Savedra, Panagsama Moalboal, Cebu

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Groupe AbyssalCMAS120 TGs

So, Freunde des gepflegten Tauchgangs, nehmt euch ...

So, Freunde des gepflegten Tauchgangs, nehmt euch ein bisschen Zeit und Ruhe, es folgt hier und jetzt ein ausgiebiger –und hoffentlich hilfreicher- Bericht über das Savedra Diving Center bei PANGSAMA BEACH, Moalboal, Cebu, Philippinen.
Nachdem wir unser Tauchgerümpel nach 14 Tagen auf Cebu vorerst wieder verstaut, uns an 1 Bar Oberflächendruck und 21% O² gewöhnt haben, bekommen die Jungs und Mädels vom SAVEDRA jetzt, was ihnen gebührt: Ehre, Lob und Anerkennung !

1. Infrastruktur
Das Saverdra Diving Center am Pangsama Beach besteht aus dem Tauchcenter und dem gleichnamigen Resort. Zu letzterem kann ich keine Aussage machen. Allerdings scheint es eine Art Kooperationsvertrag zwischen dem Tauchcenter und weiteren Resorts zu geben, so dass komplette Tauchreisen auch mit anderen Unterkünften über das Savedra mit organisiert werden können.
Das DiveCenter liegt als Eckgebäude etwa 10 Meter von Strand, damit auch Hausriffzugang und Bootsanlegestelle entfernt. Kürzere Wege gibt’s kaum. Ein großer Raum dient als Aufenthalts- /Verkaufsraum, hier wird auch Leihausrüstung vorgehalten und eigenes Material kann sicher zwischen gelagert werden – alles ordentlich mit Haltesystemen versehen. Ein Schulungsraum mit PC ist ebenfalls vorhanden. Dazu kommt noch ein Innenhof mit insgesamt 3 Reinigungsbecken, Dusche und Toiletten. Angrenzend an den Innenhof findet sich noch ein Materiallager für die Angestellten, sowie eine kleine Werkstatt, Blendanlage für Nitrox, ein weiterer Raum als Füllstation für Pressluft. Der Innenhof wird in der Abwesenheit des Personals verschlossen, auch hier kann also bedenkenlos Ausrüstung gelagert werden. Ergänzt werden die Räumlichkeiten noch durch ein Büro für den Cheffe.
Als Einzelwertung vergeben wir 6 von 6 Flossen für die Infrastruktur: Im Savedra ist alles praxisorientiert und konsequent auf den Tauchbetrieb ausgelegt, ohne die Option des gemütlichen Beisammensitzens mit Stöbern in Bestimmungsbüchern zu vernachlässigen. Für Kaffee, Tee und Wasser ist immer gesorgt.

