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Scholli215821CMAS** / NACD281 TGs

Meine Frau (Nichttaucher) und ich waren vom 19.-2 ...

Meine Frau (Nichttaucher) und ich waren vom 19.-26.03.09 auf Makunudu. Eigentlich hatte ich mich immer gegen die Malediven ausgesprochen, da ich ruhige Ziele suche und kein Freund vom Rudeltauchen an den allseits bekannten Spots bin. Letztendlich hatte mich meine Frau aber doch dazu überredet und mit Makunudu nicht nur eine Insel gefunden die ihr gefällt, sondern auch noch eine Tauchbasis nach meinem Geschmack. Ich tauche seit sieben Jahren und mit über 280 Tauchgängen, Rettungstaucher und NACD Cave Diver gehöre ich nicht unbedingt zu den Anfängern, obwohl man eigentlich immer dazulernt. Letzteres bezieht sich besonders aufs Fotografieren. Da ich keine kleine Digiknipse im Kunststoffgehäuse (soll keine Abwertung sein, bezieht sich lediglich auf die Grösse) benutze und die komplette Ausrüstung auf das Handgepäck von mir und meiner Frau aufgeteilt werden muss (Nikon D200 im Subal Gehäuse mit Weitwinkel Domport und Makroport, sowie Subtronic Blitz), hatte ich überlegt, ob ich mich diesmal nicht doch nur auf die Makrofotografie beschränke. Schliesslich sind die Malediven für Strömung bekannt und Fotos im „Vorbeifliegen“ sind nun mal nicht mein Ding. Hier begann schon der Service der Basis. Jörg hat mich auf meine Anfrage hin soweit über die Tauchplätze und Gegebenheiten informiert, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, nämlich beides mitzunehmen. Nachdem ich nun schon einige Tauchziele hinter mir habe (3x Australien - Great Barrier Reef und Ningaloo Reef, 2x Thailand – Phuket, Koh Samui, 3x Mexico Yucatan Höhlen und Meer, Cuba, Dom Rep, Madeira, Teneriffa, 2x Ägypten – Sharm El Sheikh und Mangrove Bay, Mauritius, Oman, mehrmals Kroatien, Gardasee und die Seen in Österreich), muss ich wirklich nicht mehr jeden Fisch ablichten. Im Nachhinein betrachtet war die Entscheidung für beide Systeme aber richtig.
Wir sind zwar vormittags auf Makunudu angekommen, aber direkt nach dem Flug wollte ich nicht gleich tauchen gehen. Stattdessen habe ich mich erstmal in der Basis angemeldet und meine Sachen bereitgestellt. Ali ist mit mir in aller Ruhe alles durchgegangen und hat mir gezeigt, wo ich meine Sachen lagern kann und mich für die TGs eintragen kann. Hier gleich die erste positive Überraschung, die Tauchplatzkarten für die nächsten zwei TGs hängen direkt über bzw. unter der Liste. Man kann sich also erstmal über den Tauchplatz informieren und dann entscheiden, ob man taucht oder nicht. Natürlich war meine Frage nicht ob ich tauche oder nicht, sondern Makro oder Weitwinkel. Hier war mir Ali mit seiner über 20jährigen Taucherfahrung immer eine grosse Hilfe. Wer seine Meinung geändert hatte, der konnte seinen Namen einfach wieder auswischen und zwar ohne Zeitlimitierung. Auch dies ist ungewöhnlich. Normalerweise ist die Regelung, dass Änderungen am Vortag gemacht werden müssen. Da man neben seinem Namen auch noch die Nr. seiner Box eintragen muss, sind schon alle Sachen an Bord bevor die Taucher kommen. Es werden zwei TGs pro Tag durchgeführt, vormittags um 9 und nachmittags um 14:30 Uhr, sowie an bestimmten Tagen Nachttauchgänge. Nach dem Briefing an der Basis ging es an Bord. Hier konnte dann jeder seine Ausrüstung in aller Ruhe vorbereiten. Da ich meine eigene Ausrüstung nutze und meine Regler DIN Anschluss haben, wurde einfach nur der Einsatz aus dem Flaschenventil herausgeschraubt. Dies ist bei allen Flaschen möglich gewesen, die ich gesehen habe. Die Flaschen haben ca. 13l Volumen. Ich hatte Glück und bei mir bestand die grösste Gruppe aus nur sieben Tauchern. Nachdem noch einmal klargestellt war welche Buddy