal! Enttäuscht machten wir uns von dannen und fuhren umgehend zu der Tauchbasis „Dive Tribe“ im Mövenpick Hotel. Der nächste Alptraum mit dem unfreundlichsten Büroteam, das wir je kennen gelernt hatten, begann. Nur die Aussicht in den nächsten Tagen zur Thislegorm zu kommen, ließ uns einchecken. Service wird auf dieser Tauchbasis ebenfalls kleingeschrieben. So darf man u.a. nach dem Tauchen seine Kiste selbst zum Transporter tragen. Reinigen des Equipments Fehlanzeige. Wer nicht den Umweg zur Tauchbasis machen möchte, sondern den direkten Transfer in sein Hotel wählt, hat keine gereinigte Ausrüstung. Für 55 Euro je Tauchtag mit eigener Ausrüstung, ohne Essen und Trinken auf dem Tauchboot, kann man auch nicht mehr erwarten. Nachdem der Termin für die Thislegorm drei mal verschoben wurde und wir dafür drei Tage die alten, abgetauchten Tauchplätze von Hurghada, nach langen Jahren, nochmals kennenlernen durften, stand der Termin dann endlich fest. Selbigen haben wir auch nur dadurch erfahren, dass wir zu den überwiegend kühlen und distanzierten Tauchguides einen vernünftigen Kontakt aufgebaut hatten und jeden Tag nachfragten. Das Büro der Tauchbasis hätte uns nicht informiert. Nach dem Besuch der Thislegorm checkten wir auch unmittelbar aus, da es uns uninteressant erschien, jeden Morgen 45 Minuten Transferzeit auf uns zu nehmen, um die gleichen Tauchplätze wie TGI anzufahren. Die letzten Tage durften wir dann wiederholt mit TGI die alten Tauchplätze von Hurghada kennen lernen. Neue Tauchplätze Fehlanzeige! Grundsätzlich kann man festhalten, dass die Tauchbasen in El Gouna auf Tauchschüler und unerfahrene Taucher zugeschnitten sind. Wer seine ersten taucherischen Schritte unternehmen möchte, der ist an den Riffen von Hurghada durchaus gut aufgehoben. Fortgeschrittene oder erfahrene Taucher kommen jedoch in El Gouna keinesfalls auf ihre Kosten.
Mit freundlichem Flossenschlag
Axel Münch
So viel zu einem klassischen Promotion-Artikel. Wie in der Werbung üblich, sieht die Realität leider oftmals ganz anders aus. Bei El Gouna handelt es sich um eine Projektentwicklung eines ägyptischen Unternehmers. Neben insgesamt verschiedenen 10 Hotelanlagen entstand und entstehen in einer künstlichen Lagunenlandschaft auch Wohnungen und Häuser für Eigennutzer. So entsteht Stück für Stück eine kleine künstliche Stadt mit eigener Marina, abgeschottet vom eigentlichen Ägypten. Die Mischung aus Pauschaltourismus (Neckermann, TUI, ITS usw.) und gut situierten Menschen gelingt jedoch nur schwer. So verwandelt sich u.a. die Marina fast allabendlich in einen kleinen Ballermann.
Wir bewohnten 2 Superior-Zimmer im 5-Sterne-Hotel „Sheraton Miramar Resort“. Die Zimmer liegen in erster Strandreihe direkt hinter einer kleinen künstlichen Insel. Die Ausstattung der Zimmer entspricht maximal dem üblichen Standard von Hotelzimmern der gehobenen Kategorie. Die exponierte Lage der Zimmers bescherte uns allerdings auch fast täglich laute Technomusik, aus der Marina, bis in die frühen Morgenstunden. Die Hotelanlage mit 338 Zimmern und 11 Suiten ist optisch ansprechend und liegt wunderschön in die künstliche Lagunenlandschaft eingebettet. Der Service des Hotels und die Qualität der angebotenen Speisen lässt allerdings zu wünschen übrig und entspricht in etwa einem 3-Sterne-Niveau. Das Publikum ist international mit starker Gewichtung zu den ehemaligen Ostblockstaaten.
Mit großer Erwartungshaltung besuchte ich noch am Ankunftstag das TGI Divecenter. Routiniert und distanziert stellte man uns die Tauchbasis und deren Dienstleistungen vor. Nach Aussage des Büros, wird die „Thistlegorm“ nur bei Bedarf (mind. 10 AOW Taucher) angefahren. Dies war nach Aussage eines Divegides in diesem Jahr bisher eunmal! Enttäuscht machten wir uns von dannen und fuhren umgehend zu der Tauchbasis „Dive Tribe“ im Mövenpick Hotel. Der nächste Alptraum mit dem unfreundlichsten Büroteam, das wir je kennen gelernt hatten, begann. Nur die Aussicht in den nächsten Tagen zur Thislegorm zu kommen, ließ uns einchecken. Service wird auf dieser Tauchbasis ebenfalls kleingeschrieben. So darf man u.a. nach dem Tauchen seine Kiste selbst zum Transporter tragen. Reinigen des Equipments Fehlanzeige. Wer nicht den Umweg zur Tauchbasis machen möchte, sondern den direkten Transfer in sein Hotel wählt, hat keine gereinigte Ausrüstung. Für 55 Euro je Tauchtag mit eigener Ausrüstung, ohne Essen und Trinken auf dem Tauchboot, kann man auch nicht mehr erwarten. Nachdem der Termin für die Thislegorm drei mal verschoben wurde und wir dafür drei Tage die alten, abgetauchten Tauchplätze von Hurghada, nach langen Jahren, nochmals kennenlernen durften, stand der Termin dann endlich fest. Selbigen haben wir auch nur dadurch erfahren, dass wir zu den überwiegend kühlen und distanzierten Tauchguides einen vernünftigen Kontakt aufgebaut hatten und jeden Tag nachfragten. Das Büro der Tauchbasis hätte uns nicht informiert. Nach dem Besuch der Thislegorm checkten wir auch unmittelbar aus, da es uns uninteressant erschien, jeden Morgen 45 Minuten Transferzeit auf uns zu nehmen, um die gleichen Tauchplätze wie TGI anzufahren. Die letzten Tage durften wir dann wiederholt mit TGI die alten Tauchplätze von Hurghada kennen lernen. Neue Tauchplätze Fehlanzeige! Grundsätzlich kann man festhalten, dass die Tauchbasen in El Gouna auf Tauchschüler und unerfahrene Taucher zugeschnitten sind. Wer seine ersten taucherischen Schritte unternehmen möchte, der ist an den Riffen von Hurghada durchaus gut aufgehoben. Fortgeschrittene oder erfahrene Taucher kommen jedoch in El Gouna keinesfalls auf ihre Kosten.
Mit freundlichem Flossenschlag
Axel Münch