Auf der letzten Boot haben wir ein Schulungsvideo ...
Auf der letzten Boot haben wir ein Schulungsvideo zum Thema Höhlentauchen als Zugabe zu einem Buchkauf erhalten. Dieses war auf Menorca entstanden und zeigte unter anderem die beeindruckende Höhle an der Pont den Gil. Da mussten wir dann natürlich auch unbedingt mal hin Auf der Suche nach einer geeigneten Basis, die insbesondere unseren hohen Sicherheits-Vorstellungen genügen sollte, sind wir sehr schnell auf die Tauchschule Poseidon gestoßen.
Wir waren in der Zeit vom 12.9.-26.9.2004 mit der Basis tauchen und haben dort 18 (bzw. 15) Tauchgänge gemacht. Um es vorweg zu nehmen: Die Basis hat unsere hohen Erwartungen klar erfüllt und darüber hinaus noch ein paar besondere Extras zu bieten, welche sich insbesondere aus der einzigartigen Kombination mit dem Hotel Bahia ergeben. Später dazu mehr.
Per Email haben wir einen ersten Kontakt hergestellt, um uns insbesondere über Paketpreise sowie die Möglichkeit und Konditionen bei einer Kombination mit der Ausbildung zum CMAS *** zu erkundigen. Unsere Mail wurde schnell beantwortet und auf unsere spezifischen Wünsche und Bedürfnisse wurde eingehend eingegangen.
Nun ergab sich die Frage, ob wir auch das Hotel Bahia buchen sollten oder lieber ein alternatives Angebot. Das Bahia ist über die TUI als Pauschalangebot (inklusive Flug etc.) buchbar. Dies erschien uns zunächst zu teuer. Als Alternative kam auch noch ein separater Flug und eine Direktbuchung bei Erich, dem Besitzer, in Frage. Da mein M&M-Konto reichlich gefüllt ist, wollten wir mit der Lufthansa (oder einem Partnerunternehmen) fliegen. Leider gab es hierfür keinen Direktflug, sodass wir uns dann nach einem anderweitigen Angebot umgeschaut haben. Bei Neckermann haben wir dann die Sa Caleta Appartements für 469,- € (14 Tage, Flug, Übernachtung) gebucht.
Da die meisten Taucher im Bahia untergebracht sind, treffen sich dort sämtliche Gäste (inklusive des Basispersonals) abends zu „Taucherstammtisch“. Dies war stets eine lustige und illustre Truppe. Diese Kombination aus gemeinsamem Tauchen und Wohnen bietet eine einzigartige Atmosphäre, wie wir sie bislang noch auf keiner Basis erlebt haben.
Deshalb haben wir dann kurzer Hand für 15,- €/Tag Halbpension bei Erich gebucht. Dieses besteht aus einem üblichen spanischen Frühstück in Buffetform und Salatbuffet mit zwei Alternativen zum Abendessen. Insbesondere das Abendessen war stets ausgezeichnet. Ein solch gutes Essen haben wir noch in keinem spanischen Urlaubshotel bekommen. Wenn wir das nächste Mal dort hin fahren, werden wir sicherlich direkt das Bahia inklusive Halbpension buchen. Aber zurück zur Tauchbasis ...
Die IDA/CMAS Basis liegt unmittelbar am Wasser in der Cala Santandria. Diese Bucht liegt direkt südlich von Cituadela an der Westseite Menorcas. Die Basis wird geleitet von Dieter Payonk (TL4/Course Director). Zusätzlich arbeitet dort Ulf Malinowski (TL3). Ein zusätzlicher Guide hatte wohl kurzfristig abgesagt. Trotzdem waren sämtliche Abläufe stets ruhig, diszipliniert und absolut eingespielt.
Die Ausfahrten erfolgen zwei Mal täglich mit der Poseidon, welche ca. 20 Tauchern ausreichend Platz bietet. Das Boot ist mit Sauerstoff, 1. Hilfe, einigen Ersatzteilen sowie Seefunk ausgerüstet. Die Tauchplätze liegen in einer Entfernung von ca. 15-35 Minuten. Die Auswahl der Plätze erfolgt entsprechend der jeweiligen äußeren Bedingungen (Wind, Wellengang, Strömung), sodass jeder Zeit ein sicherer Tauchbetrieb gewährleistet werden kann. Sind die Bedingungen zu schlecht, so erfolgt keine Ausfahrt mit dem Boot. Dann wird ein Landtauchgang an einer entsprechend geschützten Bucht angeboten. Neben der Poseidon steht noch ein weiteres kleineres Boot zur Verfügung, mit dem Anfängerausbildung und Nachttauchgänge am Ende der Bucht bestritten werden.
