Sinai Divers, Hotel Conrad Resort, Ras Nasrani Bay bei Sharm el Sheikh (Inaktiv)

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Robert199460AD94 TGs

Hatten vom 29.11.05-13.12.05 Sharm-el-Sheik gebuc ...

Hatten vom 29.11.05-13.12.05 Sharm-el-Sheik gebucht. Unser Ziel: Erholung am Strand, Schnorcheln und Tauchen im Ras Mohammed. Tauchtyp: Gelegenheitstaucher mit 94 TG, d.h. überall wo sich aufregende TG anbieten wird getaucht (Australien, Thailand, Fiji, Malediven, Südafrika etc.).
Vorab zum Wetter in Sharm zu dieser Reisezeit: Nicht zu empfehlen, da Lufttemperaturen (23°C) bei starkem Nordwind als sehr kühl empfunden werden und die Sonne schon um 16.30 Uhr verschwindet. Damit kann man es nur in der prallen Mittagssonne (11.30-13.30) ohne Bewölkung gut am Strand aushalten. Die Wassertemperaturen lagen so um die 24°C, was bei kühlem Nordwind ausgiebiges Schnorcheln im Neopren erforderlich macht.
Bewertung Schnorchelgebiete: Ras Bob: gut, Ras Nasrani: gut und Ras Gamila: sehr gut.
Beim Schnorcheln konnte ich in der ersten Woche so ziemlich alles beobachten, was die Rotes Meer Fauna und Flora zu dieser Jahreszeit zu bieten hat. Es bot sich ein Anblick wie im Aquarium!! Falter-, Wimpel-, Annemonen-, Feuer-, Papageien-, Flötenfische, Seenadeln, Blaupunkt- und Adlerrochen, Barrakuda, Schildkröten sowie viele Stein- und Lederkorallen.
Allerdings sind einige Riffabschnitte durch den Bauwahn der Ägypter stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch Eintrag von Baustaub (Schutt) über den starken Wind ins Meer kommt es partiell zum Absterben ganzer Riffabschnitte, während 200m weiter die Touris ermahnt werden das Riff nicht zu beschädigen. Überhaupt stellt sich einem bei dem beobachtbaren Bauwahn die Frage, wieviele Touristen in naher Zukunft in Sharm erwartet werden. Die zukünftigen Kapazitäten müssten dem Anschein nach ausreichen, das ganz Mitteleuropa zur gleichen Zeit in Ägypten Urlaub machen kann. Aber vielleicht erwarten die Ägypter einen weiterhin wachsenden Ansturm der Russen, die zu unserer Reisezeit bereits ca.70% der Hotelgäste ausgemacht haben.
Kurz nach unserer Ankunft haben wir uns wegen des Tauchens bei den Extra-Divers erkundigt. Der erste Eindruck: Kompetent, aber übercool bzw. einfach etwas unfreundlich. Als Voraussetzung fürs Tauchen wurde uns ein Check-Dive genannt, was angesichts längerer Tauchpause absolut sinnvoll erschien. Zusätzlich wurden wir auch etwas zu eindringlich auf den überaus ´preislich günstigen´ Refresher (vermutetes Ziel: Gewinnmaximierung im Tauchsport, weniger Verbesserung des Könnens) hingewiesen, den wir dankend ablehnten. Als wir uns dann am Anfang zweiten Woche bei den Extra-Divers fürs Tauchen anmelden wollten bekamen wir dann eine andere Auskunft eines weiteren Mitarbeiters. Zusätzlich wurde jetzt neben dem Check-Dive ein ärztliches Attest vorausgesetzt (´ägyptische Regierung verlangt das´). Auf unsere Nachfrage wurde uns der Hoteldoktor für EUR 30 als Bezugsquelle genannt. Nicht zu vergessen, das erneut eindringliche Anpreisen eines ´absolut preisgünstigen´ Refreshers, der ja nur einen Tag dauert. Wieder lehnten wir dankend ab und unser Gesprächspartner war auch diesmal alles andere als freundlich und entgegenkommend. Da wir keine EUR 30 für ein Attest eines Arztes mit zweifelhafter Kompetenz (schlechte Bewertung anderer Hotelgäste) verbrennen wollten und wir hinter dem Gebaren der Tauchbasis Verkaufstaktik vermuteten, hielten wir nach einer anderen Basis Ausschau.
