South Red Diving Center Roland Schumm, Hurghada

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Abflug mit Lotus Air, das ist die Chartertochter ...

Abflug mit Lotus Air, das ist die Chartertochter der Egypt Air, nach
Hurghada mit leichtem Übergepäck, wie es sich für Taucher
gehört. Wir sind im Hotel Royal City untergebracht, das Zimmer ist
sauber, bietet einen schönen Ausblick auf die Stadt; das Essen ist
grauslich (ohnehin nur einmal versucht).



Freitag vormittag: Werner und ich fahren zu Rudi Kneip. Der macht aber
keine Tagesfahrten mehr und empfiehlt uns Roland Schumm. Die Frage, wo
Roland zu finden ist, beantwortet Rudi mit: „Da findet ihr sowieso nicht
hin, ich bringe euch zu Roland". Im Divingcenter von Roland angekommen,
legen wir unsere Brevet´s und Logbücher vor, Roland will noch
das ärztliche Tauchtauglichkeitsattest sehen, dann meint er noch:
„Den Checkdive können wir uns schenken, den Guide auch, ihr taucht
ja ohnehin gemeinsam, oder?" Roland bekommt das zufriedene Grinsen
in unseren Gesichtern nicht mit und zeigt uns neben seiner Tauchbasis,
die bestens in Schuss ist, Susannas Taucherhaus.



Das ist eine Taucherpension, die von – erraten - Susanna geführt
wird. Nett eingerichtete Zimmer über der Tauchbasis und eine wunderschöne
Dachterasse, mit Ausblick auf die Stadt und das Meer.



Nebenbei bemerkt – das Essen ist großartig, das Bier ist kalt,
die Atmosphäre lädt zum Sitzen bleiben ein. Von diesem Tag an
verbringen Werner und ich die Abende bei Susanna.



Am nächsten Tag wird auf dem Tauchboot eingecheckt. Wir werden
um 8:20 Uhr von Roland vom Hotel abgeholt und zur Basis gebracht. Blei
ausfassen, das Tauchgerödel in eine Plastikkiste verstauen. Danach
werden alle zum Boot gebracht, unsere Tauchsachen bleiben die nächsten
fünf Tage auf dem Schiff (sehr angenehm, wenn bei Temperaturen um
die 35° die Schlepperei entfällt). Das Tauchboot faßt bequem
12-15 Taucher, ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten.
Getaucht wird mit 12l Stahlflaschen, die gut gefüllt sind.



Der Tagesablauf: Werner und ich werden von Roland kurz vor halb neun
Uhr vom Hotel abgeholt. Ausfahrt um 9:00 Uhr, Dauer ca.1 Stunde. Briefing
von Rita (unserem teutonischen Walkürentauchguide, die Werner und
mich allerdings immer nur über Wasser sah). Danach ins Wasser zum
Vormittagstauchgang. Nach 60-85 Minuten ist der Spaß vorbei, zurück
auf die Karlynn zum Mittagessen (wahlweise Fisch, Fleisch oder Huhn mit
Salaten, Reis, Erdäpfel). Die nächsten 2 Stunden verbringen wir
in einer Phase der inneren Einkehr. Profane Zeitgenossen würden diese
Phase auch als Schlaf bezeichnen. Am Nachmittag wird von unserem Kapitän
Ibrahim (dem größten Olivenölschmierer auf weibliche Haut
zwischen Luxor und dem Sudan) ein neuer Tauchplatz angefahren und nach
einem weiteren Briefing von Rita geht’s wieder ins Wasser. Danach Rückkehr
in den Hafen und Eintreffen bei Susanna zum Abendessen.



Die Tauchplätze: Vom Strömungstauchgang bis zum Easy Dive
am Nachmittag bietet Rolands Tauchbasis alles, was das Taucherherz begehrt.
Die Wassertemperaturen reichen von 23° in +40m Tiefe bis zu extremen
29° an seichten Innenseiten von Riffen. Bedingt durch die sehr hohen
Wassertemperaturen (auch in Ägypten sind die Auswirkungen El Nino´s
zu bemerken) gibt es an diesen Stellen leider viele geschädigte Korallen.
An den Außenriffen und den Tauchplätzen mit Temperaturen um
die 24° ist die Unterwasserwelt noch (immer) oder (schon) wieder in
Ordnung. An diesen Stellen glaubt man immer noch, sich in einem Aquarium
zu befinden. Von prächtigen Gorgonien an exponierten, tieferen Stellen
bis zu Steinfischen, frei übers Riff schwimmenden Muränen, Juwelenbarschen,
Rotfeuerfischen, Blaupunktrochen und natürlich mannsgroßen Napoleons,
reicht die Bandbreite der Unterwasserwelt. Werner und ich haben nach Gesprächen
mit Roland und den Tauchlehrern feststellen können, dass 80-90% der
Gäste in Hurghada bereits Nichttaucher sind. Meine Meinung: Tut der
Unterwasserwelt keinen Abbruch.



Kommunikation: Seit 2 Jahren kann mit dem Handy in Hurghada sowohl mit
A1, als auch mit max die Telefonitis ausgelebt werden. Beide Netze funktionieren
bis auf gelegentliche Überlastungen zufriedenstellend.



Nach fünf Tagen Tauchen im warmen Wasser bei Sichtweiten, von denen
wir in Österreich nur träumen können, geht sich das Flugverbot
mit 24 Stunden genau so aus, dass Werner und der Schreiberling einige Stunden
danach wieder in den Flieger der Lotus Air klettern und 3 ½ Stunden
später im saukalten, regnerischen Österreich landen (leider).



Conclusio: Hurghada ist (wieder) eine Reise wert. Weniger Taucher als
bisher, daher kein Gedränge der Tauchboote mehr auf den Tauchplätzen,
eine Unterwasserwelt, die sich (hoffentlich) weiter erholt.



Auf der Basis von Roland Schumm ist man weit weg vom Massenbetrieb und
hat immer ein offenes Ohr für die Gäste und wer schon in Hurghada
war und Susannas Taucherhaus noch nicht kennt, ist selbst schuld.