Photo Tours Divers, Kralendijk, Bonaire (Inaktiv)

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Ralf193905181 TGs

Bonaire oder Divers Paradies (Frühjahr 2003)Wo fl ...


Bonaire oder Divers Paradies (Frühjahr 2003)
Wo fliegt ihr denn in den Urlaub? Wir fliegen im Frühjahr nach Bonaire. Wo liegt das, war meistens die Frage auf unsere Antwort. Im Nachhinein fanden wir es gut, dass viele nicht wissen, wo Bonaire liegt, so bleibt dieses Eiland mit seiner intakten und schönen Unterwasserwelt noch hoffentlich lange „unbekannt“.
Bonaire, wie auch Aruba und Curacao, gehört zu den sogenannten ABC-Inseln oder niederländischen Antillen und liegt ca. 80 Kilometer vor der Küste von Venezuela. Die Insel selbst ist relativ klein, 60 Kilometer in Nord-Süd Richtung und 12 Kilometer in Ost-West Richtung.
Im Frühjahr 2003 hatten wir es endlich geschafft. Nach fast zehn Stunden Flug von Amsterdam mit KLM landeten wir auf dem Flamingo Airport auf Bonaire. Ein kühler Wind und Temperaturen von 33 Grad erwarteten uns und sollten uns die kommenden 16 Tage begleiten. Wir durften übrigens zu Fuß über das Vorfeld zur Zollkontrolle laufen. Dort angetroffen, erstmal warten. Karibische Gelassenheit, aber bei der Wärme geht halt alles etwas langsamer. Dann zur Gepäckausgabe und die wichtigsten Utensilien verstaut, wurden wir von der Hausverwalterin unserer Vermieter abgeholt.

Wohnen
Auf Bonaire geht es recht gelassen zu. Wer neben dem Tauchen ein skurriles und aufregendes Nachtleben erwartet, wird enttäuscht. Der Taucher und Ruhesuchende wird die Zeit hingegen in vollen Zügen genießen und sich mit Freude an die Zeit erinnern.
Die Hotels liegen alle an der Küste und sind relativ teuer. In der Regel wird nur Übernachtung angeboten und Verpflegung nur zu horrenden Aufpreisen. Wir waren also auf der Suche nach einem gut ausgestatteten Apartment und wurden schließlich im Internet bei einem deutschen Ehepaar fündig, was sich vor ein paar Jahren auf Bonaire ein Haus mit drei Apartments gebaut hat. Die Abwicklung übers Internet und Telefon lief unkompliziert. Die Vermieter sind selber Taucher und das Haus ist mit entsprechenden Spülgelegenheiten bestens ausgestattet. Die Apartments sind gefliest, die Küche ist mehr als vollständig ausgestattet, über den Betten ist ein heiles (!!) Moskitonetz und von der Terrasse hat man einen wahrhaft herrlichen Blick auf Klein Bonaire, das Meer und Kralendijk. Es war alles so, wie auf der Homepage beschrieben. Mehr Infos unter: http://www.bonairereisen.de.

Der einzige Nachteil ist, dass die meisten Apartments, die vermietet werden, in St. Barbara sind und nicht wie die Hotels an der Küste in der Nähe der Hauptstadt Kralendijk. Aber dieser Umstand stellte sich im Nachhinein nicht als Nachteil dar, denn es gibt eigentlich keine „klassischen“ Strände und da Bonaire die Insel der „kurzen Wege“ ist, ist man mit dem Auto auch sehr schnell wieder in der Hauptstadt, wenn man Einkaufen muss, abends essen gehen oder die eine oder andere Bar am Pier besuchen möchte, wobei es wirklich nur die eine oder andere Bar gibt, dafür ist die Musik umso lauter.
Fazit: Etwas Eigeninitiative, Flüge und Apartment selber und nicht über einen Reiseveranstalter buchen, spart Geld.

Tauchen
Auf jedem Autokennzeichen steht in großen schwarzen Buchstaben „DIVERS PARADIES“.


