Eigentlich war es eine Spontanentscheidung, nach ...
Eigentlich war es eine Spontanentscheidung, nach unserem sensationellen Tauchurlaub auf Trinidad/ Tobego im Frühjahr des letzten Jahres, den Sommer mit zwei Wochen Tauchen in Ägypten ausklingen zu lassen. Obwohl es ein relativ kurzfristiger Entschluss war, gelang es doch, einige unserer Freunde unter einen Hut zu packen um diese Wochen gemeinsam zu verbringen. Die Wahl eines geeigneten Reiseziels war einfacher als zuerst erwartet, den just zu diesem Zeitpunkt kam in „VoxTours“ ein Bericht über das „sensationell“ schöne Tauchgebiet Nuweiba ganz im Norden Ägyptens. Angepriesen wurde die Tauchbasis „Diving Camp Nuweiba“ mit dem daran angeschlossenen Hotel. Da wir so weit nördlich in Ägypten noch nie waren und sowieso dem ganzen Rummel in Dahab und Sharm el Sheik entgehen wollten, gab es keine langen Überlegungen mehr. Im Internet informierten wir uns über die Preise und schrieben mit Sylvia und Hartmut, den Inhabern der Tauchbasis, ein paar e-mails in welchen wir uns ankündigten und uns bereit erklärten, der Basismannschaft die heißbegehrten Aldi-Süßigkeiten und dem (angeblich) „buchtansässigen“ Delphin einen Beißring zum spielen mitzubringen. Voller Vorfreude und guter Dinge, das richtige gebucht zu haben, traten somit ein paar Wochen später 10 Tauchbegeisterte aus weiten Teilen Deutschlands und Englands die Reise nach Nuweiba an.
Erstes erklärtes Ziel war der Militärflughafen in Taba zur Nachmittagszeit und rund zwei Stunden Bustransfer später waren wir im Hotel angekommen. Nach dem Eincheck-Prozedere wurde als erstes der Strand begutachtet, mit dem Ziel, gleich mal einen kleinen Abstecher zur Tauchbasis zu machen um die Menschen kennen zu lernen, mit denen man bisher nur per e-mail Kontakt hatten. Am fast menschenleeren Strand war uns dann klar, dass das Hotel und der Ort im allgemeinen auch schon einmal bessere Zeiten gesehen hatten, was die Besucherzahlen anging. So waren wir grob geschätzt 1/5 der gesamten Touristen dieses Hotels in dem Zeitraum - was uns nicht weiter stören sollte – im Gegenteil! An der Tauchbasis angekommen, die inmitten des eigentlichen Camps gelegen anfangs nur schwerlich zu finden war, wurde uns, nach der anfänglichen Begrüßungszeremonie, die erste „gute Nachricht“ überbracht: Das einzige Boot der Tauchbasis befindet sich derzeit in Reparatur! Aaaaaaja! Es müsse schon lang einmal das ein oder andere dran gemacht werden, wurde uns zur Begründung gesagt, es sei aber in ca. 3 bis 4 Tagen fertig. Währenddessen uns allen ungläubig der Mund aufklappte mussten wir leider feststellen, dass es sich um keinen böswilligen Scherz handelte. Das mit den „drei bis vier Tagen“ beruhigte uns keineswegs, denn wer einmal in Ägypten war, weiß, dass dort die Uhren anders ticken. Wir stellten uns unweigerlich die Frage, weshalb man im September – der Hochsaison für Tauchurlaube in Ägypten – anfing, sein einziges Boot zu „restaurieren“, zumal ja bereits vorher bekannt war, dass 10 eingefleischte Taucher/innen eintreffen würden. Soviel Personen auf einmal hatten die dortigen Diveguides zumindest schon längere Zeit nicht mehr gesehen – das stand fest.! Am ärgerlichsten für mich war jedoch die Tatsache, dass dieser Umstand in keiner einzigen e-mail, die vorab geschrieben worden war, erwähnt wurde. Also gut – was soll man machen? Bereits am ersten Abend lamentieren und meckern? Nein! Wir trotteten etwas ernüchterter und enttäuscht zum Hotel zurück und fanden uns damit ab, die nächsten Tage mit dem Jeep zu den Tauchplätzen zu rollen.
