Equinox Diving Center, Marsa Alam (Inaktiv)

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Vom 25.05.-08.06.2006 waren wir zwecks Tauchurlau ...

Vom 25.05.-08.06.2006 waren wir zwecks Tauchurlaub im Hotel Equinox El Nabaa Resort bei Marsa Alam.

Zunächst zur Unterkunft :

Die Unterkunft entsprach voll unseren Erwartungen. Sie ist im Vergleich zu anderen Anlagen mit 200 Betten recht übersichtlich und man kann sowohl in einem Hotelzimmer als auch in einem Holzbungalow oder einem Zelt übernachten. Wir hatten uns für ein Zimmer entschieden, was sich vor Ort auch als die richtige Wahl erwies, denn selbst ein ägyptischer Guide bezeichnete wegen der vorhandenen Ritzen zwischen den einzelnen Brettern die Bungalows als Bruchbude - bei dem vorherrschenden Wind blieb es nicht aus, dass einiges an Sand im Inneren landete. Bei Temperaturen von bis zu 38°C im Schatten mochten wir uns auch nicht vorstellen, wie es sich in einem Zelt aushalten ließ. Nachts mag das noch gehen, aber wenn man krankheitsbedingt weder dem Tauchen noch Surfen frönen kann, ist ein Aufenthalt im Zelt tagsüber sicher nicht so angenehm. Unser Zimmer hatte Meerblick (und zwar richtigen, nicht die Variante mit ganz rechts über die Brüstung lehnen und um die Ecke schielen), man konnte die vorhandenen Einzelbetten prima zusammenschieben ohne eine tiefe Besucherritze zu haben, es gab einen Kühlschrank, täglich frische Handtücher und als bei unseren Nachbarn um Mitternacht die Klimaanlage ausfiel, wurde dies prompt repariert. Auch sonst war das Hotelpersonal stets ausgesprochen freundlich und zuvorkommend und wenn die Englischkenntnisse nicht reichten, half eben der Kollege weiter.

Die Anlage ist mit circa anderthalb Kilometern recht weitläufig, nach den Blocks mit den Zimmern und dem sehr schön angelegten bis zu 3m tiefen Pool folgt auf einer Anhöhe das Restaurant, wo man je nach Wind und Wetter drinnen oder draußen sitzen kann, dann geht es ein paar Stufen hinab zu einem Sanitärtrakt (der war allerdings arg renovierungsbedürftig), Bar und der neuen Rezeption, es folgen die Bungalows, die Anlagen vom Tauch- und Surfcenter mit dem Jetty sowie die Zelte.

Das Essen war abends abwechslungsreich und durchaus schmackhaft, morgens fehlte allerdings eindeutig eine Kühltheke, die Butter gab es so zum Beispiel nur im flüssigen Zustand und Wurst – hm, komplett Fehlanzeige. Das Essen mittags können wir nicht beurteilen. Dazwischen konnte man zu niedrigen Preisen Snacks wie beispielsweise ein Sandwich ordern. Die Getränkepreise lagen bei 8 Ägyptischen Pfund für 1,5 Liter Wasser, Cola oder Seven Up, ein Stella 0,5 Liter schlug mit 25 Pfund zu Buche. Es gab einen winzigen staubigen Tante-Emma-Laden, in dem konnte man sich aber zum Beispiel nicht mit Getränken eindecken und außerhalb der Anlage gab es nur Sand, Steine und massenhaft Müll.

Und nun zum Tauchen:

Auf die Anlage gekommen sind wir, weil wir eine ruhige Ecke suchten mit der Kombination aus gutem Hotel und einer zuverlässigen Tauchbasis unter deutschsprachiger Leitung. Da die Basis von Henrik und Claudia so gute Kritiken bekommen hatte (siehe „Barakuda Diving Center“ bzw. „Slow Dive Basis im Hotel Equinox“), fiel unsere Entscheidung auf Ägypten. Zweieinhalb Wochen vorher hatten wir uns nochmals bei ihnen via Mail angekündigt - und bekamen als Antwort, die Basis sei kurzfristig geschlossen worden! Offensichtlich hat es zwischen dem Hotelmanagement und der Basis von Slow Dive arge Unstimmigkeiten gegeben, die nicht nur zu einer sehr kurzfristigen Schließung führten sondern auch dazu, dass Slow Dive sämtliche Kunden informierte und ihnen eine kostenlose (!) Umbuchung anbot. Man wisse nicht, wie die hoteleigene Basis unter ägyptischer Leitung sei, das Hotel sei aber weiterhin empfehlenswert, teilte man uns auf telefonische Nachfrage mit. Unser Reiseanbieter Tauchen und Meer hatte uns über diese unseres Erachtens nicht unerhebliche Veränderung nicht informiert und man zeigte auch keinerlei Verständnis für unsere Bedenken gegenüber einer Basis mit einer ägyptischen Leitung. Was uns sehr verwunderte, war dass nach Henriks und Claudias Abzug zunächst noch ein Burkhard Memm als Basisleiter vor Ort sein sollte, der kurz darauf wieder weg war und nun sollte dort eine Österreicherin mit ihrem ägyptischen Mann die Basis leiten. So viele Wechsel innerhalb so kurzer Zeit, das erschien uns doch recht seltsam. Henrik und Claudia war ja auch bereits das zweite Paar in der Anlage.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl kamen wir dort schließlich an und wurden gleich in der Rezeption von einem Guide in Empfang genommen.

