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joelDM260 TGs

Nachdem wir zuvor bei den Perhentians und Sipadan ...

Nachdem wir zuvor bei den Perhentians und Sipadan/Mabul waren, haben wir unseren Malaysia-Trip vom 3. bis zum 8. Mai 2004 auf Lankayan abgeschlossen.
Lankayan ist eine der typischen kleinen Insel, wie man sie im Osten Malaysias und auch im Süden von Thailand findet: puderweicher weisser Sand, Palmen und jede Menge Schraubenbäumen (PandaNuss) - in 15 Minuten ist sie umrundet. So gibt es dort auch nur ein Resort und eine Basis - organisatorich gehören sie zusammen, deswegen werde ich sie auch zusammen bewerten.

Die Bungalows sind grosszügig und i.d.R. mit einem grossen (1,5m) und einem kleineren Bett (1,2m), Air-Con, Kommode, warm Wasser und Badewanne (!) ausgestattet. Das Essen wird in Buffet-Form gereicht, ist abwechslungsreich und sauber, das Personal aufmerksam und super freundlich.
Es gibt einen Fernsehraum mit Sat-Anschluss und jede Menge Bücher, aber mangels Computer leider keine Möglichkeit mit dem Rest der Welt zu kommunizieren oder seine digitalen Fotos auf CD zu sichern.
Softdrinks kosten 2.00, Bier 7.50 (beides in Dosen) und Zigaretten 7 RM.

Wie zuvor schon von Elke beschrieben, ist die Basis gut organisiert und die Crew freundlich und nett. Die Flaschen werden direkt am Jetty gefüllt - vom Kompressor ist an Land, bei den "Chalets", nichts zu hören. Auch das Leihequipment sah recht ordentlich aus.

Die Guides bzw. ihre breefings sind in Malaysia generell etwas gewöhnungbedürftig ("max depth 40 m, max time 45 -50 min. reef to your right shoulder - if current is changing, we change") , aber auf Lankayan hatte ich das Gefühl, dass die Guides hochgradig unmotiviert und von ihrem Job gelangweilt sind.
Als es einmal zu einer Stelle ging, die mit GPS gesucht werden musste, weil es dort keine Boje gab hiess es "we put down a reference-rope. Please go down the rope! If you get lost - I don`t care". Harharhar - wenn auch alles lachte - das war recht ernst gemeint. Gut zu wissen & entschuldigung das ich tauchen möchte...
Unser Guide war nicht bemüht irgendwas zu zeigen, hing oft die letzten 10 min. hoovernd an einer Stelle und war immer der erste an Board.

Man zieht sich auf dem Jetty an und steigt mit bis zu zehn/elf anderen - auch gewöhnungsbedürftig - in voller Montur auf eines der 5 Boote, obwohl diese genügend Platz für das Equipment bieten, wie z.B. Aussparungen an den Boardwänden vorne im Bug, um die Flaschen dort sicher abzustellen. Also hängt man je nach angefahrenen Spot 10-15 min. - die kleineren in etwas gekrümmter Haltung - mit der Flasche auf dem Rücken auf seinem Platz. Das ist wohl auch als "Optimierungsmassnahme" zu verstehen, damit alle schneller ins Wasser kommen ...

Nun, unsere Erwartungen waren nicht allzu hoch, denn von andere Tauchern, die gerade von Lankayan kamen hatten wir schon auf Mabul erfahren, dass das Essen auf Lankayan besser sein soll, aber das tauchen mies... Das "mies" war irgendwie unvorstellbar, schliesslich waren wir in Malaysia.

Als wir dann aber in T-Shirts von Sipadan ankamen und von jedem zweiten - incl. dem Manager des Resorts - besorgt gefragt wurden, ob wir denn direkt von dort kommen würden, gingen dann doch die Warnleuchten an...
Und tatsächlich: das Tauchen bzw. die Tauchplätze an sich sind leider nur als durchschnittlich zu bezeichnen. Sicher waren wir von Sipadan und Mabul verwöhnt, aber m.E. kann Lankayan nichtmal mit dem ein oder anderen Spot im Roten Meer mithalten. Grossfische waren eh nicht zu erwarten, aber die Riffe schienen irgendwie leergefegt zu sein...
Selbst der Makro-Fan in mir war ziemlich enttäuscht - die Referenzfotos, die ich bis dato von Lankayan als Makroparadies gesehen hatte, scheinen zum Grossteil am Jetty und den naheliegenden Wracks bzw. Hausriff entstanden zu sein. Dort lohnt es sich öfter zu tauchen und auf die ein oder anderen Ausfahrt zu verzichten, insbesondere Nachts.
U.a. trifft man in einem der Wracks regelmässig 2-3 Bückelkopfpapageifische schlafend an.

Die Hauptattraktionen, mit der für Lankayan auch gerne geworben wird, ist die umstrittene Fütterung von kleinen Blacktips direkt unterhalb der Terrasse des Restaurants und die kleine gleich neben dem Restaurant gelegene SchildkrötenStation, in der die Eier mühsam bis zum Schlüpfen umsorgt werden. Leider werden die kleinen Turtles dann aber nach dem Schlüpfen den ganzen Tag strampelnd in einem Behälter aufbewahrt (sie wollen ins Wasser, wie es ihre Natur ist), damit sie kurz vor Sonnenuntergang zum Entzücken der weiblichen Touristen und Videofilmer entlassen werden können. Viele sind dann allerdings schon so erschöpft, dass sie es nach dem erreichen des Wasser nicht mal mehr schaffen wieder aufzutauchen, um Luft holen.

Fazit: Unbestritten eine schöne Insel mit Maledivenfeeling und für diejenigen die sowas nicht kennen sicher auch paradiesisch, aber eher was für Ruhesuchende bzw. Honeymooner.
Wenn man in der Nähe ist sollte man es mal gesehen haben und auch dort tauchen, aber die lange, umständliche Anreise nur des Tauchens wegen - zudem mit eigener Ausrüstung -, ist Lankayan nicht wert.

Fünf von sechs Flossen, wobei das Resort/Restaurant die Basis rausgerissen hat.

Joel