Beim Ein- und Ausstieg sowie auf dem Boot sorgt die Crew dafür, dass zu keinerlei Problemen oder Verletzungen kommen kann. Auf mögliche Risiken wird ruhig, argumentativ und ohne erhobenen Zeigefinger hingewiesen. Vorbildlich! Vor jedem Tauchgang gibt es ein ausführliches und informatives Briefing. Ein kleiner Minuspunkt ist hierbei jedoch der stets fehlende Hinweis auf den Buddy-Check.
Die Tauchplätze sind meist zwischen 15 und 25 Metern tief. Typisch sind insbesondere Seegras bewachsene Sandflächen, mit Kelchalgen bewachsene Felsen, bunt bewachsene und besiedelte Überstande sowie eine Vielzahl kleinerer und größerer Höhlen. Unsere Highlights waren die Höhle mit Kamin bei Sa Guitarra sowie die bereits oben erwähnte eindrucksvolle Tropfsteinhöhle an der Pont den Gil.
Fasziniert hat uns auch der für das Mittelmeer fast untypische Fischreichtum. Riesige Schwärme Brassen, Goldstriemen und Mönchsfische sowie Unmengen neugieriger Bernsteinmakrelen, die uns verschiedentlich regelrecht verfolgt und umringt haben. Dazu gab es Barrakudas, Hornhechte, Oktopusse, violette Fadenschnecken, Muränen sowie etliche insbesondere kleine Drachenköpfe, die sich unzähligen Ritzen und Spalten versteckt halten. Gelegentlich haben wir auch Drückerfische, Knurrhähne und auch mal einen Rochen gesehen.
Bei Jubiläen und sonstigen besonderen Anlässen (z.B. weil Dienstag ist), wird auf dem Rückweg eine Flasche Sekt geköpft. Das empfanden wir (zumindest anfangs) als etwas zwiespältig, da wir Alkohol und Tauchen für unvereinbar halten. Angesichts der geringen Menge sowie der Oberflächenpause von ca. 4 Stunden fanden wir es dann aber OK und genossen die stets damit verbundene Zeremonie: Erst Poseidon, dann der Captain, dann die Götter (TLs), dann der Spender, als letztes die gemeinen Taucher.
An der Basis kann das Equipment gespült werden. Für Automaten und Kameras gibt es ein zweites Becken. Darüber hinaus stehen zusätzlich eine Dusche sowie ein Schlauch zur Verfügung.
Jeder erhält eine Kiste, in der ABC und Kleinkram verstaut werden können. Darüber erhält jeder einen Bügel mit einer festen Nummer, mit der auch jedes Jacket versehen wird. Das Equipment wird von der Basis weggeräumt. Jeder Gast kann sich an einer Tafel mit seiner Nummer für die folgenden Tauchgänge eintragen. Das Equipment wird dann automatisch rausgestellt. Wir waren erstaunt, wie schnell und reibungslos das jeweils funktionierte.
Abends trifft man sich wie schon beschrieben gemeinsam zum gemütlichen Ausklingen lassen des Tages auf der Terrasse des über der Basis gelegenen Bahia bei Bierchen, Klönen und Witzverzell. Jeweils Samstags gibt es abwechselnd einen Paella- bzw. Grillabend. Höhepunkt hierbei war jeweils, als Ulf (auf Wunsch) seine Gitarre rausgeholt und die ganze Bande gemeinsam gesungen hat. Erstaunlich hierbei war die Geschlossenheit und die tolle Verbundenheit aller anwesenden Gäste.
In einem vorherigen Bericht hat jemand den Begriff Mythos verwendet. Wie auch immer man es nennen mag: Die Kombination aus Bahia und Poseidon sowie die persönliche Art von Dieter und Ulf haben diesen Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. Von daher wundert es uns nicht, dass die meisten Gäste Widerholungstäter waren.
Unser Fazit: Lohnenswert!
Allzeit Gut Luft,
Christof + Gudrun
PS: Grüße an .... alle die da waren
Bahia / Poseidon
Die Poseidon
Pont den Gil
Die Häschen waren auch da =8-))
... nein, das haben nicht die Häschen in der Höhle verloren
Impressionen aus der Kuppel
Impressionen aus der Kuppel
Einsiedler in der Höhle
Drachenkopf
neugierige Makrelen
Anemone
Sarbelle
... ähm, ja, ... glaub auch irgendeine Anemonone (zu faul zum nachschlagen)
violette Fadenschnecke
Spiegeleiqualle