Urlaub in Norwegen 2007 beim Norway Team FrankWen ...
Urlaub in Norwegen 2007 beim Norway Team Frank
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Dieser Spruch ist so wahr und immer wieder aktuell.
Wir, Andreas, Mike und ich (Ingo) hatten uns im vergangenen Jahr dazu entschlossen wieder mal nach Norwegen zu reisen, um dort zu tauchen. Da wir mit der Tauchbasis und der Übernachtung in Scottevig zufrieden waren, entschlossen wir uns, der Tauchbasis zu folgen und unseren Urlaub im 5 Kilometer entfernten Hóvag Hyttegrend zu verbringen. Auf der diesjährigen Messe „BOOT“ in Düsseldorf machten wir dann alles klar. Wir buchten beim „Norway Team Frank“ eine Unterkunft und auch Tauchpakete. Im Nachhinein war das für uns eine schlechte Wahl, dazu aber gleich mehr. Die Fähre buchten wir online über „Masterferries.com“ und wir können diese Fähre von Hanstholm nach Kristiansand nur empfehlen. Die Fähre ist wirklich super schnell unterwegs.
Am 31. August war es dann endlich soweit und unser Tauchurlaub konnte beginnen. Um 12: 30 Uhr holte mich Andreas in seinem Mercedes ML ab und wir luden dann wenig später auch noch Mike ein. Das Wetter war eher mäßig, aber auf der Fahrt ist Sonne auch nicht so wichtig. Sonne kann man haben, muss man aber nicht (würde wohl Rüdiger Hoffmann sagen). Die Fahrt zog sich etwas in die Länge, obwohl wir keinen Stau hatten. Ungefähr 50 Kilometer vor Hanstholm entschlossen wir uns, im „Hotel Hanstholm“ unser Abendessen telefonisch vorzubestellen, da die Küche bis zu unserer Ankunft wohlmöglich geschlossen hätte. Alles klappte prima! Wir bekamen unser vorbestelltes Essen und das Zimmer war sauber und bot auch genug Platz zum Übernachten. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, machten wir uns auf dem Weg zur Fähre. Gegen 15 Uhr, also nach ca. zweistündiger Überfahrt, erreichten wir norwegisches Land. Die Zöllner winkten uns durch. Wir hatten ehrlich gesagt auch nichts zu verzollen, und erreichten ca. 16 Uhr die Hüttenanlage. Auf der Fahrt erzählte uns Andreas, dass auf der Webseite vom „Norway Team Frank“ Außentoiletten abgebildet waren und ob wir davon was wüssten. Mike und ich schauten uns entgeistert an und hielten das für einen Scherz von Andreas. Scherze sind im Urlaub ja ziemlich wichtig damit die Stimmung nicht verflacht. Nachdem wir genug darüber gescherzt hatten, holte uns die Realität ein.
Die Begrüßung war eher rustikal. Sylvia sagte zur Begrüßung: „Schon wieder ein paar Taucher“ und von Frank wurden wir mit den Worten empfangen: „Ich habe jetzt keine Zeit ich bin hier auf Arbeit und nicht im Urlaub. Super Begrüßung, denn wir waren hier im Urlaub und nicht auf Arbeit“. So unterschiedlich können die Blickwinkel sein.
Wir bekamen unsere Unterkunft (eine Hütte) gezeigt und mussten feststellen, dass es dort weder Toilette noch Dusche gab. Ja, hätten wir mal das Kleingedruckte gelesen, denn das war dann unser Fehler. Angeblich wurden wir auf der „BOOT“ darauf hingewiesen, woran sich aber keiner von uns Dreien erinnern konnte. Sylvia wurde auch nicht müde uns immer wieder darauf zu verweisen, dass es in ihren Reisebeschreibungen drin stand, also im Kleingedruckten, und wir doch selbst schuld sind, wenn wir uns das nicht durchlesen. Außerdem ist es doch nur eine Hüttenanlage. In der Zwischenzeit war ich mir schon nicht mehr sicher ob wir dann überhaupt Strom hätten. Ich konnte mir unter einer Hüttenanlage nichts vorstellen. Und folgender Satz von Sylvia klingt mir jetzt immer noch in den Ohren: „Unzufriedene Gäste müssen wir uns hier nicht antun“. Das entlockte mir dann doch den Satz, das Problem vielleicht besser über einen Anwalt klären zu lassen. Nach solch einer Äußerung glaubt man dann auch nicht mehr, dass der Kunde oder Urlauber König ist. Im Übrigen, natürlich gab es Strom und auch Licht, Kühlschrank, Heizung und Kochgeräte.
