Ellaidhoo, Ari Atoll, Alfons Straub Dive & Sail

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EhltingAOWD200 TGs

Reisebericht Ellaidhoo vom 21.07. bis 05.08.2012V ...

Reisebericht Ellaidhoo vom 21.07. bis 05.08.2012

Vorwort:

Wir waren als Familie mit unseren zwei Töchtern (11Jahre, JOWD 15 TG + 16 Jahre, AOWD 50 TG) nach einigen Jahren Tauchreisen ans Rote Meer mal wieder auf den Malediven im Hotel Chaaya Reef auf Ellaidhoo. Zuvor hatten wir bereits mehrfach die Malediven auf Rangali, Angaga und Bandos besucht. Der Grund für die Auswahl von Ellaidhoo waren die Berichte dieser vielgerühmten Taucherinsel.

Überfahrt:

Wir hatten die Überfahrt mit dem Speedboot gebucht, da erfahrungsgemäß die Anreise mit dem Wasserflugzeug aufgrund der Wartezeiten bis zum Abflug nicht schneller erfolgt.
Wir mussten jedoch erfahren, dass unsere Hinfahrt zur Insel bei nicht absolut ruhiger See zu einem Horrortrip wurde. Die Überfahrt dauerte 2 Std. und 10 Minuten und das Boot schlug so heftig auf den Wellen auf, dass einer unserer Lampen-Akkutanks innen zerbrochen war. Für nicht absolut Hochsee-taugliche Gäste nicht empfehlenswert. Wir hatten dann den Rücktransfer via Wasserflugzeug umgebucht.

Insel:

Über die umlaufende „Mauer“ wurde bereits viel geschrieben. Wir wussten dies vorher, halten es für absolut sinnvoll und es hat uns somit auch nicht gestört.
Den üppigen Bewuchs der Insel empfanden wir teilweise als ungepflegt; insbesondere bei einer Körpergröße von 1.98 m musste ich ständig mit eingezogenem Kopf laufen.

Hotel:

Wir hatten zwei Standbungalows gemietet, die sauber und ausreichend eingerichtet waren. Es gibt zwei Restaurants auf der Insel, das an den Wasserbungalows ist nur für die Wasserbungalowgäste. Die Essenszeiten sind streng festgelegt. Frühstück: 07:30 – 09:30 h; Mittag: 12:30 – 14:30 h und Abendessen von 19:30 – 21:30 h. Jegliche Mitnahme von Speisen oder Getränken aus dem Restaurant heraus war strengstens untersagt. Die Qualität des Essens war vollkommen indiskutabel. Beim Frühstück war weder Wurst noch Käse vorhanden; lediglich zwei Sorten Marmelade. Das Rührei war großindustrielles Fertigrührei, das lediglich warm gemacht wurde und größtenteils noch flüssig war. Ein Omelett musste man „Well done“ bestellen, damit es nicht flüssig auf den Teller kam. Fleisch war durchwegs zäh und wie Schuhsohle. Der Fisch war überwiegend paniert und im Fett gebacken wie Backfisch auf der Kirmes. Die Beilagen wie Kartoffeln oder Gemüse waren nahezu immer roh bzw. nicht durchgekocht.

Basis:

