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Die-MicPADI DiveMaster200 TGs

Tauchen in Thailand/Andamanensee mit Santana auf ...

Tauchen in Thailand/Andamanensee mit Santana auf den Similans/Richelieu Rock an Bord der Discovery:

Mitte Oktober 2007 waren wir (ein Tauchanfänger und eine Dive Masterin mit 200 Tauchgängen sowohl in Deutschland als auch im Ausland wie Malediven, Ägypten, Florida, Sri Lanka und Italien) mit Santana und der Discovery auf einem 5 Tage/4 Nächte Tauchtrip zu den Similans und zum Richelieu Rock. Der Tauchtrip umfasste auch die weitere Ausbildung meines Tauchkollegen durch Santana zum AOWD und Nitroxtaucher.

Während dieses Tauchtrips hatten wir fast durchweg schlechtes Regenwetter und heftigen Seegang, der sicherlich den Tauchspaß getrübt hat. Dies war jedoch nicht der einzige Faktor. Es zeigt sich doch einige logistische und technische Mängel. Da wir während unseres dreiwöchige Aufenthaltes auch mit einer anderen ansässigen Tauchbasis einige Tauchausflüge unternommen hatten, fiel der direkte Vergleich zur Qualität hinsichtlich der Basis, des Tauchschiffes und auch der Crew oder der Guides recht leicht. Die Qualitätsunterschiede haben sich jedoch nicht unbedingt im Preisunterschied wieder gespiegelt (denn dieser war nicht so gravierend).

Hier einige Punkte, die uns durchaus verbesserungswürdig erschienen:

Schon beim Einschiffen war zu bemängeln, dass keiner der Teilnehmer auch nur einigermaßen trocken an Bord kam. Das eingesetzte Dinghi war überbesetzt und man hätte vielleicht besser gleich Badesachen und alte Klamotten anziehen sollen, da ohnehin jeder bis zum Bauch nass wurde. Dass das Gepäck einigermaßen trocken an Bord kam, war wohl nur der Dichtigkeit der Koffer und Taschen zuzuschreiben.

Obwohl das Schiff den ganzen Tag auf unsere Ankunft vorbereitet wurde, waren die Flaschen am Tauchdeck mangels Überbelastung des Kompressors bis zur Abfahrt am Abend immer noch nicht alle gefüllt, weshalb der vor dem Ablegen notwendige und gewünschte Equipmentcheck schwer fiel.

Während der Bootseinweisung wurde auch klar, dass es an Bord doch eher „einfach“ zugehen würde. Die Frage z. B. nach dem Nass- und Trockenbereich an Bord oder danach, wo Kameras, Tauchlampen und Computer gespült werden können, brachte nicht unbedingt zufriedenstellende Antworten. Einen wirklichen Trockenbereich außer des eigenen Bettes gab es nicht und es waren auch keine Spülbecken oder Tonnen für Kameras etc. vorgesehen. Der Tip war, diese unter einer der Duschen abzuspülen. Das Spülen der restlichen Ausrüstung verlief ebenso. Wer seine (teure) Ausrüstung liebt und üblicherweise sorgsam damit umgeht, ist davon nicht überhaus begeistert. Die einzige Süßwassertonne war nach kurzer Zeit völlig voller Salz und Sand. Selbst der Tripleiter riet davon ab, dort irgendetwas von Wert hineinzutauchen.

Die einzige Ablagefläche für Computer oder Kameras – mal von der Kabine abgesehen – war ein sehr kleines Brett in der Mitte des Tauchdecks, die ebenfalls zur Ablage von Bleistücken etc. diente und ständig überfüllt war.

Die Briefings für die jeweils nächsten Tauchtage ließen zu wünschen übrig, oft war nicht einmal klar, wann der erste Tauchgang stattfinden würde, also auch nicht, wann allgemeines „Wecken“ sein sollte, obwohl dies sehr einfach am Abend zuvor durch entsprechendes Nutzen einer durchaus vorhandenen Tafel zu beheben gewesen wäre.

