International Diving Center Maria la Gorda, Pinar del Rio

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Aquarius61Master Diver235 TGs

Wir waren vom 20.03. bis zum 07.04.2012 in Havana ...

Wir waren vom 20.03. bis zum 07.04.2012 in Havana und der Anlage Maria la Gorda. Ich hatte mich vorher bereits auf Taucher.Net über die Anlage informiert und daher keine Luxusanlage erwartet. Aber es war dann doch schlechter als erwartet. Aber der Reihe nach.
Wir hatten die Reise über Action-Sport gebucht, alles wurde hervorragend organisiert. Der Flug erfolgte mit Air France / KLM, da dort pro Person 2 Gepäckstücke à 23kg aufgegeben werden können. Somit hat man kein Problem, sein eigenes Equipment mitzunehmen.
Die ersten 3 Tage verbrachten wir in Havana, das Hotel „Plaza“ lag zentral, war aber schon etwas heruntergekommen. Aber man konnte die Altstadt gut zu Fuß von dort aus erkunden. Wobei ich im Nachhinein sagen muss, dass 2 Tage auch ausreichend gewesen wären. Wir wurden von der dortigen Geschäftsstelle Action Sport betreut, d.h. in Empfang genommen. Elena war Gold wert und hat sehr gute Tips gegeben.
Am 24.03. wurden wir dann mit einem Reisebus nach nach Maria la Gorda gebracht. Die Fahrt dauerte ca. 5h incl. Pause. Nach der Ankunft meldeten wir uns in der Reception und präsentierten unseren Voucher. Alles o.k. soweit. Man räumte uns dann die Möglichkeit ein, einen Seaview – Bungalow zu bekommen, allerdings gegen den Aufpreis von 5,- CUC pro Tag. Da meine Frau Nichttaucher ist und daher den Tag am Strand verbringt stimmten wir dann zu. Leider war das Zimmer aber sehr spärlich eingerichtet, es gab keinen Schrank, nur eine Art Hutablage mit allerdings ausreichend Bügeln. Im Bad gab es auch keine Ablagen und nur 2 Handtuchhalter, man konnte noch die Dübellöcher der vorher vorhandenen erkennen. Auch die Duschkopfhalterung fehlte, also mit einer Hand einseifen und mit der anderen Hand den Duschkopf halten. Oder einfach zu Zweit duschen. Bei der Klospülung brauchte man ein abgeschlossenes Studium oder Schwimmflossen, weil schnell das Bad unter Wasser stand. Nachts wurde auch das Wasser abgestellt. Aber wie heißt es so schön „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“.
Teilweise waren schon die neuen Gebäude in Nutzung, zu deren Ausstattung kann ich leider nichts sagen .
Das es in der Anlage eine Baustelle gibt wurde uns vorher mitgeteilt, somit war dies keine Überraschung. Anderen Gästen ging das aber nicht so. Für die Leute, die tagsüber zum Tauchen waren war das weniger störend, aber die reinen Strandgäste waren da schon eher genervt.
Auch die in der Anlage frei herumlaufenden Rindviecher nervten , vorallem, wenn sie am Strand und auf den Wegen dorthin ihre „Haufen“ hinterließen, die nie entfernt wurden und man im Dunklen schnell mal eine „Salbung“ der Füße bekam. Katzen zu Hauf, die einem auch schon mal das Essen vom Teller holten, wenn man nicht aufpaßte. Weiterhin Hunde, die dann auch noch den Strand als Klo benutzten.
Der Strand hätte es auch verdient, mal gereinigt zu werden. Die wenigen Liegen sind kaputt, anscheinend gibt es keine Möglichkeit, sie zu ersetzen. Gefährlich kann es schon mal unter den Palmen werden, da die Kokosnüsse und Palmenwedel schon mal runterfallen. Badeschuhe sind auch angebracht, da der Zugang in das Wasser über Korallengestein geht. Es gibt lediglich 2 einigermassen zugängliche Stellen um in’s Wasser zu gelangen. Und dann nicht zu vergessen die Sandflöhe. Die können einem den Urlaub schon ziemlich vermiesen. Meine Frau hat da ihr eigenes Schutzrezept: ordentlich einölen, da bleiben die Biester dran kleben und können nicht mehr beißen.
