Hi Leute,nun der 2. Teil der Reise und Infos von ...
Hi Leute,
nun der 2. Teil der Reise und Infos von den Narvik-Wracks:
Am Donnerstag hieß es Leinen los und Abfahrt mit den Autos in Richtung Narvik. Vom Offersøy Feriesenter lagen nun 2,5h Bootsfahrt über den Ofotfjord bis zum Herdangenfjord vor dem Bootsteam. Die Autofahrt dauerte ebenso lange, da die E 10 sich gemütlich an der Küste schlängelt. Bei Sonnenschein und spiegelglattem Wasser, entstanden hervorragende Panoramafotos der noch schneebedeckten Berge.
Angekommen an der Untergangsstelle des deutschen Zerstörers Z19 „Hermann Künne“, wurde die Ausrüstung vorbereitet und der erste Tauchgang gestartet. Die Uhrzeit ist ja egal, da es 24 Std. hell ist und nur Sonnenschein. Mein erstes Wrack in Norwegen. Der ehemalige Zerstörer hatte während der Seegefechte schwere Treffer bekommen und wurde auf Land gesetzt. Abgewrackt liegt das Wrack nun im Bereich 2-40m. Ein zweiter Tauchgang wurde am nächsten Tag gestartet, bevor es nach Narvik ging.
Frank organisierte nun beim Havnekontor die Tauchgenehmigung, denn ohne diese ist es nicht gestattet im Hafengebiet von Narvik zu tauchen. Der Liegeplatz für unser Boot war ebenfalls schon reserviert. Nun ging es mit dem Motorboot auf zum Rombaksbotn um den Zerstörer Z2 „Georg Thiele“ zu besichtigen. Eine gigantische Ansicht, denn der Bugbereich liegt auf Land. Frank erklärte uns, wie es zu diesem „Stop“ auf Land kam. Fotos von früheren Besuchen dieses Wracks, zeigen den Bug des Schiffes fast senkrecht aus dem Wasser ragend. Ende des Jahres 2004 ist es zusammengebrochen. Wir sahen uns das rausragende Teil näher an. Ein Blick durch die Bullaugen zeigt, dass noch einiges aus dem Bugbereich zu erkennen ist.
Weiter fahren wir nun zum Ende vom Rombaksbotn. Hier haben sich die Zerstörer Z9 „Wolfgang Zenker“, Z11 „Bernd von Arnim“, Z18 „Hans Lüdemann“ selbst auf Grund gesetzt und gesprengt. Heute liegen sie eingesandet und es sind nur noch Teile im Flachwasser zu erkennen.
Schade, dass an den Wracks Tauchverbot herrscht. Noch heute läuft Öl aus und Munition ist an Bord.
Nun nach Narvik. Als erstes Stand der Besuch des Kriegsmuseums auf dem Programm.(Eintritt 50,-NOK) Hier sind die Geschehnisse der damaligen Zeit mit Fotos, Originalrelikten und Kartenmaterial ausgestellt. Lohnenswert.
Wir starten zum ersten TG im Narvikbereich. Z21 „Wilhelm Heidkamp“ wurde betaucht.
WH steht auf Kiel. Ein zweiter TG beginnt wieder bei WH und wir tauchen dann zu Z22 „Anton Schmitt“. AS liegt nur 10m neben WH. An beiden Zerstörern ist die Durchschnittstiefe bei 15-20m. Grund ist bei 23m. Besser geht’s nicht. AS liegt auf der rechten Seite, die Aufbauten im Bereich der Brücke sind gut zu erkennen. Die Sichtweiten lagen hier bei 10-15m.
Neuer Tag, nächstes Wrack im Hafen von Narvik. Der schwedische Erzfrachter „Strassa“ wurde angefahren. „Strassa“ steht auf Kiel und ist easy zu betauchen. Im Bereich 12-20m begrenzt nur die Kälte (+8°C) die Tauchzeit.
Als letztes Wrack in dieser Region war eine JU-52 vorgesehen. Um vorab eingestimmt zu sein, hatte Frank einen Termin organisiert, wo wir eine Original JU-52 aus dem Bergsee besichtigen konnten. Nun zum Bergsee und abtauchen einfach gesagt. Am See angekommen, nur Regen und Wolken. Die nächste Überraschung, der kleine Zufahrtweg war gesperrt.
D.h. 10 Minuten mit Gerät über einen Feldweg laufen und den ersten Teil der Ausrüstung zum Ausgangspunkt bringen. Beim 2. Marsch waren es dann 15 Minuten Fußweg. Im Fluss treiben lassen, war ein Erlebnis, denn sehr viel Schmelzwasser (saukalt… +4°C) ging den Berg hinab. Nach mehrminütigem Suchen, fanden wir nun erste Reste der JU-52. Der gut erhaltene Rumpf ist bei 3-6m zu erkennen. Die linke Tragfläche mit Motor ist vorhanden.
Es war ein eindrucksvoller Tauchgang.
Am Abend unserer letzen Übernachtung in Offersoy sind wir noch mal zum Angeln rausgefahren und ich habe gleich meinen ersten Lumb (6kg/ 82cm) sowie mehrere Dickdorsche in kurzer Zeit gezogen. Das war dann der krönende Abschluß, denn wir haben ein schönes Fischessen zu Abend gehabt.
Die Zeit ist leider zu Ende, denn eine lange Rückfahrt steht bevor. Heute fällt es jedoch nicht so schwer, da das Wetter mit Wolken, Nebel und Regen sich zum Nachteil verändert hat.
Fazit: Meine erste Tauchreise nach Norwegen. Eine lange Anreise mit dem Auto nach Narvik (ca. 2600km) lässt sich nicht vermeiden. Minimum 2 Wochen Urlaub sind notwendig, um an einer Narvik-Expedition teilzunehmen.
Diese sehr gute organisierte Tour von Frank Resagk /Norway-Team-Frank ist empfehlenswert. Man merkt, dass Frank nicht das erste Mal in dieser Region zum Tauchen unterwegs ist.
Mir hat das Motto „Dive and Adventure“ gefallen und ich werde wieder dabei sein, wenn es heißt: „Wrack-Expedition Narvik“ mit Norway-Team-Frank (www.norway-team.com)
Nachtrag: Frank ist seit Beginn des Jahres Reiseveranstalter und somit kann das gesamte Paket der Reise mit allen Leistungen bei ihm gebucht werden. Alles ist dadurch viel einfacher und spart viel Zeit.