Lucky Divers, Agia Napa - Ayia Napa

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MantaAnjaAOWD147 TGs

Eigentlich war ich nicht zum Tauchen nach Zypern ...

Eigentlich war ich nicht zum Tauchen nach Zypern gereist. Mein Zimmernachbar im Hotel hatte sich entschlossen, einen Tauchkurs zu machen und wir kamen ins Gespräch. Er zeigte mir die Unterlagen der Basis und fragte mich nach meinem Eindruck. Ich fand die Unterlagen professionell und gut verständlich und sagte ihm, dass ich einen positiven Eindruck habe.
Er absolvierte seinen OWD und hat die Sache auch ordentlich gelernt. Seinen letzten Tauchgang wollte ich dann mit ihm zusammen machen.
Wir sollten vom Hotel abgeholt werden. Nach 20-minütiger Wartezeit riefen wir in der Basis an und bekamen die Auskunft, dass das Auto unterwegs sei. Weitere 15 Minuten später noch ein Anruf unsererseits: Das Auto springt nicht an, wir sollen laufen (ca. 10 Minuten), man würde versuchen, den Jeep für uns aufzuhalten.
Also hetz, hetz in der prallen Mittagshitze zur Basis (die Autos waren alle okay).
Ich war den Leuten ja nicht bekannt. Dafür ging aber alles sehr schnell. Ein Blick auf die letzte Seite meines Logbuchs, alles klar, Tauchgänge reichen, Kreditkarte durch die Maschine, kurzes Maßnehmen für den Anzug, Schuhgröße. ´Hier sind Deine Sachen.´ Ich konnte mir nichts anschauen, man warf alles auf den Jeep und ab gings nach Cape Aukward.
Auf der Fahrt wurde nichts geredet. Die DGs haben sich nicht vorgestellt. Aber egal!
Am Platz angekommen, wurde alles auf gleiche unliebsame Weise vom Jeep geworfen und man machte sich im Staub fertig.
Der für mich bestimmte Bleigurt hatte 8 Kilo (Anzug: abgenudelter Tropi, maximal noch 2 mm). Als ich anmerkte, das wäre doch etwas viel, meinte der Guide: Ist okay! Nein, ist nicht okay, erwiderte ich, damit gehe ich unter wie ein Stein. Mit mürrischem Blick entfernte er 4 Kilo. Hätte ich gerne selbst gemacht, der Bleigurt war allerdings so zerfetzt und schwergängig, dass ich ihn das lieber machen ließ.
Die Gurte am Jacket waren kurz vorm Zerreißen, der Lungenautomat rein äußerlich dreckig (nicht weil ich ihn in den Sand geschmissen hätte!).
Mein Oktopus machte Geräusche eines Lungenkranken kurz vorm Verrecken, allerdings kam Luft (nur etwas schwergängig).
Briefing? Kein Briefing. ´Alle mir nach! Wir gehen bis zur Boje, dann links um den Felsvorsprung, wer als erstes 120 bar hat, bitte melden.´
Über einen felsigen Boden ging es runter, wir sollten schnell ins Wasser und zu ihm schwimmen.
So weit, so gut.
Während wir so auf die anderen warteten, fiel mir auf, dass mein Jacket nur ungefähr eine halbe Minute die Luft hielt. Mein Tauchpartner konnte aber kein offensichtliches Leck entdecken. Glücklicherweise war der Bleigurt nicht mehr 8 kg schwer! Hab noch mal kurz die Schnalle am Bleigurt überprüft, klemmte etwas, aber zur Not hätte ich sie aufgekriegt.
Dann ist mir aufgefallen, dass meine zweite Stufe abblies. Das war beim Check noch nicht aufgefallen. Das hielt ich dann doch für nötig, dem Guide zu sagen. Ein Schlag auf den Automaten, dann die Auskunft: Geht wieder! Nein, er blies immer noch ab. Auch das sagte ich wieder. Sein Kommentar: Ist kein Problem! Das gibt sich unter Wasser! (Neues Patent? Hier ist anscheinend nichts ein Problem.)
Nach ca. zehn Minuten waren dann alle 12 Taucher um die beiden Guides versammelt. Abtauchen. Einer tauchte vorneweg, der andere - zumindest auf dem Hinweg - hinterher.
Der Tauchgang war erwartungsgemäß, ganz nette Landschaft, ein paar Schwärme, zwei Seesterne, Röhrenwürmer. Ich hatte nicht mehr und nicht weniger erwartet, also okay.
Der Tauchgang dauerte ca. 40 Minuten. Dann machte der Guide ziemlich Hektik, dass wir alle schnell rauskommen. Er half uns beim Ausstieg. War okay.
Mein Tauchpartner fragte mich: Wie tief waren wir eigentlich? Ich schaute ihn fragend an. Hatte er nicht gelernt, den Tiefenmesser zu lesen? Doch. Aber sein Tiefenmesser war leider bei 1 m stehen geblieben. Wir waren knapp 18 m tief gewesen und er wusste es nicht. Hoffentlich nehmen die keine Anfänger auf 40 m mit!
Als wir draußen waren, berichtete eine Frau, dass ihr Jacket permanent Luft verloren hat.
Zu guter Letzt verkündete mein Tauchpartner in Gegenwart der Guides mehrfach, dass er am Ende nur noch 15 bar in der Flasche hatte. Keine Reaktion. Die Flasche wurde wie alle anderen auf den Jeep geschmissen. Vielleicht ist das in Zypern kein Problem. Oder die Anderen auf der Welt übertreiben, wenn sie ihre Leute bei 30 bar oben haben wollen.
Wir wurden zum Hotel zurückgebracht. Die Ausrüstung mussten wir nicht säubern. Das war all inklusive. Hätte auch Stunden in Anspruch genommen. Für 25 Pfund (ca. 48 Euro) finde ich diesen Service auch korrekt. Immerhin ist das ein stolzer Preis.
Ich verzichte auf ein generelles Fazit. Jeder sollte sich selbst seine Meinung bilden. Ich kann nur versichern, dass an dem Bericht nichts übertrieben ist.
Nur so viel: Ich wäre, wenn ich unter anderen Umständen zu dieser Basis gekommen wäre, auf dem Absatz umgedreht und hätte mir eine andere Basis gesucht.