R.C. Diving, Puerto del Carmen, Lanzarote (Inaktiv)

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Ein Erfahrungsbericht, Lanzarote, Puerto del Carm ...

Ein Erfahrungsbericht, Lanzarote, Puerto del Carmen, R.C. Diving Lanzarote

Es sollte ein absolut traumhafter Urlaub im Jahr 2009 werden. Die sonnenverwöhnte Vulkaninsel Lanzarote schien uns dazu ein passendes und viel versprechendes Ziel zu sein. Wir residierten in einem Hotel am Stadtrand von Puerto del Carmen . . . erkundeten die Insel sowohl über als auch unter Wasser und lernten hier zwei neue Freunde kennen . . .

So lernten wir unseren Tauchlehrer kennen . . .

Wir hatten gerade unser Hotelzimmer auf Lanzarote bezogen und wollten uns nur etwas die Beine vertreten, wobei ich gleichzeitig nach einer Tauchschule Ausschau halten wollte.
Nach einigen Gehminuten entlang der Hauptstraße in Richtung Ortskern wurden wir tatsächlich fündig. Eine ältere Schaufensterpuppe im Taucherdress und mit abgetrennten Händen wies uns den Weg zu der etwas versteckt liegenden Tauchbasis an der Avda. de las Playas 38.
Ein in schwarz gehaltener Delphin, der aus einem, in mehreren blautönen schimmerndem Wellenkamm auftaucht . . . gekrönt von einem Schriftzug: „Delphin Club“, eingefasst von einem schmalen Oval, lediglich durch „R.C. Diving Lanzarote“ unterbrochen – hier sollte es beginnen . . . Seitlich vor dem Tauchshop wurden die Taucheranzüge zum Trocknen aufgehängt . . . es roch nach einer gewohnten Mischung aus salzhaltiger Luft und Neoprenanzügen . . . ich bereitete mich darauf vor in meinem radebrechenden Spanisch zu erklären was wir jetzt hier wollten. Ich hoffte insgeheim darauf, dass mein zu erwartendes Gegenüber wenigstens der englischen Sprache mächtig sei, aber mit dem was dann geschah, hatten wir beide nicht gerechnet . . . wir standen nun im offenen Eingangsbereich der Tauchschule. Vor uns ein großer, offener Raum mit einem Tisch und einigen Stühlen, gleich dahinter ein kleiner Tresen. In den Regalen an der rechten Wand befand sich verschiedenes, zum Kauf angebotenes Tauchzubehör. Daneben eine Vielzahl kleiner Körbe und mehrere Paar Flossen.
Linksseitig befanden sich mehrere Taucheranzüge, Flaschen und der „Kompressor – Raum“.
Im hinteren Bereich saß Jemand an einem Computer. Dieser Jemand strahlte uns an, als er uns bemerkte und fragte in einem einwandfreiem Deutsch mit einem schweizer Akzent: „Ja was macht ihr zwei denn hier? Kann ich euch behilflich sein?“
Ich hatte zwar mit vielem gerechnet, aber nicht mit einem waschechten Schweizer als Tauchlehrer auf Lanzarote! So lernten wir also unseren Tauchlehrer kennen . . . ein echt cooler und total netter Typ, der sich bei uns als Stefan vorstellte. Aber wieso hatte er uns sofort als Touristen entlarvt? Das gibt mit zu denken . . . 
Eigentlich wollten wir uns hier zuerst gar nicht lange aufhalten, wollten wir doch auch noch unseren Urlaubsort ein wenig näher kennen lernen . . . aber wir hatten uns so gut mit Stefan verstanden, dass mit einem mal die erste Stunde bereits um war, ohne dass wir es bemerkt hatten. Wir haben uns über die umliegenden Tauchplätze sowie den Tauchshop unterhalten und näheres über eine Tauchausbildung sowie deren Ablauf erfragt.
Das Fazit, welches ich aus dieser Unterhaltung über die Tauchbasis habe ziehen können war, dass diese mit Harmonie und die Liebe zum Tauchsport geführt wird und Stefan mit einer super Kompetenz und Fachwissen beindruckt.
Ich hatte das Gefühl, dass er ein gestandener Tauchprofi zu sein scheint, der mit seiner ruhigen Art und Kompetenz sofort Vertrauen schaffen kann . . . und dies hat er im Verlauf der weiteren Tage auch mehrfach unter Beweis gestellt.

Ach ja, so etwas wie Stress gehört hier nicht hin! Die Uhren auf Lanzarote ticken eben etwas anders als in Deutschland . . . 

Wir machten direkt einen Termin für einen Schnuppertauchgang fest, weil meine traumhafte Reisebegleitung über keinerlei Taucherfahrung verfügte und zunächst einmal die Unterwasserwelt kennen lernen wollte, bevor sie sich für eine Tauchausbildung entscheidet.