Das Essen war über die 2 Wochen gesehen schon sehr dürftig und eintönig. Sicherlich muss man bei der sozialistischen Mangelwirtschaft mit Einschränkungen rechnen, aber mit ein bißchen mehr Initiative ließe sich da sicherlich etwas ändern. Andere Ziele in Cuba haben auch eine gute Küche. Es war einfach eine Katastrophe. Es fehlte an Geschirr, morgens gabs nur 23 Tassen, wir hatten ja Gott sei Dank eigene Trinkbecher mit. Blaue Eier kennt man ja, aber das es auch blaues Rührei gibt, war uns unbekannt. Zähes Fleisch, hart fritierter Fisch, kein Gericht gewürzt. Es fehlte an Mühe und Liebe zum Essen. Heißes Wasser muß man sich erbeten, obwohl auch Tee angeboten wird. Wir hatten auch unseren eigen Kaffee mit, den konnte man auch im Shop dort kaufen, denn der Kaffee war irgendetwas angelehntes oder der 5. Spülgang.
Die Leute in der Anlage waren alle sehr nett und freundlich und immer hilfsbereit.
Die Bar war der Treffpunkt am Abend, manche aßen im benachbarten Restaurant. Wenn viel Betrieb war, musste man schon etwas Zeit mitbringen. An alkoholischen Getränken herrschte allerdings kein Mangel.
Nun zum Tauchbetrieb. Bei der Anmeldung musste man lediglich ein Papier ausfüllen, auf welchem man bestätigte, das man die letzte Nacht gut geschlafen hatte und nicht schwanger sei. Seine taucherischen Fähigkeiten konnte man selbst einschätzen, das Brevet und das Logbuch hat niemanden interessiert. Lediglich wollte man auch noch wissen, ob man eine Tauchunfallversicherung hat. Tauchzeiten waren 09.00h, 11.00h und 15.00h. Man meldete sich dann in der Basis und wurde in die entsprechende Liste eingetragen. Dann ging’s auf’s Boot. Dort wurden dann die Flaschen verteilt, auch das Blei war an Bord. Ich hatte mein eigenes Equipment mit, das Leihequipment machte nicht den besten Eindruck. Da es nur ein Boot gab wurde es schon mal recht eng auf dem Boot. Manchmal wurde auch noch Taucher mit dem Katamaran transportiert, wenn die Anzahl zu groß war. Die Tauchspots waren auf den ersten Blick o.k., aber es war nicht so abwechslungsreich wie erwartet. Von den fast 40 markierten Plätzen wurden meist nur die die nahe zur Basis gelegenen angefahren. Prinzipiell wiederholte sich die Unterwasserlandschaft, Canyons, Steilwände und dann über das Riffdach zurück. Die Guides wechselten alle 7 Tage, waren sehr bemüht, aber stets darauf bedacht, die Tauchgänge nicht zu lang werden zu lassen. Es hieß dann immer so 35-40 min. In der Regel hatte sie uns dann auch wieder zum Boot zurückgelotst. Von der Schwierigkeit sind alle Plätze auch für Anfänger geeignet, wer anspruchsvolle Strömungs – oder Tieftauchgänge erwartet ist hier fehl am Platze. Auch wer viel Fische erwartet hatte wurde enttäuscht. Ich hatte 20 Tauchgänge gebucht, nach 10 hatte ich eigentlich schon alles gesehen. Die Namen der Plätze änderten sich zwar, aber es sah eigentlich alles irgendwie gleich aus. Den zusätzlichen Nachttauchgang kann man sich eigentlich auch sparen.
Abschließend komme ich zu dem Schluß, daß es sich nicht gelohnt hat, 2 Wochen dort zu verbringen. Eine Kombination mit einem anderen Platz wäre wohl die bessere Wahl gewesen. Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Havana war toll, bunt laut und voller Musik, gutes Essen!
Also waren wir am letzten Tag froh, als es von Maria la Gorda heim ging.
Adios Amigos, ihr seid alle nett, aber man kann es besser machen, auch mit wenig!