Peponi Divers, Mombasa (Inaktiv)

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Die Frage, ob man vor Kenias Küste tauchen kann, ...

Die Frage, ob man vor Kenias Küste tauchen kann, habe ich bis vor kurzem noch mit einem Schulterzucken und einem großen Fragezeichen über dem Kopf beantwortet. Nach drei Wochen Aufenthalt von Ende April bis Mitte Mai 2011 im sehr guten Bahari Beach Hotel und 18 Tauchgängen mit der angeschlossenen Basis, kann ich mit Fug und Recht sagen, dass Kenias Tauchreviere künftig zu meinen Lieblingstauchplätzen gehören und die exzellent und kompetent geführte Tauchbasis Peponi Divers dafür wieder gebucht wird.
Vor allem die Tauchspots am Außenriff des Mombasa Marine Nationalparks sind absolut sehenswert, auch wenn man die tägliche Marineparkgebühr von derzeit 15 USD auf die Tauchkosten aufschlagen muss. Dafür sieht man intakte Riffe mit gesunden Hart- und Weichkorallen sowie riesige Anemonen, wie ich sie anderswo noch nicht gesehen habe. Es gibt mannigfaltige große Fischschwärme die sich von Tauchern nicht wesentlich stören lassen. Auch einzeln, paar- oder gruppenweise lebende Fische zeigen wenig Fluchtbestreben bei Annäherung von Tauchern und lassen sich willig filmen und fotografieren. Gleiches gilt für die zahlreichen Schildkröten im Riff. Am Shark Point zieht eine Gruppe von Weißspitzenriffhaien an der Abbruchkante ihre Runden, welche man aus einer Art sandigen Loge am Riff ausgiebig beobachten kann. Leider war die Walhaisaison schon vorbei.
Auch am Innenriff sind gute Tauchgänge möglich, hier punkten Seegraswiesen, einzelne, stark frequentierte, Riffpfeiler und jede Menge Artenreichtum. Vor allem eine Reihe von Muränen-, Rotfeuerfisch- und Anglerfischarten.
Jahreszeitlich bedingt (Beginn der Regenzeit) waren die Sichtweiten mit bis zu 15 m eher mäßig und die Strömung teilweise sehr stark, für Anfänger daher nicht besonders geeignet. Alle Außenrifftauchgänge sind Drifttauchgänge und es ist ein schönes Erlebnis ohne nennenswerte Anstrengung über das Riff zu gleiten. Zum Verweilen, um genauere Beobachtungen zu ermöglichen, zum filmen und fotografieren und zum Schutz des Riffes sollte man unbedingt einen Riffhaken einsetzen. Ebenso sollte jeder der eine Dekoboje sein Eigen nennt, diese auch bei sich haben und einsetzen können. Zwar führt jeder Guide eine Boje mit sich, aber bei geringen Sichtweiten, starker Strömung und teilweise sehr hohem Wellengang sind sie doch ein Sicherheitsplus, für den Fall der Trennung der Gruppe.
Es lohnt sich auf alle Fälle einen Tauchspot mehrfach zu betauchen, da es jedes Mal etwas Neues zu entdecken gibt. Die Guides lassen einem viel Zeit zum beobachten, filmen und fotografieren. Bei den kleinen Gruppen von max. 4 Tauchern pro Guide, geht es dann auf Wunsch weiter.
Auf Kundenwünsche wird, in jeder Beziehung, gern eingegangen. Überhaupt arbeitet das Team um Chris (Managing Director) und Sven (Basis Manager) sehr professionell, kundenorientiert und flexibel. Die gesamte Mannschaft ist sehr freundlich und immer zu einem Schwätzchen bereit, da man sich in der Hotelanlage auch des Öfteren über den Weg läuft. Mit dem Kundenequipment wird sorgsam umgegangen, man belässt es in der Basis. Wenn man anderntags zum Tauchen erscheint, steht es schon aufgerödelt auf dem Boot. Lediglich mit Anzug, ABC-Ausrüstung und Blei begibt man sich selbst auf das Boot und nach kurzem Ausrüstungscheck geht es los. Bei der Rückkehr verläuft es ebenso: die Ausrüstung wird von Bord geholt, abgerödelt, gespült, getrocknet und wieder in der Basis, in der eigenen Kiste, verstaut. Einen derartigen Service habe ich in keiner anderen Tauchbasis erlebt!
Wie bereits eingangs gesagt, ist das Tauchen an Mombasa´s Küste und mit Peponi Divers ein besonderes Erlebnis. Ein weiterer Pluspunkt ist auch, sicher saisonal bedingt, dass das Boot von Peponi Divers oft das Einzige am Spot ist und man eben nicht mehr Neoprenfische als alles andere sieht.
Ich habe mich rundum wohlgefühlt und werde wiederkommen.