Und das ist es auch. Auto mieten (hatten unsere Vermieter für uns arrangiert), in einer Basis einchecken, Deposit hinterlegen, ein paar Unterschriften, eine halbstündige Einweisung in das Revier, in die Umweltschutzbestimmungen und los geht’s. Bis auf die Plätze vor Klein Bonaire sind auf Bonaire fast alle Tauchplätze von Land aus gut betauchbar. Ihr taucht, wann Ihr wollt, wo Ihr wollt und wie oft Ihr wollt. Keiner stellt Euch Fragen, niemand hetzt Euch, Ihr bestimmt alles selber und das alles in einem Revier, welches zu den Besten der Karibik zählt. Fast alle Tauchplätze sind am Straßenrand mit gelben Steinen und schwarzer Aufschrift markiert. Der Riffabfall ist bei nahezu allen Tauchplätzen mit einer Boje markiert, die Euch als Orientierungspunkt für den Ausstieg dient. Sollte mal an einem Tauchplatz keine Boje verankert sein, ist das nach unseren Erfahrungen auch kein Problem. Die Locker- und Gelassenheit fordert aber von allen Tauchern auch ein erhöhtes Maß an Disziplin und Verantwortung, denn wenn mal ein Unfall passiert, dauert es etwas länger, bis die Rettungskette eingeleitet werden kann. In Kralendijk befindet sich eine Druckkammer, die Tag und Nacht besetzt ist. Die Ärzte sprechen auch Deutsch.
Während unseres Aufenthaltes haben wir ausschließlich die Leeseite der Insel betaucht, da auf der Wind zugewandeten östlichen Seite der Insel die Brandung einen Einstieg nicht ermöglichte. Diese Plätze, die auch die Möglichkeit für Großfischsichtungen eröffnen, werden in der Regel nur mit Guides betaucht. Nach Auskunft der Guides auf der Basis ist die windstillste Zeit der September. Dann lassen sich auch problemlos die Tauchplätze im Süden, wie Lighthouse oder Red Slave betauchen. Allerdings ohne Wind ist die gefühlte Temperatur natürlich sehr viel höher.


Beim Leuchtturm (Lighhouse) war ein Einstieg nicht möglich.
Noch ein paar Worte zur Tauchbasis: Wir haben bei der Basis Photo Tours Divers, in der Nähe des Flughafens, (http://www.bonphototours.com) eingecheckt. Die Basis bietet sehr günstige Preise. So kostet eine Woche (7 Tage) Non Limit Shore Diving 99 US $, beim Captain Don´s Habitat hingegen kosten 6 Tage Non Limit Shore Diving 125 US $. Nach unserem Eindruck ist die Basis aber in keinem Fall schlechter ausgestattet und geführt, als die anderen Basen. Wir hatten zu jeder Zeit die Möglichkeit, so viele Flaschen zu tauschen, wie wir wollten. Ein weiterer Vorteil der Basis ist, das sie eine Dependance bei den Hamlet Apartments hat, so braucht, wenn Ihr aus dem Norden kommt, nicht erst nach Kralendijk zu fahren, um die leeren Flaschen auszutauschen. Nitrox wird übrigens auch angeboten.
Verpflegung
Die Lebenshaltungskosten sind höher als in Deutschland, weil alles importiert werden muss. In den Supermärkten mangelt es aber an nichts. Das Leitungswasser auf Bonaire kann übrigens bedenkenlos getrunken werden. Das spart erhebliches an Kosten, denn bei Temperaturen von 33-35 Grad sind 4 Liter Wasser pro Person das Minimum, was wir täglich getrunken haben. Die Meerwasserentsalzungsanlage leistet ganze Arbeit, denn das Wasser schmeckt auch noch gut. Brausetabletten nicht vergessen!
Da KLM nur 10 Kg Tauchgepäck pro Person zulässt und sich Übergepäck fürstlich mit 27 € pro Kilogramm vergüten lässt, solltet ihr genau überlegen, was Ihr mitnehmt. Nach unseren Erfahrungen reichen ein paar T-Shirt, ein paar kurze Hosen, eine lange Hose, etwas Kleidung für die „Abendgarderobe“ der Dame und zwei Tuben Waschmittel. Warme Kleidung könnt Ihr getrost in Deutschland lassen. Der Rest besteht aus Lebensmitteln, CD´s für den CD-Player, Bücher und Tauchsachen.
An Land
Nicht nur der ganze Riffgürtel um Bonaire und Klein Bonaire steht unter Naturschutz, sondern auch der Nordteil der Insel, der Washington-Slagbaai-Nationalpark. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Über 30 km Schotterpiste durch urwüchsige Natur, vorbei an Salinen (Flamingos!), pfeifenden Felsen (Blow Hole), geologischen Besonderheiten, etc. Nicht zu vergessen, die großen (und diversen kleinen) Leguane, die immer wieder vor einem auftauchen und zum Anhalten zwingen, was uns immer Spaß gemacht hat, konnten wir so doch einige stattliche Exemplare photographisch verewigen. Verpflegung, vor allem Getränke, sollten unbedingt mitgenommen werden, da es im Park keine Shops gibt. Wir haben die Tour mit unseren Nachbarn gemacht, was auch zu empfehlen ist, mit zwei Autos zu fahren, denn im Park ist nicht viel los und bei einer Panne kann es dann mit Hilfe dauern.





Eine Fahrt in den Süden ist auch zu empfehlen. Entlang der Westküste wechselt die Farbe des Wassers von Blau (Karibik) zu Rosa (Salinen zum Salzabbau) und Türkis (Pekel-Meer), je nachdem wohin man schaut. Mit etwas Glück sieht man Flamingos und Pelikane, letztere häufig auch am Saltpier. Hier könnt Ihr die Pelikane auch gut bei der Jagd beobachten.


