Philippinen 2006 – ReiseberichtNachdem wir im Jan ...
Philippinen 2006 – Reisebericht
Nachdem wir im Januar 2005 das Tauchen auf Koh Tao, Thailand erlernt und während der Saison in den Seen Deutschlands und Hollands vertieft haben, stand wieder ein asiatisches Ziel auf dem Urlaubs-Programm.
Nach dem Studium div. Beiträge und Basenberichte im taucher.net fiel unsere Wahl auf die Philippinen.
Der im taucher.net-Forum allseits hochgelobte Harry von clownfishtravel wurde dann auch unser Ansprechpartner für die Reise und entpuppte sich als die beste Wahl, die man sich als Reisender (und Taucher) wünschen kann: ausführliche Infos und Tipps vorab, reibungslose Resortbuchung und Transferorganisation, sowie flexible und zuverlässige Organisation von Touren vor Ort.
An dieser Stelle nochmals ein dickes „Danke!“.
Unser erstes Ziel war:
Malapascua – Exotic Island Dive & Beach Resort
Die winzige Insel nördlich der Insel Cebu wird mit einem Auslegerboot innerhalb von 30min vom kleinen Hafen in Maya (Nördlichste Spitze Cebu´s) angefahren.
Das Exotic Island Dive & Beach Resort liegt direkt am Strand und hat gerade mal 16 Bungalows Kapazität, sowie ein geräumiges und gepflegtes Restaurant mit einer hervorragenden Espresso-Maschine.
Die Zimmer sind sehr nett aufgemacht und haben alle eine kleine Terrasse.
Kleiner Kritikpunkt: da das Resort klein ist und alle Gebäude recht nah aneinander liegen, bekommt man akustisch so ziemlich alles mit, was um einen herum passiert... sprich: wenn man nicht gerade zu einem Early-Morning-Dive um 6:00h antritt, sind Ohrenstopfen ratsam, wenn man halbwegs bis 8:00h oder 9:00h durchschlafen möchte!
Die Tauchbasis ist, wie die ganze Insel, klein, aber fein. Die drei Spülbecken sind groß genug für das Gerödel einer kleinen Gruppe von Tauchern und ... überdacht (was sich später als Segen herausstellen sollte!). Die Crew ist immer hilfsbereit und trägt meistens das Gerödel auf´s Boot, nachdem man sein Jacket in der Basis für den ersten Dive selbst zusammengebaut hat. Alles ruhig, entspannt und ohne jegliche Hast!
Da wir mit eigenem Equipment getaucht sind, kann ich nur bedingt was zu dem Leihzeug sagen, aber was ich sah, war tadellos.
Übrigens werden die Tech-Dive Kurse seit dem 01.01.06 nicht mehr angeboten, da die Lizenz ausgelaufen ist und die Anfragen zu selten waren.
Nitrox wird gegen 6,- $ Aufpreis angeboten.
Die Guides, vornehmlich Einheimische (Grüße an Toto und Tong!), kennen die Riffe, wie ihre Jackettaschen und entdecken und zeigen alles, was die Natur zu bieten hat, ohne aufdringlich zu wirken.
Das Tauchen:
Kurz: Von kleinen „Critters“ und Makros bis Großfisch und Schildkröten, war alles da, was das Herz begehrt.
Hier ein paar Details:
Das nur 200m entfernte kleine Hausriff eignet sich hervorragend für Ausbildungs- oder Nachttauchgänge, ist aber für passionierte Taucher eher anspruchslos.
Was jedoch völlig egal ist, denn in der Nähe (15-50min Bootsfahrt) gibt es um die 20 Tauchspots, die auch Profis absolut zu begeistern wissen.
Monad Shoal ist eine kleine versunkene Insel (Plateau) mitten im Blau, die sich in ca. 25m Tiefe befindet und für Fuchshai-Sichtungen berühmt ist. Um das Plateau fällt der Grund zwischen 45m und 350m hinab. Vereinzelt verstreute Weichkorallen zieren den ansonsten durch tote Hartkorallen geprägten Grund. Napoleon- und Papageienfische huschen vorbei, während man in Lauerstellung auf Grund auf die scheuen Fuchshaie wartet. Die Sicht kann bei guten Verhältnissen 15m, bei schlechten gerade mal 7-10m betragen...