Die Außentoilette entpuppte sich als Plumpsklo, welches sicherlich schon etwas moderner aussah, also nicht nur einfach ein Holzbalken. Die Duschen waren dann ca. 50 Meter von unserer Hütte entfernt, und konnten nur benutzt werden, wenn man 10 Kronen berappte. Wenn man dann nicht schnell genug war, konnte es einen passieren, dass man eingeschäumt im Trockenen stand. Das passierte uns natürlich nicht, da wir ja noch jung und dynamisch sind.
Der eigentliche Hammer kommt aber jetzt. Als wir uns unsere Betten anschauten, durften wir feststellen, dass es weder Bettwäsche noch Bettzeug gab. Das war im Kleingedruckten nicht vermerkt, sollte dann aber auf der Webseite stehen und der Link dazu steht wiederum im Kleingedruckten. Tatsächlich, wenn man nur lang genug und unermüdlich, die eher schlecht strukturierte Webseite durchsuchte, fand man in der Preisliste auch einen Hinweis auf die Ausleihe von Bettzeug und Bettwäsche. Versucht doch mal selbst, diese Stelle auf der Webseite zu finden, ohne Euch zu verklicken. Viel Spaß dabei! Warum der Hinweis nicht direkt im Kleingedruckten zu finden war, konnte uns Frank auch nicht erklären.
Nachdem dann Frank von seiner Arbeit zurück war, denn er war ja nicht im Urlaub, bot er uns nach längerer Diskussion dann großzügigerweise an, die Hälfte der Bettzeug- / Bettwäschekosten zu übernehmen. Wir willigten dann etwas entnervt ein, nur um endlich unseren Urlaub fortzusetzen. Zum Schluss bekamen wir dann noch die Duschmarken (10 Kronen/Stück) und für 150 Kronen einen W-LAN Zugang. Apropos W-LAN Zugang! Wir bekamen den Schlüssel, aber man verschwieg uns, dass es nicht überall auf dem Gelände funktionierte. Bei uns in der Hütte funktionierte er nicht. Mit etwas Glück bekam man auf der Terrasse ein schwaches Signal und das trotz bester W-LAN Karte. Bezahlen sollte man natürlich trotzdem für die schlechte Leistung. Auf Nachfrage bekam man von Frank natürlich noch den guten Rat, es in der unmittelbaren Nähe der Basis zu probieren, da sich dort der Access Point befindet. Na ja, für ein paar kleine Scherze sind wir ja immer zu haben, ob er das auch so meinte!?
Langsam kehrte richtiges Urlaubsfeeling ein. Das Wetter war durchgehend sonnig und warm, hingegen es in Deutschland junge Hunde regnete. Die Temperaturen lagen über zwanzig Grad und die Wassertemperaturen um vierzehn Grad. Wir hatten wirklich viel Spaß, beim kochen joggen und tauchen. Die Tauchgänge an der Dornier waren wirklich schön und auch die Wracktauchgänge waren ganz angenehm. Die Dornier sollte man bei nächster Gelegenheit besuchen, denn in den vergangenen drei Jahren hat sich der Zustand des Fliegers stark verschlechtert. Andreas musste leider einen Bootstauchgang ausfallen lassen, da er seinen Tauchcomputer vergessen hatte mit an Bord zu nehmen. Bezahlen musste er ihn aber doch, auch wenn er nicht im Wasser war. Die Tauchbasis hatte sich natürlich vorher abgesichert und das schriftlich fixiert. Die nicht verbrauchte Flaschenfüllung durfte er aber auch nicht bei einem separaten Tauchgang verwenden. Ein Schelm, wer da denkt, man wird hier abgezockt. Der Tauchbasisleiter Frank verstand unsere Logik nicht und wir seine natürlich auch nicht. So durfte Andreas also eine Flaschenfüllung bezahlen, obwohl er die volle Flasche hätte verwenden können. Die beiden normalen Bootstauchgänge waren eher unspektakulär. Mike hätte seinen Fotoapparat auch draußen lassen können, denn irgendwie waren die Fische schneller im Kelp verschwunden, als das Objektiv scharf stellen konnte.
