Im September 2006 war ich zum zweiten Mal in Kas ...
Im September 2006 war ich zum zweiten Mal in Kas bei den ´Mavis´. Um es vorweg zu nehmen: Es hat sich nichts geändert! Alles ist genau so positiv, wie ich es im Vorjahr erlebt habe, und wie es auch von den anderen hier beschrieben wird!
Hier nun ein paar Fakten zu Basis, Team, Boot, Tauchplätzen und zum Ort Kas selbst.
Die Basis
Die Basis von MAVI DIVING liegt am ´Kücük Cakil´ in der Hotelzone von Kas, direkt über dem ´Cinalar Beach Club´. Sie besteht aus einem kleinen Bürogebäude, einem Lagerraum und dem Kompressorschuppen. Hafen und Stadtzentrum sind in rund 5 Minuten zu Fuß zu erreichen. Ausgebildet wird nach den Standarts von CMAS und PADI. Seit 2006 werden auch Rebreather-Kurse angeboten. MAVI DIVING ist offizielle MTA (Mitgliedstauchbasis Ausland) des VDST. Die Basis hat 2005 (als erste überhaupt) und 2006 durch den VDST eine offizielle Auszeichnung als ´Hervorragend geführte Tauchbasis´ erhalten.
Im Außenbereich der Basis stehen Tische und Stühle für einen gemütlichen Plausch beim Dekobier nach den Tauchgängen. Die Versorgung mit fester und flüssiger Nahrung erfolgt über den CINALAR BEACH CLUB (einfach die Glocke leuten, und schon werden Sie geholfen), der auch speziell für die Gäste der Basis jeden Mittwoch am Abend ein leckeres Barbeqeu anbietet.
Das Team
Burak: Inhaber der Basis und 1. Kapitän. Burak ist CMAS TL***, Apnoe-TL, Behinderten-TL und Rebreather-Instructor.
Hanne: Burak´s Lebensgefährtin. Sie ist CMAS TL***, Behinderten- und Kinder-TL und Rebreather-Instructorin.
Sascha: Diveguide
Mehmmed: 2.Kapitän und Steuermann
Musti: Bootsjunge und ´Mädchen für alles´
Die Ausrüstung
Anzüge, Jackets und Atemregler sind von MARES und in einem sehr guten Zustand. Getaucht wird mit 12Ltr.-Flaschen (auf Wunsch auch mit einigen 18Ltr.) mit DIN-Ventilen. INT-Adapter zum einschrauben sind auf dem Boot vorhanden. NITROX wird angeboten. Außerdem stehen zwei Rebreather-Geräte zu Verfügung. Als weitere Leihausrüstung werden (Batterie-)Lampen und Suunto-Computer vorgehalten, und auch ABC-Ausrüstung kann bei Bedarf ausgeliehen werden.
Das Boot
Das Tauchboot ´MAVI´ ist 15 m lang, 4,8 m breit und komplett aus Holz gebaut. Angetrieben wird das Boot von einem 165 PS Ford-Motor. Es bietet Platz für 28 Taucher plus Besatung. Zur Sicherheitsausstattung gehören eine umfangreiche Notfallausrüstung incl. Sauerstoff, 35 Schwimmwesten, ein Beiboot mit Außenborder sowie Feuerlöscheinrichtungen und Notpumpen. Für Kommunikation und Navigation stehen VHF Marinefunk, Mobiltelefon, GPS und Fishfinder zur Verfügung. Zum Komfort an Bord gehören eine saubere und geräumige Toilette, zwei Süßwasserduschen am Heck, eine kleine Küche mit ausreichend kalten (Wasser, Cola, Eistee, etc.) und warmen (Tee, Kaffee) Getränken, ein Sonnendeck und eine Flossenleiter am Heck. Abwasser aus Toilette und Waschbecken wird übrigens nicht in´s Meer geleitet, sondern in einem Abwassertank aufgefangen und im Hafen fach- und umweltgerecht entsorgt.
An Bord befinden sich 56 Tauchflaschen (2 pro Taucher). Jeder Taucher hat eine eigene Kiste für seine Ausrüstung, die unter den Sitzbänken verstaut wird. Anzüge werden in der Decksmitte aufgehängt. Sämtliche Ausrüstung verbeleibt auf dem Schiff und wird abends von Musti mit Süßwasser gespült. Boot und Ausrüstung werden nachts bewacht.
