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Die Lagona Divers Basis befindet sich im Hotel "H ...

Die Lagona Divers Basis befindet sich im Hotel "Happy Life Village" südlich von Dahab. Nach Dahab braucht man gut 35 Minuten über eine Schotterpiste (zwei mal täglich kostenloser Shuttle), nach Sharm El Sheikh ist es eine gute Stunde zum Flughafen, eine viertel Stunde länger in die Stadt selbst. In unmittelbarer Nähe zur Basis liegen die südlichen Tauchplätze in Dahab, die nördlichen Tauchplätze wie Canyon oder Lighthouse sind entsprechend weiter entfernt. Getaucht wird von wie überall in Dahab von Land, d.h. per Pick-up oder Jeep werden Equipment und Taucher an den Platz gekarrt.

Die Basis hat eine gute Infrastruktur, ist in einem guten Zustand und sauber. Die Station wird seit zwei Monaten von Jens geleitet. Neben ihm sind noch drei deutsche Guides (davon zwei in der Ausbildung zum Instruktor) und ein netter ägyptischer Guide auf der Basis tätig. Dazu gehören diverse ägyptische Hilfskräfte zum Fahren der Pick-ups, Füllen der Flaschen, etc.

Das Hotel hat vier ägyptische Sterne, die Zimmer sind in Ordnung und verfügen über Klimaanlage, die man im September braucht, denn es sind 35 Grad im Schatten und Nachts kühlt es kaum ab. Das Essen ist teilweise gewöhnungsbedürftig, insbesondere das Frühstück ging häufig richtig Futter. Das Personal war sehr freundlich und zuvorkommend, die Getränkepreise akzeptabel. Dahab per Shuttle abends zu erreichen ist möglich, aber um 1,5 Stunden in Dahab zu sein, fährt man eine gute Stunde im Auto und davon die meiste Zeit über eine Schotterpiste.

Hinsichtlich Sicherheit werden bei den Lagona Divers leider Abstriche gemacht: Wird an einem der nahen südlichen Plätzen getaucht, dann wird kein Sauerstoff-Koffer mitgenommen, auch wenn man in 10 bis 30 Minuten die Basis erreichen kann, ist dies zweifelhaft. Bei diesen Plätzen werden auch nur Pick-ups verwendet, bei denen man meistens auf der Bordkante sitzen muss, da zu viele Leute auf dem Pick-up sind. Andere Basen sind hier komfortabler, benutzen Jeeps mit Sitzbänken und einen Anhänger für das Equipment und verwenden einen Teppich, der vor dem Tauchen auf dem Sand ausgebreitet wird. Der fehlte bei den nahen Plätzen, da hier das Gerät auf der Basis montiert wird.

Eine fragwürdige Einstellung zur Sicherheit mussten wir leider bei einem leichten Tauchunfall erleben. Am vorletzten Tag hatte Jens einen Spezi in der Mittagspause getroffen, der ihm einen neuen Tauchplatz für den zweiten Tauchgang vorgeschlagen und ihm eine Skizze gemalt hat. Jens selbst kannte den Platz nicht. Bei diesem Tauchgang klemmte beim Abstieg der Inflator am Leihjacket meines Buddies, so dass dieses vollständig aufgeblasen wurde. Da ich nahe bei meinen Buddy war, konnte ich den Vorfall bemerken und habe versucht ihm zu helfen. Dummerweise haben wir nicht schnell genug den Notablass gefunden und sind dann zu schnell aufgestiegen. Unser Guide Jens war leider zu weit weg und hat von dem Unfall nichts bemerkt. Irgendwann hat er uns vermisst, aber da waren wir bereits fast an der Oberfläche an Land geschwommen.
Und was schlägt Jens uns vor: alles kein Problem, wollt ihr den Tauchgang fortsetzen? Wie bitte? So ein Schwachsinn, nach einem zu schnellen Aufstieg eine nasse Dekompression per erneutem Tauchgang zu machen. Aber das war noch nicht alles: Er faselte irgendetwas von kontrollierten Notaufstieg nach PADI in einer Minute 18 Meter, nur dass wir die Strecke in ein paar Sekunden zurückgelegt hatten. Wir sollten uns beobachten, nach Hause gehen und bräuchten keinen Sauerstoff, den atmet man erst, wenn man ihn braucht. Erst nachdem wir Jens unter Druck gesetzt hatten, und verlangten, zurück zu Basis zu fahren und mit DAN zu telefonieren, ließ er uns zur Basis zurückbringen. Nach einem Telefonat mit der Druckkammer (Hyperbaric Medical Center) in Sharm El Sheikh mussten wir dann Sauerstoff atmen. Es dauerte nicht lange und das Kribbeln (Taucherflöhe) unter der Haut fing bei uns beiden an. Die Tauchärzte in Sharm El Sheikh haben dann empfohlen, dass wir vorbeikommen sollen – in Dahab gibt es keine Druckkammer. Zwischenzeitlich war der Sauerstoff auf der Basis alle. Da man einen 700 m hohen Pass von Dahab nach Sharm El Sheikh überfahren muss, brauchten wir weiteren Sauerstoff für die Fahrt. Den haben wir uns dann bei anderen Basen „besorgt“ und sind nach Sharm El Sheikh gefahren. Der Trip hat dann fast zwei Stunden gedauert, die Druckkammer mussten wir noch suchen. Wir wurden untersucht, haben ein paar Medikamente bekommen und mussten noch 24 Stunden vor Ort bleiben – die Druckkammer haben wir Gott sei dank nur von außen gesehen. Das frühe Atmen von Sauerstoff war das einzige richtige gewesen.

Nach diesen Erfahren kann ich die Tauchbasis nicht empfehlen. Dazu wurden im Hinblick auf Sicherheit vom Basisleiter meines Erachtens zu derbe Fehler gemacht:
- zu weite Entfernung des Guides von der Gruppe,
- die Empfehlung, nach einem Tauchunfall einen nasse Dekompression zu machen und
- die Unterlassung von Hilfe nach einem Tauchunfall.


Basis Lagona Diver


Tauchplatz Canyon


Druckkammer

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