Die Tauchgänge von Land waren insgesamt gesehen wirklich schön und auch die Wracktauchgänge nebst Tauchgängen an der Dornier waren lohnenswert. Ein Besuch in Kristiansand ist auch zu empfehlen. Nicht weit entfernt, gibt es auch noch alte Kanonen aus dem zweiten Weltkrieg zu besichtigen. Wenn man nach Kristiansand fährt muss man unbedingt beachten, dass es dort eine Mautstelle gibt und man auch ein paar Kronen dabei hat. Wir hatten leider keine Kronen dabei und so musste Andreas an der Mautstelle nur eine nette Mitarbeiterin bezirzen, die uns dann ungehindert durchfahren ließ. Danach holten wir uns auf der Bank etwas Geld ab, um auch zahlungsfähig zu sein.
Am Freitagabend kam dann die Abrechnung. Die W-LAN Kosten konnten wir dann noch halbieren, so dass es nur noch 10,50 Euro waren. Wie oben schon erwähnt, musste Andreas die nicht genutzte Flaschenfüllung bezahlen. Hinzu kam dann noch die Rechnungen für die Duschmarken, Flaschenfüllung und den Brötchen. Dann wies er uns darauf hin, dass wir am Samstag bis elf Uhr die Hütte verlassen haben müssten. In unseren Unterlagen stand 12 Uhr! Außerdem sollten wir die Hütte fegen und staubsaugen. Da fragten wir uns ernsthaft warum bei uns „Endreinigung inklusive“ bei uns nicht gelten sollte, denn das stand ja im Kleingedruckten,. Schon mal vorweg, wir fegten nicht und Staubsaugen war bei uns auch nicht drin. Nach der Bezahlung verschwand Frank mit den Abrechnungsbelegen in der Hand. Später trafen wir Frank dann an der Basis, wo wir unser Tauchequipment zusammenpackten. Ich sprach dann Frank noch mal auf unsere Rechnungsbelege an und er antwortete mir, dass es seine Belege sind. Nachdem ich ihm sagte, dass wir die Rechnungsbelege auch bräuchten, versprach er uns die Belege am Samstag mit den Brötchen nachzureichen. Am Samstag bekamen wir dann unsere Brötchen und einen Rechnungsbeleg der jeder Beschreibung spottete. Ein handgeschriebener A5 großer Zettel, ohne Unterschrift, Briefkopf und Anschreiben. Jeder Finanzbeamter würde sich vor Lachen krümmen, wenn er so was sieht.
Pünktlich um elf verließen wir Hóvag und da wir noch viel Zeit bis zur Abfahrt unserer Fähre hatten, fuhren wir nach Scottevig und deren Tauchbasis. Wir waren positiv überrascht wie viel dort los war. Eine größere Gruppe von Norwegern wollte dort tauchen gehen. Wir kamen dann mit der Basenleiterin ins Gespräch und sie machte einen durchweg kompetenten und freundlichen Eindruck auf uns. Wir schwelgten in Erinnerungen. Wie schön war es doch vor drei Jahren in Scottevig. Wir fuhren dann nach Kristianssand und verweilten noch etwas in der Innenstadt. Dann machten wir uns zum Fährhafen auf und verließen Norwegen mit zweistündiger Verspätung. So gegen 20:30 Uhr erreichten wir dann Dänemark, von wo wir dann nach Deutschland weiterreisten. In einem netten Hotel (Schlüterhof) übernachteten wir dann und am kommenden Morgen ging es zurück nach Berlin.
