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Bewertungen(71)

Tauchen auf dem Vulkan

Wir waren über Silvester 2016/2017 recht kurzentschlossen 10 Tage bei (Gun-)Dula und Team in La Restinga auf El Hierro. Nach einem kurzen Mailwechsel war alles klar. Neben dem Tauchen haben wir auch gleich das Apartment "in der ersten Reihe" über die Basis gebucht.
Nachdem wir mit dem Flieger aus TFN angekommen war, stand am Flughafen schon unser Mietwagen bereit (auch den bucht die Basis für euch bzw. holt euch ab) und wir konnten uns sofort den Weg nach La Restinga gemacht. Gut 45 Minuten später und nach einer imposanten Vulkanüberquerung kamen wir im kleinen Fischer- und Taucherdorf La Restinga an, das der südlichste Ort Spaniens ist. Direkt am Zugang zum Pier liegt die Extradivers Tauchbasis. Dort wurden wir bereits erwartet und nach einem kurzen Check-In konnten wir unsere Sachen auspacken und in der Tauchbasis verstauen. Für jeden Taucher steht eine Bäckerkiste für das Kleinzeug bereit. Im nur über die Tauchbasis zu betretenden Innenhof gibt es 2 Spülbecken, Trockenständer und genug Platz um Jackets, Automaten, Zubehör und Tauchanzüge zu trocknen. Innen ist Platz zum Umziehen und zum Lagern von Flossen, Lampe, Fotoausrüstung & Kleinzeug. Außerdem hängt hier die neuwertige Leihausrüstung. Trotz des 21°C warmen Wassers waren wir nach dem Tauchgang über die Duschkabine mit reichlich heißem Wasser dankbar.
Im Office gibt es gekühlte Getränke zu fairen Preisen (und Wasser umsonst), Karten, Bestimmungsbücher und einen kleinen Shop mit Ersatzteilen.
Nach der "Führung" durch die Basis hat uns Dula ein gutes Briefing zum Tauchen in den nächsten Tagen gegeben. Trotz unserer Taucherfahrung waren wir dankbar über die Tips zu "ihrem" Meer. Im Anschluss haben wir das sehr schöne und gut ausgestattete Apartment (bis zu 4 Personen, Patio zum Trocknen, Balkon zum Meer und großer Wohnküche) bezogen. Erste Reihe: Das bedeutet direkt an der Hafenpromenade. 30m zur Basis, 30m zum Cafe, 100m zum Supermarkt.
Am nächsten morgen ging's um 8:45 Uhr los (9:45 deutscher Zeit)! Wegen der idealen Lage der Basis kann man sein Equipment dort bequem anziehen und läuft die ca. 40m bis zum Anleger.
Da zum Saisonende nur wenig Taucher auf El Hierro sind, teilen sich einige Basen die Boote, so dass wir zu zwölft auf dem großen und ausreichend motorisierten Rib zu den ersten Tauchgängen rausgefahren sind. Die Boote sind mit Sauerstoff, Funk & Handy, Strömungsleine und Leiter ausgestattet. Pro Tauchplatz darf im Marinepark jeweils nur ein Boot an den Ankerbojen anlegen, so dass man auch in der Hochsaison nicht mit überfüllten Tauchplätzen à la Elphinstone rechnen muss.
Leider stürmte in der ersten Woche der Wind ungewöhnlich von Südosten und das "Mar de las Calmas" hat sich von seiner besonders rauen Seite gezeigt. Trotz hoher Wellen und starkem Wind konnten wir in den ersten beiden Tagen vier tolle Tauchgänge an der Top Plätzen im Meeresschutzgebiet direkt vor dem Ort machen. Nach maximal 20 Minuten ist man an allen Tauchplätzen. Üblicherweise finden 2 Tauchgänge mit einer 2h Oberflächenpause in La Restinga statt.
Unterwasser erwartete uns eine tolle Flora und Fauna. Riesige Zackenbarsch, Adlerrochen, Röhrenaale, Muränen, Barrakudas, Drachenköpfe aber auch "Kleinzeug" wie Krebse, Garnelen, Sepien, Seehasen, Schwarze Korallen, Steinkorallen, Schwämme... Irgendwie wie eine Mischung aus Mittelmeer mit schwarzem Sand und Rotem Meer. Jeder Tauchgang war ein Traum!
Nach einem guten Briefing sind wir wegen der starken Dünung und Strömung gemeinsam abgetaucht. Unterwasser hat sich Dula - wie vorher abgesprochen - um die weniger erfahrenen Mittaucher gekümmert. Wir waren auf eigene Faust unterwegs und tauchten am Ende mit Dula aus - genauso haben wir uns das vorgestellt!
Da der Wind noch weiter zu nahm und sich der Kapitän nun endgültig weigerte raus zu fahren, waren wir "gezwungen" einen Tag im Hafen zu tauchen. Und auch das: grandios. Der Hafen bietet bis auf die Wahnsinns-Vulkanlandschaft des Meeresschutzgebiets fast alles, was man vor der Küste finden kann. Auch hier: Barrakudas, Zackis, Sepien, Feilenfische, Schnecken... Es hat uns so gut gefallen, dass wir uns abends noch für einen Nachttauchgang entschieden hatten. Alles kein Problem - das Extra Divers Team macht es möglich. Nachdem sich im neuen Jahr der Wind gelegt und gedreht hatte, hatten wir noch drei weitere Tauchtage unter idealen Bedingungen. Die Tages-Lufttemperaturen waren die ganze Zeit 22-28°C. Nachts wurde es nie unter 20°C. Das Wasser hatte unabhängig von der Tiefe ca. 21°C.
La Restinga ist ein sehr kleiner Ort, die Gastrolandschaft ist überschaubar (gefühlt drei Bar-Cafeterias, Pizzeria, Fischlokal) - und wir waren froh per Mietwagen auch den Rest der Insel erkunden zu können. Wegen der Geographie der Insel muss man bevor man La Restiga verlässt und 800-1000m den Berg hochfährt, 1-2 Stunden Dekopause machen, die aber mit Spülen, Umziehen, Logbuchschreiben und Kaffeetrinken schnell vergehen. Die Tage sind auch im Winter recht lang und so lässt sich Tauchen und Inselerleben gut verbinden.

Fazit: Tolles Tauchen, schöne gepflegte Tauchbasis mit gutem Equipment, ein sympathisches Basisteam mit "Rund-um-Service" und eine grandiose, sehr entspannte Insel mit für kanarische Verhältnisse sehr wenigen Touristen. Hoffentlich kommen wir bald wieder!
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