Die Tauchbasis ist zumindest im Moment nicht als solche zu erkennen, einige Mitreisende sind so zunächst bei den Surfern gelandet. Eine Fahne oder ein Schild wäre hier hilfreich. Sie besteht derzeit aus einem kleinen Büro, ein Stück weiter folgt ein durch Matten und eine Stahlkonstruktion geschützten Raum zur Aufbewahrung und Trocknung des Gerödels, um die Ecke drei große Becken zum Spülen des Gerödels sowie schräg gegenüber dem Raum mit Kompressor und Flaschen.

Da wir kein Tauchpaket vorab gebucht hatten, ließen wir uns zunächst die Preise geben, die durchaus akzeptabel waren und im üblichen Rahmen lagen. Wir hatten uns zwar bei Tauchen und Meer nach den Preisen erkundigt, dort aber nur die für das Buchen von Tauchpaketen erhalten und auf unsere Mail an die Basis vor Ort trotz einer Lesebestätigung keine Antwort erhalten. Auch auf unsere Frage an die Basis, ob Bootstauchen gleich Tauchen vom Boot oder gleich Tauchen vom Zodiac sei – keine Antwort. Kommentar von Tauchen und Meer: Darauf habe man keinen Einfluss. Hier sollte der Reiseanbieter vielleicht überdenken, mit dem engen Kontakt zu den Basen zu werben, wenn man als Kunde auf Fragen keine Antwort erhält…

Beim Einchecken an der Basis haben wir in dem Fragebogen zwar unsere TG etc. eingetragen, überprüft wurden diese Angaben jedoch nicht. Lediglich das Pic wurde fotokopiert und man wurde nach einer vorhandenen Versicherung gefragt.

Es gab jedenfalls die Möglichkeit das Hausriff zu betauchen, Ausfahrt per Boot oder per Jeep.

Wir haben uns zunächst einmal das Hausriff angesehen (ohne Guide, also kein Checkdive, auch sonst durften wir einige Tauchgänge autonom machen, was uns gut gefallen hat, zumal man so dem anscheinend üblichen französischen Rudeltauchen entging). Das Hausriff ist für Anfänger sehr gut geeignet, man sieht fast alles, was im Roten Meer so kreucht und fleucht, standorttreue Schildkröten eingeschlossen.

Am nächsten und den folgenden Tagen haben wir Bootstauchgänge gemacht, zunächst von der King 2 (großes ehemaliges Safariboot, zwei Motoren und Platz für 30-35 Taucher) und zum Schluss mit der Le Prieur, dazu später mehr. Wir fanden es etwas nervig, dass man um halb neun auf dem Boot sein musste, selten jedoch vor neun auslief, dies hat wohl zum Teil an dem ägyptischen Papierkram gelegen, da man zum Tauchen jeden Tag erneut Genehmigungen brauchte und der Hafenmeister kontrollierte. Auch an Tagen, an denen Elphinstone angefahren wurde (circa 40 min Fahrzeit), wurde erst um die Zeit gestartet, man traf also auf bis zu einem Dutzend weiterer Boote.

Vermisst haben wir einen Hinweis zur Notfallversorgung an Bord. Auch dass das Boot auslief ohne dass man bis kurz vor Erreichen des Tauchspots informiert wurde, wo es eigentlich überhaupt hingeht, fanden wir etwas seltsam. Die Bootsbesatzungen waren ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und der Koch der King 2 kriegt von mir eine kleine goldene Kochmütze. Waren viele Taucher an Bord, wurde sich gruppenweise angerödelt. Platz gab es auf dem Sonnendeck ausreichend, auch wenn etwas mehr Sonnenschutz nicht verkehrt gewesen wäre. Den hatte der Basisleiter zwar in Auftrag gegeben, getan hat sich jedoch nichts. Lohnte sich wahrscheinlich nicht mehr, denn nach gut einer Woche hieß es, das Boot müsse zwecks Wartung und Reparatur ins Trockendock (auf meine Frage an den Basisleiter bei unserer Ankunft, ob das Boot die ganzen Zeit vor Ort sei, hatte er noch ja gesagt), wir würden von der Le Prieur tauchen.