Sicherheit, Tauchgänge
Bei Anmeldung erfolgt ein Check von Brevet, Tauglichkeitsbescheinigung und Logbuch. Leuten, die zum ersten Mal bei den MAVI´s sind, wird außerdem das Boot mit seinen Sicherheitseinrichtungen ausführlich gezeigt und erklärt. Ein ´Checkdive´ erfolgt normalerweise nicht, allerdings werden Taucher, die zum ersten Mal mit den MAVI´s tauchen, in der Regel beim 1. Tauchgang von einem Teammitglied begleitet. Ansonsten wird selbständig in Buddyteams getaucht. Vor jedem Tauchgang erfolgt direkt am Spot ein ausführliches Briefing mit Tauchplatzbeschreibung, Tiefen, Besonderheiten, Peilungskoordinaten, etc. Am Heck des Bootes hängt bei jedem Tauchgang in 5m Tiefe eine Sicherheitsflasche, bei Nachttauchgängen zusätzlich am Bug ein Blitzer.
Angeboten werden Samstag - Mittwoch täglich 2 Ausfahrten (9:30 und 15:00) mit je einem Tauchgang, Donnerstag i.d.R. eine Tagesfahrt mit 2 Tauchgängen (mit leckerem Mittagessen an Bord), Freitag (Markttag in Kas) eine Ausfahrt (9:30) und Dienstag zusätzlich ein Nachttauchgang (19:30). Bei der Auswahl der Tauchspots wird auf die Wünsche der Gäste eingegangen.
Tauchspots
Eins vorweg: Das Mittelmeer ist nicht zu vergleichen mit dem Roten Meer oder dem Indischen Ozean. Eine solche bunte Korallen- und Fischvielfalt wie dort gibt es hier natürlich nicht. Dafür haben die Spots hier an der Lykischen Küste andere Reize: Höhlen, Canyons, Kamine, schöne Felsformationen, Reste von alten und weniger alten Holzwracks, und fast überall Amphoren oder Teile davon. Und auch einen ´Weißen Hai´ gibt es hier; allerdings ist dieser aus Stein und Überbleibsel einer Unterwasser- Kunstausstellung...
Rund um Kas gibt es ca. 25 Tauchspots, die in ca. 10-60 Minuten mit dem Boot erreicht werden. Der größte Teil dieser Spots ist auch für Anfänger geeignet. Alle Spots zu beschreiben, wäre an dieser Stelle wohl zuviel (ich war auch noch nicht an allen), aber ein paar möchte ich hier nennen:
Sömine: Ein ca. 6 m breiter Kamin, der bei 18m beginnt und senkrecht auf ca. 27 m abfällt. Am Grund des Kamins gelangt man in ein schön bewachsenes Gewölbe, was sich zu einer Seite zu einem ca. 5m breiten, 3m hohen und 7m langem Tunnel öffnet, durch den man in einen Canyon mit steilen Wänden austauchen kann. Der Grund des Canyons fällt langsam ab bis auf ca. 45 m. Rund um Kamin und Canyon befinden sich interessante Felsformationen.
Canyon Wreck:
Auf einem Riffdach in ca. 5m Tiefe erreicht man einen schmalen, auseinanderlaufenden Canyon mit senkrechten, fast glatten Wänden, der auf 21m abfällt. Der Canyon öffnet sich nach hinten immer weiter, der Grund fällt weiter ab auf bis zu 35m. In einer Tiefe von 28-35 m stößt man dann auf die hintere Hälfte eines Frachters, der in den 60er Jahren auf das Riff gelaufen war und gesprengt wurde. Nach außen gebogene Stahlwände und verstreute Trümmerteile zeugen von der Wucht der Explosion. Hinter dem Frachter findet man auf 24m den recht engen Eingang zu einem ebenso engen Kamin, der bis auf 20m hinaufläuft. Trotz der Enge ist aber für jeweils einen Taucher ausreichend Platz.
Mavi Wreck:
Überreste eines hier versenkten Holzbootes, das immer mehr verfällt und auf ca. 21-25m liegt. Ganz in der Nähe findet man das ´Gerippe´ eines Stahlbootes, daß nie fertig gebaut und 2006 ebenfals hier versenkt wurde. Dieses ´Wrack´ kann durchtaucht werden. Ebenfalls ganz in der Nähe befindet sich in ca. 26m ein ´Geröllfeld´, in dem man mit Glück Drachenköpfe und Muränen entdecken kann, auf jeden Fall aber Amphoren und einen alten Anker. Und auch der bereits oben erwähnte ´Weiße Hai´ ist an diesem Spot zuhause.