Insg. sind wir viermal diesen Spot angefahren und konnten zweimal Fuchshaie aus der Nähe beobachten! Sehr sehr imposante und verdammt schnelle Tiere, die da aus der Tiefe hochkommen, um sich an der Putzerstation säubern zu lassen.
Bei Gato Island, einem Naturschutzgebiet konnten wir schlafende Weißspitzenriffhaie, Seeschlangen auf Futtersuche, sowie eine gänzlich intakte Rifflandschaft bewundern. Durch die relativ eng liegenden Korallenblöcke, die z.T. beinahe als Swimthrougs zu bezeichnen sind, ist eine perfekte Tarierung absolute Pflicht, um nicht irgendwo dran zu kommen!
Am Lighthouse, das nur 15min Bootsfahrt entfernt liegt, kann man bei einem Sunsetdive Mandarinfische bei der Paarung beobachten... unglaublich süß die Biester!
Sicherlich ein absolutes Highlight war ein Tagestrip zu der kleinen (200m x 80m großen) Insel Calangaman Island, die sich südlich von Malapascua befindet. Nach einem wunderschönen Walldive (Nunez Shoal) an einer bis auf knapp 400m abfallenden Wand, an der verdammt reger Fischverkehr herrscht, wird Calangaman Island für ein ausgedehntes BBQ angefahren... Wer den Jens Peters Philippinen Reiseführer kennt, dem ist sicherlich das Bild auf dem Cover aufgefallen, das eine hübsche Insel ziert... ratet mal, welche Insel es ist!
Unglücklicherweise hatten wir das Pech, während der letzten Tage auf Malapascua den letzten Taifun der Saison abzubekommen. Starker Regen, extrem hohe Luftfeuchtigkeit, frischer Wind und ein entsprechend hoher Wellengang steigerten nicht gerade das Tauchvergnügen... wobei UNTER Wasser war´s ja egal! Nur das DANACH war nicht so entspannend... Der Einstieg ins Boot war manchmal mehr oder minder abenteuerlich, wobei man nie das Gefühl hatte, die Crew wäre überfordert, oder die Lage könnte gefährlich werden... trotz einer manchmal starken Oberflächenströmung! Alles lief entspannt, geordnet und ruhig ab... und gelacht wurde trotzdem viel, denn das Wetter war alles andere als stimmungsaufhellend!
Das größte Boot der Tauchbasis hatte eine zum Bug hin geschlossene Kabine in der bis zu 8 Personen gut Platz fanden, so dass man auf dem Trip zurück seinen Pulli halbwegs trocken halten konnte. So kam man auch verhältnismäßig trocken und warm in der Tauchbasis an und konnte seine Sachen in den überdachten (!!! ) Becken spülen.
Unser zweites Ziel während unseres Urlaubs war die Insel Panglao, südwestlich von Bohol.
Nach einem entspannten Transfer von Malapascua nach Cebu, ging es in 1,5 Std. mit einer Schnellfähre nach Tagbilaran (Bohol).
Kleiner Tipp für die Fähre: wenn ihr mit eigenem Equipment reist und davon auszugehen ist, dass ihr Übergepäck zahlen müsst, dann haltet Kleingeld parat... sonst wartet ihr bis zu 20min auf den Rest eures 500 Peso Scheines und blockiert damit den ganzen Verkehr! Ein paar 20 Peso Scheine für die Gepäckjungs sind vorteilhaft, wenn man sichergehen will, dass alles auch ankommt und gut behandelt wird!
Insg. sollte man ausreichend Zeit für den Check-In mitbringen, da man sich nach einem ausführlichen Gepäckcheck („Alles aufmachen bitte!“) an 4-5 verschiedenen Schaltern anstellen muss und von der Hafengebühr über eine Sitzplatznummer bis zur Gepäckaufgabe alles regeln muss (und das OBWOHL wir unser Ticket schon vorher hatten!).
Und lasst euch für das bezahlte Übergepäck AUF JEDEN FALL einen Beleg geben, da es sonst mit dem Gepäckchef beim Einladen auf die Fähre noch mal zu Diskussionen kommen kann, der einem einfach nicht glauben schenken mag, dass man das Übergepäck auch bezahlt hat! ... am Ende seid ihr um 1cm Papierstapel reicher und habt eine schöne Erfahrung mit der philippinischen Bürokratie gemacht!
