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tomboePADI RD75 TGs

Kas bietet mehr als TauchenKas hat nichts zu tun ...


Kas bietet mehr als Tauchen

Kas hat nichts zu tun mit Kemer, nichts mit Side oder Alanya und vor allem nichts mit dem Türkeitourismus von TUI und Konsorten. Kas lebt davon, dass dort im letzten Jahrhundert die Griechen vertrieben und deren Architektur übernommen wurde. Kas lebt von seiner traumhaften lykischen Umgebung und bei Tauchern natürlich von seinem Ruf, für Mittelmeerverhältnisse ein exzellenter Tauchort zu sein.

Die Reize von Kas sind bekannt bei den Tauchern und bekannt bei den örtlichen Veranstaltern. Über den Daumen gepeilt schaffen sich hier 15 Tauchanbieter. Das ist gut für den Kunden. Einfach von Geschäft zu Geschäft schlendern, Bauch, vorhandene Technik und Geldbörse entscheiden lassen.

Circa 30 divespots können von Kas aus angefahren werden, zwei Drittel sind sehenswert, hafennahe eher zu vermeiden. Kas bietet bei einer halbwegs intakten Mittelmeerflora und –fauna die gesamte Bandbreite beim Tauchen: schnelle Drifts, Höhlen und Canyons, weite Amphorenfelder und das eine oder andere halbwegs ansehnliche Schiffswrack.

Vermarktet wird in Kas leider auch der mögliche Besuch eines Flugzeugwracks aus dem letzten Weltkrieg. Dabei ist dieses je nach Tauchanbieter eine deutsche Junker 52 oder ein britischer Bomber. Das gute Stück liegt leider auf ca. 70m Tiefe und ist meines Wissens nicht betauchbar. Aber fast jede Tauchbasis wirbt mit netten Bildern davon.

Die Fischwelt ist vergleichsweise üppig: Brassen, Lippfische, Barsche, Knurrhähne, Drachenköpfe, Baracudas und sogar Schildkröten. Das Wort anfüttern hat in Kas - vermute ich mal - eine gewisse Bedeutung. Wer es kleiner mag, die Makrowelt ist wirklich entdeckenswert: Algen, Schwämme, Korallen, Röhrenwürmer, Plattwürmer, Nacktschnecken, Gorgonien und Anemonen. Nachttauchgänge wiederum bescheren Sepias, Kraken, Garnelen, Krebse und Langusten.

Alles Dinge, die sich abends auch auf den Tellern der kleinen Restaurants in Kas’ Altstadt um den Hafen herum wiederfinden lassen. Und genau deren schmale Gassen und kleinen Plätze bestimmen den Charme von Kas. Weißgekalkte griechische Häuser, Brunnen, Palmen, Gärten - bevölkert von Einheimischen, Wanderern, Tauchern und Seglern.

Die Tauchplätze sind fast alle innerhalb von 30 Minuten erreicht. Das bedeutet, Frühstück, Mittag und Abendessen im Ort - oder einfach nur einen Morgentauchgang und den Rest des Tages durch die lykische Landschaft wandern.

Fazit:
Kasch bietet wesentlich mehr als Tauchen. Wer es gesellig, romantisch und kulturell mag, ist hier bestens aufgehoben. Hotelpreise direkt am Ufer bewegen sich zwischen 25 und 40 Euro die Nacht, meist noch inkl. Frühstück, Pool und traumhafte Blicke von den Dachterrassen über die Hafenbucht. Tauchgänge kosten um die 20 Euro und werden fast ausschließlich vom Boot aus durchgeführt. Technik, Briefings, Sicherheit und allgemeine Bespaßung waren perfekt - zumindest bei Mavi-diving, mit denen ich rausfuhr. Die Gruppengröße bewegte sich bei max. vier plus Tauchführer. Ach ja, schade fand ich, dass es an Bord keine warmen Getränke gab.

Tom
weitere Infos/Anfragen inkl. Bilder unter www.tomboettger.de