Idra Diving, Budoni (Sardinien)

2 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(2)

Nach vielen Jahren auf Elba (den Bericht zu Spiro ...

Nach vielen Jahren auf Elba (den Bericht zu Spiro Sub in Marina di Campo
kann ich nur bestätigen!) ging es diesmal nach Sardinien. Ziel war
Budoni, ein kleiner Ort ca. 30km südlich von Olbia an der Ostküste.
IDRA Diving ist die einzige Basis am Ort und liegt unübersehbar an
der Hauptstraße. Nach schlechten Erfahrungen mit italienischen Tauchbasen
(1 Guide vorne weg, 10 Taucher hinterher, ohne briefing im Schweinsgalopp
durchs Wasser) fragte ich nach der Möglichkeit, ungeführte Tauchgänge
zu machen (ich fotografiere und habe einen 12-jährigen im Schlepptau).
Dies wurde zwar abgelehnt, aber im weiteren Gespräch hieß es,
es sei kein Problem, sich auf meine Wünsche einzustellen, da auf max.
12 Taucher 3 Guides mitfahren. Außerdem erfuhr ich, dass man sich
auf der Basis erst ein Bild vom taucherischen Können der Kundschaft
macht, bevor anspruchsvolle Tauchgänge angeboten werden.



In den nächsten drei Wochen lief alles reibungslos. Nach den ersten
beiden Tauchgängen konnten wir uns aussuchen, einer Gruppe zu folgen
oder auf eigene Faust zu tauchen. Die Tauchplätze sind für Mittelmeerverhältnisse
absolut erstklassig. Neben einigen Wracks, die regelmäßig angelaufen
werden (z.B. KT12 - deutsches Kriegsschiff vor Orosei) wird vor allem in
einem Naturschutzgebiet um die Inseln Tavolara und Molara getaucht. Schon
die ersten Tauchgänge machten deutlich, dass man nicht an die Lavezzis
muss, um im Mittelmeer Zackenbarsche zu sehen. Diese gab es praktisch an
jedem Tauchplatz und nicht nur Kleine! Das selbe lässt sich über
Muränen sagen. Insgesamt sind die Gewässer sehr fischreich. Der
Höhepunkt waren zwei Tauchgänge an der "Secca del Papa",
für meine Begriffe das Schönste, was ich bisher im Mittelmeer
gesehen habe. Ein Tauchplatz, der es sicher mit einigen in tropischen Gewässern
aufnehmen kann. Etwa 100 m vor der Ostspitze Tavolaras liegt diese Untiefe,
die aus 3 Säulen besteht, die aus ca. 40 m Tiefe Richtung Oberfläche
ragen. Der höchste Punkt liegt ca. 14m tief, die beiden weiteren Säulen
beginnen auf ca. 25m. Schon beim abtauchen sieht man Zackenbarsche um die
erste Säule kreisen. Diese ist ab ca. 20m dicht mit großen roten
Gorgonien bewachsen, von denen einige gelbe Spitzen haben. Auch die beiden
anderen Säulen sind von einem richtigen Gorgonienwald bedeckt, um
den dichte Wolken von rosa Anthiasbarschen stehen. An der Basis der tieferen
Säulen trifft man dann auf Zackenbarsche von 1m Größe und
mehr. Hochseebewohner wie Stachelmakrelen und Thune werden hier ebenfalls
gesichtet. Zu den übrigen Tauchplätzen sei noch angemerkt, dass
es sehr viele betauchbare Höhlen aller Größen gibt und
sehr schöne Nachttauchgänge angeboten werden.



Die Basis ist eine Genossenschaft, es gibt also keine Angestellten,
sondern 4 Inhaber, die sich um alles kümmern. Alle vier sind sehr
freundlich und versuchen immer, die Kunden zufriedenzustellen. Allen ist
die eigene Freude an der Taucherei anzumerken. Wir fühlten uns in
den drei Wochen nie als Umsatzlieferanten und entsprechend großzügig
wurden auch die Rabatte bei der Abrechnung gehandhabt. Die Basis verfügt
über neuwertige Leihausrüstung (alles von Cressi-sub; sehr gute
Lungenautomaten, die meisten erstaunlicherweise mit DIN-Anschluss), für
die Ausfahrten steht ein neues 6,70m-Schlauchboot mit 130PS-Motor zur Verfügung.
Die Tauchplätze sind damit in max. 20 min. bequem erreichbar. Eigene
Ausrüstung kann man an der Basis lassen, sie wird dort gespült
und zum Trocknen aufgehängt. Das gesamte Cressi-Sortiment kann übrigens
auch sehr günstig erworben werden. Die Basis ist von Juni bis Mitte
September geöffnet. In der übrigen Zeit kann jederzeit nach Absprache
getaucht werden. Für Reisegruppen können günstige Angebote
mit Unterkunft gemacht werden - ist vielleicht für den einen oder
anderen Tauchclub interessant.



Insgesamt haben wir uns wohlgefühlt wie selten bei einer Tauchbasis
und werden gerne wiederkommen.



Homepage: www.tiscalinet.it/idradiving