Panglao Island – Alona Beach - Bohol
Panglao ist deutlich touristischer und größer als Malapascua (wen wundert´s!?), hat jedoch den gleichen entspannten Charme. Und auch bei ausgebuchten Kapazitäten auf dem Alona Beach kann von „voll“ keine Rede! Vereinzelt schlendern Menschen über den weißen Sand und jeder findet sein ruhiges Plätzchen... trotzdem ist es nicht mit der Abgeschiedenheit und „Einsamkeit“ auf Malapascua zu vergleichen.
Das „Alona Tropical Beach Resort“ gehört zu den großen Resorts auf dem Alona Beach. Es hat eine von Gärtnern sehr gepflegte Anlage, einen Pool (für die Nicht-Taucher unter uns!) und ein angeschlossenes sehr sehr gutes Restaurant.
Wir bewohnten einen Bungalow mit Meeresblick ohne Aircon, was aber auch so gewünscht war und bei gekippten Fenstern und eingeschaltetem Ventilator war es auch mehr als angenehm. Das Zimmer war nett, schlicht und ohne Schnörkel, hat eine Terrasse und ist für den Kurs sehr zu empfehlen.
Das Frühstück haben wir mitgebucht und es nicht bereut... Das Essen insg. war stets frisch, schnell zubereitet und geschmacklich in der Oberliga der philippinischen Kochkunst angesiedelt!
Die Insel selbst ist wunderschön mit dem Moped zu bereisen... gleiches gilt für Bohol mit den sehr sehenswerten Chocolate Hills! Auf keinen Fall entgehen lassen...
Tauchen:
Harry empfahl uns die Genesis Divers, deren Basis ca. 100m vom Resort entfernt liegt. Eine ebenfalls kleine und feine Basis mit einer sehr lustigen und gleichzeitig verdammt kompetenten Mannschaft! (Nur so nebenbei sei auch hier die beste Pizza des Alona Beaches bei den Genesis Divers erwähnt! )
Das Equipment war, was ich mitbekommen und gesehen habe, in Ordnung, wobei einige Anzüge und Lampen definitiv erneuert werden könnten!
Nitrox wird gegen 6,- $ Aufpreis angeboten.
Alles geht entspannt und ohne Eile ab... verspätet sich mal ein Taucher für einen Bootstrip, so wartet man eben 10-15min locker ab und hilft ihm beim Rödeln mit Rat und Tat.
Bis auf das sehenswerte Hausriff, welches 200m vom Strand entfernt beginnt (Nacht-TG nur dort!) und mit einem Dingi angefahren wird, werden alle anderen Spots in 20-30min mit dem typischen Auslegerboot angefahren.
Leider war zu dem Zeitpunkt, als wir da waren, das „neue“ große Boot noch nicht fertig, so dass wir manchmal mit bis zu 11 anderen Tauchern auf einem kabinenlosen Boot Vorlieb nehmen mussten. Von Enge war trotzdem nichts zu spüren... Lediglich die Gischt machte die Trips schon bei mittelstarker See zu einem feuchten Vergnügen... Was der Laune jedoch keinen Abbruch tat!
Die Guides waren zwar alle nicht Einheimische, aber dafür genauso vertraut mit „ihren“ Divespots und der Natur unter Wasser, so dass die „Entdeckungsreisen“ jederzeit souverän und mit viel Spaß durchgeführt wurden.
Über die extrem lustigen Abende mit einigen Guides möchte ich aus Gründen der Pietät nichts schreiben! Da muss sich jeder sein eigenes Bild machen...
Divespots:
Bis auf „Snake Island“, wo z.T. unberechenbare Strömungen und sonst. Bedingungen um diese Jahreszeit herrschen können, konnten alle Spots angefahren werden, wobei ich „Balicasag Island“ mit seinen 3-4 Spots entlang einer bis auf 45m abfallenden Wand jedem Taucher an´s Herz legen möchte. Der Spot mit dem Namen „Diver´s Heaven“ drückt es perfekt aus.
