Nach mühsamer Anreise (4 Flugzeuge, ein Minivan u ...
Nach mühsamer Anreise (4 Flugzeuge, ein Minivan und ein Boot)- aber wer etwas Besonderes sehen will, ist es ja gewohnt, macht SMART einen guten Eindruck. Man wird mit einem Drink im grossen Restaurant mit Videoecke und Bar empfangen, zeigt seine Qualifikation vor und hört sich die Einführungsrede des Verantwortlichen an: Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie Abfahrts- und Tauchzeiten sind genau festgelegt. Das Herz des Restaurants ist eine grosse Anzeigetafel, der alle Aktivitäten festlegt (An- und Abreise, Tauchboot, Name des Guide, 3 Tauchplätze, Namen der Taucher an Bord, Höhlentauchgang, Nachttauchgang, usw.). Man ist gehalten, seinem Namen auf der Tafel bestimmte Symbole hinzuzufügen, wenn man Nichttaucher ist, krank ist oder nur morgens oder nachmittags tauchen will. Man zahlt einen Pauschalbetrag für Übernachtungen und Tauchgänge, egal ob man taucht oder nicht - Pech für Leute mit Ohrenschmerzen. Die Tauchzeiten sind auf 50 Minuten begrenzt und das Tragen von Handschuhen ist untersagt. Letzteres ist nachvollziehbar, aber 50 Minuten für Unterwasserfotografen??? Wenn man bedenkt, dass SMART über 22 Duplexbungalows, 22 freistehende und 15 luxuriöse Wasserbungalows (also Platz für max. 162 Personen), 13
Tauchboote (mit max. 12 Tauchern, 2 Mann Besatzung und Material bestückt), einen kleinen Pool, 4-sitzigen Jacuzzi, kleinen abgegrenzten Strand mit teilweise kaputten Liegen, und Buffet-Restaurant verfügt, kann man sich das Gedränge auf den Booten und im Restaurant bildlich vorstellen, ganz zu schweigen von Pool und Strand, wo man um Liegestühle kämpfen muss, und Jacuzzi, der ständig besetzt ist.
Obwohl sich das Management (Ben) redlich bemüht, Gruppen nicht auseinanderzureissen, dafür aber Paare und Alleinreisende aller Niveaus bunt zusammenwürfelt (mit dem Ergebnis, dass zwei bei 3 Meter filmen, zwei bei 35 Meter einen Leopardenhai bestaunen, Fotografen sich Objekte streitig machen und hinter den anderen herhinken und noch zwei nach 35 Minuten an der Oberfläche auf das Boot warten), bekommt man ein Bild davon, wie überfordert die Diveguides sind. Ihnen entgeht so, dass ein Taucher einen Hai am Schwanz zieht, ein anderer mit seiner Flasche voll in den Korallen landet, eine Schildkröte einen Russen am Kopf trifft, usw. Zur Mittagszeit ankern bis zu 15 Boote in Sipadan (SMART und Borneo Divers sowie Boote aus Semporna und Kapalai) vor dem Militärstützpunkt, der kräftig mitkassiert. Die ehemalige Tauchbasis von Borneo Divers zerfällt langsam aber sicher nach ihrer Schliessung und ein paar marode Tische, Bänke und Stühle auf einem handtuchgrossen Strand dienen der Dekompression mit Tee und Kaffee. Sipadan ist je nach Wetter eine halbe bis 3/4 Stunde von Mabul entfernt, deshalb finden dort 2 Tauchgänge statt und nur einer entweder vor Mabul oder Kapalai, wo man auf sandigem Boden viele interessante Makroobjekte finden kann. ´Weltberühmtes´ muck diving ist allerdings stark übertrieben, denn ausser der heimischen purple-gilled hyselodoris findet mann mehr Sorten (auch weil einem woanders mehr Zeit zur Verfügung steht) in Sulawesi und den Visayas. Was das Tauchen um Sipadan angeht, ist es einmalig und einfach toll mit klarer Sicht und seinen Schwärmen (great barracudas, jacks, bumphead parrotfish, reef sharks und Tausende von Schildkröten (green sea turtle und hawksbill turtle). Eine wahre Orgie an Farben und Spezies! Man wundert sich, dass man alle Arten zentimeternah bewundern kann bei diesen Horden von Tauchern, die die Insel das ganze Jahr über betauchen. Eine Schnorchlerin hat während 30 Minuten 77 Schildkröten gezählt! Wer einmal vor Ort ist und die nötige Erfahrung besitzt, sollte mit David Shaw, dem Höhlentaucher, den Schildkrötenfriedhof besuchen (zwei grosse Höhlen bei max. -20 Meter). Kostenpunkt 100 Euro + 25 Dollar für eine Kopie des Videos, die sich aber mehr lohnen als ein Pussy Foot (fruit shake) an der Jetty Bar, der stolze € 8,60 kostet (Achtung, hohe Nebenkosten!). Eine Massage für € 40 ist allerdings empfehlenswert.
