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Reisebericht Negril / Jamaica Hotel "Swept Away" ...

Reisebericht Negril / Jamaica Hotel "Swept Away" vom 23.11.01-04.12.01

Trotz wenig erbauender bzw. fehlender Informationen bezüglich der Tauchgebiete vor Negril, haben wir uns nicht abschrecken lassen, uns einen eigene Meinung zu bilden. Negril hat eine recht große Auswahl an Hotels, wer jedoch einen wirklich sehr schönen und karibischen Strand sucht, sollte ein Hotel der besseren Kategorie im Norden wählen, dass heißt zwischen Riu und Swept Away. Die Hotels in dieser Hotelzone haben i.d.R. 4 Sterne aufwärts und sind zumeist all inklusive. Negril selber hat so gut wie keinen Strand. "Pärchenhotel" sind das Couples und Sandals. Man verwechsle dies aber bitte nicht mit Weltanschauungshotels wie das dortige Hedonism II. Familien und Nichthoneymooner sind besser im Beaches, Beaches Inn oder Riu aufgehoben. Das Swept Away ist eines der Hotels in diesem Bereich, welches als Einschränkung nur vorweist, daß nur Erwachsene als Gäste akzeptiert werden.

Der Flug erfolgt derzeit ein Mal wöchentlich mit Condor oder LTU. Unsere Wahl fiel auf Condor ab Frankfurt. Die neue Comfort Class ist übrigens trotz DM 1.500,-- Aufpreis in Erwägung zu ziehen, denn sie hat sich erheblich verbessert.

Das Swept Away ist eine 4-5 Sterne Superallinclusiv für Sportbegeisterte mit höchstem Komfort und Erholungswert. Die Gästestruktur besteht in erster Linie aus Amerikanern und Kanadiern, daneben einige Gäste aus dem deutschsprachigem Raum. Das Durchschnittsalter liegt um die 30, dadurch bedingt dass auch hier natürlich viele Honeymooner sind. Die Zimmer sind eingebettet in eine wunderschöne Gartenanlage und unterscheiden sich in Gartenzimmer (näher an der Strasse), Atriumzimmer (mittendrin) und Strandzimmer (direkte Strandlage). Die Einrichtung ist zwar wenig aufwendig, dafür ist alles extrem neu, gepflegt, sauber und funktionierend. Leider gibt es keinen Kühlschrank, aber das ist nicht wirklich tragisch. Der preisliche Unterschied der Zimmerkategorien resultiert eigentlich fast nur aus der Nähe zum Strand. Die Gartenbungalows müssen nicht abschrecken, da die Straße nicht wirklich stört.

Der Strand ist derzeit leider stark weggespült, bedingt durch den Hurrikane "Michelle". Normalerweise ist er sehr breit und absolut traumhaft. Das restliche Stück ist jedoch feinsandig und palmengesäumt. Uns hat es nicht gestört, denn in vorhandenen Hängematten zwischen den Palmen zu liegen und auf türkises Meer zu schauen, ist unbeschreiblich. Es gibt sehr viele Liegen am Strand und Pool, so dass "Liegenbeleger" nicht weiter aufregen. Alle Liegen haben Auflagen, Strandtücher erhält man ebenfalls.

Das Hotel ist ein richtiges Sporthotel mit großen Sportanlagen, wie Wettkampfschwimmbecken, Fitnessgeräte, Golfplatz, Tennis, Squash, Tauchen, Kat, Surfen, Joggingtrack etc., alles was das Sportlerherz begehrt. Wer dieses all inclusive-Potential nutzt, hat eine Hotel mit unglaublich gutem Preis-Leistungsverhältnis, denn selbst Tauchen für brevetierte Taucher und Greenfee sind enthalten.

Das Essen wird auf sportliche Zeitgenossen abgestimmt. Buffet morgens und mittags, abends 4 Gänge (jeweils 3 Auswahlessen) oder Buffet und alles unter Wellfitaspekten. im offenen Hauptrestaurant. Jetzt sollte man meinen, dass es nur rohe Karotten gäbe, dem ist aber nicht so. Es schmeckt ganz ausgezeichnet und man tut seinem Körper auch noch was Gutes. Daneben gibt es noch ein á-la-carte Restaurant, eine Sportsbar mit Snacks, eine Veggie-Bar am direkt Strand (Köstliches vom Grill, Salate und Sushi), und ein jamaikanisches Spezialitätenrestaurant (tagsüber: Veggiebar). Des nachts wird auch noch gegrillt, falls einem nochmals der Hunger überkommen sollte. Es gibt diverse Bars, so daß man nie weit laufen muß. Bei den Getränken stehen einem alle Wünsche offen, von Säften über Cocktails zu ausgezeichneten Weinen, Prosecco, Drinks und Biersorten. Da wird nicht gespart.

