Mobby Dick - Insel RAB - Lopar

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helzlePADI AOWD60 TGs

Hallo,mein Fazit vorne weg: Die Basis ist okay fü ...

Hallo,

mein Fazit vorne weg: Die Basis ist okay für alle, die ihre eigene Ausrüstung dabei haben und sowieso lieber alleine, d.h. ohne Führung, abtauchen. Anfängern und Gelegenheitstauchern würde ich die Basis nicht empfehlen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich ist das oberste und auch einzige Gebot (statt wie anderswo zuerst jeder für sich selbst, dann der Buddy und schließlich noch der Instructor). Erklärt wird nichts, wer ein Problem hat, der kann ja fragen.
Ich wollte eigentlich mit meiner Frau (Gelegenheitstaucherin wie ich) 8 Tage Tauchurlaub auf Rab mit zusammen ca. 10-15 Tauchgängen verbringen. Es blieb dann allerdings bei nur zwei Tauchgängen an einem Tag für mich und wurde zu einem Strandurlaub.


Vorbereitung an Land:
Nach der Ankunft auf der Basis mit einem kurzen hallo, Kontrolle von Tauchschein und Abfrage der Anzahl der TG (nur die Anzahl, nicht, wann der letzte stattgefunden hat) wurde die Leihausrüstung abgegeben und in Kisten gepackt, die dann mit Flaschen in den Anhänger des Vans geladen wurden. Auch auf die Gefahr hin, dass es banal klingt, finde ich es hilfreich, wenn basisfremden Tauchern ein solcher Ablauf erst einmal erklärt wird. Schließlich ist jede Basis anders. Ich wusste bis zum TG nicht, wer überhaupt Gast und wer Guide ist, ob mich am Hafen ein Schlauchboot oder eine Luxusyacht erwartet (das hat großen Einfluss darauf, was man z.B. an zusätzlicher Kleidung, Getränke etc. mitnehmen kann oder sollte), ist Blei an Bord oder muss man das mitnehmen, wer, falls überhaupt jemand, mein Buddy sein würde….. So stand man halt da, hat beobachtet was andere machen und mit angepackt, wenn es um das Laden von Flaschen und Kisten ging.


Ausrüstung:
Leihausrüstung war auf der Basis in ausreichender Menge vorhanden. Sah teilweise aber extrem stark abgenutzt aus. Bei einem Jacket eines OWD Kursteilnehmers (3. TG) war die Schulterschnalle kaputt. Leider hat man das erst beim Anlegen auf dem Boot festgestellt und so musste der Schulterträger mit einem Knoten zusammengebunden werden.
Bei mir hat die erste Stufe leicht Luft verloren und der Luftschwall, der beim Eintauchen aus dem Oktopuss geströmt ist, konnte von mir nicht gestoppt werden. Der hinzu gerufene Guide hat es nach längerem probieren in den Griff bekommen. Sein Kommentar war: „Da kommt manchmal Sand rein, wenn die Schnuppertaucher die Sachen am Strand einfach nur hinlegen.“ In einer 6-Flossen Basis wird auch Schnuppertauchern von Anfang an beigebracht, dass man die Tauchausrüstung nicht einfach in den Sand schmeißt.


Boot und Tauchgangsvorbereitung:
Das Boot ist als Tauchboot ausgerüstet und hat ausreichend Platz. Allerdings ist es sehr langsam. Ist von daher Ansichtssache, ob mal lieber so was oder lieber ein schneller, aber unbequemes und enges Schlauchboot hat. Selbst bei mir kann das von Tag zu Tag anders sein.
Der Tauchplatz wurde sehr detailliert an einer Tafel aufgezeichnet und der Ablauf des Tauchgangs erklärt. Ein Guide wollte voraus, 7 tauch-erfahrene Gäste (jew. > 50TG) hinterher. Buddyteams wurden keine eingeteilt. Für das Anlegen und Kontrolle der Ausrüstung war jeder selbst verantwortlich. Wer Hilfe brauchte, hat andere Gäste gefragt. Ich musste also zuerst selbst feststellen, dass bei meiner Flasche das O-Ring-Ventil gefehlt hat. Die hingen mit dem passenden Imbuss an einer Leine. Muss man halt wissen, oder fragen. Bei einem OWD-Schüler ist beim Öffnen der Flasche deutlich hörbar Luft ausgeströmt. Wo sich normalerweise bei diesem Geräusch jeder Tauchlehrer sofort umdreht, hat es hier niemanden gekümmert, obwohl die für den Kurs zuständige Betreuerin einen Meter daneben stand. Der Schüler hätte vermutlich ohne Blei ins Wasser springen können, ohne dass es jemand gemerkt hätte.

Tauchgänge:
Der erste Tauchgang war auf 30-35 Meter angesetzt, 60 Minuten Gesamttauchzeit. Über die Tiefe und die Zeit war ich überrascht. Es wurde gefragt, ob 30m für alle okay ist. Allerdings wurde beim Briefing kein Wort über die lange Grundzeit verloren, insbesondere nicht über Auftauchprozess und Sicherheitsstopp(s) – muss ja schließlich jeder selber wissen.

Der Wiederholungstauchgang nach einer 2,5h Mittagspause an Land war auf 35-40 angesetzt, auch 60 Minuten. Eine kurze Rückfrage eines Gastes hat den Guide dazu veranlasst auf 30m bleiben zu wollen („wer will kann auch tiefer“). Aber auch hier wieder keinerlei Hinweise auf Tauchtabellen mit entsprechenden Aussagen bezüglich Grundzeiten und Auftauchregeln. Schon gar nicht welche Maßnahmen im Falle eines Unfalles getroffen werden würden (ich habe keine Ahnung ob Sauerstoff und erste Hilfe Koffer an Bord waren aber ich gebe zu, dass ich auch nicht gefragt habe).


Nach dem Tauchgang:
Die Stimmung während des ganzen Tagestrips war „merkwürdig“. Normalerweise herrscht nach einem Tauchgang eine fröhliche Stimmung. Die Taucher strahlen und tauschen sich über das Gesehene und unter Wasser Erlebte aus. Bisher unbekannte Spezies werden den lokalen Führern beschrieben und dann dem eigenen Kenntnisstand hinzugefügt.
Auf dieser Basis steigen die Leute aus dem Wasser, die Gäste helfen sich beim Einstieg ins Boot (die Guides und er Chef leider nicht), jeder schraubt das Gerödel ab und kümmert sich um sich selbst. Natürlich kann man andere ansprechen, aber wie gesagt: Da sich alle Basisbeschäftigten sofort zurückziehen und mit sich selbst beschäftigen, herrscht eine irgendwie merkwürdige Stimmung, die bis zur Rückkehr auf der Basis anhält.

Kosten:
Zwei Tauchgänge incl. Ausrüstung und Boot schlagen mit 52 Euro zu buche. Zahlbar nur in bar.


Ich habe mich also insgesamt nicht sicher gefühlt und weiß, dass meine Frau mit 30 TG und einem Bedürfnis an Betreuung und Sicherheit, so wie wir es von anderen Basen her kennen, wahrscheinlich gar nicht erst ins Wasser gesprungen wäre.
Schade eigentlich, denn das überaus klare Wasser und die Felslandschaften der beiden Tauchgänge lassen auf ein tolles Tauchrevier schließen.