Die Unterkünfte sind spartanisch, haben allerdings gute Matratzen und sind sehr sauber mit Warmwasserdusche, Ventilator, Klimaanlage und 24h Strom. Im teureren Water Village haben die Bungalows TV, Minibar und Satellit und es gibt eine eigene Tauchbasis. Man kann bequem von der Treppe aus das Hausriff betauchen, allerdings nur morgens, denn nachmittags zieht es dort wie Hechtsuppe und die Sicht ist schlecht. Man baut dort gerade einen Helikopter-Landeplatz.
Ein besonderes Lob dem australischen SMART-Chefkoch, der sein Handwerk wirklich versteht! Jeden Tag Fisch (zumeist Schwertfisch) als Sashimi oder gebraten, frisches knackiges Gemüse, Rind und Hühnchen, BBQs, Suppen, alles vom feinsten, blitzsauberes Restaurant und aufmerksame Bedienung.
Die Hälfte der Insel Mabul besteht aus den SMART und Borneo Divers-Basen, die andere Hälfte ist dicht mit einheimischen Bediensteten und Fischern zugebaut und man baut weiter ins Wasser hinaus. Nur die SMART-Palmen lassen erahnen, dass es sich um eine Insel handelt. Dann gibt es noch das Hotel Seadventure auf einer ehemaligen Ölplattform. Da kann man sich schlecht die Beine vertreten, dafür logiert man über einem der besten Sandtauchplätze auf Mabul!
Fazit: die Geldmaschine SMART eignet sich eher für die Mittelklasse (€ 3000 für 17 Nächte), PADI-Taucher mit max. 100 Tauchgängen und Gruppenreisende. Fotografen und erfahrenen Tauchern würde ich eher Sulawesi und die Visayas empfehlen, wo es ohne ´frills´ ruhiger und billiger ist und einem die Guides mehr Aufmerksamkeit und Zeit widmen können, denn darauf kommt es mir persönlich letzten Endes an.
Tauchboote (mit max. 12 Tauchern, 2 Mann Besatzung und Material bestückt), einen kleinen Pool, 4-sitzigen Jacuzzi, kleinen abgegrenzten Strand mit teilweise kaputten Liegen, und Buffet-Restaurant verfügt, kann man sich das Gedränge auf den Booten und im Restaurant bildlich vorstellen, ganz zu schweigen von Pool und Strand, wo man um Liegestühle kämpfen muss, und Jacuzzi, der ständig besetzt ist.
