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Das Mövenpick Resort liegt etwa 5 Kilometer nördl ...

Das Mövenpick Resort liegt etwa 5 Kilometer nördlich von El Queseir, an der El Quadim Bay und ist eines von 3 Mövenpick Resorts und 3 Hotels in Ägypten. Wer diesen Namen hört, denkt sofort an die Schweiz. Und wer an die Schweiz denkt assoziiert Präzision, Ordnung und Sauberkeit. So weit so Gut. Aber kann man diese Maßstäbe auf ein Hotel in Ägypten übertragen?

Zimmer
Die, aus einem alten und einem neuen Teil bestehende Anlage, ist aus einer Vielzahl im nubischen Baustil erbauter Reihenbungalows komponiert, jeder mit einem Kuppeldach und Balkon oder Terrasse ausgestattet. Die 250 geschmackvoll gestalteten Zimmer sind mit ca. 30qm recht geräumig und verfügen i.d.R. über 2 ca. 100cm breite Einzelbetten, die durch einen Nachttisch getrennt werden. Das Badezimmer ist ebenfalls großzügig gestaltet und hat eine Dusche, WC und Waschbecken, sowie einen Fön. Die Zimmer haben eine individuell regelbare Klimaanlage, Minibar und SAT-TV mit Sendern aus D, CH, I, F und arabischen Ländern.

Anlage
Es gibt 2 Pools, die die Zentren der beiden Teile markieren, zu denen jeweils ein Open-Air Restaurant, („Al Fresco“ und „Pool Terrace“) und eine Poolbar gehören. Außerdem gibt es in der Nähe der Rezeption das Restaurant „Orangerie“, das auch als Hauptrestaurant des Resorts gilt. Auf den Klippen über der Badebucht liegt das „Top of the Rocks“ Café & Bar, sowie das á-la´carte Restaurant „Seagulls“, und am Ende der Bucht im Gebäude des Dive-Centers gibt es noch das Restaurant „Divers Club“. Für alle á-la-carte Restaurants gilt, dass man als Halbpensionsgast einen Kredit von 105£E p.P für Essen hat und nur den übersteigenden Betrag bezahlen muss. Das macht die Auswahl doch um einiges einfacher und man kann für 105£E immerhin eine Vorspeise und ein Hauptgericht bezahlen. Im Pool Terrace finden jeden Abend Aufführungen unterschiedlicher Art statt, die ein Supplement von 56£E p.P. für Entertainment kosten.

Essen
Von der Essensqualität war ich nur mäßig begeistert: Im „Orangerie“ herrscht viel Trubel und die Klimaanlage ist an einigen Plätzen unerträglich laut und kalt. Das Essen wird in Buffetform serviert und ist einem 5 Sterne-Resort nicht angemessen. Es gibt zwar ein reichhaltiges europäisches Buffet aber fast keine lokalen Speisen, dafür ein Diät-Buffet und ein immenses Dessert-Angebot, jedoch habe ich mir etwas mehr Phantasie und Varianz erhofft. Man kann zwar nicht behaupte dass das Essen schlecht ist – nur wurde wohl mein Geschmack nicht ganz getroffen. Das „Seagulls“, welches wohl das beste Restaurant im Resort ist, konnten wir leider nicht besuchen, da es immer ausgebucht war. Das spricht ja auch für sich, oder?
Im Pool Terrace haben wir arabisch gegessen und waren sehr zufrieden. Im Al Fresco wird gegrillt und italienische Buffetgerichte sowie Pizza angeboten. Auch hier waren wir recht angetan. Eine absolute Katastrophe ist das „Divers Club“: Nach einem Nachttauchgang aßen wir dort zu sechst verschiedene Gerichte, die allesamt den Charme von Wärmelampe und Mikrowelle versprühten. Die Pommes waren labbrig, die Nudeln kalt und das Fleisch fasrig. Gut war das Gazpacho, was jedoch nicht wirklich schwierig ist. Dieses Restaurant ist wirklich nicht zu empfehlen.
Das Thema Nachttauchgang bringt mich auch zu einem Problem, welches in einem 5 Sterne Resort nicht existieren sollte. Im Al-Fresco wollte man uns um 21:30h gar nicht mehr bedienen, da man um 22:00h schließen will. Dies ist aber unverständlich, da man uns beim einchecken sagte, es gäbe 2 „Seatings“ im Al Fresco, nämlich um 19:00h und um 21:00h. Die Reservierung im Divers Club für 21:00h war recht schwierig, denn auch hier will man um 22:00h schließen. Ein ähnliches Problem entsteht, wenn man zwischen 10:30h und 12:00h etwas essen will oder nach 14:30h an der Poolbar ein Sandwich verlangt. Das geht nicht! Bleibt nur der Weg zum Telefon: Roomservice mit Lieferung a.d. Pool. Klingt komisch – ist aber so!