Riesige Barracuda-Schulen, Karett-Schildkröten, Frogfishes, Rochen, Nacktschnecken, Muränen und Schulen über Schulen von Long-Finned-Bannerfishes (sah aus, als ob alle Schulen Wandertag hätten! ) ... alles da, was das Taucherherz begehrt!
Eine detailreiche Beschreibung der Spots würde den Umfang des Berichtes sprengen... am besten selbst hinfahren und tauchen! Es lohnt sich auf JEDEN FALL!!!
Während wir da waren, hat eine Gruppe sogar einen Walhai gesehen...leider nicht wir!
Die meisten Tauchspots sind Walldives mit geringer Strömung und auf für Tauchanfänger (mit Einschränkungen) zu empfehlen.
Kurz noch ein Wort zu der Wassertemperatur: die vorherrschenden 26-27°C im Januar/Februar sind normal und für einen 3mm Anzug ok bis „auszuhalten“, wobei ein Über- oder Unterzieher (ggf. mit Kopfhaube) das Tauchvergnügen definitiv verbessern kann. Die Guides sind meistens mit mind. 5mm Anzügen mit Haube getaucht und bei einem im Schnitt 60min dauernden TG ist diese Kombi für Friernasen auch durchaus sinnvoll.
Fazit:
Beide Inseln und Basen sind uneingeschränkt zu empfehlen! Harry sorgte für extrem entspannte Transfers und Touren und einen superschönen Abend !
Die Tauchspots sind nicht immer unbedingt für Beginner geeignet, aber wer sich traut und sicher unter Wasser ist, wird mit einer wunderschönen und zumeist intakten Unterwasserlandschaft belohnt, in der vom Makro-Fan bis zum Großfisch-„Jäger“ jeder auf seine Kosten kommt.
Köln, 11.03.2006
Arkadius Raschka
Calangaman Island
Exotic Dive Resort, Malapascua
Sonnenuntergang Alona Beach, Panglao
Alona Beach / Genesis Divers, Panglao
Tropical Beach Resort, Panglao ... hübsch, aber groß...
Malapascua, ziemlich leer und wundervoll...
Exotic Tauchboot, Malapascua ... groß und gut...
Nachdem wir im Januar 2005 das Tauchen auf Koh Tao, Thailand erlernt und während der Saison in den Seen Deutschlands und Hollands vertieft haben, stand wieder ein asiatisches Ziel auf dem Urlaubs-Programm.
Nach dem Studium div. Beiträge und Basenberichte im taucher.net fiel unsere Wahl auf die Philippinen.
Der im taucher.net-Forum allseits hochgelobte Harry von clownfishtravel wurde dann auch unser Ansprechpartner für die Reise und entpuppte sich als die beste Wahl, die man sich als Reisender (und Taucher) wünschen kann: ausführliche Infos und Tipps vorab, reibungslose Resortbuchung und Transferorganisation, sowie flexible und zuverlässige Organisation von Touren vor Ort.
An dieser Stelle nochmals ein dickes „Danke!“.
Unser erstes Ziel war:
Malapascua – Exotic Island Dive & Beach Resort
Die winzige Insel nördlich der Insel Cebu wird mit einem Auslegerboot innerhalb von 30min vom kleinen Hafen in Maya (Nördlichste Spitze Cebu´s) angefahren.
Das Exotic Island Dive & Beach Resort liegt direkt am Strand und hat gerade mal 16 Bungalows Kapazität, sowie ein geräumiges und gepflegtes Restaurant mit einer hervorragenden Espresso-Maschine.
Die Zimmer sind sehr nett aufgemacht und haben alle eine kleine Terrasse.
Kleiner Kritikpunkt: da das Resort klein ist und alle Gebäude recht nah aneinander liegen, bekommt man akustisch so ziemlich alles mit, was um einen herum passiert... sprich: wenn man nicht gerade zu einem Early-Morning-Dive um 6:00h antritt, sind Ohrenstopfen ratsam, wenn man halbwegs bis 8:00h oder 9:00h durchschlafen möchte!