Diese waren dann auch das, was man uns versprochen hatte. Menschenleer und voll von Anemonen-, Napoleon- und Doktorfischen sowie einsamen Barakudas, die sich einen Spaß daraus machten, einsame Taucher zu erschrecken. Das Tauchen war schön, da kann man, denke ich, guten Gewissens sagen. Allerdings keimte in uns relativ schnell der Verdacht, dass die Fahrer der Jeeps enorm wichtigen Nebenbeschäftigungen nachzugehen schienen, weil zwischen Ende der Tauchgänge und Abfahrt zurück zur Basis keine zehn Minuten vergingen. Dieser Zeitraum wurde begleitet von „Yalla, Yalla“-Rufen und einer unbeschreiblichen Hast, die Kisten mit dem Tauchgeräten sowie die Flaschen auf die Jeeps zu verladen. Teilweise wurde einem schon fast der Shorty vom Leib gerissen, ehe man trockenen Boden erreicht hatte. Dieses ungemütliche Ende eines jeden Tauchgangs und die holprige teilweise stundenlange Fahrt über Geröllhalden zurück zur Basis, bei denen selbst eingefleischten Bootstauchern speiübel wurde, waren weniger schön. Zu diesem Zeitpunkt wünschte sich jeder, man komme zurück zur Basis und das Boot sei repariert. Was jedoch, und leider wie zu erwarten, nicht der Fall war – und zwar zwei Wochen lang.
Die Fahrt nach Dahab zum Blue Hole konnte man dagegen als vergleichsweise angenehm betrachten, da man hier auf „gefestigten“ Strassen unterwegs war. Aus diesem Grund und natürlich wegen der gigantischen Unterwasserwelt im „Canyon“ unternahmen wir diesen Ausflug zweimal. Natürlich fand auch hier jeder Tauchgang ein jähes Ende und ehe man sich versah, saß man auch schon im Taxi zurück zur Basis. Dort angekommen bestand jedes Mal jedermanns persönliche „Challenge“ darin, Dinge wie Bleigürtel, Bleitaschen und ähnliche Utensilien zusammengesammelt zu bekommen. – Was nicht immer möglich war, wie sich relativ schnell herausstellte. Einmal ging ein Handschuh verloren, ein anderes Mal war Martins Bleitasche verschwunden. Nach einigem hin und her war klar, dass der Taxifahrer, aus lauter Eile, seinem Zweit-Job nachgehen zu können, die Tasche in seinem Fahrzeug vergessen und sich aus dem Staub gemacht hatte. Man könnte natürlich meinen, dass es wenig Aufwand kostet, den Fahrer und die damit auch die Bleitasche rasch wieder zurückzubekommen. Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Denn auch noch am darauffolgenden und am übernächsten Tag war das gute Stück noch nicht aufgetaucht und Martin durfte mit Wingjacket und Bleigürtel abtauchen. Jeder der das schon einmal ausprobiert hat weiß, dass sich ein bleiintegriertes Wingjacket nur schwer mit Gurt tauchen lässt, es sei denn man akzeptiert, dass es einem den ganzen Tauchgang über wie eine zu groß geratene Halskrause am Kinn hängt.
Nicht, dass es nicht möglich war, den verantwortlichen Fahrer zu erreichen – der hätte sich wohl kaum mit einer Bleitasche über alle Berge gemacht. Der Wille war einfach nicht da. Es schien ermüdend und zeitraubend, dem guten Menschen hinterher zu telefonieren, so widmete sich Achmed, der persönliche Assistent von Sylvia und Hartmut, lieber anderen Dingen. Am dritten Tag danach war die Tasche dann wieder da und dann folgte der nächste Schock, der mir persönlich die letzten acht Tage des Urlaubs vermiesen sollte.
In voller Erwartung auf den Tauchtag sind wir früh morgens zur Basis gegangen um unsere sieben Sachen für die bevorstehende Jeepfahrt zu packen, wo ich feststellen musste, dass meine komplette Kiste inklusive Flossen, Maske, 1. und 2. Stufe sowie Tauchcomputer verschwunden ist. Nach verzweifelter Suche in der gesamten Tauchbasis mit halbherziger Hilfe des „Basispersonals“ stand fest: Die Sachen sind weg!!! Ein Schock, zumal ich die Sachen erst im Januar neu gekauft hatte. Natürlich wurde hin- und herüberlegt, wie so etwas passieren konnte. Ich hatte die Kiste im Außenbereich der Basis zum trocknen stehen lassen und abends nicht wieder hineingestellt, weil ich davon ausgegangen bin und ein großes Schild deutlich darauf hinwiesen hat, dass alle Sachen, die abends noch draußen sind, von dem DiveGuide hineingestellt werden, der als letztes die Tauchbasis verlässt. Diese Erfahrung hatte ich ebenfalls in sämtlichen anderen Tauchbasen gemacht – versteht sich von selbst, dass dann eine Runde „Deko-Bier“ gezahlt werden muss. So aber wurden die Sachen geklaut und ich hatte einen entstandenen Schaden von über 2.000 DM. Alle Hoffnung, die Sachen würden vielleicht doch wieder auftauchen, brachte nichts – ich erntete lediglich eine leidvolle Mine von Sylvia und den Satz: „Das ist hier noch nie passiert!“ Ich bat sie noch darum, den Verlust ihrer Versicherung zu melden und dann musste das Thema für mich erledigt sein.
