Extra Divers - Brayka Bay, Marsa Alam (Inaktiv)

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FriediOWSI

Wenn ich ehrlich bin, kann ich die ganzen positiv ...

Wenn ich ehrlich bin, kann ich die ganzen positiven Berichte weder verstehen noch kann ich sie unterstützen. Entwederhatten bei unserem Besuch die Leute von der Basis alle ihre schlechten Tage (über 14 Tage hinweg!) oder unsere Ansprüche sind zu hoch (wobei ich derartige Probleme vorher noch nie hatte).

Wir wurden für den Checkin von einer deutschen Mitarbeiterin namens Moni empfangen, die uns schon mal in der Art begrüßte, wie man das so erwartet: ´Ihr wollt wohl auch tauchen?´. Bevor wir irgendwelche Formulare zum Ausfüllen bekamen, hörten wir uns erst mal ca. zehn Minuten an, wie gestresst Moni ist und wie viele Leute heute eingecheckt haben und, und, und.
Die ganze Unterhaltung des Eincheckens bestand zu 50% aus Gejammer, wie stressig der Job in einer Tauchbasis sei und zu 50% aus purer Förmlichkeit. Von persönlicher Atmosphäre keine Spur! Ich dachte mir schon an diesem ersten Abend, dass das die mit Abstand unpersönlichste Tauchbasis ist, die ich bisher gesehen hatte.

Während dieser Besprechung wurde dann auch der Termin für den Checkdive (dazu später mehr) vereinbart. Wie zu erwarten, hörten wir erst mal, dass es mit den Terminen ja ganz schwierig sei und sie ja so viel Stress haben. Ich fragte mich, warum sie diese alberne Schikane nicht einfach abschaffen, dann wären sie diesen unnützen Stress sofort los? Aber gut, das ist die Entscheidung des Chefs und der ist wohl auch stolz darauf, dass er auch bei Instructor Trainern und Course Directors darauf besteht; was für ein Unfug! Moni bot uns an (für uns schien das auch ernst gemeint) morgens um 6:00 Uhr den Checkdive zu machen, was wir alle annahmen. Danach wieder viel Gejammer, bis wir sagten, dass ja der Termin um 6:00 Uhr klar ginge. Daraufhin meinte Moni, dass es ein Scherz gewesen wäre und trug uns für 14:00 Uhr am nächsten Tag ein, was ich ehrlich gesagt als Unverschämtheit ansehe. Erst anbieten und dann als Scherz abtun (von einem Scherz war wohlgemerkt während der Unterhaltung nichts zu erkennen).

Nach diesem wenig erfreulichen Gespräch bekamen wir unsere Boxen. Da die Basis total überlaufen war, bekamen wir einen Platz in der Ersatzteilkammer. Die Kammer ist für jeden frei zugänglich und die Boxen können nicht abgeschlossen werden. Toller Service (dafür gibt es selbstredend keinen Rabbat)! Ich frage mich, für was die Extradivers eine Internetseite haben?! Da könnte man z.B. einen Hinweis geben, dass die Basis ausgelastet ist und dass Voranmeldungen erwünscht sind. Wenn dann voll ist, ist eben Schluss. Ich denke, ich muss nicht betonen, dass auf der Internetseite nichts vermerkt ist und wie ich von einem Freund erfuhr, wurden seine Mails ohnehin nicht beantwortet.

Was die Ausstattung der Basis angeht, gibt es nichts zu meckern, was man aber bei einer Basis dieser Größe auch erwarten kann. Die Kompressoren sind zwei L&W 450 und füllen bei Bedarf auch Nitrox 32 für lau. Allerdings habe ich einen Hinweis auf Notfallsauerstoff vermisst. Ich frage mich noch immer, wo der ist...

Am Samstag trafen wir uns zum vereinbarten Checkdive. Zur Überraschung zweier Teilnehmer aus Regensburg, die u.a. deshalb diese Basis und dieses Hotel aussuchten, weil die Basis deutschsprachig ist, empfing uns ein italienischer Guide, der zwar noch gebrochen Englisch aber kein Wort Deutsch sprach. Tolle Organisation!

Der Guide selbst war sehr freundlich und wir schafften es dann auch, dass alle verstanden, was er von uns wollte: Maske ab und wieder auf und das Wiedererlangen des Lungenautomaten. Das Übliche halt.

Wenn ich ehrlich bin, frage ich mich so langsam, wer hier in Ägypten diesen Schwachsinn mit diesen albernen Checkdives begann?! Was soll es denn bitteschön bringen, wenn man in stationärer Position zwei Übungen demonstriert, die man teilweise bereits in der ersten Schwimmbadstunde eines OWD-Kurses durchführt? Ich frage mich auch immer wieder, für was denn eigentlich die Logbücher gecheckt werden, wenn dann Divemaster, Instructoren und höher auch einen Checkdive machen müssen. Meinen die Damen und Herren bei den Extradivers etwa, dass Taucher, die aktiv ausbilden diese Übungen unter Idealbedingungen nicht vorführen können?

Unser Guide Mirko sah sich erfreulicherweise nur diese zwei Übungen an und winkte uns dann zu, damit wir unseren Tauchgang alleine und nicht geführt fortsetzen konnten (was ja auch 5,00 € weniger kostet).