2. Organisation / Personal / Service
Der herausragende Service des SavedraCenters zeigt sich schon am Flugplatz in Cebu City : Kaum hat man die Halle verlassen, ist der Transfer nach Moalboal auch schon eingetütet. Dort angekommen wird man herzlich von den Guides mit Blumenkette und Getränken begrüßt und mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut gemacht. Geht’s dann in eine Unterkunft trifft man auf viele helfende Hände.
Der obligatorische Check-TG verliert spätestens bei den Jungs und Mädels vom Savedra seinen Schrecken: Ein ganz normaler Hausriff-TG wird durchgeführt, die erfahrenen Guides merken schnell, wer was kann und passen sich auch im weiteren Verlauf den Fähigkeiten an. So und nicht anders soll ein Check-Dive ablaufen – Kasernendrill habe ich im Alltag. Super.
Hausriff-TG können danach auch in Eigenregie, natürlich bei Wunsch auch mit Guide, durchgeführt werden. Dazu tragen sich die Taucher in eine Liste ein, so dass das Center eine Übersicht der Taucher im Hausriff hat. Absolut unproblematisch. NachtTG können jederzeit, auch kurzfristig mit dem Personal abgesprochen werden, dementsprechend bleibt das Center einfach länger geöffnet und Personal vor Ort.
Am meisten Lob verdient jedoch der reibungslose Ablauf vor, während und nach den Bootstauchgängen: Die Taucher bereiten ihre Ausrüstung im Innenhof vor, die boatsmen verfrachten sie auf das Boot, sind auch dort immer zur Stelle, wenn es ans Anlegen geht. Nach dem TG wird aus dem Wasser und der Ausrüstung geholfen und das Material verstaut. Folgt dann ein weiterer TG mit dem Boot, muss der Taucher gar nichts tun: Die boatsmen tauschen die leeren Tanks gegen Volle und weiter geht´s. Perfekt.
Normalerweise bietet Savedra 3 BootsTG am Tag an. Dazu werden am Vortag die Ziele angeschrieben und die Taucher tragen sich ein. Bemerkenswert ist hierbei, dass besonderen Wert darauf gelegt wird, die Tauchgruppen nicht zu groß werden zu lassen. Eigentlich hatten wir nie mehr als 10 Taucher im Boot. Obgleich Savedra über 3 eigene Boote verfügt, wird bei hohem Andrang einfach ein weiteres angemietet. Gut für uns Taucher. Gruppenreisenden können so schon mal in den dauerhaften Genuss eines „eigenen“ Bootes mit jeweils eigenen Zielen kommen.
Die Bürokraft nimmt übrigens anfallende Zahlungen, zB bei zusätzlichen Tauchgängen oder Ausbildungen auf, sammelt diese auf einer Karteikarte und bittet erst zum Urlaubsende um Zahlung. Der Geldbeutel kann erst einmal stecken bleiben. Bei ihr kann auch jederzeit und unkompliziert Geld gewechselt werden – aufgrund der Lage besonders komfortabel. Bei der Schlussabrechnung arbeitet sie im Sinne des Kunden und fasst Tauchgänge zum jeweils günstigsten Paket zusammen. Auch bei krankheitsbedingten Ausfällen zeigt sich Savedra mehr als kulant, diese können natürlich nachgeholt oder vom Partner vertaucht werden. Bei non-limit-Paketen ist kein striktes Abtauchen am Stück Bedingung, die Tauchtage können natürlich gestückelt werden. So ist ein freier Tag immer drin.
Während unseres Aufenthaltes haben uns hauptsächlich die zwei deutschsprachigen Guides Hermann und Tom betreut. Beide leben schon längere Zeit auf Cebu und sind daher auch bei Interessen abseits des Tauchens die Nr-1-Garanten für einen Spitzenurlaub. Wenn wir nächstes Jahr wiederkommen, dann hauptsächlich wegen euch beiden, also lasst euch ja nicht einfallen, nicht da zu sein
Die briefings sind umfassend und die Guides passen sich voll den Wünschen der Gäste an. Schnell, langsam, flach, tief, bestimmtes Fotomotiv gewünscht? Der Guide lies euch die Wünsche aus den Blasen ab.
Zusammenfassend gibt’s auch hier 6 von 6 Flossen für Organisation und Personal. Bei keinem meiner bisherigen Tauchaufenthalte habe ich mich so gut aufgehoben, betreut und von ehrlicher Herzlichkeit umgeben gefühlt, wie im Savedra!

3. Ausbildung
Das Savedra Diving Center ist eine PADI 5*-Basis und bildet demnach das volle Programm aus. Für mich als CMAS-Taucher fehlt zum absoluten Glück noch ein Tauchlehrer meiner Organisation, dafür kann mit Tom aber ein SSI-TL aufwarten. Bei ihm habe ich mir auch endlich einen Nitrox-Kurs gegönnt und habe mich auch hier sehr gut aufgehoben gefühlt: Der Preis war mehr als fair, der Unterricht modern und sehr umfassend, der praktische Anteil vermittelte Sicherheit. Als Dreingabe folgte beim ersten Prüfungstauchgang noch eine Walhaibegegnung – Herz was willst du mehr.
5 von 6 Flossen, aber nur, weil ihr keinen CMAS-TL habt

4. Ausstattung
Einige Aspekte der Ausstattung habe ich schon erwähnt: Das Savedra verfügt über 3 sehr schöne Tauchboote, eine kleine aber feine Werkstatt und neben der Kompressoranlage für Pressluft eine Füllstation für Nitrox oder TriMix. Alles sehr sauber, beim Kompressor ist Abluft und Zuluft für die Füllung sauber getrennt und die Räume generell sehr gut belüftet. Es stehen 2 o²-Messgeräte zur Verfügung, der Mix kann in Absprache angepasst werden.
Die Sicherheitsausstattung der Tauchboote verdient besonderes Lob: Handy, 100% O², Bojen, Rettungsringe, SanKit und Ersatz ABC ist auf jedem Boot vorhanden – Das hat nicht jeder !
Dazu noch eine Sauerstoffbar im Center.
6 von 6 Flossen in der Einzelwertung