Fazit: Der Urlaub war wirklich schön, was einfach an unserem sonnigen Gemüt lag. Wir verstanden uns prächtig und ließen uns nicht von den Unzulänglichkeiten beeindrucken. Das Land ist immer wieder eine Reise wert, die Einheimischen sehr freundlich und wer keinerlei Komfort möchte, ist auch mit der Hüttenanlage in Hóvag sicherlich zufrieden. Natürlich hätte der Urlaub noch schöner sein können, wenn sich ein Reiseveranstalter nicht hinter seinen Kleingedruckten verstecken würde. Hätten wir das mit den Außentoiletten, externen Duschen, fehlenden Bettzeug und fehlender Bettwäsche vorher gewusst, dann hätten wir uns darauf einstellen können bzw. wären woanders abgestiegen. Im Nachhinein brachte uns diese Erfahrung die Gewissheit, nie wieder beim Norway Team Frank zu buchen. Andreas und Mike haben sofort ihre Konsequenz gezogen. Sie wollten eigentlich über diesen Reiseveranstalter im Jahr 2008 eine Orca Tour machen. Ich denke mal, dass es den Reiseveranstalter nicht in den Ruin treiben wird, doch ob der Reiseveranstalter daraus seine Lehren zieht und dann auch die Richtigen, das steht in den Sternen.
Ich bin mir sicher, dass es auch zufriedene Urlauber beim Norway Team Frank gab und auch gibt. Nicht alle haben eine so hohe Erwartungshaltung wie wir, auch wenn wir nicht glauben, dass unsere Erwartungen übertrieben waren. Alle diejenigen, die dort hinfahren, sollten aber mit wachen Augen und einer gesunden Skepsis den Urlaub genießen. Schaden jedenfalls kann es nicht. Übrigens, kann man die Hütten auch direkt beim Anlagenbetreiber der Hütten buchen. Vielleicht ist das sogar günstiger und tauchen könnte man auch auf der Basis in Scottevig.
Dieser Bericht beschrieb wirklich ungeschminkt unsere Erfahrungen beim Reiseveranstalter Norway Team Frank. Es wurde nichts hinzu gedichtet und auch nichts verschwiegen.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben, in diesem Sinne,
mit sportlichen Gruß
Ingo Zachert
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Dieser Spruch ist so wahr und immer wieder aktuell.
Wir, Andreas, Mike und ich (Ingo) hatten uns im vergangenen Jahr dazu entschlossen wieder mal nach Norwegen zu reisen, um dort zu tauchen. Da wir mit der Tauchbasis und der Übernachtung in Scottevig zufrieden waren, entschlossen wir uns, der Tauchbasis zu folgen und unseren Urlaub im 5 Kilometer entfernten Hóvag Hyttegrend zu verbringen. Auf der diesjährigen Messe „BOOT“ in Düsseldorf machten wir dann alles klar. Wir buchten beim „Norway Team Frank“ eine Unterkunft und auch Tauchpakete. Im Nachhinein war das für uns eine schlechte Wahl, dazu aber gleich mehr. Die Fähre buchten wir online über „Masterferries.com“ und wir können diese Fähre von Hanstholm nach Kristiansand nur empfehlen. Die Fähre ist wirklich super schnell unterwegs.
Am 31. August war es dann endlich soweit und unser Tauchurlaub konnte beginnen. Um 12: 30 Uhr holte mich Andreas in seinem Mercedes ML ab und wir luden dann wenig später auch noch Mike ein. Das Wetter war eher mäßig, aber auf der Fahrt ist Sonne auch nicht so wichtig. Sonne kann man haben, muss man aber nicht (würde wohl Rüdiger Hoffmann sagen). Die Fahrt zog sich etwas in die Länge, obwohl wir keinen Stau hatten. Ungefähr 50 Kilometer vor Hanstholm entschlossen wir uns, im „Hotel Hanstholm“ unser Abendessen telefonisch vorzubestellen, da die Küche bis zu unserer Ankunft wohlmöglich geschlossen hätte. Alles klappte prima! Wir bekamen unser vorbestelltes Essen und das Zimmer war sauber und bot auch genug Platz zum Übernachten. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, machten wir uns auf dem Weg zur Fähre. Gegen 15 Uhr, also nach ca. zweistündiger Überfahrt, erreichten wir norwegisches Land. Die Zöllner winkten uns durch. Wir hatten ehrlich gesagt auch nichts zu verzollen, und erreichten ca. 16 Uhr die Hüttenanlage. Auf der Fahrt erzählte uns Andreas, dass auf der Webseite vom „Norway Team Frank“ Außentoiletten abgebildet waren und ob wir davon was wüssten. Mike und ich schauten uns entgeistert an und hielten das für einen Scherz von Andreas. Scherze sind im Urlaub ja ziemlich wichtig damit die Stimmung nicht verflacht. Nachdem wir genug darüber gescherzt hatten, holte uns die Realität ein.
