Angelockt durch zahlreiche Fotos im Internet hatt ...
Angelockt durch zahlreiche Fotos im Internet hatten mein Standard-Buddy Harald(PADI AOWD, 200TG) und ich (PADI Rescue, 110TG) uns entschlossen, in Mexiko Höhlentauchen zu lernen. Per Google sind wir auf Harry Gust und sein Tek-Center gestossen, und haben uns nicht zuletzt wegen der Kommentare hier im taucher.net für ihn entschieden.
Kurzversion: Harry war genau der Richtige, wir würde jederzeit wieder zu ihm gehen.
Etwas ausführlicher:
1. Harald und ich sind aus der beruflichen Praxis gewohnt, auch offensichtliche Problemstellungen von vornherein auf mögliche Missverständnisse auszuleuchten. Im theoretischen Teil überlegten wir des öfteren ´Haben wir die Frage tatsächlich richtig kapiert?´ (und hatten entsprechend mehrere, unterschiedliche Lösungen parat), während Harry nicht verstehen konnte warum die tatsächlich einfache Lösung nicht in unseren Kopf wollte. Das war für alle irritierend, bis wir merkten was passiert.
2. Harry weiss sehr genau _was_ er lehrt. Die Gelegenheiten, bei denen wir nach eifrigem und längerem Nachbohren die Grenzen seines Wissens erreicht haben, kann man problemlos an einer Hand abzählen - und selbst da war es nur bei Randthemen, nie im (höhlen-)taucherischen Kernbereich.
3. Harry weiss auch sehr genau _wie_ er lehrt: zügig führt er einen über die eigenen Grenzen hinaus. Aber eben nur gerade so weit, dass man es noch verarbeiten kann bevor der nächste Schritt kommt. Das ist einerseits anstrengend, richtig durchgeführt aber auch die beste Methode für schnelles, dauerhaftes Lernen. Wir durften unter Wasser auch Fehler machen (z.B.: im falschen Gang nach dem Hauptseil suchen) ohne dass Harry sofort dazwischenging; eine hervorragende Vorbereitung, schließlich läuft auch bei echten Tauchgängen mal was anders als geplant.
Eigentlich selbstverständlich, aber trotzdem nochmal deutlich gesagt: auch in solchen Situationen kam die Sicherheit nie auch nur um ein Härchen zu kurz! Harry war immer - meist unsichtbar - nur eine Armlänge entfernt und hätte bei echter Gefahr sofort eingegriffen.
Dass er auch ein stressfreier Begleiter sein kann hat er in den anschließenden vier Tagen Fun-Tauchen gezeigt: ich habe noch *nie* so entspannt getaucht! (siehe auch 6.)
4. Harry ist ein leidenschaftlicher Praktiker. Er walzt Theorie und Vorübungen nicht über das für´s Tauchenlernen notwendige Maß aus. Lieber geht er zügig zur Praxis über, wo der Schüler dafür von seinem beträchtlichen Erfahrungsschatz profitieren kann. Diese Vorgehensweise kennen wir von anderen Kursen bei anderen Lehrern. Wir empfehlen deshalb generell jedem, sich vor einer Tauchaus- oder -weiterbildung selbst in die Theorie einzulesen. Nicht um Zeit zu sparen, sondern als zusätzlichen Blickwinkel auf die dargebotenen Themen. Der Vergleich der Standpunkte, auch in Diskussion mit dem Ausbilder, erweitert das Wissen dann zusätzlich.
5. Die Höhlen auf Yucatan machen es einem einfach zu tauchen: warmes Wasser, perfekte Sicht, schwache Strömung, kaum Tiefenwechsel, abwechslungsreiche Höhlen. Gerade für Einsteiger ideal, aber man muss sich natürlich bewusst sein, dass man nicht als nächstes den Blautopf befahren kann.