Obwohl sich das Management (Ben) redlich bemüht, Gruppen nicht auseinanderzureissen, dafür aber Paare und Alleinreisende aller Niveaus bunt zusammenwürfelt (mit dem Ergebnis, dass zwei bei 3 Meter filmen, zwei bei 35 Meter einen Leopardenhai bestaunen, Fotografen sich Objekte streitig machen und hinter den anderen herhinken und noch zwei nach 35 Minuten an der Oberfläche auf das Boot warten), bekommt man ein Bild davon, wie überfordert die Diveguides sind. Ihnen entgeht so, dass ein Taucher einen Hai am Schwanz zieht, ein anderer mit seiner Flasche voll in den Korallen landet, eine Schildkröte einen Russen am Kopf trifft, usw. Zur Mittagszeit ankern bis zu 15 Boote in Sipadan (SMART und Borneo Divers sowie Boote aus Semporna und Kapalai) vor dem Militärstützpunkt, der kräftig mitkassiert. Die ehemalige Tauchbasis von Borneo Divers zerfällt langsam aber sicher nach ihrer Schliessung und ein paar marode Tische, Bänke und Stühle auf einem handtuchgrossen Strand dienen der Dekompression mit Tee und Kaffee. Sipadan ist je nach Wetter eine halbe bis 3/4 Stunde von Mabul entfernt, deshalb finden dort 2 Tauchgänge statt und nur einer entweder vor Mabul oder Kapalai, wo man auf sandigem Boden viele interessante Makroobjekte finden kann. ´Weltberühmtes´ muck diving ist allerdings stark übertrieben, denn ausser der heimischen purple-gilled hyselodoris findet mann mehr Sorten (auch weil einem woanders mehr Zeit zur Verfügung steht) in Sulawesi und den Visayas. Was das Tauchen um Sipadan angeht, ist es einmalig und einfach toll mit klarer Sicht und seinen Schwärmen (great barracudas, jacks, bumphead parrotfish, reef sharks und Tausende von Schildkröten (green sea turtle und hawksbill turtle). Eine wahre Orgie an Farben und Spezies! Man wundert sich, dass man alle Arten zentimeternah bewundern kann bei diesen Horden von Tauchern, die die Insel das ganze Jahr über betauchen. Eine Schnorchlerin hat während 30 Minuten 77 Schildkröten gezählt! Wer einmal vor Ort ist und die nötige Erfahrung besitzt, sollte mit David Shaw, dem Höhlentaucher, den Schildkrötenfriedhof besuchen (zwei grosse Höhlen bei max. -20 Meter). Kostenpunkt 100 Euro + 25 Dollar für eine Kopie des Videos, die sich aber mehr lohnen als ein Pussy Foot (fruit shake) an der Jetty Bar, der stolze € 8,60 kostet (Achtung, hohe Nebenkosten!). Eine Massage für € 40 ist allerdings empfehlenswert.
Die Unterkünfte sind spartanisch, haben allerdings gute Matratzen und sind sehr sauber mit Warmwasserdusche, Ventilator, Klimaanlage und 24h Strom. Im teureren Water Village haben die Bungalows TV, Minibar und Satellit und es gibt eine eigene Tauchbasis. Man kann bequem von der Treppe aus das Hausriff betauchen, allerdings nur morgens, denn nachmittags zieht es dort wie Hechtsuppe und die Sicht ist schlecht. Man baut dort gerade einen Helikopter-Landeplatz.
Ein besonderes Lob dem australischen SMART-Chefkoch, der sein Handwerk wirklich versteht! Jeden Tag Fisch (zumeist Schwertfisch) als Sashimi oder gebraten, frisches knackiges Gemüse, Rind und Hühnchen, BBQs, Suppen, alles vom feinsten, blitzsauberes Restaurant und aufmerksame Bedienung.
Die Hälfte der Insel Mabul besteht aus den SMART und Borneo Divers-Basen, die andere Hälfte ist dicht mit einheimischen Bediensteten und Fischern zugebaut und man baut weiter ins Wasser hinaus. Nur die SMART-Palmen lassen erahnen, dass es sich um eine Insel handelt. Dann gibt es noch das Hotel Seadventure auf einer ehemaligen Ölplattform. Da kann man sich schlecht die Beine vertreten, dafür logiert man über einem der besten Sandtauchplätze auf Mabul!
Fazit: die Geldmaschine SMART eignet sich eher für die Mittelklasse (€ 3000 für 17 Nächte), PADI-Taucher mit max. 100 Tauchgängen und Gruppenreisende. Fotografen und erfahrenen Tauchern würde ich eher Sulawesi und die Visayas empfehlen, wo es ohne ´frills´ ruhiger und billiger ist und einem die Guides mehr Aufmerksamkeit und Zeit widmen können, denn darauf kommt es mir persönlich letzten Endes an.