Tauchschule Poseidon Menorca, Ciudadela de Menorca, Menorca

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Wir sind durch einen Bericht im VDST-Magazin „Spo ...

Wir sind durch einen Bericht im VDST-Magazin „Sporttaucher“ auf die Basis aufmerksam geworden und haben soeben einen zweiwöchigen Urlaub dort verbracht.

Hier meine Eindrücke:

Das Hotel „Bahia“ und die angeschlossene Tauchbasis „Poseidon“ sind im selben Gebäude untergebracht und befinden sich an einer der vielen malerischen Buchten im Nordwesten Menorcas in traumhafter Lage direkt am Strand.
Der Schweizerische Eigentümer Erich Wasserfallen führt das Hotel, die Tauchbasis wird von Dieter Pajonk geleitet. Die Boote, mit denen die zahlreichen Tauchplätze angefahren werden, liegen direkt vor der Basis in der Bucht. Nur in Ausnahmefällen wird von Land aus getaucht.


Hotel

Eins vorneweg: der unten erwähnte Schweizer Koch ist nicht mehr da, aber das Essen ist noch immer Spitze!
Morgens gibt es ein Frühstücksbuffet, abends ein umfangreiches Buffet mit wechselnden Vorspeisen und ein Hauptgericht wahlweise mit Fisch oder Fleisch plus Nachtisch.

Die 14 Zimmer sind relativ klein und recht spartanisch, aber geschmackvoll eingerichtet und sehr sauber. An den Wänden, auch in den Fluren, im Speisesaal und der Bar, hängt nicht der übliche Möbelhaus-Kitsch, sondern Kunst.
Das Personal war stets freundlich und aufmerksam. Das Ambiente ist also geeignet, sich darin wohlzufühlen.

Leider hat der Besitzer Erich offenbar Probleme damit, Zimmerbuchungen verlässlich zu planen. Es ist an der Tagesordnung, dass z. B. feste Zusagen für eines der beiden Zimmer mit Terrasse nicht eingehalten werden, oder dass das Hotel komplett überbucht ist und Gäste in umliegenden Appartements oder auch anderen Hotels untergebracht werden müssen. Wenn’ s dumm läuft kann ein Gast dann genötigt werden, innerhalb von 14 Tagen drei oder vier Mal umzuziehen.

Keine Einzelfälle, sondern eher die Regel.

Auch sind die Zimmer sehr hellhörig, so dass ruhiger Schlaf meist nur von 24 Uhr bis 7 Uhr Morgens möglich war, weil lautstark feiernde Angehörige der örtlichen Schweizer Enklave, an- und abreisende Gäste und Aufräumarbeiten in der Küche für einen entsprechenden Geräuschpegel sorgten.
Der durchschnittliche Hotelgast ist aber der Sturm- und Drangzeit entwachsen und eher etwas sportlich orientiert (eben viele Taucher und Mountainbiker), fällt daher abends müde ins Bett und steht sowieso früh auf. Wer gerne lange schläft, sollte sich anderswo einquartieren.


Basis

Die Räumlichkeiten sind winzig. Der Gast betritt nur den zwei Quadratmeter großen Vorraum und hat im Equipment-/Kompressorraum nichts zu suchen.

Der Rest des Tages spielt sich auf der Terrasse im Freien ab, mit tollem Blick auf die Bucht und das Meer.

Leihequipment war, soweit ich das sehen konnte, in Ordnung. Es gibt schwere 10, 12 und 15 Liter Stahlflaschen mit Einzel- und Doppelventil.

Eigenes Gerödel wird auf durchnummerierten Bügeln und in Vorratskisten untergebracht, jeder Gast hat seine feste Nummer und kann sich in den Tauchplan für den kommenden Tag eintragen. Man trifft sich täglich um 9 und halb 3 auf der Terrasse zum Tauchen, das Equipment wird anschließend ausgegeben.

Dieters hanseatische, etwas raubeinige, aber herzliche Art mag nicht jedem liegen. Uns hat sie jedenfalls gefallen und wir hatten wirklich Mordsspaß.

Leider beschränkt er sich in der Regel auf seine Rolle als Skipper, die Tauchgänge werden meist von den angestellen TLs und Guides durchgeführt.

An einige der Rituale auf der Basis, wie z. B. an den obligatorischen Bestrafungs-Sekt an Bord nach dem Tauchgang für das Vergessen oder Verlieren von Equipment, kann man sich im Handumdrehen gewöhnen

An andere nicht: warum sich zum Teufel alle Mittaucher zuerst komplett in ihr Neopren quälen müssen, bevor das restliche Equipment herausgegeben wird und zusammengebaut werden darf, war nicht nur für mich nicht nachvollziehbar, aber eine eherne Regel.

Auch um den Tauchplatz, der als nächstes angefahren wird, wird viel Hokuspokus gemacht (ja der Wind … die Wellen …), so dass erst dann klar ist wo eigentlich getaucht wird, wenn die Ankerkette rasselt.

Üblicherweise brieft Dieter nach dem Ankern kurz den Tauchplatz, die Tauchgruppen werden unmittelbar vor dem Sprung ins Wasser eingeteilt, und los geht’s. Buddycheck ist nicht verboten, wird aber auch nicht gefördert.

Vor- und Nachbesprechung mit dem jeweiligen Guide findet nicht statt, wenn der Gast keine Eigeninitiative ergreift. Teamorientiertes Tauchen geht anders. Wohl dem, der Gleichgesinnte findet



Tauchplätze

Die Tauchplätze sind ausnahmslos küstennah und anfängertauglich mit einer Maximaltiefe von 10 bis 20 Metern. Drei oder vier Spots (z. B. Pont d’en Gil, Cala Forcat, Punta Quintana) stechen wegen schöner Felsen oder betauchbarer Grotten heraus, alle bieten die übliche Mittelmeerflora und –fauna und nicht übermäßig viel Abwechslung.

Das Wrack der Malakoff mit 35-40 Metern Tauchtiefe scheint der einzige anspruchsvollere Spot zu sein, wurde aber trotz mehrfach geäußerten Wunsches mehrerer Gäste mit Taucherfahrung nicht angefahren und wird es wohl auch nur in besonderen Ausnahmefällen. Dies sollte jedem klar sein.

Da wir durchaus einige Tage mit Windstärke 2-3 und ohne nennenswerten Wellengang hatten, gehe ich davon aus, dass nicht das Wetter der ausschlaggebende Grund war, sondern dass man nicht auf die ebenfalls anwesenden Anfänger als zahlende Mittaucher verzichten wollte, die diesen Tauchgang nicht hätten begleiten können. Schade!

Mein Fazit:

Nette Basis für eine Woche relaxtes Tauchen, viel Spaß über Wasser, insbesondere für Anfänger geeignet.

Wenn man sich Ärger mit dem Hotelier ersparen will, bietet sich gegebenenfalls eines der umliegenden anderen Hotels oder Appartements als Unterkunft an.

Hotel 3 Flossen
Basis 4 Flossen