ORCA Dive Club Cabo Verde, Sal (Inaktiv)

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Wir waren eine Gruppe von vier Tauchern, die vom ...

Wir waren eine Gruppe von vier Tauchern, die vom 22.09.14 - 06.10.14 zielgerichtet auf der Insel Sal (Kap Verden) Urlaub gemacht haben.

Vorab kann ich berichten, dass wir einen super Urlaub gehabt haben!!!

Die Details:

Die Kap Verden bestehen aus 10 Inselgruppen, Sal als eine von diesen Inseln gehört zu der kargen Kategorie mit wenig Vegetation. Die Insel ist auf eigener Achse mit gemieteten Kraftfahrzeug oder auch als Tour innerhalb eines Tages erkundet. Viele Highlights gibt es hier jedoch nicht zu sehen, daher ist es eher sinnvoll Sal anzureisen, wenn man folgende drei Dinge tun will:

1.) Sonnenbaden am Strand mit spassigen Wellen baden
2.) Kitesurfen
3.) Tauchen

Sal wird durch die Fluggesellschaften, ebenso wie Boa Vista angeflogen. Die anderen Inseln werden fast alle durch Inlandsflüge angeflogen.

Die Reise bucht man entweder pauschal oder, wie wir es gerne tun, man stellt es sich selbst zusammen, hierbei kann man Schnäppchen machen! (Flug, TUIFly: ca. 400€ p.P., Hotel Dunas de Sal/Frühstück, TUI: ca. 400€ p.P.)
Es besteht auch die Möglichkeit Appartements anzumieten, dann als Selbstverpflegung. Hierzu ist anzuraten das Appartement über die Tauchbasis organisieren zu lassen.

Wann sollte man auf Sal was tun (1-3).

Hierzu ist es angebracht, sich vorher die Klimatabelle anzusehen!!!

zu 1.)
Sal hat einen genialen Sandstrand und ein türkisfarbenes Meer und der Song von Roland Kaiser ´Santa Maria´ spiegelt das in jeder Zeile wieder. Das Problem kann hier aber sein, dass je stärker der Wind, je mehr Sand wird aufgewirbelt und kann dann wie kleine Nadelstiche unangenehm werden. Daher ist es wohl sinnvoller die Monate zum Sonnenbaden rauszusuchen, die weniger windig sind.

zu 2.)
Wer Kitesurfen will, der sollte sich wohl genau die Monate raussuchen, an denen der Wind auf Sal zuhause ist!

zu 3.)
Da starker Wind und starke und hohe Wellen meist Hand in Hand gehen, sollte man sich für das Tauchen auch eher die ruhigen Monate raussuchen, da ist dann meist das Wasser des Meeres auch wärmer. Zudem können in dieser Zeit alle angebotenen Tauchspots aufgesucht werden.

Allgemein ist in der windruhigeren Zeit auch viel weniger los und es ist nicht so überlaufen!

Zur Tauchbasis:

Zu der Zeit, in der wir dort waren, gab es fünf nennenswerte aktive Tauchbasen.
1) Scuba Caribe im Hotel Riu
2) Cabo Verde im Hotel Farol
3) Dunas de SAl im Hotel Dunas de Sal
4) MantaDiving ohne Hotelanschluss
5) Orca Cabo Verde ohne Hotelanschluss

Wir haben uns im Vorfeld für Orca entschieden, aufgrund diverser Rezessionen, deren Webseite und weil uns Orca aus Safaga bekannt war.

Und wir haben es nicht bereut!!!

Der Email-Kontakt im Vorfeld erfolgte reibungslos und zeitnah. Auf alle Fragen gab es die notwendigen Informationen.

Die Basis befindet beim Restaurant Atlantis, direkt am Strandgürtel. Kommt man von der ´Hauptstrasse´ kann man sich anhand des angelegten Laufstegs aus Pflastersteinen orientieren. Hier kommt man direkt am Atlantis vorbei und an der anliegenden Windsurfingbasis ´Mistral. Im hinteren Teil des Gebäudes findet man dann die Orca-Basis.

Die Basis verfügt über eine Toilette, eine Dusche, einen geräumigen Umkleideraum, einen Trockenraum und über das eigentliche Basishäuschen mit überdachter Sandterrasse.

Zum Zeitpunkt unserer Anwesenheit wurde die Basis neu übernommen von Sandra (deutsch, MDST) und ihrem Mann Neil als Geschäftsführer. Diese beiden sind ein Herz und eine Seele und bringen genau das auch an alle begeisterten Taucher rüber. Tauchen unter Freunden ist hier angesagt!

Weiterhin gehören zum Team Vicky(englisch, Staff Instr.), White (englisch, DM), Ben(englisch, DM), Ze(englisch, DM), Claidir(englisch, Käptn) und Tiggy (oder so ähnlich, als Helfer für alles).