Fündig wurden wir bei den Sinai-Divers. Dort wurden wir sofort freundlich beraten und konnten noch am gleichen Tag ohne Probleme den Check Dive machen. Die theoretische Einführung von Erik war ausführlich und vorbildlich und auch unter Wasser wurden erst einmal die wichtigsten sicherheitrelevanten Details abgeprüft. Um nach Ras Mohammed mitfahren zu dürfen wurde uns erklärt, daß wegen der Strömungsverhältnisse dort ein Tag Boottauchen an lokalen Tauchplätzen erforderlich sei, um sich mit den Strömungen vertraut zu machen. In Unkenntnis der lokalen Gegebenheiten gingen wir von der Richtigkeit dieser Aussage aus. Nicht erwähnt wurde, daß jegliche Aktivitäten über das Hausrifftauchen hinaus nicht von den Sinai-Divers am Conrad, sondern von Ghazala aus gesteuert werden, was langwierige Transfers (45min) bedeutet, wie wir am nächsten Tag erfahren sollten. Um 7.30 Uhr wurden wir vorm Hotel abgeholt und im Minibus zum Ghazala Hotel verbracht. Dort wurden die Anmeldeprozeduren erneut vollzogen und uns erklärt, daß nicht nur 1 (EUR 100/Person) sondern 2 (EUR 200/Person) lokale Boottauchtage erforderlich wären um nach Ras Mohammed mitfahren zu dürfen. Als wir auf die Gültigkeit der ersten Aussage der Sinai-Divers vom Conrad bestanden, wurde uns erlaubt(!) nach einem erfolgreichem ersten Bootstag mit nach Ras Mohammed mitzufahren. Ansonsten wurden keine Ausnahmen gemacht. Wir trafen äußerst erfahrene Taucher mit mehreren hundert Tauchgängen, darunter Divemaster und Instructor und alle mussten zuerst 2 lokale Bootstauchtage machen. Da wussten wir, daß nicht die Strömungsverhältnisse, sondern das Geschäft der Grund für diese Voraussetzung sind.
Nach den Anmeldeprozeduren ging es dann im großen Bus weiter zum Hafen, wo wir um 9.30 Uhr mit dem Boot ablegten und um 10.30 Uhr am ersten Tauchplatz ankamen.
Zu unserem Glück wurden an diesem Tag bei den lokalen Tauchgängen auch noch unser Hausriff betaucht. D.h. um 7.30 Aufstehen um 3 Stunden später am Hausriff (Strömungen?Fehlanzeige) anzukommen. Einfach perfekt! So konnten wir endlich unser Hotel vom Boot aus Betrachten. Der Anblick wird uns dauerhaft im Gedächtnis bleiben... Vom Hausrifftauchgang zu Boot kamen wir dann um 17.30 Uhr ins Hotel zurück.
Da der erste Tag beim Boottauchen so erfolgreich verlaufen war, durften wir sogleich am nächsten Tag per Ausnahmegenehmigung der Tauchbasis mit nach Ras Mohammed fahren. Um es kurz zu sagen: Der Tauchgang am Shark/Yolanda Reef ist wirklich schön (kaum Strömungen bei unseren Wetterbedingungen: schön, schwacher Wind) und gehört mit zu den besten die wir bisher gemacht haben. Da wir von den anderen Mittauchern über die Tauchplätze bei der Tiran-Insel keine überragenden Kommentare erhalten haben entschieden wir, keine weiteren Bootstauchgänge zu unternehmen. Um den einen sehr schönen TG im Ras Mohammed erleben zu dürfen mussten wir somit 5 (die anderen 7) vorgeschaltete TGs durchlaufen.
Bei der Abrechnung in der Conrad-Niederlassung der Sinai-Divers wurden dann die in EURO ausgewiesenen Preise zu einem Mondkurs von 7 zu eins in ägyptische Pfund umgerechnet und abgebucht, wobei mir erklärt wurde, daß das nur ´betriebsintern´ (Gerät akzeptiert nur inländische Währung) so verrechnet werde aber der Preis auf der Abrechnung stimmen werde. In EUR belief sich die Rechnung auf 495,- in ägyptischen Pfund bei einem Mondkurs von 7 sind das dann 3465,-. Heute habe ich die Abrechnung erhalten: Natürlich wurden mir EUR 515,- abgebucht wie ich es geahnt hatte. Damit hat man mich vorsätzlich für dumm verkauft.
Abschließendes Urteil Sinai-Divers Ghazala/Conrad:
Die Mitarbeiter, vor allem auf den Booten, waren überwiegend freundlich. Die Durchführung der Tauchgänge war umständlich aber in Ordnung. Das verwendete Material war teilweise älter und überholungsbedürftig. So kam es bei den Tauchflaschen häufig zu Undichtigkeiten wegen alter und poröser Dichtungen (Einem ist beim Einstieg ins Wasser die Dichtung der Flasche hochgegangen! Toller Knalleffekt mit Wasserfontäne! Silvestertauglich!) Taucherabzocke scheint in einem Gebiet, das vom Tauchtourismus geprägt ist unumgänglich zu sein. Das sollte trotzdem nicht von den Tauchern als notwendiges Übel toleriert werden. Wirklich Übel zu nehmen ist die vorsätzliche Falschauskunft bei der Abbuchung, wo noch einmal EUR 20,- zusätzlich abgezockt wurden. Das drückt die Bewertung der Tauchbasis auf schlechte 4 Flossen. Mehr kann ich guten Gewissens nicht geben.

MfG
Robert