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Abenteuer Tauchen mit integriertem Rescue-Kurs od ...

Abenteuer Tauchen mit integriertem Rescue-Kurs oder
eine Woche Tauchurlaub mal anders!

Vorab müssen wir aus Fairness erläutern das wir 2004 zum tauchen in Sharm el Sheikh (Sinai Divers) waren und dadurch sehr positiv vorbelastet sind. (Grüße an Alex).

Dort kamen wir uns unter Wasser wie in einem großem Aquarium vor, Fische wohin das Auge schweifte und ein Top-Guide. Nicht aufdringlich und doch alles voll im Griff.

Nun aber zu unseren jüngsten Erlebnissen.

Wir, 4 Taucher vom PADI-Instructor bis AOWD haben in der Woche vom 17.04.-24.04.2005,
eine Woche in Hurghada bei den Seawolf Divers verbracht.
Nachdem wir im Vorfeld die überwiegend positiven Erfahrungsberichte gelesen hatten sind wir recht positiv an die Sache rangegangen.

Montag morgen wurden wir von Hotel um 8:00 Uhr abgeholt und zur Basis gebracht.
Dort angekommen wurden wir von zwei netten Ladies in Empfang genommen und der nötige Papierkrieg erledigt.

Nachdem wir unser Tauch-Equipment aus unseren Transportboxen in die basiseigenen Kunststoffkörbe umgepackt hatten sollte es losgehen. Leider mussten wir unser Equipment (jeder ca. 30kg verteilt auf zwei Körbe) zu Fuß (ca. 150-200m weit) zum Boot tragen und auch selbst an Bord bringen.

Das Boot die Ocean Dream war ein echter Hingucker die uns nicht wirklich zu Träumen brachte, wahrscheinlich kann man auch mit viel Geld aus diesem Boot kein schönes Boot mehr machen.

Nach einer längeren Fahrt erreichten wir unseren ersten Tauchspot Ras Disha, es folgte der Checkdive mit einem kompetenten Guide und nachmittags der zweite Tauchgang Abu Mackadi.

Interessant stellte sich das Design meines Neoprenanzugs dar, nachdem ich ihn nach dem ersten Tauchgang ausgezogen hatte. Normalerweise ist er dunkelblau jetzt jedoch war er dunkelblau mit weißen Pünktchen. Nach genauerer Betrachtung stellten sich die weißen Pünktchen als Bestandteile der Ocean Dream heraus, die Farbe fühlte sich wohl nicht mehr so wohl auf dem Holz der Sitzbank.

Als ziemlich unangenehm empfanden wir die extreme Abgasentwicklung des Bootes der man sich kaum entziehen konnte. Besonders stark waren diese Abgase während die Boote an den Tauchspots an- und ablegten.

Alles recht unspektakulär wäre da nicht das spektakuläre Ablegemanöver unseres Kapitäns gewesen. Er hatte leider vor dem Ablegen, nach dem zweiten Tauchgang, vergessen zu überprüfen ob alle Leinen los waren bevor er Gas gab. Ist klar was jetzt kommt, eine Leine war nicht los und nach einem Geräusch welches uns durchaus die Vermutung abrang das uns jetzt ein wesentliches Stück vom Boot fehlt hatte es die fest eingebaute Bank mit Flaschenhalterung zerrissen. Unter ihr lag einer unserer Rebreather, glücklicherweise hat er es, außer das er mit Farbsplittern übersät war im Gegensatz zur Bank, schadlos überstanden.

Nachdem wir den Hafen wieder erreicht hatten kam was wir alle bereits befürchtet hatten wir mussten unser gesamtes Tauchgerät wieder vom Boot schaffen. Zu unserer Überraschung, da wir das bis jetzt noch nicht erlebt hatten, wurden wir aufgefordert beim entladen der Taucher-Flaschen zu helfen. Wer ein echter Seebär sein will den erschüttert nichts dachten wir uns und ergaben uns unserem Schicksal.
Zum guten Schluss stand uns ja noch der Rücktransport unseres Tauchgerätes bevor, die bereits bekannte Entfernung diesmal unter verschärften Bedingungen, das Zeug war nass und deshalb ein wenig schwerer.