Der erste Tauchgang . . .

Als wir nun am folgenden Morgen gegen 09:00 Uhr an der Tauchschule eintrafen wurden wir von Nicole empfangen.
Sie hatte bereits alle Sachen, die wir benötigen würden, zusammengepackt und zum Abtransport an den Aufzug(!) gestellt. Zum Glück gibt es den hier, sonst hätte man die gesamte Ausrüstung die vielen Treppen hinauf schleppen müssen . . .
Während wir auf Stefan gewartet haben, der noch auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz war, kamen wir mit Nicole ins Gespräch. Eine ebenso lebenslustige wie sehr sympathische Persönlichkeit mit der man, so habe ich zumindest das Gefühl, über alles reden könnte . . . echt eine Seele von Mensch.
Dann traf Stefan ein und wir machten uns daran, die Tauchausrüstung in dem kleinen Bus zu verladen.
Ich muss vorab sagen, dass ich ein eher skeptischer Mensch bin, mir alles zweimal anschaue und lieber nochmal kontrolliere. Die Ausrüstung befand sich aber in einem solchen Zustand, dass dies nicht nötig war – keine Bedenken –.
(Übrigens: Es kostet Strafe, wenn man den Taucheranzug mit einer Toilette verwechselt! Das wurde und direkt vor dem ersten Tauchgang mitgeteilt. Eine wirklich angenehme Verfahrensweise, bei der man sich auch nicht scheut, sich einen Anzug zu leihen.)
Zu unserer Überraschung waren wir zu diesem Zeitpunkt Stefans einzigen Schüler . . . und dann auch noch Unterricht beim Chef persönlich! Ein Umstand, der uns sehr entgegen kam.
Am „Playa Chica“ sollte es dann letztendlich losgehen . . . ich hatte bereits einige Tauchgänge im Roten Meer hinter mir und war, besonders was die dicke Anzüge anging, leicht amüsiert. Hatten wir doch eigene „Taucheranzüge“ in Form von Shortys dabei . . . Braucht man tatsächlich einen langen Taucheranzug mit zusätzlicher Jacke? Reicht denn kein Shorty?
Als ich sodann sah, wie sich Stefan mit Neoprenunterwäsche, einem langen Taucheranzug, darüber einen Shorty, Handschuhe und Haube ausrüstete, musste ich schon ein wenig schmunzeln. Dennoch begannen langsam Zweifel in mir aufzusteigen . . .
Hier noch ein Tipp, um diesen langen Taucheranzug anzuziehen:
Man nehme meine feenhafte Begleitung in die Mitte, ergreife jeweils eine Seite des Anzuges, anheben und einmal kräftig schütteln . . . und der Anzug sitzt wie angegossen.  (Tipp vom Divemaster)
Die sengende Sonne tat ihr übriges, dass uns an Land jetzt schon ziemlich warm wurde . . . vielleicht doch ein Shorty?
Und dann war da noch der sehr lange Weg (ca. 100 Meter ) bis zum Wasser in voller Tauchermontur!
Ist schon etwas seltsam, nicht von einem Boot ins Wasser zu springen, sondern einfach von dem Strand aus ins Wasser zu laufen. Und wenn man dann die Leute sieht, die alle nur sehr sehr leicht bekleidet am Strand liegen, kommt man sich in dem Taucheranzug schon etwas seltsam vor. Hitzeschlag!! Shorty!!
Als wir dann allerdings ins Wasser gingen, wurde ich quasi eines Besseren belehrt! Man, war das Wasser hier kalt! Doch kein Shorty . . .

Die erste Prüfung . . .

Nach dem ersten Tauchgang, entschied sich meine traumhafte Reisebegleitung dazu, den Tauchkurs zu belegen. Der zweite Tauchgang sollte am nächsten Tag stattfinden.
Nachdem man wieder einen langen Tauchanzug angezogen und sich ins Wasser begeben hatte, folgte für meine Sonnenanbeterin ein echt harter Kampf, den sie wohl ohne die Geduld und die ruhige Art des Tauchlehrers nicht gewonnen hätte. Es bestand die Problematik, den Atemregler aus dem Mund zu nehmen, zurückzuführen und anschließend wieder auszublasen. Klingt eigentlich ganz leicht, wollte meiner Meeresgöttin jedoch nicht gelingen.
Wir fanden es im Nachhinein wirklich sehr gut, dass Stefan nicht darauf bestand, die Übung sofort durchzuführen, sondern es zunächst dabei beließ. Für den zweiten Anlauf nahm er sich viel Zeit. Aber auch die erneute Durchführung der Übung in sehr seichtem Wasser wollte nicht gelingen. Jenes Erlebnis führte zum Abbruch der Tauchausbildung. Meine Kleine bedauerte dies zutiefst, wollte sie doch unbedingt das Tauchen erlernen, sich aber leider nun außer Stande dazu sah. Stefan versuchte mit viel Geduld meine Kleine davon zu überzeugen, dass dieser Sache doch an sich gar kein Problem sei. Auch kleinere Anekdoten und Angebote, es zunächst in knietiefem Wasser zu Üben, konnten ihr die Angst davor nicht nehmen.
Letztendlich halfen ein paar Übungen im Pool mit einem Schnorchel über das Problem hinweg, so dass man letztendlich doch wieder den Weg zur Tauchbasis fand.

