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Bei einer Reise durch Palawan und auf die nö ...

Bei einer Reise durch Palawan und auf die nördlich gelegenen Caliminan
Insel mit seiner Hauptinsel Busuanga kamen wir zufällig in die Tauchbasis
"Sea Dive". Die Basis ist der gleichnamigen Lodge in der Bucht von Coron
Town angesiedelt auf auf Stelzen in das Meer gebaut. Dies ermöglicht
es den Tauchern trockenen Fusses auf die bereitliegenden Tauchboote zu
gehen. Insgesamt stehen zwei große Bankas (philip. Auslegerboote),
wobei eines sogar für eventuelle Safaris genutzt werden kann, und
mehrere kleine Motorboote zur Verfügung.

Die Basis ist vollständig mit gepflegtem Sheerwood-Equipment ausgestattet.
Computer und Kameras können leider nicht geliehen werden. Die Ausrüstung
war in Ordnung und zeigte bis auf Abnutzungserscheinungen keine Mängel.
Etwas negativ aufgefallen ist mir jedoch, dass entgegen anderen Gepflogenheiten
das Equipment nicht täglich nach Rückkehr von den Tauchgängen
ausgespült wird, sonderen bei Abreise der Gäste bzw. Equipmentwechsel
auf einen anderen Taucher.

Die Basis und die Lodge sind unter amerikanischer Verwaltung, wobei
der Besitzer Jim, nicht in das Tagesgeschäft der Tauchbasis eingreift.
Das macht ein extrem liebenswertes und freundliches Pärchen aus der
Schweiz (HP und Anne); beides erfahrene Taucher, die auch ein Gespür
dafür haben, wer für eine Ausbildung (PADI) oder einfach nur
fürs Tauchen geeignet ist oder nicht. Mir ist es aufgefallen, dass
unfähige Interessierte oder Tauchrowdies (es kamen einige Taucher
mit dem Hammer, um sich an den Wracks zu schaffen zu machen) einfach abgewiesen
wurden. Leider sind die beiden nicht fest dort angestellt, weshalb es passieren
kann, dass sie in ein paar Monaten schon ein Häuschen weiter gezogen
sind.

Erwähnenswert scheint mir auch die Möglichkeit, das Nitrox-Kurse
und -TG angeboten werden.

Die Tauchplätze selbst bestechen durch die fast unbeschreiblich
schönen und riesigen japanischen Weltkriegswracks. Sichtweiten betragen
durchschnittlich 15-20 m und bis zu 50 m im Wrackinneren selbst. Neben
den Wracks lassen sich auch noch einfache Riffe, Höhlen und Steilwände
abklappern. Hauptattraktion sind aber schlichtweg die Wracks. Anfahrtszeit
mit dem Boot von 1 Stunde bis max. 2 Stunden bei mäßigem Seegang.

Zu erwähnen ist auch das überaus komfortabel ausgestattete
große Pumpboat/Banka. Mit Sonnendeck, Schlafdeck, Essecke, Toilette
und Netzen auf den Auslegern ist auch die Anfahrt ein schöner Teil
des Urlaubs. Gekocht wird täglich frisch auf dem Boot zwischen 1.
und 2. Tauchgang. und jeden Tag abwechseln nach philippinischer Küche.
Kalte Getränke sind reichlich an Bord. Auf der Rückfahrt gibts
Snacks oder Obst.

Noch ein Wort zur Lodge. Es sind knapp 30 einfach ausgestattete Zimmer
mit Fan, gefließten Bad und Warmwasserdusche(!) zu einem sehr günstigen
Preis von nur 350 Peso (~ DM 17) pro Tag. Das Restaurant zählt zu
den Besten in ganz Coron.

Die Preise: einfach unschlagbar!

Zwei Tauchgänge am Tag incl. Ausrüstung, Getränke und
Mittagessen kosten sensationelle 17 US-Dollar.

Somit dürfte das zu den billigsten, sehr guten Tauchgebieten weltweit
und überhaupt zählen.

Die Anreise nach Coron bzw. auf die umliegenden Inseln gestaltet sich als nicht ganz einfach, sofern man keine pauschal gebuchte Tour und damit verbundene Route hat. Die
Caliminian-Inseln gehören zur Provinz Palawan, welche als dünnstbesiedelste und am wenigstens infrastrukturell erschlossenste Region der Philippinen gilt, sind nur auf dem
See- und Wasserweg zu erreichen. Von Manila aus gibt es eine wöchentliche Fährverbindung, Dauer ca. 8 Stunden. Die kleinen Fluggesellschaften SeaAir und Pacific
Airways bedienen Busuanga mehrmals wöchentlich (1 Flugstunde von Manila). Dies gilt auch für die Passagen zur Hauptinsel Palawan. Der Airstrip liegt im nördlichen Teil
der Insel und ist mit einer abenteurlichen Fahrt auf dem Jeepney (philippinische Bus-Art) in circa 45 Minuten von Coron-Town aus zu erreichen. Alternative
Anreisemöglichkeiten sind gecharterte Passagen von Manila oder Palawan aus. Eine Frage des Geldes. Kurzum - reisen auf den Phi! lippinen bedarf immer noch etwas
Improvisationsvermögen, Abenteuerlustigkeit und Verständnis für die philippinische Auffassung von Zeit.


Wertung: 5 Flossen, Abzug wegen obiger Kritik

Stand 03/2001

seadive im internet: http://www.seadive.com.ph