Dieses Boot ist erheblich kleiner und wenn der Basisleiter sagt, seiner Meinung nach sei das Boot bei 17 Tauchern voll, können wir nur sagen, nicht mit uns… Mehr als zwölf Taucher macht keinen Sinn, da es sonst nicht möglich ist, sich zwischen den TG auszuruhen, man sitzt dann wie die Hühner auf der Stange. Als wir an unserem letzten Tauchtag am Jetty ankamen und sahen, dass sich neben der Besatzung und zwei Guides bereits 17 Taucher an Bord tummelten, haben wir daher unsere Sachen wieder von Bord tragen lassen. Bei dem auch noch herrschenden Wellengang erschien uns die Sache zu riskant.

Wir haben zudem miterlebt, dass quasi Schnuppertauchen vom Boot aus angeboten wurde – kein Kurs, keine Brevetierung, nix, am Vortag am Hausriff herumgedümpelt und nun taucht doch mal vom Boot aus. Bei einer blies beim Aufdrehen der Inflator ab, ihr wurde allen Ernstes erklärt, dass sei normal, sie müsse ihn erst aufstecken und dann die Flasche aufdrehen. Ansonsten können wir das Leihequipment nicht beurteilen, da wir vollständige eigene Ausrüstungen besaßen. Man konnte alles in der Kiste lassen, es kommt nichts weg. Nur die Regler und Computer haben wir jeweils mitgenommen, auch die hätte man jedoch dort lassen können.

Die Tauchspots haben und bis auf das typische-hier-könnt-ihr-nix-mehr-kaputtmachen-da-ist-schon-alles-kaputt Gebiet für Anfänger Umm Halhala gut gefallen. Warum wir bei einem unserer Driftdives auf halber Strecke umdrehten und beim Auftauchen natürlich unser Boot nur in weiter Entfernung ganz woanders sahen und warum uns der Guide bei einem Briefing sagte, ihr taucht erst hinter mir her, ich führe euch durch eine Grotte durch und den Rest macht ihr selber und dann aber gar nicht mit uns tauchte ohne uns was zu sagen entzieht sich unserer Kenntnis. Die Tauchgänge an Elphinstone waren von einem Guide schlecht geguidet – 11 min auf die Spitze raustauchen und 11 min exakt dieselbe Strecke zurück und zwei Tauchern mit 400 TG auf 25 m bei noch 130 bar Restdruck bedeuten, sie sollen höher tauchen, das war wohl nix. Ansonsten waren die Briefings (englisch) schon okay, das meiste ergab sich ohnehin aus den sehr guten Zeichnungen. Während der ersten Woche unseres Urlaubs war ein deutschsprachiger Guide vor Ort, der dann Urlaub hatte und anschließend nach Kroatien gehen wollte. Dafür sollte ein anderer kommen, das können wir allerdings nicht bestätigen. Warum es trotz der täglichen schriftlichen Dokumentation mit eigenhändiger Unterschrift dem Basisleiter solche Mühe bereitet hat, unsere Abrechnungen korrekt zu erstellen, ist uns ein Rätsel gewesen.

Fazit:

Das Hotel ist wirklich top. Etwas mehr Abwechslung beim Frühstück und bitte den Sanitärtrakt unten am Strand renovieren, dann ist es nahezu perfekt.

Bei der Tauchbasis ist es die Summe an Kleinigkeiten, die die Bewertung nach unten zieht. Vieles muss einfach nicht sein und ließe sich leicht abstellen, manches sollte gar nicht erst passieren. Wir waren beide bereits in Ägypten zum Tauchen und wissen, dass es besser geht. Und dass nicht alles perfekt sein kann, schon gar nicht bei der ägyptischen Mentalität, ist auch klar, aber hier besteht doch noch einiges an Handlungsbedarf. Als fortgeschrittener Taucher kommt man mit den gegebenen Umständen zwar zurecht, doch Tauchern mit wenig Erfahrung und mangelhaften Englischkenntnissen empfehlen wir zur Zeit das Buchen bei einer anderen Basis.