Die Tauchbasis ist, wie die ganze Insel, klein, aber fein. Die drei Spülbecken sind groß genug für das Gerödel einer kleinen Gruppe von Tauchern und ... überdacht (was sich später als Segen herausstellen sollte!). Die Crew ist immer hilfsbereit und trägt meistens das Gerödel auf´s Boot, nachdem man sein Jacket in der Basis für den ersten Dive selbst zusammengebaut hat. Alles ruhig, entspannt und ohne jegliche Hast!
Da wir mit eigenem Equipment getaucht sind, kann ich nur bedingt was zu dem Leihzeug sagen, aber was ich sah, war tadellos.
Übrigens werden die Tech-Dive Kurse seit dem 01.01.06 nicht mehr angeboten, da die Lizenz ausgelaufen ist und die Anfragen zu selten waren.
Nitrox wird gegen 6,- $ Aufpreis angeboten.
Die Guides, vornehmlich Einheimische (Grüße an Toto und Tong!), kennen die Riffe, wie ihre Jackettaschen und entdecken und zeigen alles, was die Natur zu bieten hat, ohne aufdringlich zu wirken.
Das Tauchen:
Kurz: Von kleinen „Critters“ und Makros bis Großfisch und Schildkröten, war alles da, was das Herz begehrt.
Hier ein paar Details:
Das nur 200m entfernte kleine Hausriff eignet sich hervorragend für Ausbildungs- oder Nachttauchgänge, ist aber für passionierte Taucher eher anspruchslos.
Was jedoch völlig egal ist, denn in der Nähe (15-50min Bootsfahrt) gibt es um die 20 Tauchspots, die auch Profis absolut zu begeistern wissen.
Monad Shoal ist eine kleine versunkene Insel (Plateau) mitten im Blau, die sich in ca. 25m Tiefe befindet und für Fuchshai-Sichtungen berühmt ist. Um das Plateau fällt der Grund zwischen 45m und 350m hinab. Vereinzelt verstreute Weichkorallen zieren den ansonsten durch tote Hartkorallen geprägten Grund. Napoleon- und Papageienfische huschen vorbei, während man in Lauerstellung auf Grund auf die scheuen Fuchshaie wartet. Die Sicht kann bei guten Verhältnissen 15m, bei schlechten gerade mal 7-10m betragen...
Insg. sind wir viermal diesen Spot angefahren und konnten zweimal Fuchshaie aus der Nähe beobachten! Sehr sehr imposante und verdammt schnelle Tiere, die da aus der Tiefe hochkommen, um sich an der Putzerstation säubern zu lassen.
Bei Gato Island, einem Naturschutzgebiet konnten wir schlafende Weißspitzenriffhaie, Seeschlangen auf Futtersuche, sowie eine gänzlich intakte Rifflandschaft bewundern. Durch die relativ eng liegenden Korallenblöcke, die z.T. beinahe als Swimthrougs zu bezeichnen sind, ist eine perfekte Tarierung absolute Pflicht, um nicht irgendwo dran zu kommen!
Am Lighthouse, das nur 15min Bootsfahrt entfernt liegt, kann man bei einem Sunsetdive Mandarinfische bei der Paarung beobachten... unglaublich süß die Biester!
Sicherlich ein absolutes Highlight war ein Tagestrip zu der kleinen (200m x 80m großen) Insel Calangaman Island, die sich südlich von Malapascua befindet. Nach einem wunderschönen Walldive (Nunez Shoal) an einer bis auf knapp 400m abfallenden Wand, an der verdammt reger Fischverkehr herrscht, wird Calangaman Island für ein ausgedehntes BBQ angefahren... Wer den Jens Peters Philippinen Reiseführer kennt, dem ist sicherlich das Bild auf dem Cover aufgefallen, das eine hübsche Insel ziert... ratet mal, welche Insel es ist!
Unglücklicherweise hatten wir das Pech, während der letzten Tage auf Malapascua den letzten Taifun der Saison abzubekommen. Starker Regen, extrem hohe Luftfeuchtigkeit, frischer Wind und ein entsprechend hoher Wellengang steigerten nicht gerade das Tauchvergnügen... wobei UNTER Wasser war´s ja egal! Nur das DANACH war nicht so entspannend... Der Einstieg ins Boot war manchmal mehr oder minder abenteuerlich, wobei man nie das Gefühl hatte, die Crew wäre überfordert, oder die Lage könnte gefährlich werden... trotz einer manchmal starken Oberflächenströmung! Alles lief entspannt, geordnet und ruhig ab... und gelacht wurde trotzdem viel, denn das Wetter war alles andere als stimmungsaufhellend!