Tag 2

Es begann wie gehabt, schleppen und verladen mit dem Unterschied das wir diesmal auf ein anderes Boot die Venice gingen und einen erheblich kürzeren Weg hatten.

Die Venice machte einen erheblich besseren Eindruck, kurz gesagt das Boot war ok.

Nach wiederum einer längeren Fahrt erreichten wir den ersten Spot Small Giftun und nachmittags den zweiten Shab Sabrina. Shab Sabrina war einer der schönsten Tauchgänge der fast an die Tauchgänge vor Sinai heranreicht. Ansonsten fehlte die uns bekannte Begeisterung nachdem wir einen Tauchgang beendet hatten. Es gab einfach nicht viel zu sehen, wenig Fische überwiegend farblose Korallen alles wirkte ein wenig abgenutzt.
Der Tag endete wie der erste mit der Ausnahme das diesmal das Boot ganz blieb und unsere Neoprenanzüge mit weniger weißen Pünktchen verziert waren.

Tag 3

Die bereits erwähnten wiederholenden Ereignisse lasse wir nun weg nur die Highlights sollen erwähnt werden. Auch heute stehen wieder zwei Tauchgänge. Auch bei diesen nur mäßige Begeisterung (siehe Tag 2).
Dennoch hatte dieser Tag einen Höhepunkt wir hatten heute einen Kampfschwimmer-Guide mit an Bord. Dieser Spezi wollte doch glatt ohne Flossen ins Wasser springen und hatte als gutes Vorbild scheinbar auf den Bodycheck verzichtet. Nach etwa der Hälfte des geplanten Tauchgang machte eben dieser Spezi-Guide das Zeichen für keine Luft mehr, zuerst glaubten wir an einen Scherz bis wir das Finimeter unseres luftlosen Kampftauchers sahen, 0 Bar.
Der Knabe hatte doch tatsächlich kein Gas mehr in der Flasche.
Normalerweise gehört so ein Guide versenkt aber wir haben Gnade vor Recht ergehen lassen und ihn mit dem Octopus versorgt. .
Nach dem Auftauchen hat sich dann herausgestellt das der Spezi wohl seine Flasche nicht überprüft hatte und mit einer halbvollen Flasche ins Wasser gegangen war. Wir wissen nicht was der Knabe am Vorabend geraucht hat aber es muss ein wildes Zeug gewesen sein, den schlimmere Fehler konnte man als Taucher kaum machen.
Man muss natürlich auch das positive an diesem Tauchgang sehen, einer von uns hat die Qualifikation zum Rescue-Diver praktisch erworben.

Tag 4

Wir haben uns heute eine Auszeit vom Tauchen genommen und wollten mal was anderes machen.
Die Basis hat auf unseren Wunsch hin eine Quad-Tour durch die Wüste mit Rahmenprogramm organisiert. 25 Euro pro Person und Quad.
Wir wurden gegen 14:00 Uhr von der Basis abgeholt und in die Wüste gekarrt.
Dort angekommen wurden wir auf die Quads verteilt und dabei stellte sich heraus das man uns für sieben Personen nur 4 Quads geben wollte. Gebucht hatten wir 7 Quads. Der vermeintliche Verantwortliche wollte mit uns über einen Mehrpreis verhandeln den wir aber nachdem wir mit anderen Teilnehmer gesprochen
hatten ablehnten. Die anderen Teilnehmer hatten ebenfalls 25 Euro bezahlt und bekamen dafür auch ein Quad pro Person. Es stellte sich hier die Frage welchen Betrag hat Seawolf Divers an den Veranstalter bezahlt.
Scheinbar bekam der Quad-Tour-Veranstalter für uns einen geringeren Betrag so das er sich auf keinen Kompromiss einlassen wollte. Nachdem wir langsam in der Sonne gar wurden haben wir beschlossen die Aktion Quadfahren zu beenden und sind zurück zur Basis gefahren.
Einen Urlaubstag in den Sand gesetzt, im wahrsten Sinne der Worte.
Zurück an der Basis war man sich keiner Schuld bewußt, wir hatten halt Pech gehabt.