5. Tauchplätze / Umweltschutz
Das wichtigste vornweg: Savedra setzt die Auflagen des Distriktes um. Jeder Taucher erwirbt für 10$ eine Plakette der Kreisverwaltung, die das Tauchen an Pescador und dem Saumriff für den Zeitraum von 12 Monaten erlaubt. Die Einnahmen kommen dem Naturschutz direkt zu Gute. Ein Teil geht an die ortsansässigen Fischer, die bei ihrer traditionellen Fangweise mit Angeln oft Einbusen durch uns Blässchenschlager haben. Ich hoffe wirklich, dass das äußerst entspannte Verhältnis beider Gruppen so bleibt und der Gewinner letztendlich Tier- und Pflanzenleben bleibt.
Bei allen Tauchplätzen gilt Bojenpflicht, daran hält man sich auch penibel.
Für mich ein kleiner Wehmutstropfen: Die Jungs und Mädels von Savedra sind wirklich sehr bemüht, uns einen perfekten Aufenthalt zu schaffen. Der Taucher ist für sie Neptun (=König), dennoch finde ich, ein Tarierdepp und Reefclimber, sprich ein destruktiver Taucher, muss auf sein Verhalten angesprochen werden. Letztendlich schadet ein freundlicher aber bestimmter Hinweis dem Ego des Gastes weniger, als abgebrochene Korallen dem Lebensraum Riff. Keine Angst vor solchen Hinweisen, die Mehrheit wird dafür bestimmt Verständnis aufweisen.
Neben sehr schönen Fleckchen am Saumriff um Moalboal bestimmt die kleine Insel Pescador die Tauchplätze. Der Makrofotograph findet hier immer was und für jeden anderen ist Pescador ein mal am Tag einfach Pflicht. Wunderschön.
6 von 6 Flossen.

Zusammenfassend bleibt uns nur festzustellen, dass uns die Crew um Kalle, insbesondere Hermann und Tom, einen wahrlich unvergesslich schönen Tauchurlaub ermöglicht haben. Im Savedra stimmt einfach alles: Ausstattung und Organisation, interessierte, fachkundige, versierte und vor allem maximal freundliche Begleiter. Dazu sehr schöne Tauchplätze, eine moderne, sichere Ausstattung und die Möglichkeit zur ordentlich ausgeplanten und durchgeführten Aus- und Weiterbildung.

Daher wünschen wir uns für die Zukunft vom Savedra-Management eigentlich nur zwei Dinge:

Ein Angebot für mehrtägige Boots- /Schiffstouren, natürlich mit Tauchen, um mehr von der umliegenden Inselwelt ohne Inselhopping mit Unterkunftswechsel zu erleben. Am besten mit Wohnen auf dem Schiff.

Eure Philosophie betreffend Check-Tauchgänge ist prima: Ein normaler Tauchgang, der Guide überzeugt sich ohne Hindernis-Parkcour von den taucherischen Fähigkeiten der Gäste. Ich weiß, für euch ist der Kunde König, dennoch fände ich es prima, wenn Fotografen und Filmer bei diesem ersten TG ihre Tarierfähigkeiten zeigen sollen. Gerade mit solch teils unhandlichen Ausrüstungsgegenständen wird viel kaputt geschlagen. Leider fehlt dem ein oder anderen Mittaucher hier das Gefühl für die eigenen Fähigkeiten.

Ansonsten: Bleibt so wie ihr seid ! Hermann und Tom – fangt schon mal, Durst aufzusparen, wir kommen wieder !

PS: Hoffentlich bleibt Pangsama Beach mit seiner Spitzenmischung aus ´kleinem´ Tourismus und Fischerdorf noch möglichst lange so erhalten - und das Savedra mittendrin.

Na denn, wir sehen uns!
Gruß, Ti & Matthias