Die Einteilung von Buddyteams wurde recht leger gehandhabt und es gab doch ein paar Zwischenfälle sowohl bei der englisch- (9:2) als auch bei der deutschsprachigen Gruppe (5:1). In der deutschsprachigen Gruppe bemerkte unser Guide zunächst nicht einmal, dass ein Taucher seiner Gruppe ernsthafte Probleme hatte, obwohl es sein eigener Buddy war. Nur der Umsichtigkeit eines anderen Gruppenmitgliedes war es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passierte.

Das gesamte Tauchdeck ging ohne Barriere an der Bordkombüse vorbei über in den Kabinenflur. Da am gesamten Tauchdeck keinerlei Vorrichtungen zum Aufhängen von Handtüchern vorgesehen waren, bewegten sich alle Taucher tropfend vom Tauchdeck zu ihren Kabinen, um sich dort abzutrocknen – oder aufs Oberdeck. Schon damit war es am gesamten Schiff ständig und überall nass.

Dies wurde durch andauernd auf Deck laufendes, eisiges Schmelzwasser aus den beiden Kühltruhen noch verstärkt, obwohl diese Truhen mit Schläuchen bestückt werden hätte können, womit das Schmelzwasser über Bord abgelaufen wäre.

Wir hatten wohlweislich vorab nachgefragt, ob eigene Handtücher mitgebracht werden sollen und erhielten die Auskunft, dass Handtücher an Bord vorhanden wären. Diese Auskunft war jedoch nur zum Teil richtig. Hätten wir nicht doch noch eigene Handtücher mitgebracht, so hätte man den Gästen zugemutet, mit einem einzigen, blitzdünnen Handtuch 4 Tauchgänge am Tag (Salzwasser) sowie mindestens eine Süßwasserdusche am Tag zu bewältigen – ein unmögliches Unterfangen, wenn man nun noch davon ausgeht, dass wegen der schlechten Wetterverhältnisse ein Abtrocknen der Handtücher zwischendurch unmöglich war.

Die wenigen Möglichkeiten (Geländer rund um die Treppe nach oben oder – bei Regenpausen – die Außenreling), nasse Handtücher oder Badesachen ein wenig zum Trocknen aufzuhängen, waren ständig überfüllt und völlig von Salz durchtränkte Materialien trocknen ohnehin nicht mehr.

Zwar hatte das Boot - wie andere auch - die üblichen Planen und Schiebetüren zum Herunterlassen und Schließen bei Regenwetter, jedoch oblag es meist den Gästen selbst, dafür zu sorgen, dass dies auch geschah, um den einzigen gemeinschaftlichen Aufenthaltsbereich vor Sturm und Regen zu sichern. Die Planen sind so mangelhaft, dass es trotzdem überall hereinregnete, was bei den Mahlzeiten äußert unangenehm war.

Das Aufräumen und abwischen der Tische nach den Mahlzeiten wurde nur sporadisch durchgeführt, oft wurde der Tisch von uns selbst gesäubert, bevor eine neue Mahlzeit aufgetragen wurde.
Gleiches galt für das Leeren von Aschenbechern oder Wegräumen leerer Wasserflaschen.

Die beiden Duschen mit WC wurde grundsätzlich nicht erkennbar gesäubert (nach und nach immer mehr Haare und andere Rückstände überall) und sämtliche Ablagemöglichkeiten waren von Anfang an mit ekeligen Dreckkrümeln übersät. Dies erschwerte das Ablegen von Hygieneartikeln. In einer Dusch/WC-Kombination war außerdem der WC-Rollenhalter gebrochen, die Ersatzrollen befanden sich bei WC-Benutzung außerhalb der Reichweite in einem Gitterkorb unter der Decke, so dass auch das Balancieren der Toilettenpapierrolle abenteuerlich war. Die Duschköpfe boten keinerlei Wasserdruck und gehörten einer Generation an, die man sonst nur im Deutschen Museum in München findet. Einzige Möglichkeit, z.B. Haare rasch von Salz zu befreien und Schaum rauszuwaschen bestand darin, die unter wesentlich mehr Druck stehende „Toilettenbrause“ zu benutzen. Unerklärlich, dass solche leicht zu behebenden Kleinigkeiten bei der angeblich vor kurzem stattgefundenen „Schiffsüberholung“ übersehen wurden.