Die Begrüßung war eher rustikal. Sylvia sagte zur Begrüßung: „Schon wieder ein paar Taucher“ und von Frank wurden wir mit den Worten empfangen: „Ich habe jetzt keine Zeit ich bin hier auf Arbeit und nicht im Urlaub. Super Begrüßung, denn wir waren hier im Urlaub und nicht auf Arbeit“. So unterschiedlich können die Blickwinkel sein.
Wir bekamen unsere Unterkunft (eine Hütte) gezeigt und mussten feststellen, dass es dort weder Toilette noch Dusche gab. Ja, hätten wir mal das Kleingedruckte gelesen, denn das war dann unser Fehler. Angeblich wurden wir auf der „BOOT“ darauf hingewiesen, woran sich aber keiner von uns Dreien erinnern konnte. Sylvia wurde auch nicht müde uns immer wieder darauf zu verweisen, dass es in ihren Reisebeschreibungen drin stand, also im Kleingedruckten, und wir doch selbst schuld sind, wenn wir uns das nicht durchlesen. Außerdem ist es doch nur eine Hüttenanlage. In der Zwischenzeit war ich mir schon nicht mehr sicher ob wir dann überhaupt Strom hätten. Ich konnte mir unter einer Hüttenanlage nichts vorstellen. Und folgender Satz von Sylvia klingt mir jetzt immer noch in den Ohren: „Unzufriedene Gäste müssen wir uns hier nicht antun“. Das entlockte mir dann doch den Satz, das Problem vielleicht besser über einen Anwalt klären zu lassen. Nach solch einer Äußerung glaubt man dann auch nicht mehr, dass der Kunde oder Urlauber König ist. Im Übrigen, natürlich gab es Strom und auch Licht, Kühlschrank, Heizung und Kochgeräte.
Die Außentoilette entpuppte sich als Plumpsklo, welches sicherlich schon etwas moderner aussah, also nicht nur einfach ein Holzbalken. Die Duschen waren dann ca. 50 Meter von unserer Hütte entfernt, und konnten nur benutzt werden, wenn man 10 Kronen berappte. Wenn man dann nicht schnell genug war, konnte es einen passieren, dass man eingeschäumt im Trockenen stand. Das passierte uns natürlich nicht, da wir ja noch jung und dynamisch sind.
Der eigentliche Hammer kommt aber jetzt. Als wir uns unsere Betten anschauten, durften wir feststellen, dass es weder Bettwäsche noch Bettzeug gab. Das war im Kleingedruckten nicht vermerkt, sollte dann aber auf der Webseite stehen und der Link dazu steht wiederum im Kleingedruckten. Tatsächlich, wenn man nur lang genug und unermüdlich, die eher schlecht strukturierte Webseite durchsuchte, fand man in der Preisliste auch einen Hinweis auf die Ausleihe von Bettzeug und Bettwäsche. Versucht doch mal selbst, diese Stelle auf der Webseite zu finden, ohne Euch zu verklicken. Viel Spaß dabei! Warum der Hinweis nicht direkt im Kleingedruckten zu finden war, konnte uns Frank auch nicht erklären.