Tag 5

Unser letzter Tauchtag bevor wir an Sonntag morgen wieder Richtung Deutschland davonfliegen.
Auch heute beschränken wir uns auf die Höhepunkte.
Wir hatten heute wieder das Glück auf unserem Traumboot der Ocean Dream mitfahren zu dürfen. Die zerrissene Bank war übrigens am gleichen Tag wieder zusammen genagelt worden. Was nicht paßt wir passend gemacht!

Auch heute wieder zwei Tauchgänge Fanous East und West. Ähnlich wie die Tauchgänge davor auch hier sah die Unterwasserwelt relativ trist aus.

Aber auch dieser Tag hatte seine Highlights.

Diesmal aber von der unangenehmeren Seite, einer von uns bekam plötzlich unter Wasser keine Luft mehr aus seinem Lungenautomaten obwohl sein Finimeter gerade erst noch 80 Bar angezeigt hatte. Auch hier musste der Octopus seines Bodys rettend zum Einsatz kommen. Wieder an der Oberfläche haben wir festgestellt dass das Flaschenventil wie auch die erste Stufe komplett mit einer Mischung aus Sand und Aluminiumoxyd verstopft war.
Es konnte keine Luft mehr durchkommen!

Nachdem die erste Stufe verstopft war, war an einen zweiten Tauchgang erstmal nicht zu denken. Glücklicherweise hatten wir Werkzeug dabei und konnten das Teil reinigen sodass ein weiterer Tauchgang möglich war.

Wir wollen uns nicht vorstellen was bei einem tieferen Tauchgang passiert wäre wenn auch die Flasche des Bodys ähnliche Erscheinungen gehabt hätte. (siehe Foto)
Das diese Vorstellung gar nicht so abwegig war ist uns erst bewußt geworden nachdem wir wieder zurück in der Basis waren. Auf dem anderen Tauchboot der Venice ist ebenfalls bei einem Taucher an gleichen Tag das gleiche passiert auch er bekam plötzlich keine Luft mehr und sein Flaschenventil war ebenfalls verstopft.

Wir möchten uns hier und jetzt kein Urteil darüber erlauben, eine Bewertung insbesondere dieses Vorfalls überlassen wir jedem selbst.

Dieser Tag hatte aber auch noch ein positives Highlight, wir haben eine Gruppe Delphine gesehen und einige hatten die Möglichkeit sehr nahe an die Tiere heranzuschwimmen.

Der Rest des Tages verlief wie bereits die Tage davor.

Fazit:

Hurghada wird sicherlich unabhängig von der Tauchbasis in absehbarer Zukunft nicht wieder eines unserer Ziele.

Die Organisation der Tauchbasis war nur bedingt gut. Die Mehrheit der Guides sprachen nicht deutsch was wir bei einer deutsch organisierten/geführten Basis als Manko ansehen. Insbesondere ist einer der vermeintlichen ´Chefguides´ zu erwähnen, er war mehr mit seiner Selbstdarstellung beschäftigt als sich um die an Bord befindlichen Gäste zu kümmern. Besonders hervorzuheben ist die Ignoranz der Leitung bei Fehlern, Pannen und sonstigen Unzulänglichkeiten, die aus unserer Sicht absolut unakzeptabel war.

Wir können nicht nachvollziehen wieso scheinbar eine überwiegende Mehrheit die Basis als Überdurchschnittlich bewertet, wir haben eine Aneinanderreihung von Pannen erlebt die aus unserer Sicht ein wesentliches Kriterium für mangelnde Qualität darstellen.
Wir wünschen dem Team der Basis trotzdem alles Gute und hoffen das nachfolgenden Urlaubern diese oder ähnliche Erfahrungen erspart bleiben.
Ungewolltes Survivaltraining muss im Urlaub aus unserer Sicht nicht unbedingt sein.


versandetes Flaschenventil