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Reisezeitraum: 07.03 – 22.03.03Anreise: Frühmorge ...

Reisezeitraum: 07.03 – 22.03.03

Anreise:
Frühmorgens um 04:00 ging es los nach Hamburg um von dort nach Frankfurt zu fliegen. Zu unserem großen Glück konnte wir bereits bei der Lufthansa in Hamburg unser Gepäck bis zum Zielflughafen Tawau auf Borneo durchchecken und waren es somit los. Wir hatten ca. 35 kg Gepäck pro Person aufgegeben. Mit der Lufthansa gab es deswegen kein Problem, da unsere Tickets nach Frankfurt glücklicherweise nicht auf 20kg Gepäck ausgestellt waren, sondern 2x 32kg pro Person erlaubten.
Nach einem längeren Aufenthalt in Frankfurt ging es mit der Malaysia Airlines um 12:00 Uhr nach Kuala Lumpur. Dieser 12 Stundenflug war aufgrund des großzügigen Platzangebotes und des sehr guten Services zu ertragen. In Kuala Lumpur stiegen wir dann in eine Maschine nach Kota Kinabalu um. Von dort aus ging es dann weiter nach Tawau, wo wir tatsächlich unser Gepäck in Empfang nehmen konnten. In Tawau wurden wir bereits von einem Mitarbeiter der Mabul Smart Divers erwartet, der uns dann auch an den Zollbeamten vorbei lotste und wir somit innerhalb von wenigen Minuten im Bus nach Semporna waren. Die Fahrt dorthin dauerte ca. 1,5 Stunden. In Semporna wurden wir wieder von Mitarbeitern des Ressorts erwartet, die unser Gepäck auf ein Schnellboot luden. Dann ging es mit 400 PS Richtung Mabul.

Check In
Die Formalitäten waren innerhalb von 20 Minuten erledigt und wir konnten in unseren Mini – Bungalow. Das Logbuch und die Tauchtauglichkeit wurden nicht überprüft. Dafür mußte man allerdings eine mehrseitige Verzichtserklärung unterzeichnen. Es wurden die örtlichen Gegebenheiten und der Tagesablauf erklärt. Sämtliche Kommunikation auf der Insel erfolgt in Englisch.

Unterkunft
Die Bungalows sind aus Holz und besitzen eine Klimaanlage, einen „Miefquirl“ und einen Warmwasser – Durchlauferhitzer für die Dusche. Die Einrichtung ist spartanisch (kein Radio, kein Fernseher, kein Kühlschrank), aber für uns was dies völlig okay. Die Reinigung erfolgte täglich und war sehr gründlich. Es gab täglich neue Handtücher.
Die Fenster sind mit Fliegengittern gegen Moskitobesuch geschützt.

Das Essen
Das Essen war durchweg okay und schmackhaft. Es gibt jeweils mittags und abends warmes Essen. Zwischendurch kann man sich mit Toast und Brötchen versorgen. An einigen Tagen wurde gegrillt.

Tauchbetrieb
Grundsätzlich werden am Tag drei Tauchgänge angeboten. Die Abfahrt ist in der Regel um 08:30 und führt nach Sipadan. Dort werden zwei Tauchgänge durchgeführt. Zwischen dem ersten und zweiten Tauchgang geht es an Land (Sipadan). Dort kann man sich dann von den mitgebrachten Broten und Kaffee oder Kakao bedienen.
Nach dem zweiten Tauchgang geht es wieder zurück auf die Insel. Dort hat man ca. 2 Stunden Zeit, bis es dann wieder auf das Boot für den dritten Tauchgang geht. Dieser geht normalerweise nach Kapalai oder Mabul.
In der zweiten Woche haben wir uns mehr auf die Inseln Mabul und Kapalai konzentrieren und die beiden Tauchgänge bei Sipadan dafür auslassen. Eine kurze Anfrage reichte aus und schon war alles geklärt. Wir bekamen ein neues Boot und konnten uns die Tauchplätze in Absprache mit unserem Guide aussuchen. Daß dies so unkompliziert war, mag jedoch auch daran liegen, daß auf der Insel nur maximal 30 Taucher waren und somit noch nicht einmal eine Auslastung von 50% da war. Die maximale Kapazität liegt bei etwa 100 Tauchern. Diese soll wohl Ende April erreicht werden.
Nachttauchgänge können jederzeit vor Mabul oder Sipadan gemacht werden. Die Kosten hierfür werden auf die Anzahl der Teilnehmer umgelegt, wobei jedoch als Minimum umgerechnet ca. 20 Euro auf jeden Fall zu zahlen sind. Will man mit seinem Buddy alleine unterwegs sein, muß man mit ca. 60 Euro (gesamt) rechnen. Die Preise habe ich leider nicht mehr genauer im Kopf. Weiterhin kann man kostenlose Nachttauchgänge vom Steg (auf der gegenüberliegenden Seite der Insel) unternehmen.
Die Tauchgänge werden alle von einen Diveguide begleitet und dauern normalerweise 45 Minuten. Allerdings ist dies auch sehr vom Guide abhängig. So hatten wir in der zweiten Woche einen anderen Guide, mit dem wir bis über 80 Minuten getaucht sind. Die offizielle maximale Tiefe ist auf 40m begrenzt und wird auch eingehalten. Die Briefings bestehen meist nur aus einem Satz. Da der Guide durchweg mit dabei ist, erscheint ein aufwendiges Briefing allerdings auch nicht unbedingt nötig. Auch in diesem Punkt haben wir große Unterschiede zwischen den einzelnen Guides festgestellt. Es ist doch schon ganz nett, wenn man vorher ungefähr darüber informiert wird, was man sich ansehen wird usw.
Die Ausrüstung wird in einem Trockenraum gelagert und jeden morgen von den Mitarbeitern zu den Booten gebracht. Wie die es allerdings schaffen, bei Bootswechseln nichts durcheinander zu bekommen, wird mir wahrscheinlich immer schleierhaft bleiben. Die Anzüge blieben im Trockenraum und man zieht diese vor dem Besteigen des Bootes an. Am Abend wird die gesamte Ausrüstung wieder vor dem Trockenraum abgelegt. Dort kann man dann die Sachen auswaschen und aufhängen.