Nachdem dann Frank von seiner Arbeit zurück war, denn er war ja nicht im Urlaub, bot er uns nach längerer Diskussion dann großzügigerweise an, die Hälfte der Bettzeug- / Bettwäschekosten zu übernehmen. Wir willigten dann etwas entnervt ein, nur um endlich unseren Urlaub fortzusetzen. Zum Schluss bekamen wir dann noch die Duschmarken (10 Kronen/Stück) und für 150 Kronen einen W-LAN Zugang. Apropos W-LAN Zugang! Wir bekamen den Schlüssel, aber man verschwieg uns, dass es nicht überall auf dem Gelände funktionierte. Bei uns in der Hütte funktionierte er nicht. Mit etwas Glück bekam man auf der Terrasse ein schwaches Signal und das trotz bester W-LAN Karte. Bezahlen sollte man natürlich trotzdem für die schlechte Leistung. Auf Nachfrage bekam man von Frank natürlich noch den guten Rat, es in der unmittelbaren Nähe der Basis zu probieren, da sich dort der Access Point befindet. Na ja, für ein paar kleine Scherze sind wir ja immer zu haben, ob er das auch so meinte!?
Langsam kehrte richtiges Urlaubsfeeling ein. Das Wetter war durchgehend sonnig und warm, hingegen es in Deutschland junge Hunde regnete. Die Temperaturen lagen über zwanzig Grad und die Wassertemperaturen um vierzehn Grad. Wir hatten wirklich viel Spaß, beim kochen joggen und tauchen. Die Tauchgänge an der Dornier waren wirklich schön und auch die Wracktauchgänge waren ganz angenehm. Die Dornier sollte man bei nächster Gelegenheit besuchen, denn in den vergangenen drei Jahren hat sich der Zustand des Fliegers stark verschlechtert. Andreas musste leider einen Bootstauchgang ausfallen lassen, da er seinen Tauchcomputer vergessen hatte mit an Bord zu nehmen. Bezahlen musste er ihn aber doch, auch wenn er nicht im Wasser war. Die Tauchbasis hatte sich natürlich vorher abgesichert und das schriftlich fixiert. Die nicht verbrauchte Flaschenfüllung durfte er aber auch nicht bei einem separaten Tauchgang verwenden. Ein Schelm, wer da denkt, man wird hier abgezockt. Der Tauchbasisleiter Frank verstand unsere Logik nicht und wir seine natürlich auch nicht. So durfte Andreas also eine Flaschenfüllung bezahlen, obwohl er die volle Flasche hätte verwenden können. Die beiden normalen Bootstauchgänge waren eher unspektakulär. Mike hätte seinen Fotoapparat auch draußen lassen können, denn irgendwie waren die Fische schneller im Kelp verschwunden, als das Objektiv scharf stellen konnte.
Die Tauchgänge von Land waren insgesamt gesehen wirklich schön und auch die Wracktauchgänge nebst Tauchgängen an der Dornier waren lohnenswert. Ein Besuch in Kristiansand ist auch zu empfehlen. Nicht weit entfernt, gibt es auch noch alte Kanonen aus dem zweiten Weltkrieg zu besichtigen. Wenn man nach Kristiansand fährt muss man unbedingt beachten, dass es dort eine Mautstelle gibt und man auch ein paar Kronen dabei hat. Wir hatten leider keine Kronen dabei und so musste Andreas an der Mautstelle nur eine nette Mitarbeiterin bezirzen, die uns dann ungehindert durchfahren ließ. Danach holten wir uns auf der Bank etwas Geld ab, um auch zahlungsfähig zu sein.