Die Basis ist insgesamt sehr sauber und ordentlich eingerichtet. Jeder Taucher erhält einen eigenen Platz mit Kiste für seine Ausrüstung. Es besteht jedoch keine Möglichkeit, Video-, Foto- oder Lampenausrüstung an der Basis einzuschließen, man trägt sie zu jedem Tauchgang vom und zum Bungalow. Das Briefing der Basis war extrem ordentlich. Der obligatorische Check-Tauchgang war etwas amüsant, da die erforderlichen Übungen (Maske ausblasen und Lungenautomaten herausnehmen) in der Lagune bei 60 cm Wassertiefe stattfand.
Unsere jüngere Tochter wurde aufgrund ihres Junior-OWDs und der Tiefenbegrenzung auf 12 m nach dem Checktauchgang für Bootstauchgänge gesperrt, da nach Aussage von Mohamed alle Bootstauchgänge für sie zu tief wären. Also beschränkten wir uns auf Hausrifftauchgänge.
Es standen 12- und 10-Liter Pressluft und Nitrox Flaschen zur Verfügung. Nitrox war immer stabil; jedoch war jede zweite Flasche nicht voll.
Von der Basisleitung (Alfons oder Adam) haben wir nichts gesehen, lediglich Adria, Mohamed und Frankie (ein neuer Tauchlehrer mit 200 TG) standen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Flaschen und Blei wurden von Rokko zum Einstieg gebracht bzw. vom Ausstieg abgeholt. Unsere Videokamera (12 kg), Foto bzw. UW-Tauchlampen konnten wir trotz Nachfrage ständig selber schleppen. Obwohl die Basis erst ab 12:30 h Mittagspause hatte, wurde ab 12:00 h nichts mehr vom Ausstieg des vorherigen Tauchgangs abgeholt. Auf Nachfrage hieß es: Es ist ja Ramadan. Also auch das Blei selber zurückschleppen.

Hausriff:

Es befinden sich auf jeder Inselseite 3 Ein- bzw. Ausstiegspunkte, die man aufgrund der Strömungs-verhältnisse (Strömungsanzeiger an der Basis) vor dem Tauchgang auswählt. Das Steilwandriff auf der Basisseite der Insel (von Bungalow 207 bis 308) hatte fast immer erhebliche Strömung und damit verbunden auch keine super Sichtweiten. Dies ist natürlich auch der Jahreszeit geschuldet.
Auf der anderen Inselseite fällt das Riff etwas flacher ab, ist aber auch weniger interessant. Bei allen Tauchgängen am Hausriff sollte man eine Lampe mitnehmen, damit man in den Überhängen auch etwas sieht.
Für Video- oder Fotofreaks, die gerne in einem Riff „herumstöbern“ und nach Bildmaterial suchen, ist das Hausriff wohl weniger geeignet; eher für Freunde von permanenten Drift-Dives.
Der Fischbestand wie auch der Großfischanteil ist als positiv zu bemerken. Aufgrund der jedoch teilweise heftigen Strömung sieht man Haie oder Rochen jedoch nur kurzzeitig an sich vorbeiziehen.
Das in vielen anderen Berichten beschriebene Wrack hat uns nicht vom Stuhl gerissen. Es liegt direkt vor der Basis am Ein-/Ausstieg 301 kieloben im Sand und ist nur spärlich bewachsen. Die einzig interessante Unterseite liegt bei ca. 32 m tief. Es bleibt jedem (insbesondere mit Nitrox) selber überlassen, wie er dazu steht. Wir jedoch haben schon erheblich interessante Wracks in unseren heimischen Baggerseen gesehen. Insbesondere da am Grund des Steilriffs vor der Basis alles an Schrott und Schutt der letzten Jahre von der Insel zu finden ist.

Fazit:

Das von uns aus früheren Maledivenurlauben gewohnte hohe Maß an Service haben wir auf Ellaidhoo komplett vermisst. Beim Auschecken an der Tauchbasis erhielten wir auf unsere Missbilligung dieser Situation nur ein desinteressiertes Schulterzucken.
Das Inselmanagement war noch bemüht, Anregungen und Verbesserungswünsche direkt umzusetzen. So konnten wir in der zweiten Urlaubswoche am Wasserbungalowrestaurant essen, wo die gleichen Speisen durchweg besser zubereitet waren.

P.S.:

Nachdem unsere Informationen auch Dive & Sail erreichte, meldete sich Alfons Straub bei uns und besuchte uns persönlich zu Hause. Er war sehr erschreckt über die Abläufe während seiner Abwesendheit und wollte sich persönlich darum kümmern.