Royal Island, Baa Atoll, Delphis Diving Centers (Inaktiv)

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Patrick Muller209223PADI OW207 TGs

Um es vorweg zu nehmen: wir haben fast nichts von ...

Um es vorweg zu nehmen: wir haben fast nichts von den Folgen des Tsunamis sehen oder erfahren können. Man kann ohne Probleme auf die Malediven. Tauchen (und Schnorcheln) ist genauso wie in den vergangenen Jahren und die Resorts, die offen sind, sind wohl alle in Ordnung.

Nach dem Tsunami im Dezember 2004 waren wir lange verunsichert und haben uns erst kurz vor Abflug entschlossen doch auf die Malediven zu fliegen, da wir nun schon zum 7. Mal dort waren, war unsere Überlegung, dass wir am besten helfen können wenn wir unser Geld dort ausgeben.

Den Flug erspare ich allen Lesern, da dies wohl der langweiligste Teil der ganzen Reise ist.
Ankunft am Wasserflugzeugterminal (TMA = die gelben) zeigte erste Spuren des Tsunami. Teile der Räume zum Meer hin, wurden gerade neu gestrichen und teilweise renoviert. Aber alles so weit in Ordnung und funktionsfähig. Wie wir später erfahren sollten hat das ansteigen des Wassers Teile des Terminals beschädigt und einen neuen Anstrich notwendig gemacht.

Royal Island liegt im Baa Atoll (Norden) und gehört zur Gruppe der Villa Hotels, die noch weitere 4 Anlagen auf den Malediven betreiben.

Auf Royal Island hat man (fast) nichts von den Folgen des Tsunami sehen oder erfahren können. Die Bungalows auf der Ostseite der Insel (wir hatten 161) sind alle ok und das Wasser ist nicht bis in die Bungalows gekommen, da diese ein wenig erhöht auf kleinen Stelzen stehen. Lediglich der Strand auf der Westseite der Insel unterhalb des Restaurants wurde wohl teilweise abgetragen und diese Bungalows werden im Augenblick auch nicht vergeben. Des weiteren kann man vereinzelt Pflanzen sehen, denen das Meerwasser nicht bekommen ist und die deshalb alle ausgetauscht werden. Die Gärtner der Insel arbeiten daran. Das war´s! Mehr gibt es nicht über Tsunami zu sagen. Freunde von uns sind noch bzw. waren auf Coco Palm (Baa Atoll in der Nähe von Royal) und berichten genau das gleiche.

Was gibt es sonst noch wichtiges ? Die Auslastung der Insel (insgesamt circa360 Betten Kapazität) lag bei 20 % während der Zeit als wir da waren. Es waren bei unserer Ankunft um die 30 Gäste auf der Insel und bei Abflug circa 50 Gäste. Wir hatten den Eindruck, dass sich die Angestellten dafür geschämt haben, dass so wenig Leute da waren und sie hatten alle eine Stinkwut auf CNN und BBC, die – ihrer Meinung nach – schlecht über die Vorkommnisse berichtet haben und den Leuten in Europa und in der Welt ein falsches Bild dessen was passier ist gegeben haben. Die allgemeine Tendenz der Meinung der Angestellten kann man am besten wir folgt zusammenfassen: wir haben 2 Tage viel aufräumen müssen auf der Insel, aber danach war sofort alles ok und jetzt müssten die Leute doch wieder zu uns kommen !

Die hälfte der Angestellten war in Urlaub geschickt worden und ich denke alle haben Angst um ihren Job. Was sollen sie auf den Malediven auch für einen anderen Job finden als in der Tourismus Industrie ?

TAUCHEN:
Die Tauchbasis gehört zu Delphis Diving Center und der Basis Leiter (Jörg) ist deutscher.
Dazu kommen 2 Japanische Tauchlerer (Junko und Eiko) sowie ein Malediver (Zamir) und ein Russe (Kyril). Alle sind super Nett und immer freundlich.

Die Basis selbst ist gründlich (deutsch) organisiert, und präsentiert sich bereits beim ersten Blick aufgeräumt und übersichtlich. Die Ausrüstung hängt in Reih und Glied an der Wand und ist in sehr gutem Zustand. 2 Bauerkompressoren stehen im hinteren Teil der Anlage in einem separaten Raum und wenn du vorne stehst kriegst du nicht mal mit, dass sie Kompressoren laufen. 10 Liter und 12 Liter Stahlflaschen stehen zur Verfügung. Allerdings gibt es nur Shortys als Anzüge zum leihen. Wer also eher unter Wasser friert, sollte sich einen Langen Anzug mitbringen.

