Scuba College - Diving Camp Nuweiba (Inaktiv)

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Von Minusgraden in die sonnige Wärme von knapp 30 ...

Von Minusgraden in die sonnige Wärme von knapp 30 Grad in Nuweiba. Tat das gut! Dass uns eine Woche später ein Temperatursturz von knapp 40 Grad bevorstehen würde hatten wir in der Woche im Scuba College wohlweislich gedanklich völlig unterdrückt…

Wir waren ja auch mit anderen Dingen beschäftigt; wie lecker in der Bar essen, schlafen, dumme Sprüche klopfen, Petra und Mike ärgern… Aach ja - und tauchen, dafür waren wir ja eigentlich auch Nuweiba gekommen.

Wir hatten uns vorgenommen, mit Mike etwas zu trimixeln und dabei die Ausbildung bis Barakuda Trimix 100 zu machen. Frei nach dem Motto „es gibt viel zu tun – fangt schon mal an“ übergab uns Mike am ersten Tag frisch getüvte Flaschen, einen Haufen Ventile, Brücken, Schellen, Bolzen, Muttern, Gummiringe und freien Zugang zur Werkstatt. Ob er sehen wollte, wie weit es bei uns mit dem Teckisein fortgeschritten war, oder ob er sich bloß die Arbeit ersparen wollte – das hat er uns bislang noch nicht gesagt (ist vielleicht auch besser so…). Nach dem Zusammenbau der Ausrüstung ging es dann zum Checkdive am Hausriff. Dabei stellte sich heraus, dass Mikes Einschätzungen, was die Bleimenge und die Positionierung der Gewichte anging, nahezu perfekt waren – so dass uns die Umstellung von D12-Stahl mit P/V-Weight auf D80cuft-Alu mit Bleistücken keine Probleme bereitete. So konnten wir den ersten TG auch direkt für die geforderten Skills nutzen. Wir haben uns also den Sand etwas ohne Maske angesehen, haben unseren Buddy ohne Atemregler gesucht (und gefunden), haben uns mit Stages wie ein Weihnachtsbaum vollbehangen u.s.w.

In den nächsten Tagen haben wir dann diverse schöne Tauchgänge mit Mike unternommen. Zwei dieser TG fanden in El Maagana im Norden von Nuweiba statt. Hierher wurden wir von Toni, der uns mit dem 200PS-Schlauchboot hier förmlich hingeflogen hat, begleitet. Dann sind wir auf 60m durch nette kleine Bögen, Spalten und Tunnel getaucht. Herrliche Unterwasserwelt dort. Zwischen den Tauchgängen haben wir uns immer vom Mike mit Theorie berieseln lassen, die nächsten TG geplant, beim Gasmixen assistiert und - ganz wichtig - gegessen, geschlafen und es uns gut gehen lassen.

Am vorletzten Tag haben wir dann den für mich eindruckvollsten Tauchgang unternommen. Wir sind nach Dahab zum legendären Blue Hole gefahren, um uns diese einmal aus der Fischperspektive anzusehen. Wir also rein in den Teich, und am nordöstlichen Rand im Freifall runter auf 80m. Beim Abstieg hatte ich mich etwas auf meine beiden Mittaucher konzentriert – bis Mike mir andeutete, ich soll mich einmal umdrehen und in die andere Richtung blicken. Und da – Whau – lag der Arch in tiefstem Blau vor mir. Ein irrer Anblick – vor allem, wenn er so unvermittelt kommt.
Da wir mit genügend Grundzeit geplant hatten, konnten wir gemütlich in 80m Tiefe durch den Tunnel tauchen und die Atmosphäre genießen. Am Außenriff sind wir dann schließlich hoch, oben auf ca. 7m wieder zurück ins Blue Hole, wo wir die Restdeko verbrachten. Ein irrer Tauchgang.

Der Abschluss-Tauchgang fand dann einen Tag später in Ras Mamlah statt. Wir wollten ja die 100m noch „knacken“. Nach 30km Wüstenstraße kamen wir gut geschüttelt (nicht gerührt) am Spot an. Leider herrschte an diesem Tag recht nette Strömung, so dass die Gemütlichkeit bei diesem Tauchgang etwas kurz kam. Aber wir haben es geschafft, haben die 100m bezwungen und uns bei unseren oberen Dekostopps fast wie im Aquarium gefühlt. Ein toller Tauchspot.

Mike hat die gesamte Ausbildung mit Professionalität und Souveränität durchgeführt. Ich halte ihn für einen Tauchlehrer, der mit gesundem Menschenverstand an die Sache rangeht – so schreibt er z.B. keine feste Ausrüstungskonfiguration vor, sondern gibt bewusst vorrangig Tipps, wenn er aus seiner Sicht eine Optimierungsmöglichkeit sieht.

Insgesamt habe ich mich in der Woche in Nuweiba sehr wohl gefühlt. Die Entscheidung, im Camp zu wohnen und nicht in das angeschlossene Hotel zu gehen, hat sich für unsere Zwecke als genau richtig herausgestellt. So waren wir immer nah am Geschehen. Die Verpflegung, die die Basis anbietet war stets abwechslungsreich und super lecker. Sie reicht von selbst gebackenen Brötchen zum Frühstück über ägyptische Gerichte bis zum Barbecue.

Ach ja – dann ist da ja auch noch Petra, die „Mama“ der Basis, die sich Sorgen um ihre Taucher macht (auch wenn sie es nicht zugibt), die darauf achtet, dass alle (auch Mike) genug trinken, die das Essen, und die Transfers koordiniert, das Büro nebst aller Abrechnungen managed und die eigentlich immer da ist, wenn sie gebraucht wird.
Bei Petra hat man das Gefühl, dass sie jeden Tag von morgens bis abends mit Herz und Seele auf der Basis ist.

So, nun genug mit der Lobhudelei. Es gibt auch etwas bei Eurer Basis, das nervt (ich muss ja wenigstens einen Kritikpunkt finden): Diese kleinen einseitig bedruckten, rechteckigen, gelben Pappkärtchen für die Abrechnung der Verpflegung, die nie in der Hosentasche sind, in der man sie sucht, die immer voll sind und erneuert werden müssen. Da könntet ihr euch m.E. etwas anderes einfallen lassen – aber das gibt nur 1/100 Flosse Abzug

Dank ein Petra und Mike nebst Team für die schöne Woche
Wie sagte schon Paulchen Panter: „Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder keine Frage“.


sollte für drei Taucher reichen...


das Diving-Camp