Chicken Beach:
Neben sehr vielen Jungfischschwärmen findet man hier in ca. 18m das Wrack eines einmotorigen Flugzeuges, das mal zum Besprühen von Feldern diente.
Fener Kulesi: Sehr gut geeignet für Nachttauchgänge. Bei solchen trifft man fast immer auf Sepias, Sepiolas, Oktopusse und Muränen.
Ein weiterer interessanter Spot wird evtl. demnächst hinzu kommen: Im Hafen von Kas steht der Nachbau eines ca. 3500 Jahre alten Handelsschiffes, welches vor einigen Jahren bei Uluburun - ca. 8,5 km südlich von Kas - gefunden wurde (näheres unter www.uluburun.de). Auch die Ladung des Schiffes soll rekonstruiert werden und mit diesem in einem ´Archeo-Park´ versenkt werden.
Der Ort "Kas"
Kas liegt an den Hängen des Taurus-Gebirges an der Lykischen Küste, auf der halben Strecke zwischen Dalaman und Antalya (jeweils ca. 180Km, Transferzeit 2,5 - 3 Std.). Der kleine gemütliche Ort hat rund 8000 Einwohner, die Altstadt steht unter Denkmalschutz. All-Inclusive-Massentourismus gibt es hier nicht, die kleinen Hotels und Pensionen, die fast alle am ´Kücük Cakil´ (Kleiner Kiestrand) liegen, haben max. 45 Zimmer und sind nicht höher als 3-4 Stockwerke. Im Ort hat man die Wahl zwischen unzähligen kleinen und größeren Restaurants, in denen man zu relativ kleinen Preisen hervorragend essen kann. Und Selbstversorger finden in zahlreichen Supermärkten alles, was das Herz und Magen begehren. Der ´Kücüc Cakil´ ist wirklich KLEIN (ca. 10 m breit), aber in die Felsen rechts und links daneben wurden Terassen eingearbeitet, auf denen Liegen mit Auflagen und Sonnenschirme stehen, die kostenlos benutzt werden können. Für die Versorgung mit Speisen und Getränken sorgen die beiden Beach Clubs ´Derya´ und ´Cinalar´. Das Wasser in der kleinen Bucht ist durch Quellwasserzuläufe aus dem Gebirge recht kalt. Ca. 2 km außerhalb von Kas befindet sich ein größerer Kiesstrand (mit Liegen, Sonnenschirmen und kleinen Restaurants), weitere Strände kann man für ein paar Lira in wenigen Minuten mit Booten erreichen.
In und um Kas trifft man immer wieder auf Spuren aus griechischer und römischer Zeit (Amphitheater, Sarkopharge, Felsengräber, etc.). Lohnende Ausflugsziele sind z.B. Patara (Überreste einer antiken Stadt, Geburtsort des Hl. Nikolaus) und die Patara-Beach (langer, breiter Sandstrand), Myra (Felsengräber und Amphitheater, hier war Nikolaus Bischof), die versunkene Stadt Kekova, die ´Geisterstadt´ Kayaköy (ehem. griechische Stadt, die im Zuge eines Landtausches zwischen Griechenland und der Türkei Anfang des 20. Jahrhunderts von den Griechen verlassen wurde und seit dem leersteht), die antike Stadt Tlos (Felsengräber, Amphitheater, Reste einer Festung und zahlreicher anderer Gebäude aus römischer und griechischer Zeit), die Schlucht von Saklikent oder auch die griechische Insel Meis, welche nur ein paar Km vor der Bucht von Kas liegt. Wer nicht auf organisierte Touren steht, kann solche Ausflüge auch auf eigene Faust mit einem Leihwagen (ca. 30,- €/Tag incl. Versicherungen und aller Km) durchführen. Die Straßen und auch die Beschilderungen sind recht gut, das Verkehrsaufkommen dagegen sehr gering (selbst auf den Hauptstraßen außerhalb der Orte sieht man in dieser Gegend oft minutenlang kein anderes Fahrzeug). Gute Straßenkarten kann man für ein paar Lira kaufen.
So, das war´s. Ich hoffe, Ihr könnt mit diesem Bericht was anfangen. Wenn Ihr noch Fragen habt, mailt mir. Für meine Frau und mich wird Kas und natürlich Mavi-Diving immer wieder ein gern bereistes Ziel sein.
Andy
Die Basis
Der ´Stammtisch´
Die ´MAVI´ im Hafen
Blick von hinten auf das Boot
Mehmmed in der ´Bootsküche´...