Teams zusammen tauchen ging es im Sprung seitlich des Dhonis ins Wasser. Auch wenn mein letzter TG im Januar 2009 in Mexico beim Höhlentauchen war und wir dort TGs von bis zu zweieinhalb Stunden gemacht haben, gehört der Check TG nun mal zum obligatorischen Programm. Die meisten TGs habe ich mit Tomoko, einer netten Japanerin und Ali gemacht. Tomoko - wie auch die anderen Dive Guides - hat mich immer wieder auf besondere Dinge aufmerksam gemacht. Ob Hai, Manta, Stechrochen, Delfin, Drachenkopf, Muräne oder Nacktschnecke, man hat sofort gemerkt, dass die Guides ihre Plätze kannten. Nach dem ersten TG war ich schon begeistert, ob wohl die Sicht nicht die allerbeste war – zumindest aufs Fotografieren bezogen – konnte ich schon beim ersten TG einige Mantas, einen Hai, Leopardendrückerfisch, Titandrückerfisch und vieles mehr ablichten. Die folgenden Tauchgänge waren so, wie es der erste erahnen liess – einfach genial. Was aber wirklich genial war sollte sich erst in den nächsten Tagen zeigen – ich war nämlich einige male der einzige auf der Liste und hatte zunächst die Befürchtung, dass der TG ausfällt. Weit gefehlt, hier wird auch mit einem Gast eine Ausfahrt mit dem Boot unternommen – und zwar ohne Aufpreis. Mit anderen Worten, hier sind drei Mann Bootsbesatzung und ein Dive Guide nur für einen Taucher tätig. Wenn man jetzt berechnet, dass ein TG 37US$ (bei einem Paket mit 9TGs) kostet plus 12US$ für das Boot und einen Zeitaufwand von etwa 2 Stunden beinhaltet, dann kann jeder schnell ausrechnen wie profitabel das Geschäft diesmal war. Mir ist es daher ziemlich wurscht, ob ich in 30 Minuten oder 20 Minuten am Tauchplatz bin. Ich bin schliesslich im Urlaub und habe viel Zeit. So kommt man zwar nur auf 2 TGs pro Tag, max 3TG, wenn man den Nacht TG mit einbezieht. Man braucht sich aber auch keine Sorgen machen, dass mal ein TG ausfällt, weil sich nicht genug Mittaucher einfinden. Zum Dhoni und der Besatzung möchte ich noch lobend erwähnen, dass ich immer einen Platz am Bug bekommen habe und damit Platz genug für meine Kamera war und ich niemals befürchten brauchte, dass diese durch einen unachtsamen Taucher beschädigt wurde. Eine separate Ablage halte ich nicht nur für unnötig, sondern manchmal auch für unangebracht. Es gibt nämlich immer wieder Mittaucher, die nicht gerade achtsam mit ihrer Ausrüstung umgehen, was mir schon einen Kratzer auf dem Blitz verursacht hat. Seither bin ich mit solchen Ablagen eher vorsichtig und bevorzuge den Boden in meiner Nähe. Wem das nicht reicht, der kann auch seine Box nutzen bis zum Anlegen. Viel wichtiger ist für mich, wie die Bootscrew meine Kamera nach dem TG händelt. Da ich weder mit der Kamera ins Wasser springe noch die Kamera am Mann tragen kann beim Ausstieg aus dem Wasser, bin ich darauf angewiesen, dass man sorgsam mit der Kamera umgeht. Ich verstehe daher nicht warum sam23514 das bemängelt, aber nicht darauf eingeht, das an der Basis ein extra Süsswasserspülbecken für Kameras, Automaten und Computer ist. An dem Bericht ist ohnehin einiges unverständlich. Wozu bitte braucht man Flaschenhalterungen, wenn ausreichend Platz auf dem Boot ist und die Flasche mit Jacket vor mir auf dem Boden liegt? Ich habe schon Flaschen aus den Halterungen fallen sehen. Da wird man dann vorsichtig. Die leeren Flaschen auf dem Boot hatte die Crew immer ausreichend auf dem Boden liegend gesichert. Was die bemängelten Strömungstauchgänge anbelangt beim vorher genannten Schreiber kann ich nur sagen, erstens taucht man zunächst immer gegen die Strömung um den Rückweg zu sichern und zweitens, wer nicht in der Lage ist mit einer Kamera gegen die Strömung zu tauchen, der sollte sich mal Gedanken darüber machen, ob nicht vielleicht die Art und