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StevePADI AOWD95 TGs

KUREDU PRO DIVERS / MALEDIVENDie Kuredu Pro Diver ...

KUREDU PRO DIVERS / MALEDIVEN
Die Kuredu Pro Divers sind eine gut organisierte Tauchbasis, in der ich mich sehr wohl gefühlt habe. Die Tauchlehrer sind freundlich und kompetent, was nach meinen Erfahrungen nicht unbedingt selbstverständlich ist. Insgesamt gibt es hier absolut nichts auszusetzen. Die Preise allerdings sind gesalzen, aber das ist für die Malediven wohl normal. Nitrox gibt es ohne Aufpreis. Auch Rebreather-Tauchen (Draeger und Dolphin) ist möglich, ebenso die zugehörigen Kurse.
Nepp ist allerdings das Tauchen am Hausriff, denn hier taucht man ohne Guide aber zum vollen Preis, d.h. bei eigenem Equipment zahlt man 31 $ für eine Flaschenfüllung!!! Nähere Infos und Preise gibt es unter www.prodivers.com.
Die Tauchgänge im Lhaviyani-Atoll waren wunderschön. Man sieht alle möglichen Fische in unglaublicher Masse, dagegen ist das Rote Meer gar nichts. Bei 13 Tauchgängen hatte ich fast immer Napoleons, 6 x Haie (Weißpitzen-Riffhaie und Graue Riffhaie, letztere z. T. ausgewachsen, also knapp 2m lang und teilweise bis zu 8 auf dem Haufen, einmal bis auf 2m an uns herankommend), Mantas ohne Ende (gut 2m Spannweite) an einer Putzerstation, 12 Adlerrochen, 4 Schildkröten, 1 Riesenzackenbarsch (ca. 2,5m!!!), große Barrakudas …

Abgesehen vom Hausriff, das ich nur beim Check-Dive (positiv zu vermerken, dass es ihn gibt!!!) betaucht habe, werden alle Tauchgänge mit dem Dhoni angefahren. Die Fahrzeit beträgt meist 30-40 Minuten. Jeder Bootstauchgang kostet noch mal 10 $ extra (s.o.). An den Tauchplätzen ist man dann mit der Gruppe allein, da die ca. 6 Dhonis von Kuredu aus über 40 verschiedene Spots anfahren. Auf jedem Dhoni befinden sich 5-12 Taucher inklusive Guide. Das Briefing erfolgt auf dem Dhoni und ist auch wirklich eines. Es wird häufig in Englisch gehalten, was eigentlich kein Problem sein sollte. Aber Taucher mit geringen Englischkenntnissen seien hiermit vorgewarnt. Es gibt aber auch deutschsprachige Guides.
Man muss sich am Vortag in Listen eintragen, ob man vormittags und/oder nachmittags tauchen möchte. Dazu gibt es Night-Dives, Early-morning-Dives, Sunset-Dives, Full-day-Trips etc., die ab mindestens 4 Teilnehmern stattfinden. Es ist auch möglich Wünsche bezüglich des Spots einzutragen und wenn möglich, wird dem auch entsprochen. Bei mir hat es immer geklappt.
Meine absoluten Top-Spots waren FUSHIVARU THILA (Manta-Putzerstation) und der KUREDU EXPRESS. Im EXPRESS war ich viermal und habe immer Haie gesehen. Aber Vorsicht: die Strömung dort kann heftig sein und es ist dann nicht einfach die korrekte Tiefe zu halten (O-Ton aus dem Briefing: „…it’s like a washing-machine…“). Also nichts für unerfahrene Taucher. Aber nach dem Briefing weiß man, worauf man sich einlässt und muss dann halt seine eigenen Fähigkeiten einschätzen. Sehr zu empfehlen ist der Early-morning-Dive im EXPRESS (Abfahrt um 6.00 Uhr, aber es lohnt sich!!! Haie satt!!!).
Meine Freundin taucht nicht, ist aber mehrfach mit der Tauchgruppe rausgefahren – übrigens kostenlos. Obwohl es offiziell nicht erlaubt war, konnte sie mehrfach vom Dhoni aus schnorcheln (mit freundlicher Erlaubnis der Besatzung) und so auch die Mantas sehen. Die Dhoni-Besatzung ist überhaupt sehr freundlich und stets hilfsbereit.
Außerdem waren wir häufig vom Strand aus schnorcheln. Unser Lieblingsplatz war hierbei die Lagune direkt vor unserer Beach-Villa (Nr. 123). Hier musste man ein gutes Stück hinausschwimmen, aber dann gab es jede Menge Drückerfische, Schnapper, Süßlippen, Feuerfische, Doktorfische und sogar eine Schildkröte zu sehen. Außerdem gab es hier kaum Strömung, in anderen Bereichen der Insel zieht es manchmal kräftig.
Delphine gab es auch, sogar eine ganze Schule. Leider aber nur vom Dhoni aus, da der Guide meinte, sie hätten es schon 50x versucht mit den Delphinen zu schnorcheln, die seien aber sofort weg, sobald der erste Schnorchler im Wasser ist.
Die Wassertemperatur betrug stets angenehme 28 Grad, so dass ein Shorty völlig ausreichend ist. Die Sicht war allerdings nur mäßig, betrug zwischen 8 und 15m. Das liegt natürlich an der Jahreszeit. Aber das viele Plankton bedeutet eben auch Chance auf Großfisch. Nach meinem ersten Tauchgang am KUREDU EXPRESS hatten wir den Walhai nur knapp verpasst. Die Dhoni-Besatzung hatte ihn 5 Minuten zuvor direkt neben dem Boot gesichtet. Durch die Großfisch-Begegnungen waren dies die Besten meiner nun 95 Tauchgänge (Ostsee, deutsche Baggerseen, Mittelmeer, Rotes Meer und eben Malediven).
Insgesamt kann ich Kuredu und die Kuredu Pro Divers ohne Einschränkungen weiter empfehlen.

Stephan Brahmst
sbrahmst@aol.com