6. Ich weiß nicht ob es im Tek-Tauchen immer so ist (der Kurs war unsere erste ernsthafte Begegnung damit) oder speziell bei Harry, aber die Ruhe war ansteckend. Es gab keine Hektik, auch nicht unterschwellig. Immer war klar dass wir genug Zeit haben, um die Dinge korrekt zu machen oder schlecht gelaufene Skills zu wiederholen bis sie sitzen.
Wie man Stress beim Tauchen erkennt, bewältigt und vermeidet ist m.E. die wichtigste und gleichzeitig am schwersten vermittelbare Fähigkeit aus diesem Kurs. Harry hat mit seinen Bewertungen unseres Stress-Levels immer recht gehabt, selbst wenn man das als Betroffener manchmal erst am nächsten Tag erkannte Und noch viel wichtiger: er hat vorgelebt wie´s richtig geht.
7. Harald und ich sind eigentlich keine Freunde von ´Volle Punktzahl´-Bewertungen. Davon gibt es hier eine Menge, des öfteren weisen sie eher auf Rest-Urlaubsglück des Bewerters als auf wahrlich herausragende Leistung des Bewerteten hin. Für den Höhlen-Kurs an sich (eine sehr solide Leistung, versteht uns nicht falsch!) gäb´s eigentlich 5 Flossen. Trotzdem haben wir 6 vergeben. Warum?
Harry hat es beim Tauchen immer wieder geschafft, nicht nur unsere Gedanken zu lesen - speziell die unterschwelligen - sondern den Kurs auch genau darauf abzustimmen; gerade bzgl. Faktor ´Stress´. Das konsistent so hinzukriegen ist nach unserer eigenen Erfahrung schwierig (wir sind Ausbilder für Schwertkunst bzw. im THW). In dieser Hinsicht: eine Leistung über Normal-Niveau, und dafür gibt´s dann auch 6 Flossen.
Fazit:
Höhlentauchen ist definitiv nicht für jeden. Harry könnte es aber wirklich jedem beibringen. Sowohl als Ausbilder wie auch als Guide in die Cenotes von Yucatan können wir ihn uneingeschränkt empfehlen.
PS:
Eigentlich sollten es ja nur zwei Absätze werden ...
Harry würde sagen: ´Alles OK? Dann gehen wir Tauchen!´
Kurzversion: Harry war genau der Richtige, wir würde jederzeit wieder zu ihm gehen.
Etwas ausführlicher:
1. Harald und ich sind aus der beruflichen Praxis gewohnt, auch offensichtliche Problemstellungen von vornherein auf mögliche Missverständnisse auszuleuchten. Im theoretischen Teil überlegten wir des öfteren ´Haben wir die Frage tatsächlich richtig kapiert?´ (und hatten entsprechend mehrere, unterschiedliche Lösungen parat), während Harry nicht verstehen konnte warum die tatsächlich einfache Lösung nicht in unseren Kopf wollte. Das war für alle irritierend, bis wir merkten was passiert.
2. Harry weiss sehr genau _was_ er lehrt. Die Gelegenheiten, bei denen wir nach eifrigem und längerem Nachbohren die Grenzen seines Wissens erreicht haben, kann man problemlos an einer Hand abzählen - und selbst da war es nur bei Randthemen, nie im (höhlen-)taucherischen Kernbereich.
3. Harry weiss auch sehr genau _wie_ er lehrt: zügig führt er einen über die eigenen Grenzen hinaus. Aber eben nur gerade so weit, dass man es noch verarbeiten kann bevor der nächste Schritt kommt. Das ist einerseits anstrengend, richtig durchgeführt aber auch die beste Methode für schnelles, dauerhaftes Lernen. Wir durften unter Wasser auch Fehler machen (z.B.: im falschen Gang nach dem Hauptseil suchen) ohne dass Harry sofort dazwischenging; eine hervorragende Vorbereitung, schließlich läuft auch bei echten Tauchgängen mal was anders als geplant.