Weise wie man die Kamera hält eine grosse Rolle spielt oder dieselbe besser gleich an Bord lassen – z.B. in der Box! Malediven ganz ohne Strömung gibt’s nicht. Allerdings sollte man die auch nicht überbewerten. Ist gibt genug Tauchplätze um Makunudu, die keine oder nur geringe Strömung aufweisen. Allerdings ist die Sicht dann meist nicht perfekt. Das sind dann die Tage für die kleinen Dinge. Man muss sich eben mit den natürlichen Gegebenheiten arrangieren – wir betreiben schliesslich einen naturverbundenen Sport und tauchen nicht im Aquarium. Alle Spots um Makunudu waren für mich o.k. und waren jeden Cent wert. Bei der Wahl der Tauchspots berücksichtigte die Basiscrew nicht nur das entsprechende Level der Taucher, sondern auch deren Wünsche. Auf eigenen Wunsch habe ich nur das House Reef (Nacht TG) und Madi Gaa zweimal betaucht. An meinem letzten Tag hat mir Jörg noch das Makunudu North Reef (Z Reef) gezeigt. Ich fand diesen Platz sehr schön, da er einerseits sehr schöne Riffhänge aufweist und anderseits Sandboden mit einzelnen freistehenden Korallen, meist Geweihkorallen mit vielen Kleinfischen hat. Hier ist auch das Foto Jörg mit Schildkröte entstanden. Die Maximaltiefe hier betrug etwas mehr als 24m, also durchaus für Anfänger geeignet. Wie schon von Reinhard erwähnt, wer tiefer will muss die Schaufel mitnehmen und buddeln oder sich weit von der Gruppe entfernen. Ich habe folgende Plätze betaucht: Boduhiti Thila, Hembadhoo Wreck, House Reef, Kahambu Thila, Madi Gaa, Kadu Faru / Shark Point, Makunudu Giri, Bodu Adi, Manta Point und Makunudu North Reef (Z Reef).
Zur Leihausrüstung kann ich nicht viel sagen, ausser, dass sie die üblichen Gebrauchsspuren aufwiesen und sich meines Wissens kein Taucher beschwert hat. Die Ausbildung muss auch o.k. gewesen sein, da ich ein deutsches Paar kennengelernt habe, die zu Hause direkt weiter machen wollten und eine Französin mittleren Alters schien ebenfalls sehr begeistert zu sein. Der äussere Eindruck der Basis war stets sauber und ordentlich.
Richtig überrascht war ich als ich die Abrechnung bekam. Da stand nicht nur die Anzahl der TGs drauf, sondern auch noch der Tauchplatz, der Guide, die Tiefe und die Zeit. Berechnet wird das günstigste Paket, wobei die Nachttauchgänge immer separat gezählt werden. Auch wurde die Kredikartenabrechnung im Hotel direkt in US$ ausgeschrieben und nicht noch mal umgerechnet. So hat sich schon manch ein vermeintlich günstiger TG als teurer erwiesen durch die Hin und Her Rechnerei.
Zur Insel selbst sei noch kurz erwähnt, dass es zum Schnorcheln durchaus bessere Plätze gibt, was aber nicht heissen soll, dass der Platz zum Schnorcheln ungeeignet ist. Allerdings hatten die Nichttaucher hier das grosse Glück, dass 5 Schwarzspitzen Riffhaie von ca. 60 bis 80cm Länge permanent in Strandnähe patrouillierten und einen riesigen Schwarm Jungfische in Schach hielten. Erfolgreich bei der Jagd waren meist nur die wartenden Reiher am Strand. Der Kommentar einiger Strandurlauber „Ich komme gar nicht zum Lesen, so interessant ist das!“ Gäste der Insel sind meist Paare, die ihre Flitterwochen dort verbringen oder Ehepaare 40+. Dies ist auch der Grund, warum auf dieser Insel relativ wenige Taucher sind und von den Tauchern, die da sind, tauchen viele auch nur einmal am Tag.
Fazit, wer eine ruhige Insel und relaxte Tauchgänge mit Guides, die auf die persönlichen Wünsche eingehen sucht, der ist auf Makunudu richtig. Ich würde die Insel wieder wählen und könnte mir vorstellen hier zum Wiederholungstäter zu werden.


Jörg mit Schildkröte am Z Reef


Tauchbasis


Dhoni beim Ablegen


Drei Binden Preussenfisch in Strandnähe


Hembadhoo Wrack


Z Reef


Manta


Berthella martensi Nacktschnecke


Zweifarben Blenny