Ein bis zwei Tage hustete und schnupfte fast unsere gesamte Gruppe. Das Tauchen wurde weitest möglich eingeschränkt und hin und wieder am Hausriff probiert, ob der Druckausgleich trotzdem noch funktioniert. Auch dies hat uns wieder um eine Erfahrung reicher gemacht, dass eine Tauchbasis in Ägypten nicht gleich einer Tauchbasis in Ägypten ist. Hier hat sich dann unser Eindruck von der vernachlässigten Aufsichtspflicht der Tauchbasis „Diving Camp Nuweiba“ nochmals nachhaltig bestätigt: wem hier auf einem Hausrifftauchgang etwas zustoßen sollte, kann wenig Hoffnung auf Hilfe setzen, da niemand in der Basis wissen wird, dass er überhaupt weg ist. Soll heißen: Ein Hausrifftauchgang wurde niemandem in der Basis gemeldet, weil i.d.R. gar niemand da war. Man bediente sich demzufolge ungehindert an den Sauerstoffflaschen und in dem abschließbaren aber tagsüber für jedermann zugänglichen Innenbereich.
Nach vierzehn Tagen war dann keiner besonders traurig über die Tatsache, die Heimreise antreten zu müssen. Dieses Gefühl wurde mitunter dadurch bestärkt, dass trotz der von uns freundlicherweise mitgebrachten Leckereien und der „unglücklichen Umstände“ während unseres Urlaubs bei der Bezahlung auf jeden Pfennig wert gelegt wurde. Da es auch nicht möglich war, die Unmenge an Tauchgängen die jeder Einzelne von uns in dieser Zeit hinter sich gebracht hatte, mit Kreditkarte zu bezahlen musste sich gegenseitig Geld geborgt oder noch schnell zu Bank gerannt werden. Ich hatte ursprünglich vorgehabt, den Beißring für den Delphin – den wir übrigens kein einziges Mal in den ganzen zwei Wochen zu Gesicht bekommen haben – als Geschenk mitzubringen. Nachdem ich jedoch wegen umgerechnet ca. zehn Mark, die noch fehlten, zur Bank gehen durfte, habe ich mir diesen ebenfalls bezahlen lassen.
Alles in Allem war es ein Tauchurlaub, der sehr schön hätte werden können. Allerdings ist mir mein Jahresurlaub und mein Gespartes zu kostbar für eine zweite Erfahrung dieser Art. Auch heute noch – ein halbes Jahr später – kämpfe ich darum, wenigstens ein Teil des verlorenen Geldes wiederzubekommen. Von Sylvia und Hartmut allerdings kann ich auf kein Entgegenkommen hoffen.
Erstes erklärtes Ziel war der Militärflughafen in Taba zur Nachmittagszeit und rund zwei Stunden Bustransfer später waren wir im Hotel angekommen. Nach dem Eincheck-Prozedere wurde als erstes der Strand begutachtet, mit dem Ziel, gleich mal einen kleinen Abstecher zur Tauchbasis zu machen um die Menschen kennen zu lernen, mit denen man bisher nur per e-mail Kontakt hatten. Am fast menschenleeren Strand war uns dann klar, dass das Hotel und der Ort im allgemeinen auch schon einmal bessere Zeiten gesehen hatten, was die Besucherzahlen anging. So waren wir grob geschätzt 1/5 der gesamten Touristen dieses Hotels in dem Zeitraum - was uns nicht weiter stören sollte – im Gegenteil! An der Tauchbasis angekommen, die inmitten des eigentlichen Camps gelegen anfangs nur schwerlich zu finden war, wurde uns, nach der anfänglichen Begrüßungszeremonie, die erste „gute Nachricht“ überbracht: Das einzige Boot der Tauchbasis befindet sich derzeit in Reparatur! Aaaaaaja! Es müsse schon lang einmal das ein oder andere dran gemacht werden, wurde uns zur Begründung gesagt, es sei aber in ca. 3 bis 4 Tagen fertig. Währenddessen uns allen ungläubig der Mund aufklappte mussten wir leider feststellen, dass es sich um keinen böswilligen Scherz handelte. Das mit den „drei bis vier Tagen“ beruhigte uns keineswegs, denn wer einmal in Ägypten war, weiß, dass dort die Uhren anders ticken. Wir stellten uns unweigerlich die Frage, weshalb man im September – der Hochsaison für Tauchurlaube in Ägypten – anfing, sein einziges Boot zu „restaurieren“, zumal ja bereits vorher bekannt war, dass 10 eingefleischte Taucher/innen eintreffen würden. Soviel Personen auf einmal hatten die dortigen Diveguides zumindest schon längere Zeit nicht mehr gesehen – das stand fest.! Am ärgerlichsten für mich war jedoch die Tatsache, dass dieser Umstand in keiner einzigen e-mail, die vorab geschrieben worden war, erwähnt wurde. Also gut – was soll man machen? Bereits am ersten Abend lamentieren und meckern? Nein! Wir trotteten etwas ernüchterter und enttäuscht zum Hotel zurück und fanden uns damit ab, die nächsten Tage mit dem Jeep zu den Tauchplätzen zu rollen.