Was das Hausriff in der Brayka Bay angeht, muss ich sagen, dass ich wirklich überrascht war. Das Riff ist erstaunlich intakt und artenreich. Es gibt kaum Schäden am Riff und es ist wirklich nahezu alles da, was man sich wünschen kann: Schildkröten, Zackis, Muränen, Tümmler usw. Erfreulich ist auch, dass die beiden Seiten der Bucht sehr unterschiedlich sind, was für einige Abwechslung sorgt.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das Hausriff wirklich für alle Geschmäcker etwas bietet. Es gibt geeignete Plätze für Anfänger und wer will, kann auch richtig tief abtauchen. Man kann sowohl direkt vom Strand aus tauchen als auch vom Zodiac (ohne Aufpreis). Generell ist das Zodiac zu bevorzugen, da man ansonsten rel. lange über Sand tauchen muss, was ja ziemlich unspektakulär ist.

Das Personal der Basis

Die einzigen freundlichen Mitarbeiter der Basis sind die ägyptischen Mitarbeiter. Bei denen gibt es wirklich nichts auszusetzen. Alle waren stets freundlich, hilfsbereit und immer für einen kleinen Scherz zu haben. Es steht fest, dass es nicht an den Ägyptern lag, dass auf der Basis so ein mieses Klima herrscht.

Was den Chef angeht, muss ich gestehen, dass ich so etwas noch nicht erlebt habe. Sieht man ihn, wird schnell klar, warum auf der Basis so eine ´gute Stimmung´ (was die Stimmung unter den Beschäftigten angeht, sahen das rel. viele Taucher so) herrscht. Er lebt es vor: Jammern und vor Arroganz. Ist nicht unbedingt ein gutes Vorbild für die Mitarbeiter.

Über Moni bleibt eigentlich nur zu sagen, dass sie sich während unseres gesamten Aufenthalts nicht geändert hat. Auch schaffte sie es nicht, sich zu merken, dass wir schon eingecheckt waren. Wir wurden alle des Öfteren gefragt, ob wir einchecken wollen.

Ein kleines Schmankerl gab es dann noch zu erleben, als wir auscheckten. Da kam doch einer der netten Ägypter mit einem Kunden an den Tresen, hatte einen Lungenautomaten in der Hand und wollte mit Moni sprechen. Der Chef stand wohlgemerkt die ganze Zeit daneben ohne irgendetwas zu tun während Moni mit einem Kunden beschäftigt war. Moni ignorierte den kleinen Mann komplett, bis sie nach einigen Minuten völlig genervt fragte, was denn los sei. Ihr wurde erklärt, dass der Hochdruckschlauch bei einem Leihgerät abbläst. Sie fragte daraufhin, ob viel oder wenig.
Liebe Moni, was ist denn das für eine Frage?! So was muss ausgetauscht werden und zwar ohne wenn und aber! Danach kam wieder Gejammer von Moni weil keine weiteren Leihautomaten mehr da seien und vom Chef, da er sich dazu herablassen musste, den Hochdruckschlauch zu wechseln.

Der Rest der Mitarbeiter, die ich zu Gesicht bekam war zwar nicht unfreundlich aber ich habe selten so unzufriedene Mitarbeiter gesehen. Nicht einer dabei, der auch nur ansatzweise Motivation ausstrahlte. Zwar wundere ich mich bei dem Chef nicht darüber, aber wir als Kunden können ja auch nichts dafür und wenn man im Dienstleistungsgewerbe ist, sollte man das professioneller angehen.

Dann war da noch ein Herr aus den Niederlanden, der noch zu erwähnen ist, auch wenn ich seinen Namen nicht kenne. Wieder ein neunmalkluger Großkotz, der meint, er habe die Weisheit mit zu großen Löffeln gefressen. Was da mal wieder alles nicht erlaubt ist im Roten Meer: Handschuhe, Messer usw. Interessant ist dabei, dass auch dieser Herr Neunmalklug nicht wusste, wo das denn alles steht, was da so verboten sei. Interessant auch, dass nicht ein einziger Hinweis in der Basis zu finden ist.

Nicht genug, dass der Herr nicht weiß, wovon er redet, wurde er auch noch beleidigend und unterstellte mir, dass ich die Handschuhe nur anziehe um aquatische Lebewesen anzufassen oder um Korallen abzubrechen. Gut, dachte ich mir, ziehe ich die Handschuhe zukünftig unter Wasser an. Was das Messer angeht, lies ich jedoch nicht mit mir reden und machte ihm klar, dass mir auch in der Brayka Bay deutlich zu viel Angelschnüre vorhanden sind, um ohne Messer zu tauchen.

Check out

Neben dem oben erwähnten Zwischenfall mit dem Hochdruckschlauch verlief der Checkout, mit der wie üblich genervten Moni, erstaunlich glatt. Zwar hatte meine Partnerin einen Tauchgang zu viel in der Rechnung und ich zwei, aber das wurde erstaunlich unkompliziert gelöst: Sie wurden mit Tipp-Ex ausgestrichen.

Fazit

Das Hausriff ist top und auf jeden Fall einige Tauchgänge wert, wer aber eine Tauchbasis mit gutem Service sucht, wird bei den Extradivers in der Brayka Bay leider enttäuscht. Ein bisschen Konkurrenz täte dem Service am Kunden bestimmt gut.