Jetzt zum Eigentlichen, denn wir sind fanatische Taucher: Wir sind zwar mit unserem Tauchgepäck, aber mit geringer Erwartung angereist. Tauchen all inklusive im Reisepreis, das kann ja nichts sein, so unsere Überlegung. Andererseits gibt es genug andere Möglichkeiten, Sport zu treiben, eine schöne Insel zu erkunden oder nur am Karibikstrand zu liegen. Weitgefehlt. Beim Einchecken verlangte man von uns auf anhieb Brevet und Logbuch, alles wurde genauestens inspiziert und ein checkdive vereinbart. Aufgrund der Anzahl unserer Tauchgänge, unser entsprechendes Brevet und unserer Fähigkeiten, die Ausrüstung "professionell" aufzutrödeln wurde jedoch zögernd darauf verzichtet. Unsere Bedenken bezüglich der Qualität der Tauchbasis wurden somit direkt erheblich reduziert. Die Tauchbasis verfügt nicht nur über gute Ausrüstung, sondern auch über ein ausgesprochen gutes Tauchboot. Das Briefing war stets sehr ordentlich und man gab uns zu verstehen, dass Sicherheit an erster Stelle stünde. Der einzige Nachteil kommt somit zum tragen: Die Tauchgänge sind mit 35-40 Minuten SEHR kurz, man taucht nach amerikanischen PADI-Standarts. Es gibt an die einige sehenswerte Spots, die innerhalb von 15 Minuten erreicht werden, maximale Tiefe 30 Meter beim 1. TG und 20 Meter beim 2. TG. Die Unterwasserwelt ist karibisch, dass heißt nicht vergleichbar mit den üppigem Rotem Meer bzw. Malediven.

Das haben wir natürlich auch nicht erwartet. Großfisch gibt es nicht viel, mit Glück Delfine, Hammerheads oder Ammenhaie. Dafür sieht man ständig große Schildkröten, Rochen, Krabben, Langusten,Muränen und Wasserschlangen. Die Riffe sind noch recht schön erhalten und einigermaßen weitläufig. Es gibt 2 Flugzeugwracks und einen kleinen Frachter. Am schönsten sind die Vielzahl der betauchbaren Grotten, Bögen und Überhänge. Wir waren aufgrund unseres geringen Anspruchs mehr als überrascht über die Schönheit der Unterwasserwelt und haben tatsächlich täglich 2 TG`s gemacht, ohne dass es langweilig wurde. Wenn man nicht mit einer Maledivenerwartungshaltung anreist, wird man mit Sicherheit nicht enttäuscht werden. Strömung gibt es kaum, so dass Tauchen ausgeprochen easy und entspannend und auch Tauchanfänger glücklich sind. Kurse sind übrigens nicht all inkl.

Ein großes Lob geht nochmals an die Tauchbasis, deren Mitarbeiter nicht nur als gute Guides fungierten, sondern ausgesprochen nett und hilfsbereit sind. Wenn man nicht mit einer Maledivenerwartungshaltung anreist, wird man mit Sicherheit nicht enttäuscht werden.

Sollte jemand Interesse daran haben, die Insel zu erkunden, empfehle ich, vorher eine Rundreise zu den Highlights wie Dunn`s Falls oder Blue Mountains zu machen und dann den Strandurlaub dranzuhängen. Es lohnt sich, denn zum einen ist die Insel sehr schön, zum anderen sind Vor-Ort gebuchte Ausflüge dollarbedingt teuer und von Negril aus recht weit. Negril selber ist nicht hochinteressant, was man aber mal gesehen sollte, ist das berühmte Rick`s Café mit seinen Klippenspringern bei Sonnenuntergang.

Alles in allem ist unsere Begeisterung für Jamaica sehr groß, auch letztendlich dadurch bedingt im "Swept Away" ein Traumhotel mit Komfort und so ausgezeichneten Möglichkeiten gefunden zu haben, daß ich es auf diesem Wege unbedingt weiterempfehlen möchte. Man trifft auf dieser Insel einen unglaublich schönen, karibischen Flair an und wird über die Gastfreundschaft der Jamaicanern begeistert sein.