Oceans Unlimited, Manoel Antonio Divers, Quepos (Inaktiv)

3 Bewertungen

Bewertungen(3)

Thomas213805OWD40 TGs

Während einer Costa Rica Reise wollten meine Frau ...

Während einer Costa Rica Reise wollten meine Frau und ich (OWD 40 Tauchgänge) im März 2007 einen AOW Kurs machen. Wir fuhren nach Quepos an die Pazifikküste und suchten dort nach einem Club. Suchen war allerdings nicht nötig, denn bereits 20 KM vor dem Ort fanden sich Schilder von „Manuel Antonio Divers“. Auf dem Weg in die Innenstadt musste man dann noch an etwa 30 weiteren Werbetafeln des Clubs vorbei. Im Office angekommen wurden wir freundlich empfangen, es sei kein Problem den Kurs am nächsten morgen zu beginnen. Wir wurden dann gebeten, den Preis von 275 US Dollar doch gleich zu bezahlen. Als ich die Kreditkarte zückte, sagte man mir, dass in CR die Kreditkartenfirmen 5% verlangen. Ich solle doch lieber zum Geldautomaten gegenüber gehen. Naiv wie ich war dachte ich: das ist ja nett, wenn ich sogar noch sparen kann mach ich das doch glatt. Als ich dann mit dem Bargeld wieder da war, blieb der Preis aber bei den genannten 275 $. Denn die 5% sollten nicht mir erlassen, sondern bei Kreditkartenzahlung darauf geschlagen werden !

Wir erhielten zur Einstimmung auf den Kurs dann ein einzelnes Exemplar des Adventure Diver Buches für uns beide und Kopien der Review-Fragen. Die für den Kurs vorgesehenen Tauchgänge waren nicht wählbar sondern wurden vorgegeben. Wir sollten „Underwater Naturalist“ und „Fish Awareness“ machen. Später waren dann „Peak Buoncy Control“, „Deep Dive” und “Navigation Dive” geplant.

Einen richtigen Klassenraum gab es nicht. Die Reviews wurden 5 Minuten vor Abfahrt auf zwei Stühlen neben dem Kassenpult durchgeführt. Für den Navigation Dive wurde uns ein Kompass mit Bedienungsanleitung in die Hand gedrückt, die wir uns vorher durchlesen sollten. Persönlicher Unterricht fand nicht statt. Die Briefings bestanden hauptsächlich aus; „Don´t pee in our suit“, „don´t loose our staff“ und „please leave a tip for the Boat Crew“. Die Dive Sites wurden nicht genau besprochen oder skizziert. Während der Tauchgänge herschte meist allgemeines Chaos, weil OWD und AOW Kurse paralell abliefen und unter Wasser ständig die Guides die Gruppen wechselten.

Eine richtige Katastrophe war der „Deep-Dive“. Es gab lediglich eine Referenzleine bis 60 Ft. Unsere Instruktorin (Georgia) ging mit zwei weiteren Kandidaten an der Leine vor, wir folgten. Bei 100 Ft sollten dann „Übungen“ gemacht werden. Ein Briefing über zu erwartende Schwankungen der Temperatur- und der Sichtweiten gab es nicht. Mein Mundstück lärmte bei jedem Atemzug, der Shortie war für die Tiefe zu kalt, was in mir etwas Panik aufkommen liess. Ich versuchte daher, langsamer abzusteigen. Die Sichtweite betrug allerdings nur ca. 1 m, so dass mein Buddy und ich unseren Guide mit der ersten Gruppe bei 60 Ft. nicht mehr sehen konnten. Schliesslich waren auch wir getrennt, so dass wir uns erst nach 5 Minuten an der Oberfläche wiederfanden. Unsere Instructorin führte allerdings den Tauchgang mit der anderen Gruppe fort und kümmerte sich nicht mehr um uns. Am Ende wurde dann für uns der Tauchgang nicht gewertet, der AOW Schein konnte also nicht ausgegeben werden. Einen Ersatz-Tauchgang mit anderem Instructor oder am nächsten Tag wurde nicht angeboten: „I don´t risk my life for you“ war die Begründung.

Dass es auch anders geht, erlebten wir dann am Folgetag. Wir wollten unbedingt den AOW Kurs abschliessen und gingen daher zum Konkurrenz Club in Quepos „Oceans Unlimited“. Dies war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die Basis war extrem professionell. Es gab einen richtigen Klassenraum, das Briefing für unseren „Deep Dive“ war ausführlich, und es wurde adequat auf die lokalen Wasserverhältnisse eingegangen. Es wurden lange 3mm Suits angeboten, das Equipment war professionell und herrvoragend gewartet. Die Referenzleine reichte bis 100Ft, der geplanten Tiefe. Es wurde, wie im Manual gelernt, eine „Alternative Airsource“ bei 15Ft. angebracht. Um es kurz zu machen, wir erlebten, wie ein AOW von PADI wahrscheinlich vorgesehen ist. Der Tauchgang wurde trotz ebenfalls schlechter Sicht zu einer sehr positiven Erfahrung, es stimmte einfach alles und es machte Spass. Und: Von „leave a tip for the captain“ kein Wort.

Mein Fazit: Tauchbasen erst ansehen, mit den Guides sprechen. Nicht gleich bezahlen, lieber erst Alternativ-Angebote im Ort einholen. Zuviel Werbung sollte eher skeptisch machen, denn das Geld wird nicht in das Material und die Ausbildung investiert. Sondern es kennzeichnet ein primär kommerzielles Interesse.