Einchecken geht sehr schnell und Problemlos. Allerdings muss jeder 2 Formblätter ausfüllen und unterschreiben. Normalerweise werden pro Tag 2 Tauchgänge angeboten: Morgens (08h30) und Nachmittags (14h30). Einmal pro Woche und je nach Anfrage einen Nachttauchgang. Jeder Taucher musste am Hausriff einen Checktauchgang machen.

Es gibt für jeden eine Tasche, die an der Basis selbst gepackt werden muss und danach übernimmt die Bootscrew alles weitere bis zum Boot. Für die persönliche Ausrüstung gibt es einen Trockenraum wo alles untergebracht werden kann. Ich persönlich bevorzuge die berühmten Kisten, die ich bisher auf den Malediven kennen gelernt habe und finde die Taschen nicht sehr praktisch- vor allem weil diese keine Wasserabläufe haben – Dennoch sind die Taschen innen super sauber – was wohl vor allem daran liegt, dass das Team der Basis peinlich darauf achtet, dass niemand seine Tasche unausgepackt in die Ecke feuert und dort 2 Tage lang liegen lässt.

Das Boot ist über einen Steg, der direkt bei der Tauchbasis beginnt zu erreichen. An Bord setzt man dann die Ausrüstung zusammen und wenn alle bereit sind geht es auch schon los.
Wer Nachmittags noch mal taucht kann nach dem Morgentauchgang seine Tasche auf dem Boot lassen.

Die Tauchplätze sind zwischen 5 und 45 Minuten Bootsfahrt zu erreichen und alle ausnahmslos interessant. Wir hatten sehr unterschiedliche Strömungs- und Sichtverhätnisse, von sehr wenig Strömung und super Sicht bis hin zu sehr starker Strömung und Sichten von ``nur`` 15-20 Metern. Alle Taucher werden immer von einem Tauchlehrer begleitet. Allerdings waren nicht besonders viele Taucher da (siehe weiter oben) und somit waren wir maximal 10 Taucher auf dem Boot und war auch teilweise der einzige Taucher auf einigen Tauchgängen ! Das war natürlich toll für mich, aber weniger gut für das Team der Tauchbasis !

Einer der besten Tauchplätze für mich war ``Anga Faru`` an dem man – bei entsprechender Strömung – den Haikindergarten besuchen kann. Wir waren leider nur 1 Mal dort und hatten 1 große Haimutter (Graue Riffhaie) und circa 20 Kinderhaie von circa 40 cm bis 1,5 Meter. Die Tauchbasis hat ein Seil befestigt an dem man sich einfach festhalten kann und das Spektakel beobachten kann. Die Haimutter kommt teilweise nahe heran so dass man sie sehr gut beobachten kann. Mir ein wenig Glück kann man auch Barakudas oder sonstige Großfische beobachten.

Bei jedem Tauchgang gesehen: Rotfeuerfische, Skorpionsfische, Schwärme von Snappern oder sonstigen. Oft gesehen: Napoleon, Octopus, Makrelen, Lobster und natürlich alles was die Malediven so zu bieten haben. Weniger oft gesehen: Steinfische, Schildkröten. Gar nicht gesehen: Mantas, Wahlhai und Delfine. Allerdings lag das nur daran, dass wir am letzten Tag nicht mehr tauchen konnten (wegen des nahenden Rückfluges) und deshalb die 4 Delfine verpasst haben, die alle auf dem Nachmittagstauchgang beim Auftauchen gesehen haben !!!!



Preise für`s Tauchen sind soweit in Ordnung, allerdings finde ich 10 USD für eine Lampe pro Tauchgang nicht in Ordnung ! Alles andere ist Fair und teilweise billiger als auf anderen Inseln.

Kleine Wehrmutstropfen sind die Preise für das Tauchboot, die ich mit 14USD pro Bootsfahrt sehr happig finde. Allerdings muss man dazu sagen, dass dies nichts mit der Tauchbasis zu tun hat, denn die Bootsfahrt wird direkt vom Hotel berechnet und kassiert.

Abschliessend würde ich persönlich die Tauchbasis als eine der besten bezeichnen, die ich bisher auf den Malediven gesehen habe (habe bisher 5 verschieden kennengelernt) und ich würde jederzeit wieder hinfahren. Staff ist ausgesprochen freundlich und zuvorkommend und wer einmal ein Briefing mit Junko miterlebt hat möchte nie mehr darauf verzichten (viele Grüße aus dem Baggersee an Junko!)

Zuletzt möchte ich noch eine Bitte loswerden: wer die Malediven mag – oder auch zum ersten Mal hinfahren möchte – sollte auf jeden Fall hin, denn es ist die beste Möglichkeit den Leuten dort zu helfen und sie zu unterstützen!

Patrick Muller
04.02.2005