Der Tag der Entscheidung . . .

Mittlerweile hatte sich ein „privater Shuttle-Service“ etabliert . . . Stefan holte uns jeden Tag, zuverlässig wie ein Uhrwerk, vor unserem Hotel ab. (Danke nochmal!)
Die Tauchausbildung nahm ihren Lauf und wir fühlten uns bei unserem Ausbilder gut aufgehoben . . . während den Tauchgängen ließ er uns nicht eine Sekunde aus den Augen, achtete immer darauf, wer gerade wo im Wasser umher trieb.
Er stand uns bei den Übungen, wenn es nötig war, hilfreich zur Seite und ließ einen niemals alleine.
Er vermittelte sogar ein derartiges Gefühl von Sicherheit, dass er meine Nixe ohne Schwierigkeiten überzeugen konnte, sich unter Wasser einmal „die Luft abdrehen zu lassen“ (nahezu unglaublich!). Der Sinn dahinter war es, das Gefühl kennen zu lernen, wenn der Sauerstoffvorrat einmal erschöpft sein sollte und ein Notaufstieg eingeleitet werden muss . . . auch die von meiner Sirene festgelegte maximale Tiefe von acht Metern, war in Gegenwart unseres Tauchlehrers schnell vergessen . . . 10 . . . 12 . . . 15 . . . 18 Meter und tiefer. Alles war hinterher kein Problem. Ebenso konnte sich mein kleiner Seehase überwinden, die gesamte Taucherausrüstung unter Wasser abzulegen und die Tauchermaske zu fluten.
Ich denke, dies ist zum größten Teil der Fähigkeit des Instruktors zu verdanken, andere Menschen dazu zu bringen, über sich hinaus zu wachsen.

Auch die theoretische Materie wurde uns auf interessante Art und Weise vermittelt und immer wieder besprochen, so dass keine Fragen offen blieben.
Und dann kam die Abschlussprüfung . . . war aber dank der guten Ausbildung sowohl praktisch als auch theoretisch kein Problem (jetzt weiß ich zum Beispiel, dass man während eines Tiefenrausches dem Tauchlehrer, wenn der fragt ob alles O.K. ist, einfach die Zunge raus streckt  oder Asterix und Obelix zu sehen bekommt ) . . . während wir unsere schriftliche Prüfung ablegten, meldeten sich gleich mehrere neue Schüler an. Wir waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort . . . und hatten den besten Privatunterricht, den ich mir vorstellen konnte!

Der erste Tauchgang als „fertiger“ Taucher . . .

Nach bestandener Prüfung wurden wir von unserem (ehemaligen) Ausbilder zu einem Abschlusstauchgang eingeladen. Dieses mal in einer größeren Gruppe von sieben Tauchern.
Aber auch hier behielt Stefan den Überblick, während wir anderen zwischen den Steinen nach „kleine Schätzen“ gesucht haben – manche müssen eben alles mal anfassen . . . 
Man fühlte sich auch in dieser größeren Gruppe nicht von ihm alleine gelassen.

Und zum krönenden Abschluss bewegte sich majestätisch ein großer Rochen durch die Tiefen des Meeres . . . und schwamm tatsächlich an uns vorbei . . . !

Ich kann diese Tauchbasis, die absolut kundenfreundlich und professionell durch Stefan und Nicole sowie des restlichen Teams geführt wird, einfach nur weiter empfehlen!

Für dieses Jahr haben wir noch einen zweiten Urlaub geplant . . . das Ziel ist erneut Puerto del Carmen. Und wir werden auch mit Sicherheit wieder beim R.C. Diving Lanzarote einkehren.

Im Besonderen:
Nicole: Danke für den Kaffee zum Aufwärmen, nachdem ich einfach spontan vorbeigeschwommen kam . . . 
Stefan: Vielen Dank für die vielen Unterwasserfotos! Einige davon haben wir uns vergrößern lassen . . . machen sich wirklich gut über dem Aquarium. (Wenn es auch „nur“ ein Süßwasserbecken ist)