Diese waren dann auch das, was man uns versprochen hatte. Menschenleer und voll von Anemonen-, Napoleon- und Doktorfischen sowie einsamen Barakudas, die sich einen Spaß daraus machten, einsame Taucher zu erschrecken. Das Tauchen war schön, da kann man, denke ich, guten Gewissens sagen. Allerdings keimte in uns relativ schnell der Verdacht, dass die Fahrer der Jeeps enorm wichtigen Nebenbeschäftigungen nachzugehen schienen, weil zwischen Ende der Tauchgänge und Abfahrt zurück zur Basis keine zehn Minuten vergingen. Dieser Zeitraum wurde begleitet von „Yalla, Yalla“-Rufen und einer unbeschreiblichen Hast, die Kisten mit dem Tauchgeräten sowie die Flaschen auf die Jeeps zu verladen. Teilweise wurde einem schon fast der Shorty vom Leib gerissen, ehe man trockenen Boden erreicht hatte. Dieses ungemütliche Ende eines jeden Tauchgangs und die holprige teilweise stundenlange Fahrt über Geröllhalden zurück zur Basis, bei denen selbst eingefleischten Bootstauchern speiübel wurde, waren weniger schön. Zu diesem Zeitpunkt wünschte sich jeder, man komme zurück zur Basis und das Boot sei repariert. Was jedoch, und leider wie zu erwarten, nicht der Fall war – und zwar zwei Wochen lang.
Die Fahrt nach Dahab zum Blue Hole konnte man dagegen als vergleichsweise angenehm betrachten, da man hier auf „gefestigten“ Strassen unterwegs war. Aus diesem Grund und natürlich wegen der gigantischen Unterwasserwelt im „Canyon“ unternahmen wir diesen Ausflug zweimal. Natürlich fand auch hier jeder Tauchgang ein jähes Ende und ehe man sich versah, saß man auch schon im Taxi zurück zur Basis. Dort angekommen bestand jedes Mal jedermanns persönliche „Challenge“ darin, Dinge wie Bleigürtel, Bleitaschen und ähnliche Utensilien zusammengesammelt zu bekommen. – Was nicht immer möglich war, wie sich relativ schnell herausstellte. Einmal ging ein Handschuh verloren, ein anderes Mal war Martins Bleitasche verschwunden. Nach einigem hin und her war klar, dass der Taxifahrer, aus lauter Eile, seinem Zweit-Job nachgehen zu können, die Tasche in seinem Fahrzeug vergessen und sich aus dem Staub gemacht hatte. Man könnte natürlich meinen, dass es wenig Aufwand kostet, den Fahrer und die damit auch die Bleitasche rasch wieder zurückzubekommen. Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Denn auch noch am darauffolgenden und am übernächsten Tag war das gute Stück noch nicht aufgetaucht und Martin durfte mit Wingjacket und Bleigürtel abtauchen. Jeder der das schon einmal ausprobiert hat weiß, dass sich ein bleiintegriertes Wingjacket nur schwer mit Gurt tauchen lässt, es sei denn man akzeptiert, dass es einem den ganzen Tauchgang über wie eine zu groß geratene Halskrause am Kinn hängt.
Nicht, dass es nicht möglich war, den verantwortlichen Fahrer zu erreichen – der hätte sich wohl kaum mit einer Bleitasche über alle Berge gemacht. Der Wille war einfach nicht da. Es schien ermüdend und zeitraubend, dem guten Menschen hinterher zu telefonieren, so widmete sich Achmed, der persönliche Assistent von Sylvia und Hartmut, lieber anderen Dingen. Am dritten Tag danach war die Tasche dann wieder da und dann folgte der nächste Schock, der mir persönlich die letzten acht Tage des Urlaubs vermiesen sollte.