Eigentlich selbstverständlich, aber trotzdem nochmal deutlich gesagt: auch in solchen Situationen kam die Sicherheit nie auch nur um ein Härchen zu kurz! Harry war immer - meist unsichtbar - nur eine Armlänge entfernt und hätte bei echter Gefahr sofort eingegriffen.
Dass er auch ein stressfreier Begleiter sein kann hat er in den anschließenden vier Tagen Fun-Tauchen gezeigt: ich habe noch *nie* so entspannt getaucht! (siehe auch 6.)
4. Harry ist ein leidenschaftlicher Praktiker. Er walzt Theorie und Vorübungen nicht über das für´s Tauchenlernen notwendige Maß aus. Lieber geht er zügig zur Praxis über, wo der Schüler dafür von seinem beträchtlichen Erfahrungsschatz profitieren kann. Diese Vorgehensweise kennen wir von anderen Kursen bei anderen Lehrern. Wir empfehlen deshalb generell jedem, sich vor einer Tauchaus- oder -weiterbildung selbst in die Theorie einzulesen. Nicht um Zeit zu sparen, sondern als zusätzlichen Blickwinkel auf die dargebotenen Themen. Der Vergleich der Standpunkte, auch in Diskussion mit dem Ausbilder, erweitert das Wissen dann zusätzlich.
5. Die Höhlen auf Yucatan machen es einem einfach zu tauchen: warmes Wasser, perfekte Sicht, schwache Strömung, kaum Tiefenwechsel, abwechslungsreiche Höhlen. Gerade für Einsteiger ideal, aber man muss sich natürlich bewusst sein, dass man nicht als nächstes den Blautopf befahren kann.
6. Ich weiß nicht ob es im Tek-Tauchen immer so ist (der Kurs war unsere erste ernsthafte Begegnung damit) oder speziell bei Harry, aber die Ruhe war ansteckend. Es gab keine Hektik, auch nicht unterschwellig. Immer war klar dass wir genug Zeit haben, um die Dinge korrekt zu machen oder schlecht gelaufene Skills zu wiederholen bis sie sitzen.
Wie man Stress beim Tauchen erkennt, bewältigt und vermeidet ist m.E. die wichtigste und gleichzeitig am schwersten vermittelbare Fähigkeit aus diesem Kurs. Harry hat mit seinen Bewertungen unseres Stress-Levels immer recht gehabt, selbst wenn man das als Betroffener manchmal erst am nächsten Tag erkannte Und noch viel wichtiger: er hat vorgelebt wie´s richtig geht.
7. Harald und ich sind eigentlich keine Freunde von ´Volle Punktzahl´-Bewertungen. Davon gibt es hier eine Menge, des öfteren weisen sie eher auf Rest-Urlaubsglück des Bewerters als auf wahrlich herausragende Leistung des Bewerteten hin. Für den Höhlen-Kurs an sich (eine sehr solide Leistung, versteht uns nicht falsch!) gäb´s eigentlich 5 Flossen. Trotzdem haben wir 6 vergeben. Warum?
Harry hat es beim Tauchen immer wieder geschafft, nicht nur unsere Gedanken zu lesen - speziell die unterschwelligen - sondern den Kurs auch genau darauf abzustimmen; gerade bzgl. Faktor ´Stress´. Das konsistent so hinzukriegen ist nach unserer eigenen Erfahrung schwierig (wir sind Ausbilder für Schwertkunst bzw. im THW). In dieser Hinsicht: eine Leistung über Normal-Niveau, und dafür gibt´s dann auch 6 Flossen.
Fazit:
Höhlentauchen ist definitiv nicht für jeden. Harry könnte es aber wirklich jedem beibringen. Sowohl als Ausbilder wie auch als Guide in die Cenotes von Yucatan können wir ihn uneingeschränkt empfehlen.
PS:
Eigentlich sollten es ja nur zwei Absätze werden ...
Harry würde sagen: ´Alles OK? Dann gehen wir Tauchen!´