Am Freitagabend kam dann die Abrechnung. Die W-LAN Kosten konnten wir dann noch halbieren, so dass es nur noch 10,50 Euro waren. Wie oben schon erwähnt, musste Andreas die nicht genutzte Flaschenfüllung bezahlen. Hinzu kam dann noch die Rechnungen für die Duschmarken, Flaschenfüllung und den Brötchen. Dann wies er uns darauf hin, dass wir am Samstag bis elf Uhr die Hütte verlassen haben müssten. In unseren Unterlagen stand 12 Uhr! Außerdem sollten wir die Hütte fegen und staubsaugen. Da fragten wir uns ernsthaft warum bei uns „Endreinigung inklusive“ bei uns nicht gelten sollte, denn das stand ja im Kleingedruckten,. Schon mal vorweg, wir fegten nicht und Staubsaugen war bei uns auch nicht drin. Nach der Bezahlung verschwand Frank mit den Abrechnungsbelegen in der Hand. Später trafen wir Frank dann an der Basis, wo wir unser Tauchequipment zusammenpackten. Ich sprach dann Frank noch mal auf unsere Rechnungsbelege an und er antwortete mir, dass es seine Belege sind. Nachdem ich ihm sagte, dass wir die Rechnungsbelege auch bräuchten, versprach er uns die Belege am Samstag mit den Brötchen nachzureichen. Am Samstag bekamen wir dann unsere Brötchen und einen Rechnungsbeleg der jeder Beschreibung spottete. Ein handgeschriebener A5 großer Zettel, ohne Unterschrift, Briefkopf und Anschreiben. Jeder Finanzbeamter würde sich vor Lachen krümmen, wenn er so was sieht.
Pünktlich um elf verließen wir Hóvag und da wir noch viel Zeit bis zur Abfahrt unserer Fähre hatten, fuhren wir nach Scottevig und deren Tauchbasis. Wir waren positiv überrascht wie viel dort los war. Eine größere Gruppe von Norwegern wollte dort tauchen gehen. Wir kamen dann mit der Basenleiterin ins Gespräch und sie machte einen durchweg kompetenten und freundlichen Eindruck auf uns. Wir schwelgten in Erinnerungen. Wie schön war es doch vor drei Jahren in Scottevig. Wir fuhren dann nach Kristianssand und verweilten noch etwas in der Innenstadt. Dann machten wir uns zum Fährhafen auf und verließen Norwegen mit zweistündiger Verspätung. So gegen 20:30 Uhr erreichten wir dann Dänemark, von wo wir dann nach Deutschland weiterreisten. In einem netten Hotel (Schlüterhof) übernachteten wir dann und am kommenden Morgen ging es zurück nach Berlin.
Fazit: Der Urlaub war wirklich schön, was einfach an unserem sonnigen Gemüt lag. Wir verstanden uns prächtig und ließen uns nicht von den Unzulänglichkeiten beeindrucken. Das Land ist immer wieder eine Reise wert, die Einheimischen sehr freundlich und wer keinerlei Komfort möchte, ist auch mit der Hüttenanlage in Hóvag sicherlich zufrieden. Natürlich hätte der Urlaub noch schöner sein können, wenn sich ein Reiseveranstalter nicht hinter seinen Kleingedruckten verstecken würde. Hätten wir das mit den Außentoiletten, externen Duschen, fehlenden Bettzeug und fehlender Bettwäsche vorher gewusst, dann hätten wir uns darauf einstellen können bzw. wären woanders abgestiegen. Im Nachhinein brachte uns diese Erfahrung die Gewissheit, nie wieder beim Norway Team Frank zu buchen. Andreas und Mike haben sofort ihre Konsequenz gezogen. Sie wollten eigentlich über diesen Reiseveranstalter im Jahr 2008 eine Orca Tour machen. Ich denke mal, dass es den Reiseveranstalter nicht in den Ruin treiben wird, doch ob der Reiseveranstalter daraus seine Lehren zieht und dann auch die Richtigen, das steht in den Sternen.
Ich bin mir sicher, dass es auch zufriedene Urlauber beim Norway Team Frank gab und auch gibt. Nicht alle haben eine so hohe Erwartungshaltung wie wir, auch wenn wir nicht glauben, dass unsere Erwartungen übertrieben waren. Alle diejenigen, die dort hinfahren, sollten aber mit wachen Augen und einer gesunden Skepsis den Urlaub genießen. Schaden jedenfalls kann es nicht. Übrigens, kann man die Hütten auch direkt beim Anlagenbetreiber der Hütten buchen. Vielleicht ist das sogar günstiger und tauchen könnte man auch auf der Basis in Scottevig.
Dieser Bericht beschrieb wirklich ungeschminkt unsere Erfahrungen beim Reiseveranstalter Norway Team Frank. Es wurde nichts hinzu gedichtet und auch nichts verschwiegen.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben, in diesem Sinne,
mit sportlichen Gruß
Ingo Zachert