... und an seinem Arbeitsplatz
Der Nachbau des Wracks von Uluburun im Hafen von Kas
Blick über den Hafen auf Kas
Die ´Hotelzone´ am ´Kücük Cakil´
Hier nun ein paar Fakten zu Basis, Team, Boot, Tauchplätzen und zum Ort Kas selbst.
Die Basis
Die Basis von MAVI DIVING liegt am ´Kücük Cakil´ in der Hotelzone von Kas, direkt über dem ´Cinalar Beach Club´. Sie besteht aus einem kleinen Bürogebäude, einem Lagerraum und dem Kompressorschuppen. Hafen und Stadtzentrum sind in rund 5 Minuten zu Fuß zu erreichen. Ausgebildet wird nach den Standarts von CMAS und PADI. Seit 2006 werden auch Rebreather-Kurse angeboten. MAVI DIVING ist offizielle MTA (Mitgliedstauchbasis Ausland) des VDST. Die Basis hat 2005 (als erste überhaupt) und 2006 durch den VDST eine offizielle Auszeichnung als ´Hervorragend geführte Tauchbasis´ erhalten.
Im Außenbereich der Basis stehen Tische und Stühle für einen gemütlichen Plausch beim Dekobier nach den Tauchgängen. Die Versorgung mit fester und flüssiger Nahrung erfolgt über den CINALAR BEACH CLUB (einfach die Glocke leuten, und schon werden Sie geholfen), der auch speziell für die Gäste der Basis jeden Mittwoch am Abend ein leckeres Barbeqeu anbietet.
Das Team
Burak: Inhaber der Basis und 1. Kapitän. Burak ist CMAS TL***, Apnoe-TL, Behinderten-TL und Rebreather-Instructor.
Hanne: Burak´s Lebensgefährtin. Sie ist CMAS TL***, Behinderten- und Kinder-TL und Rebreather-Instructorin.
Sascha: Diveguide
Mehmmed: 2.Kapitän und Steuermann
Musti: Bootsjunge und ´Mädchen für alles´
Die Ausrüstung
Anzüge, Jackets und Atemregler sind von MARES und in einem sehr guten Zustand. Getaucht wird mit 12Ltr.-Flaschen (auf Wunsch auch mit einigen 18Ltr.) mit DIN-Ventilen. INT-Adapter zum einschrauben sind auf dem Boot vorhanden. NITROX wird angeboten. Außerdem stehen zwei Rebreather-Geräte zu Verfügung. Als weitere Leihausrüstung werden (Batterie-)Lampen und Suunto-Computer vorgehalten, und auch ABC-Ausrüstung kann bei Bedarf ausgeliehen werden.
Das Boot
Das Tauchboot ´MAVI´ ist 15 m lang, 4,8 m breit und komplett aus Holz gebaut. Angetrieben wird das Boot von einem 165 PS Ford-Motor. Es bietet Platz für 28 Taucher plus Besatung. Zur Sicherheitsausstattung gehören eine umfangreiche Notfallausrüstung incl. Sauerstoff, 35 Schwimmwesten, ein Beiboot mit Außenborder sowie Feuerlöscheinrichtungen und Notpumpen. Für Kommunikation und Navigation stehen VHF Marinefunk, Mobiltelefon, GPS und Fishfinder zur Verfügung. Zum Komfort an Bord gehören eine saubere und geräumige Toilette, zwei Süßwasserduschen am Heck, eine kleine Küche mit ausreichend kalten (Wasser, Cola, Eistee, etc.) und warmen (Tee, Kaffee) Getränken, ein Sonnendeck und eine Flossenleiter am Heck. Abwasser aus Toilette und Waschbecken wird übrigens nicht in´s Meer geleitet, sondern in einem Abwassertank aufgefangen und im Hafen fach- und umweltgerecht entsorgt.
An Bord befinden sich 56 Tauchflaschen (2 pro Taucher). Jeder Taucher hat eine eigene Kiste für seine Ausrüstung, die unter den Sitzbänken verstaut wird. Anzüge werden in der Decksmitte aufgehängt. Sämtliche Ausrüstung verbeleibt auf dem Schiff und wird abends von Musti mit Süßwasser gespült. Boot und Ausrüstung werden nachts bewacht.