Service
Während der beiden Wochen gab es nicht eine einzige Situation, bei der wir mit dem Service und der Hilfsbereitschaft der gesamtem Basis unzufrieden waren. Alle geben sich wirklich die größte Mühe und sind sehr freundlich. Sehr gut fanden wir, daß die Guides im gleichen Restaurant essen und sich dann auch oft mit den Gästen zusammensetzten.

Tauchplätze
Fast alle Riffe sind bereits vor Jahren regelrecht in die Luft gesprengt worden. Erst in den letzten Jahren hat offensichtlich eine Besserung stattgefunden, so daß die Korallen langsam wieder wachsen. Wer auf eine bunte Korallenwelt den größten Wert legt, ist auf dieser Insel auf jeden Fall falsch aufgehoben. Wer sich jedoch einmal so richtig an Weißspitzen und Schildkröten satt sehen will oder ein Fan von Makro - Motiven ist, findest dort sein Paradies. Ob es nur Nacktschnecken oder Geisterpfeifenfische, Seepferdchen, Mandarinfische, Garnelen oder irgendetwas anderes „kleines“ sein soll; man findest dort alles im Überfluß. Angler- und Schaukelfische in allen Variationen gibt es in Hülle und Fülle. Selbst der kleine weiße-rote Clown - Angler ist zu finden. Ich habe auf so manchen Tauchgang nach wenig mehr als 15 Minuten einen 36er Film komplett belichtet.
Die Tauchgänge vor Sipadan sind meist den Haien oder Schildkröten vorbehalten. Oft kann man dann noch als Zugabe in einem riesigen Schwarm von Makrelen in der Strömung stehen (Riffhaken ist manchmal klasse!) oder man sieht auch große Gruppen von Fledermausfischen. Barrakudas und Büffelkopfpapagaifische runden dann das Bild ab. Mantas, Walhaie oder Hammerhaie haben wir nicht gesehen.
Die Tauchplätze vor Mabul und Kapalai sind meist ohne Haie und mit wenig Schildkröten. Dafür findet man dort die meisten Makromotive.
Auch die Tauchplätze vor Mabul oder Kalapai sind mit teilweise bis zu 25m nicht unbedingt flach, zumal ein großer Teil der Tauchzeit auf diesen Tiefen zugebracht wird. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Benutzung von Nitrox. Dies kostet allerdings 8 USD pro Flasche (bei 10 Stück werden nur 9 berechnet). Wir haben täglich den 2. und 3. Tauchgang mit Nitrox gemacht und konnten somit das langsame aufschaukeln der Sättigung ganz gut in den Griff bekommen. Trotzdem kann man ohne weiteres - aus Versehen - einmal in die Deko kommen.
Während unserer Anwesenheit wurden wir auf insgesamt 4 Tauchgängen von Bob, einem Videofilmer begleitet. Die daraus resultierenden Filme kann man sich abends ansehen und auch kaufen (DVD oder VHS). Da die Qualität sehr ansprechend war, haben wir nun auch beide Filme als DVD zu hause.

Publikum:
Die Gäste sind zu einem großen Teil Italiener. Deutsche und Österreicher sind eher weniger vertreten. Die Mitarbeiter erzählten uns, daß nach der Entführung auf Sipadan die Zahl der Gäste stark eingebrochen ist. Dies gilt besonders für deutsche Urlauber.
Viele Taucher sind mit professionellen Kameras ausgestattet. Leider mußten wir oft beobachten, daß die Tarierfähigkeit einiger dieser „Profis“ nicht als professionell einzustufen ist. Leider werden diese Taucher von den Guides nicht ermahnt oder zur Vorsicht aufgerufen. Dies mag daran liegen, daß man für jeden Gast dankbar ist und Ärger vermeiden will.

Sicherheit:
Um die Inseln Mabul, Sipadan und Kapalai ist ständig die Marine unterwegs. Auf Sipadan selbst gibt es im Inneren der Insel ein kleinen Stützpunkt, der für Touristen nicht sichtbar ist. Wir hatten auf jeden Fall während unseren Aufenthalts ein sicheres Gefühl. Die Anwesenheit des Militärs war nur zweimal etwas zu sichtbar, als im Restaurant die Maschinenpistolen und Gewehre von Soldaten (?), die jedoch nicht als solche zu erkennen waren, auf dem Tisch lagen. Dies waren jedoch die einzigen Momente, an denen wir uns gestört gefühlt haben.

Fazit:
Die doch etwas beschwerliche An- und Abreise hat sich auf jeden Fall gelohnt. Als x-facher Ägypten - Taucher brauchte ich jedoch erst einmal zwei Tage, um mich an die Abwesenheit von großen Korallenfeldern zu gewöhnen. Die Makrowelt ist unglaublich und wohl kaum noch zu übertreffen. Wenn man Sinn für diese Dinge hat, wird man auf keinen einzigen Tauchgang enttäuscht werden. Der Service, die Leute, die Organisation sind in keiner Weise zu bemängeln und haben ein großes Lob verdient.
Sollten sich die Korallen in den nächsten Jahren weiter erholen, sind auf jeden Fall 6 Flossen fällig.