Zurück zu unseren eingangs erzeugten Assoziationen: Die Schweizer Maxime der Ordnung, Präzision und Qualität ist zu 100% für die Qualität der Zimmer, den Check-In, der Bellboys und der gesamten Anlage zutreffend. Einzig die Basis-Gastronomie schert hier etwas aus und erreicht nicht die volle Punktzahl. Das lässt sich durch einen Besuch in einem der á-la-carte Restaurants wieder wettmachen, wenn man vom Divers Club absieht. Ergo: Hotel 5*, Essen 3-4*

Subex Divecenter
Das lässt sich sehr einfach auf das Tauchen im Subex Divecenter übertragen, denn hier wird nicht gegessen! Das Uhrwerk tickt mit Schweizer Präzision und alles geht dort seinen eidgenössischen Gang. Das Dive Center liegt am nördlichen Ende des Resort-Geländes und am Ende der Badebucht El Quadim Bay. Vom südlichen zum nördlichen Ende des Resorts läuft man ca. 20 Minuten. Das kann nervig sein, sollte man etwas im Zimmer vergessen haben. Die Badebucht ist ein Sandstrand, von dem aber nur ca. 100m zum Baden freigegeben sind. Der Rest ist Riffdach und hier heißt es „Betreten verboten“ – und auch das wird mit Schweizer Präzision eingehalten!

Nach einer vorangegangen Reservierung per E-Mail, die gerade in der Hauptsaison unabdingbar, ist wird man professionell und freundlich empfangen. Jeder Taucher erhält eine der 120 Plastikboxen und ein Holzschließfach daneben zugeteilt. Dieses Schließfach nimmt vor, nach und während des Tauchgangs alles auf, was man nicht gerne herumliegen lässt und ist groß dimensioniert. Außerdem gibt es einige Lageboxen aus Drahtgitter für Tauchlampen, die ebenfalls abschließbar sind. Dann erfolgt die Einweisung in das Basisgeschehen nebst Rundgang durch Werkstatt, Reinigungsbecken, Trockenräume usw. , bevor man den Welcome-Dive mit einem der Tauchlehrer am Hausriff absolviert. Während dieses Tauchgangs wird auch eine oder mehrere Tauchfertigkeiten gecheckt, was aber in unverkrampfter Atmosphäre abläuft.
Die Tauchregeln sind schnell erklärt: Die Taucher teilen sich in „independent“ und „guided“ Taucher; Wer was ist, wird einem nach dem Welcome-Dive gesagt. Independent Taucher dürfen sich selbständig in Listen einplanen, in dem gewählten Zeitfenster (8-10h, 10-12h, 12-14h, 14-16h und 16-18h) ins Wasser springen und am Hausriff tauchen. Je 2-Stunden-Slot sind 20 Taucher zugelassen; die gesamte Basis hat 120 Taucher Kapazität, welche aber i.d.R. nicht ausreicht, um alle Tauchwilligen befriedigen zu können. Während unseres Besuchs gab es außer den 120 akkreditierten Tauchern noch weiter 40 Taucher, die im Hotel eingecheckt waren aber zu anderen Basen gebracht werden mussten weil der Laden voll war. Das stelle ich mir als den Super-GAU vor: In einem der besten Hotels am Roten Meer zu sein, an einem der schönsten Hausriffs und dort nicht tauchen zu können, weil man vergessen hat zu reservieren. Also, erst die Tauchplatz-Garantie holen, dann das Hotel und den Flug buchen!
Das Reglement hört sich streng an, ist es aber nicht. Wir hatten kein Problem, unsere Slots auch am lfd. Tag noch zu ändern, weil es eine gewisse Fluktuation gibt und man immer eine Lücke findet die einem passt. Einziges Manko ist, dass es nur 3 Nachttauchtage / Woche gibt und man somit aufgrund der Flugverbotszeiten evt. nur 2 x Nachttauchen kann.

Subex ist kein Billiganbieter, da 10 TG im Paket immerhin ca. 250€ kostet; Hinzu kommen bei Bedarf 8€ f.d. Nacht-TG, 4 € für Nitrox und 4€ fürs Zodiac (natürlich gibt es „Repeater-Programme“ mit einer ansprechenden Rabattstaffel). Im Gegenzug erhält man ein perfekt organisiertes Tauchvergnügen, ohne das lästige Flaschenschleppen zum Jetty und auf Wunsch wird einem die Ausrüstung am Steg kpl. montiert, die Flossen angezogen und vermutlich kann man sich auch ins Wasser schmeißen lassen wen man das will.

Hausriff
Was dann folgt ist einzigartig: Die El Quadim Bay bietet alles, was das Taucherherz begehrt und man braucht eigentlich keine der angebotenen Extras wir Jeep-Safari oder Bootstour annehmen. Das Riff erhebt sich rechts und links einer Sandfläche, die selbst kleinere Korallenblöcke beherbergt. Die vorhandene Fauna ist gigantisch schön. Wir haben in der einen Woche Fische gesehen, die wir noch nie vorher fanden: Teppich-Krokodilfisch, Rotmeer-Walkman, Adlerrochen, Bogenmund-Gitarrenrochen, Seegras-Geisterfisch, Röhrenaale, Stechrochen, Spanische Tänzerinnen, Massen an Feuerfischen und Zackenbarsche jeden Kalibers. Das Ganze gekrönt von phantastischen Korallen und Riffsäulen die Ihresgleichen suchen. So ungefähr muss das Taucherparadies aussehen. Selbst nach 2 Wochen ist einem hier nicht langweilig und man findet immer wieder was Neues.

Hier mein Fazit: Mövenpick und Subex gehört zusammen wir Salz und Pfeffer. Da kann man nichts falsch machen. Ich habe lange nachgedacht, was man an der Tauchbasis noch verbessern kann, aber mir ist nichts eingefallen – Perfekter geht’s nicht!

Alle meine Reiseberichte und Basenchecks findet Ihr unter:
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