Sicherheit, Tauchgänge
Bei Anmeldung erfolgt ein Check von Brevet, Tauglichkeitsbescheinigung und Logbuch. Leuten, die zum ersten Mal bei den MAVI´s sind, wird außerdem das Boot mit seinen Sicherheitseinrichtungen ausführlich gezeigt und erklärt. Ein ´Checkdive´ erfolgt normalerweise nicht, allerdings werden Taucher, die zum ersten Mal mit den MAVI´s tauchen, in der Regel beim 1. Tauchgang von einem Teammitglied begleitet. Ansonsten wird selbständig in Buddyteams getaucht. Vor jedem Tauchgang erfolgt direkt am Spot ein ausführliches Briefing mit Tauchplatzbeschreibung, Tiefen, Besonderheiten, Peilungskoordinaten, etc. Am Heck des Bootes hängt bei jedem Tauchgang in 5m Tiefe eine Sicherheitsflasche, bei Nachttauchgängen zusätzlich am Bug ein Blitzer.
Angeboten werden Samstag - Mittwoch täglich 2 Ausfahrten (9:30 und 15:00) mit je einem Tauchgang, Donnerstag i.d.R. eine Tagesfahrt mit 2 Tauchgängen (mit leckerem Mittagessen an Bord), Freitag (Markttag in Kas) eine Ausfahrt (9:30) und Dienstag zusätzlich ein Nachttauchgang (19:30). Bei der Auswahl der Tauchspots wird auf die Wünsche der Gäste eingegangen.
Tauchspots
Eins vorweg: Das Mittelmeer ist nicht zu vergleichen mit dem Roten Meer oder dem Indischen Ozean. Eine solche bunte Korallen- und Fischvielfalt wie dort gibt es hier natürlich nicht. Dafür haben die Spots hier an der Lykischen Küste andere Reize: Höhlen, Canyons, Kamine, schöne Felsformationen, Reste von alten und weniger alten Holzwracks, und fast überall Amphoren oder Teile davon. Und auch einen ´Weißen Hai´ gibt es hier; allerdings ist dieser aus Stein und Überbleibsel einer Unterwasser- Kunstausstellung...
Rund um Kas gibt es ca. 25 Tauchspots, die in ca. 10-60 Minuten mit dem Boot erreicht werden. Der größte Teil dieser Spots ist auch für Anfänger geeignet. Alle Spots zu beschreiben, wäre an dieser Stelle wohl zuviel (ich war auch noch nicht an allen), aber ein paar möchte ich hier nennen:
Sömine: Ein ca. 6 m breiter Kamin, der bei 18m beginnt und senkrecht auf ca. 27 m abfällt. Am Grund des Kamins gelangt man in ein schön bewachsenes Gewölbe, was sich zu einer Seite zu einem ca. 5m breiten, 3m hohen und 7m langem Tunnel öffnet, durch den man in einen Canyon mit steilen Wänden austauchen kann. Der Grund des Canyons fällt langsam ab bis auf ca. 45 m. Rund um Kamin und Canyon befinden sich interessante Felsformationen.
Canyon Wreck:
Auf einem Riffdach in ca. 5m Tiefe erreicht man einen schmalen, auseinanderlaufenden Canyon mit senkrechten, fast glatten Wänden, der auf 21m abfällt. Der Canyon öffnet sich nach hinten immer weiter, der Grund fällt weiter ab auf bis zu 35m. In einer Tiefe von 28-35 m stößt man dann auf die hintere Hälfte eines Frachters, der in den 60er Jahren auf das Riff gelaufen war und gesprengt wurde. Nach außen gebogene Stahlwände und verstreute Trümmerteile zeugen von der Wucht der Explosion. Hinter dem Frachter findet man auf 24m den recht engen Eingang zu einem ebenso engen Kamin, der bis auf 20m hinaufläuft. Trotz der Enge ist aber für jeweils einen Taucher ausreichend Platz.
Mavi Wreck:
Überreste eines hier versenkten Holzbootes, das immer mehr verfällt und auf ca. 21-25m liegt. Ganz in der Nähe findet man das ´Gerippe´ eines Stahlbootes, daß nie fertig gebaut und 2006 ebenfals hier versenkt wurde. Dieses ´Wrack´ kann durchtaucht werden. Ebenfalls ganz in der Nähe befindet sich in ca. 26m ein ´Geröllfeld´, in dem man mit Glück Drachenköpfe und Muränen entdecken kann, auf jeden Fall aber Amphoren und einen alten Anker. Und auch der bereits oben erwähnte ´Weiße Hai´ ist an diesem Spot zuhause.
Chicken Beach:
Neben sehr vielen Jungfischschwärmen findet man hier in ca. 18m das Wrack eines einmotorigen Flugzeuges, das mal zum Besprühen von Feldern diente.