Das größte Boot der Tauchbasis hatte eine zum Bug hin geschlossene Kabine in der bis zu 8 Personen gut Platz fanden, so dass man auf dem Trip zurück seinen Pulli halbwegs trocken halten konnte. So kam man auch verhältnismäßig trocken und warm in der Tauchbasis an und konnte seine Sachen in den überdachten (!!! ) Becken spülen.
Unser zweites Ziel während unseres Urlaubs war die Insel Panglao, südwestlich von Bohol.
Nach einem entspannten Transfer von Malapascua nach Cebu, ging es in 1,5 Std. mit einer Schnellfähre nach Tagbilaran (Bohol).
Kleiner Tipp für die Fähre: wenn ihr mit eigenem Equipment reist und davon auszugehen ist, dass ihr Übergepäck zahlen müsst, dann haltet Kleingeld parat... sonst wartet ihr bis zu 20min auf den Rest eures 500 Peso Scheines und blockiert damit den ganzen Verkehr! Ein paar 20 Peso Scheine für die Gepäckjungs sind vorteilhaft, wenn man sichergehen will, dass alles auch ankommt und gut behandelt wird!
Insg. sollte man ausreichend Zeit für den Check-In mitbringen, da man sich nach einem ausführlichen Gepäckcheck („Alles aufmachen bitte!“) an 4-5 verschiedenen Schaltern anstellen muss und von der Hafengebühr über eine Sitzplatznummer bis zur Gepäckaufgabe alles regeln muss (und das OBWOHL wir unser Ticket schon vorher hatten!).
Und lasst euch für das bezahlte Übergepäck AUF JEDEN FALL einen Beleg geben, da es sonst mit dem Gepäckchef beim Einladen auf die Fähre noch mal zu Diskussionen kommen kann, der einem einfach nicht glauben schenken mag, dass man das Übergepäck auch bezahlt hat! ... am Ende seid ihr um 1cm Papierstapel reicher und habt eine schöne Erfahrung mit der philippinischen Bürokratie gemacht!
Panglao Island – Alona Beach - Bohol
Panglao ist deutlich touristischer und größer als Malapascua (wen wundert´s!?), hat jedoch den gleichen entspannten Charme. Und auch bei ausgebuchten Kapazitäten auf dem Alona Beach kann von „voll“ keine Rede! Vereinzelt schlendern Menschen über den weißen Sand und jeder findet sein ruhiges Plätzchen... trotzdem ist es nicht mit der Abgeschiedenheit und „Einsamkeit“ auf Malapascua zu vergleichen.
Das „Alona Tropical Beach Resort“ gehört zu den großen Resorts auf dem Alona Beach. Es hat eine von Gärtnern sehr gepflegte Anlage, einen Pool (für die Nicht-Taucher unter uns!) und ein angeschlossenes sehr sehr gutes Restaurant.
Wir bewohnten einen Bungalow mit Meeresblick ohne Aircon, was aber auch so gewünscht war und bei gekippten Fenstern und eingeschaltetem Ventilator war es auch mehr als angenehm. Das Zimmer war nett, schlicht und ohne Schnörkel, hat eine Terrasse und ist für den Kurs sehr zu empfehlen.
Das Frühstück haben wir mitgebucht und es nicht bereut... Das Essen insg. war stets frisch, schnell zubereitet und geschmacklich in der Oberliga der philippinischen Kochkunst angesiedelt!
Die Insel selbst ist wunderschön mit dem Moped zu bereisen... gleiches gilt für Bohol mit den sehr sehenswerten Chocolate Hills! Auf keinen Fall entgehen lassen...
Tauchen:
Harry empfahl uns die Genesis Divers, deren Basis ca. 100m vom Resort entfernt liegt. Eine ebenfalls kleine und feine Basis mit einer sehr lustigen und gleichzeitig verdammt kompetenten Mannschaft! (Nur so nebenbei sei auch hier die beste Pizza des Alona Beaches bei den Genesis Divers erwähnt! )
Das Equipment war, was ich mitbekommen und gesehen habe, in Ordnung, wobei einige Anzüge und Lampen definitiv erneuert werden könnten!