Man könnte die ersten Spots vom Strand aus betauchen, ist hier aber unüblich und aufgrund der Wellen nicht unbedingt das leichteste Vorhaben, daher sind alle Tauchgänge Bootstauchgänge. Hierfür stehen zwei Zodiacs zur Verfügung.
Grundlegend besteht die Möglichkeit zwei Tauchgänge am Vormittag und einen am Nachmittag zu bestreiten. Wer es gerne anders haben möchte kann dies gerne ansprechen und wenn möglich passt man die Ausflüge an, so ist es durchaus möglich bereits nach einem Tauchgang am Vormittag wieder zurückzufahren und sich abladen zu lassen. Nachttauchgänge sind möglich aber berücksichtigt man die Sicherheit, nicht immer möglich, aufgrund der Wellen und Strömungen.
Die meisten Spots sind nur 10 Minuten Fahrtzeit im Süden von Sal entfernt. Ein paar weitere mit bis zu 20 Minuten Fahrtzeit befinden sich zu Anfang der Ost-, bzw. Westküste von Sal.
Über dies hinaus gibt es das Highlight schlechthin, die Höhlen von Palmeira. Macht einen riesen Spass. Die Höhlen können aber nicht zu jeder Jahreszeit aufgesucht werden und man sollte kein ´bequemer´ Taucher sein. Ein bisschen sportlich soll es sein.. Man wird entschädigt, das sei gewiss!!!

Zum Ablauf:

Zum Anfang erfolgt das übliche Einchecken, neu war hier, dass alle persönlichen Tauchutensilien schriftlich festgehalten wurden.
Da es kein EAN gibt, kann man hier nur Pressluft tauchen, allerdings auch 15l ohne Aufpreis wenn man will.
Vor jedem Tauchausflug werden die Jackets, inkl. Atemregler mit der jeweiligen Flasche durch das Team vorbereitet. In einer Extratasche befinden sich dann die Flossen, Masken und Co. Man kann sich entweder zurücklehnen und alles das Team machen lassen oder packt mit an, jeder so wie er will.
Die Sachen werden auf den Anhänger geladen, per Auto zum Steg gebracht und dort auf die Zodiacs verladen. Ist das geschehen, fahren die Zodiacs an den Strand, wo man gemütlich und frisch gekühlt aufsteigt. Den Anzug/die Füsslinge hat man bereits an und fährt dann erstmal zum Tauchplatz. Dort angekommen rüstet man auf und macht sich fertig für den Einstieg rücklings. Das geht dann auf dem Zodiac auch ein weniger enger zu, das kann man aber locker sehen, wenn man denn will..

Das ganze Team ist hierbei daran interessiert, dass der Spagat zwischen Sicherheit und Spass gelingt, doch ist natürlich auch jeder Taucher selbst gefragt, sich hier einzubringen! Hat man das Glück mit einer größeren Gruppe einzuchecken, so kann diese dann ´erfahrene´ Gruppe auch andere Spots anfahren, als die Gruppe, die mit neuen, bzw. unerfahrenen Tauchern einen Ausflug unternimmt....das ist aber an allen Destinationen so. Und wer 10 oder mehr Tauchgänge bucht, der kann natürlich auch mehr sehen, als derjenige, der nur 2 oder 3 Tauchgänge macht...

Bei den Tauchgängen gibt es viel zu sehen, aber eher weniger Großfisch. Die Temperatur lag in etwa bei 26 Grad, die Sichtweite im Durchschnitt bei 15m, wobei je tiefer je besser, dann sind auch mal 20-25m möglich. Es gibt eine Vielzahl an kleineren Wracks, Krebstieren, Muränen, Rochen und Schwärme von Lippfischen etc. Farbige Korallen wie in Ägypten sind hier nicht anzutreffen, daher können einen die Fischschwärme, wie man sie in Ägypten nur noch selten findet, begeistern. Schaut es euch einfach an. Die Spots selbst (bis auf die Höhlen) sind leicht zu betauchen. Einzige Herausforderung sind hier die Strömungen, hier kann man mal ein wenig trainieren und lernen...

Nach Beendigung eines Tauchgang ist es ratsam, zuerst das Blei zu übergeben, dann sich vom Jacket zu lösen und zum Schluss die Flossen. Maske am besten auflassen und dann auf den Zodiac wieder aufsteigen.

In den Pausen oder bei der Rückfahrt die Ohren schützen nicht vergessen, der Wind und die dauernde Nässe im Ohr können mal schnell zu einem Taucherohr(Gehörgangsentzündung) führen. An der Basis gut die Ohren trocken reiben!

Alles weitere zum Tauchen, solltet ihr selbst herausfinden, ich bin mir aber sicher, dass wenn man nicht bei allen möglichen Kleinigkeiten was auszusetzen hat und die richtige Jahreszeit gewählt hat, man einen sehr schönen Tauchurlaub geniessen kann.

Zusatzinfos für das Drumherum:

Santa Maria ist ein kleines niedliches Dörfchen mit seinem eigenem Charme. Geht rein, schaut es euch an und lasst es wirken. Wenn ihr von jungen Männern bzgl. Souveniers o.ä. angesprochen werdet, so könnt ihr diese einfach ignorieren oder auch was ansehen. Bezüglich Cafes und Restaurants kann ich das Baileys (mit Wi-Fi), das Oceans Cafe(mit Wi-Fi), das Angela (gut und günstig), sowie auch den Fischermann (deutsch/Fisch) empfehlen...wobei wir nicht alle probiert haben und es sicher noch weitere gute Lokale gibt.

Über dies hinaus gibt es noch den Naturschutzverein SOS Tartarugas, der sich für den Schutz von Schildkröten einsetzt. Am besten ihr unterhaltet euch mal darüber mit Sandra, der Basenleitung von Orca, die kann euch am besten darüber erzählen und das eine oder andere organisieren.

Warum ich aufgrund meines Lobes nur fünf statt sechs Flossen vergebe? Weil es natürlich noch nicht perfekt ist und es noch Kleinigkeiten gibt, die man verbessern kann, aber auch das solltet ihr selbst herausfinden und euch gegebenenfalls einbringen..