In voller Erwartung auf den Tauchtag sind wir früh morgens zur Basis gegangen um unsere sieben Sachen für die bevorstehende Jeepfahrt zu packen, wo ich feststellen musste, dass meine komplette Kiste inklusive Flossen, Maske, 1. und 2. Stufe sowie Tauchcomputer verschwunden ist. Nach verzweifelter Suche in der gesamten Tauchbasis mit halbherziger Hilfe des „Basispersonals“ stand fest: Die Sachen sind weg!!! Ein Schock, zumal ich die Sachen erst im Januar neu gekauft hatte. Natürlich wurde hin- und herüberlegt, wie so etwas passieren konnte. Ich hatte die Kiste im Außenbereich der Basis zum trocknen stehen lassen und abends nicht wieder hineingestellt, weil ich davon ausgegangen bin und ein großes Schild deutlich darauf hinwiesen hat, dass alle Sachen, die abends noch draußen sind, von dem DiveGuide hineingestellt werden, der als letztes die Tauchbasis verlässt. Diese Erfahrung hatte ich ebenfalls in sämtlichen anderen Tauchbasen gemacht – versteht sich von selbst, dass dann eine Runde „Deko-Bier“ gezahlt werden muss. So aber wurden die Sachen geklaut und ich hatte einen entstandenen Schaden von über 2.000 DM. Alle Hoffnung, die Sachen würden vielleicht doch wieder auftauchen, brachte nichts – ich erntete lediglich eine leidvolle Mine von Sylvia und den Satz: „Das ist hier noch nie passiert!“ Ich bat sie noch darum, den Verlust ihrer Versicherung zu melden und dann musste das Thema für mich erledigt sein.
Ein bis zwei Tage hustete und schnupfte fast unsere gesamte Gruppe. Das Tauchen wurde weitest möglich eingeschränkt und hin und wieder am Hausriff probiert, ob der Druckausgleich trotzdem noch funktioniert. Auch dies hat uns wieder um eine Erfahrung reicher gemacht, dass eine Tauchbasis in Ägypten nicht gleich einer Tauchbasis in Ägypten ist. Hier hat sich dann unser Eindruck von der vernachlässigten Aufsichtspflicht der Tauchbasis „Diving Camp Nuweiba“ nochmals nachhaltig bestätigt: wem hier auf einem Hausrifftauchgang etwas zustoßen sollte, kann wenig Hoffnung auf Hilfe setzen, da niemand in der Basis wissen wird, dass er überhaupt weg ist. Soll heißen: Ein Hausrifftauchgang wurde niemandem in der Basis gemeldet, weil i.d.R. gar niemand da war. Man bediente sich demzufolge ungehindert an den Sauerstoffflaschen und in dem abschließbaren aber tagsüber für jedermann zugänglichen Innenbereich.
Nach vierzehn Tagen war dann keiner besonders traurig über die Tatsache, die Heimreise antreten zu müssen. Dieses Gefühl wurde mitunter dadurch bestärkt, dass trotz der von uns freundlicherweise mitgebrachten Leckereien und der „unglücklichen Umstände“ während unseres Urlaubs bei der Bezahlung auf jeden Pfennig wert gelegt wurde. Da es auch nicht möglich war, die Unmenge an Tauchgängen die jeder Einzelne von uns in dieser Zeit hinter sich gebracht hatte, mit Kreditkarte zu bezahlen musste sich gegenseitig Geld geborgt oder noch schnell zu Bank gerannt werden. Ich hatte ursprünglich vorgehabt, den Beißring für den Delphin – den wir übrigens kein einziges Mal in den ganzen zwei Wochen zu Gesicht bekommen haben – als Geschenk mitzubringen. Nachdem ich jedoch wegen umgerechnet ca. zehn Mark, die noch fehlten, zur Bank gehen durfte, habe ich mir diesen ebenfalls bezahlen lassen.
Alles in Allem war es ein Tauchurlaub, der sehr schön hätte werden können. Allerdings ist mir mein Jahresurlaub und mein Gespartes zu kostbar für eine zweite Erfahrung dieser Art. Auch heute noch – ein halbes Jahr später – kämpfe ich darum, wenigstens ein Teil des verlorenen Geldes wiederzubekommen. Von Sylvia und Hartmut allerdings kann ich auf kein Entgegenkommen hoffen.