Fener Kulesi: Sehr gut geeignet für Nachttauchgänge. Bei solchen trifft man fast immer auf Sepias, Sepiolas, Oktopusse und Muränen.
Ein weiterer interessanter Spot wird evtl. demnächst hinzu kommen: Im Hafen von Kas steht der Nachbau eines ca. 3500 Jahre alten Handelsschiffes, welches vor einigen Jahren bei Uluburun - ca. 8,5 km südlich von Kas - gefunden wurde (näheres unter www.uluburun.de). Auch die Ladung des Schiffes soll rekonstruiert werden und mit diesem in einem ´Archeo-Park´ versenkt werden.
Der Ort "Kas"
Kas liegt an den Hängen des Taurus-Gebirges an der Lykischen Küste, auf der halben Strecke zwischen Dalaman und Antalya (jeweils ca. 180Km, Transferzeit 2,5 - 3 Std.). Der kleine gemütliche Ort hat rund 8000 Einwohner, die Altstadt steht unter Denkmalschutz. All-Inclusive-Massentourismus gibt es hier nicht, die kleinen Hotels und Pensionen, die fast alle am ´Kücük Cakil´ (Kleiner Kiestrand) liegen, haben max. 45 Zimmer und sind nicht höher als 3-4 Stockwerke. Im Ort hat man die Wahl zwischen unzähligen kleinen und größeren Restaurants, in denen man zu relativ kleinen Preisen hervorragend essen kann. Und Selbstversorger finden in zahlreichen Supermärkten alles, was das Herz und Magen begehren. Der ´Kücüc Cakil´ ist wirklich KLEIN (ca. 10 m breit), aber in die Felsen rechts und links daneben wurden Terassen eingearbeitet, auf denen Liegen mit Auflagen und Sonnenschirme stehen, die kostenlos benutzt werden können. Für die Versorgung mit Speisen und Getränken sorgen die beiden Beach Clubs ´Derya´ und ´Cinalar´. Das Wasser in der kleinen Bucht ist durch Quellwasserzuläufe aus dem Gebirge recht kalt. Ca. 2 km außerhalb von Kas befindet sich ein größerer Kiesstrand (mit Liegen, Sonnenschirmen und kleinen Restaurants), weitere Strände kann man für ein paar Lira in wenigen Minuten mit Booten erreichen.
In und um Kas trifft man immer wieder auf Spuren aus griechischer und römischer Zeit (Amphitheater, Sarkopharge, Felsengräber, etc.). Lohnende Ausflugsziele sind z.B. Patara (Überreste einer antiken Stadt, Geburtsort des Hl. Nikolaus) und die Patara-Beach (langer, breiter Sandstrand), Myra (Felsengräber und Amphitheater, hier war Nikolaus Bischof), die versunkene Stadt Kekova, die ´Geisterstadt´ Kayaköy (ehem. griechische Stadt, die im Zuge eines Landtausches zwischen Griechenland und der Türkei Anfang des 20. Jahrhunderts von den Griechen verlassen wurde und seit dem leersteht), die antike Stadt Tlos (Felsengräber, Amphitheater, Reste einer Festung und zahlreicher anderer Gebäude aus römischer und griechischer Zeit), die Schlucht von Saklikent oder auch die griechische Insel Meis, welche nur ein paar Km vor der Bucht von Kas liegt. Wer nicht auf organisierte Touren steht, kann solche Ausflüge auch auf eigene Faust mit einem Leihwagen (ca. 30,- €/Tag incl. Versicherungen und aller Km) durchführen. Die Straßen und auch die Beschilderungen sind recht gut, das Verkehrsaufkommen dagegen sehr gering (selbst auf den Hauptstraßen außerhalb der Orte sieht man in dieser Gegend oft minutenlang kein anderes Fahrzeug). Gute Straßenkarten kann man für ein paar Lira kaufen.
So, das war´s. Ich hoffe, Ihr könnt mit diesem Bericht was anfangen. Wenn Ihr noch Fragen habt, mailt mir. Für meine Frau und mich wird Kas und natürlich Mavi-Diving immer wieder ein gern bereistes Ziel sein.
Andy
Die Basis
Der ´Stammtisch´
Die ´MAVI´ im Hafen
Blick von hinten auf das Boot
Mehmmed in der ´Bootsküche´...
... und an seinem Arbeitsplatz
Der Nachbau des Wracks von Uluburun im Hafen von Kas
Blick über den Hafen auf Kas
Die ´Hotelzone´ am ´Kücük Cakil´