Wer sich gerne mal die Sonne auf den Bauch scheinen lassen möchte, sollte dieses am Pink Beach machen, ein sehr schöner Sandstrand und auch Tauchplatz, leider ohne Schatten. Weiter geht`s Richtung Süden zu den weißen Sklavenhütten (White Slave). Früher mussten hier die Sklaven, die in den Salz-Salinen beschäftigt waren, mit ca. 6-8 Personen in diesen Steinhäusern die Woche über "leben". Für Fotos sollte man eigentlich den Partner als Maßstab neben die Hütte stellen, für heutige Verhältnisse handelt es sich von der Größe her um bessere Hundehütten. Am Wochenende durften die Sklaven übrigens nach Hause zu ihren Familien nach Rincon, Fußmarsch ca. 7 Stunden. Gleiches gilt auch für die roten Sklavenhütten (Red Slave), kurz vorm Leuchtturm an der Südspitze.


Ihr habt auf dieser Tour auch die Möglichkeit, Euch über die Brandungsverhältnisse der südlichen Tauchplätze zu informieren. Obwohl uns "Red Slave" von unseren Vermietern sehr ans Herz gelegt wurde, war uns schon auf der Autorundfahrt klar, dass die Windverhältnisse hier und vor allem bei "Lighthouse" während unseres Aufenthaltes keinen Einstieg zulassen würden. Es gibt hier aber auch Plätze, die ein bisschen geschützter liegen, die man sich merken sollte, zum Beispiel Vista Blue oder Atlantis. Weiter geht`s nun wieder Richtung Norden zur Lac-Baai, eine vom Meer abgetrennte große Bucht, sehr flach und von Mangroven-Wäldern umgeben. Auch hier lassen sich manchmal wieder Flamingos beobachten. Sehr beliebt ist dieses Plätzchen auch bei Surfern, Anfänger können hier nur knietief ins Wasser fallen und Profis schätzen die starken Winde der Ostküste. Das mit zwei Meter hohen undurchsichtigen Zäunen umgebene Gelände ist kein Gefängnis. Das Areal gehört zum einzigen Nudisten Hotel auf Bonaire.


Von den hier am Strand liegenden Muscheln, den Conches bitte die Finger lassen, die Ausfuhr ist strikt verboten und wird am Flughafen auch konsequent verfolgt.
Einen Ausblick aus 123m Höhe auf die Hauptstadt und Klein Bonaire bietet "Seru Largu", über Santa Barbara oder die Hauptstraße von Rincon nach Kralendijk zu erreichen. Tipp: Wenn Ihr die Tauchplätze nördlich von 1000 Steps betaucht habt Richtung Karpata, kommt Ihr nur über die Straße nach Rincon zurück nach Kralendijk. Nach ca. 15 Minuten Autofahrt hinter Rincon seht Ihr auf der linken Seite einen großen Platz mit den Wappen vieler Nationen. Rechts davon führt an einer Telefonzelle eine kleine Straße ab (Kibra Montana). Diese Straße führt direkt über den "Seru Largu" zurück nach St. Barbara.
Kralendijk sollte man nicht unbedingt am Sonntag besuchen, da dann die Bürgersteige hochgeklappt sind, es ist dann "wirklich nichts los". Ansonsten überschaubar, bunt, irgendwie niedlich!


 "Nervenkitzel" erlebt man nur dann, wenn man sich nach Windsock begibt und die Flugzeuge (z.B. die MD 11 der KLM) ca. 30m über einem zur Landung ansetzt. (Sehr spannend, wenn man gerade nichts ahnend nach einem Tauchgang in der Brandungszone liegt, mit dem Aufstehen kämpft und plötzlich einem Piloten fast in die Augen schaut, so wie es uns geschehen ist.)



Sehenswert sollen wohl auch noch Höhlen (mit Fledermäusen?!) und indianische Felsenmalereien sein, beides haben wir in diesem Urlaub nicht geschafft. Aber wir kommen ja wieder!!
Ansonsten sollten Tierfreunde immer alle Augen auf haben. "Wilde" Esel immer und überall, vor allem dann, wenn man sie nicht erwartet, gleiches gilt für Ziegen. Vogelliebhaber werden sich an den grün-gelben Papageien erfreuen und wer gute Augen und ein bisschen Geduld hat, kann an den Blüten diverser Pflanzen mit etwas Glück sogar einen Kolibri erblicken.
Also, liebe Pressluftjünger, es lohnt auch mal ein Tag an Land! (Anmerkung des männlichen Partners: Schon, aber wir haben zwei Tauchgänge verpasst!!!!)


DIVERS PARADIES auf jedem Kennzeichen zu sehen


Markierung der Tauchplätze


Die H. Hooker vor dem `Untergang`