Layang Layang Dive Center, Pulau Layang Layang

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Layang Layang, Borneo vom 05. – 12.08.2011Der Abf ...

Layang Layang, Borneo vom 05. – 12.08.2011
Der Abflug vom Kota Kinabalu International Airport findet früh morgens um 06:30 Uhr statt. Eine Übernachtung in KK ist also unbedingt notwendig. Es bietet sich das Le Méridien direkt an der Waterfront Kota Kinabalus an. Abends kann man in der angrenzenden Shopping Mall günstig etwas essen oder man geht zu einem der chinesischen Restaurants direkt an der Straße. Wer Seafood liebt, kommt dort voll auf seine Kosten.
Das Hotel besorgt das Taxi, mit dem man um 5 Uhr in der Früh in knapp 30 Minuten zum Flughafen kommt. Festpreis ca. 12 €. Dort checkt man am Schalter der Malaysian Airlines ein, wo man bereits von einem Vertreter des Resortbetreibers erwartet wird. Man muss, neben seinem Gepäck, tatsächlich selber auf die Waage, damit das Gesamtgewicht festgestellt werden kann. Mit dem Gewicht des Fluggepäcks ist man kulant: 30 kg einschließlich des Handgepäcks dürfen aber nicht überschritten werden.
Nach gut 80 Minuten landet man auf der Insel, erledigt als erstes den notwendigen Papierkram, erhält alle wichtigen Informationen über die Insel und rund ums Tauchen, bekommt dann die Zimmerschlüssel. Um 11 Uhr erfolgt der erste Tauchgang, der als „Checktauchgang“ gilt. Der/die Guide schaut sich an, wie man taucht, kontrolliert die Luft nach 30 Minuten und überprüft, ob man richtig im Freiwasser tarieren kann, wenn die Boje nach 50 Minuten Tauchgang gesetzt wird. Wenn alles in Ordnung ist, taucht man für den Rest der Zeit nach eigenem Ermessen; ob man nahe am Partner ist oder alleine über/unter/ neben der Gruppe sich befindet, ist egal. Begrenzungen: 40 m und 50 Minuten Tauchzeit. Leichte Tiefenüberschreitungen (kurzzeitig bis 45 m) werden geduldet; wer tiefer geht wird verwarnt und bekommt eventuell Tauchverbot. Einschließlich der Dekostopps und des Sicherheitsstopps dauert der Tauchgang in der Regel zwischen 50 bis 60 Minuten. Dekotauchgänge sind erlaubt und bei erfahrenen Tauchern im Rahmen der eigenen Verantwortung fast die Regel.
Die Tauchgänge finden um 08:00 Uhr, um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr statt. Treffpunkt ist jeweils 15 Minuten vor Abfahrt auf der Tauchbasis. Nach ein paar Tagen konnte sich unsere Gruppe aus sechs Tauchern durchaus einen Tauchplatz wünschen, der dann auch vom Guide angesteuert wurde.
Tauchen
Wir waren gut drei Wochen vor Ende der Saison auf der Insel. Es waren nie mehr als 30 Taucher anwesend und die Atmosphäre war entspannt; unter Wasser haben wir nur einmal eine andere Gruppe gesehen, die uns entgegen kam. Die Ausrüstung blieb auf dem Boot, die Flaschen wurden von den fleißigen Helfern gewechselt und man musste nichts mit sich schleppen – außer dem Computer und der Kamera.
Wer – wie geworben wird – „Weltklassetauchen“ erwartet, wird enttäuscht werden. Einige Tauchplätze, besonders die im Süden der Insel, sind wirklich enttäuschend (Checktauchgang am „Wreck Point“): viel Korallenschutt, wenige große Fische - die Similans lassen grüßen! Wir hatten dort relativ hohe Wellen, trübes Wasser und es gab nur wenig zu sehen. Das Ergebnis waren lange Gesichter nach dem ersten Tauchgang. Das gleiche gilt für den Tauchplatz „The Point“.
Dann erlebten wir tolle Tauchgänge an den Plätzen „Shark’s Cave 1“ und „Shark’s Cave 2“. Nach 25 bis 30 Metern Steilwand beginnen Überhänge mit tollen Bewuchs, Weichkorallen, vielfältigem „Kleinzeug“, Schwärmen von Jacks (Makrelen) und sehr großen Thunen, man sieht Weißspitzenhaie und tief unten Grauhaie.
Hammerhaie
Wer wegen der Hammerhaie nach Layang Layang kommt, muss im April, Anfang Mai dort tauchen. (100 Taucher – voll ausgebucht!) Dann sieht man sie im Blauwasser, teilweise in großen Gruppen. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass man sich auf 40 Meter begeben muss und die Hammerhaie eventuell noch unter einem sind. Das muss einem Taucher liegen – oben, unten, links und rechts nur Wasser, lange Dekozeiten und eventuell ein freier Aufstieg mit Dekopausen im Freiwasser. Natürlich erscheinen die „Hammerheads“ auch mal in Riffnähe und sind dann nicht ganz so tief. Da muss man Glück haben.
Wenn man den Film der Tauchbasis vor Ort sieht, sollte man wissen, dass die Aufnahmen mit dem Hammerhaien auf 60 Metern gemacht wurden!
Ab Juli bekommt man die scheuen Haie nur noch selten, in unserem Fall gar nicht zu sehen. Eine andere Gruppe sah einmal ein paar tief unter sich für wenige Momente am Rande der Sichtgrenze. Im August ist das Wasser mit 28 ° C einfach zu warm!
„D’Wall“ und „Valley“
Diese beiden Tauchplätze an der Westseite der Insel sind neben den „Shark’s Caves“ die besten Tauchplätze. „Valley“ hat mir besonders gut gefallen: Ein flach abfallender Abhang, auf dem sich tagsüber die Weißspitzen-Riffhaie ausruhen. Schwärme von Barakudas, Büffelkopfpapageifische, Makrelenschwärme, große Thune, Schildkröten …
Vorne an der Spitze, wo das „Valley“ in die Tiefe abstürzt, kreuzen Grauhaie, eine Gruppe von 14 Adlerrochen fliegen vorbei, weiter draußen jagt eine große Gruppe von Delfinen. Und dort sah ich, nach 40 Jahren Tauchen, meinen ersten Fuchshai (engl. Thresher Shark), der allerdings sehr scheu reagiert und sofort abdrehte, als er die Tauchgruppe bemerkte.
Aber auch hier zeigen sich die ersten Schäden durch die globale Erwärmung: Korallenschutt ist zu finden und hier und dort leuchten Stein-und Geweihkorallen schneeweiß. Auch ist kaum eine Tischkoralle noch voll in Ordnung. Traurig, aber kaum noch zu ändern!
Zusammenfassung
Layang Layang ist nicht „weltklasse“ aber eine gute, interessante Destination. Es ist anders als die Malediven oder das Rote Meer, aber nicht besser und nicht schlechter. Wer noch nicht dort war, sollte ruhig hinfahren und kann den restlichen Urlaub auf Borneo verbringen, wo es vieles zu sehen und zu tun gibt.
Das Resort ist einfach, das Essen gut, der Service ist unauffällig, alle Mitarbeiter des Resorts und das Team der Tauchbasis sind freundlich und hilfsbereit. Und ich hatte nie das Gefühl, dass das Trinkgeld im Vordergrund stand. Da können sich die Ägypter mit ihrem teilweise unverschämten und aufdringlichen Verhalten eine dicke Scheibe abschneiden!
Für Nichttaucher ist die Insel wegen des fehlenden Strandes nur sehr eingeschränkt geeignet.
Bewertung: knappe 5 Flossen!