Die Klimaanlage an Bord bestand darin, dass durch in den Kabinen 10x15 cm große Auslässe in der Wand nachts ständig eiskalte Luft geblasen wurde. Wer Glück hatte, der hatte eine Art Schiebeplatte zum davorschieben, die dann sozusagen die Zufuhr „regelte“, andere mussten irgendwelche Tücher oder Kleidungsstücke notdürftig davor stopfen, um nicht zu erstarren.

Wer die Nachttauchgänge mitmachte, musste damit rechnen, entweder ungeduscht sofort aus dem Tauchanzug nass bei Tisch Platz nehmen zu müssen oder das Essen kalt zu genießen (sofern etwas übrig war), wenn er vorher noch duschen oder Haare waschen wollte, da das Essen meist schon fast fertig auf Platten angerichtet wurde, wenn die Taucher aus dem Wasser kamen. Es wäre wünschenswert gewesen, wenigstens so lange Zeit zu geben, dass man die Ausrüstung ablegen und für den nächsten Morgen vorbereiten und sich selbst wenigstens einmal am Tag duschen und vom Salz befreien kann, bevor man zum Abendessen übergeht.

Es war zwar ein TV-Gerät und ein CD-Player an Bord vorhanden, doch oblag es den Gästen selbst, hier für Unterhaltung oder Stimmung an Bord zu sorgen.

Die Schiebetüren der Kabinen rüttelten sich nachts immer wieder durch das Vibrieren des Bootsmotors auf, so dass man sich entweder an „offenes“ Schlafen und damit auch mehr Hintergrundgeräusche gewöhnen oder ständig aufstehen musste, um dies zu ändern. Man hätte auch Vorhänge nehmen können, die wären wenigstens geschlossen geblieben.

Während der Reise fiel der Kompressor aus und musste über Nacht repariert werden (durch einen nicht eingeplanten Nachttrip zurück zum Festland) und am Schluss auch noch die Wasserpumpen an Bord (hinsichtlich der Toiletten eine besonders leckere Angelegenheit).

Die eigens bestellten Tauchlampen (noch in Originalverpackung) waren so billig (oder die Batterien dafür so schlecht), dass alle schon beim ersten Tauchgang teilweise vor dem Abtauchen oder während des Tauchgangs ausfielen.

Die Rücktour vom Boot zurück aufs Festland verlief ebenso wie die Hintour (also teilweise durchs Wasser watend und die wichtigsten Gepäckstücke über Kopf sichernd).

Die Tauchgänge selbst waren dank der tollen Tauchplätze trotz allem schöne Erlebnisse und es war von Vorteil, dass überwiegend erfahrene Taucher an Bord waren. Für die einzige Nichttaucherin an Bord war der Trip sicherlich ein Härtetest. Wäre das Essen an Bord nicht so gut gewesen, so dass zumindest der Küche kein Vorwurf zu machen ist, wären alle Teilnehmer sich scherzhaft einig gewesen, dieses Tauchschiff nach seiner Rückkehr in der Bucht von Patong zu versenken und ein nettes kleines Taucherwrack daraus zu machen. Dem trotzdem immer vorhandenen Humor und dem Zusammenhalt der gesamten Tauchgäste ist deshalb Respekt zu zollen. Mit allen würde ich (wir) wieder Tauchen gehen, jedoch unter keinen Umständen auf diesem Schiff. Die einzig gegebene Flosse gehört daher der Küche.


Kabinen


Passagierverladung


Taucherdeck