Nitrox wird gegen 6,- $ Aufpreis angeboten.
Alles geht entspannt und ohne Eile ab... verspätet sich mal ein Taucher für einen Bootstrip, so wartet man eben 10-15min locker ab und hilft ihm beim Rödeln mit Rat und Tat.
Bis auf das sehenswerte Hausriff, welches 200m vom Strand entfernt beginnt (Nacht-TG nur dort!) und mit einem Dingi angefahren wird, werden alle anderen Spots in 20-30min mit dem typischen Auslegerboot angefahren.
Leider war zu dem Zeitpunkt, als wir da waren, das „neue“ große Boot noch nicht fertig, so dass wir manchmal mit bis zu 11 anderen Tauchern auf einem kabinenlosen Boot Vorlieb nehmen mussten. Von Enge war trotzdem nichts zu spüren... Lediglich die Gischt machte die Trips schon bei mittelstarker See zu einem feuchten Vergnügen... Was der Laune jedoch keinen Abbruch tat!
Die Guides waren zwar alle nicht Einheimische, aber dafür genauso vertraut mit „ihren“ Divespots und der Natur unter Wasser, so dass die „Entdeckungsreisen“ jederzeit souverän und mit viel Spaß durchgeführt wurden.
Über die extrem lustigen Abende mit einigen Guides möchte ich aus Gründen der Pietät nichts schreiben! Da muss sich jeder sein eigenes Bild machen...
Divespots:
Bis auf „Snake Island“, wo z.T. unberechenbare Strömungen und sonst. Bedingungen um diese Jahreszeit herrschen können, konnten alle Spots angefahren werden, wobei ich „Balicasag Island“ mit seinen 3-4 Spots entlang einer bis auf 45m abfallenden Wand jedem Taucher an´s Herz legen möchte. Der Spot mit dem Namen „Diver´s Heaven“ drückt es perfekt aus.
Riesige Barracuda-Schulen, Karett-Schildkröten, Frogfishes, Rochen, Nacktschnecken, Muränen und Schulen über Schulen von Long-Finned-Bannerfishes (sah aus, als ob alle Schulen Wandertag hätten! ) ... alles da, was das Taucherherz begehrt!
Eine detailreiche Beschreibung der Spots würde den Umfang des Berichtes sprengen... am besten selbst hinfahren und tauchen! Es lohnt sich auf JEDEN FALL!!!
Während wir da waren, hat eine Gruppe sogar einen Walhai gesehen...leider nicht wir!
Die meisten Tauchspots sind Walldives mit geringer Strömung und auf für Tauchanfänger (mit Einschränkungen) zu empfehlen.
Kurz noch ein Wort zu der Wassertemperatur: die vorherrschenden 26-27°C im Januar/Februar sind normal und für einen 3mm Anzug ok bis „auszuhalten“, wobei ein Über- oder Unterzieher (ggf. mit Kopfhaube) das Tauchvergnügen definitiv verbessern kann. Die Guides sind meistens mit mind. 5mm Anzügen mit Haube getaucht und bei einem im Schnitt 60min dauernden TG ist diese Kombi für Friernasen auch durchaus sinnvoll.
Fazit:
Beide Inseln und Basen sind uneingeschränkt zu empfehlen! Harry sorgte für extrem entspannte Transfers und Touren und einen superschönen Abend !
Die Tauchspots sind nicht immer unbedingt für Beginner geeignet, aber wer sich traut und sicher unter Wasser ist, wird mit einer wunderschönen und zumeist intakten Unterwasserlandschaft belohnt, in der vom Makro-Fan bis zum Großfisch-„Jäger“ jeder auf seine Kosten kommt.
Köln, 11.03.2006
Arkadius Raschka
Calangaman Island
Exotic Dive Resort, Malapascua
Sonnenuntergang Alona Beach, Panglao
Alona Beach / Genesis Divers, Panglao
Tropical Beach Resort, Panglao ... hübsch, aber groß...
Malapascua, ziemlich leer und wundervoll...
Exotic Tauchboot, Malapascua ... groß und gut...
Du kannst deinen Urlaub direkt bei dieser Tauchbasis buchen