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Es ist schon länger her, ärgert mich aber noch im ...

Es ist schon länger her, ärgert mich aber noch immer...vor allem weil mein Bruder vor 2 Wochen bei einer anderen Tauschschule bei den Whitsundays dasselbe erlebt hat. Dies zeigt dass sich nichts geändert hat...
Nun zu meinem Bericht:
Ich war im Oktober 2003 für 2 Tage mit der ´Atlantic Clipper´, einem am Prospekt ganz gut aussehenden Segelschiff, am Great Barrier Reef.
Auf einem Monster von einem Speedboot, das hoffnungslos überfüllt war, wurden Unmengen Touristen (darunter vor allem Open Water Schüler) raus zum Riff, und damit zur ´Atlantic Clipper´, gebracht. Der 1. Tauchgang, der von diesem Monsterboot aus hätte stattfinden sollen, fiel gleich mal aus, warum sagte man uns nicht, aber das war angesichts der wie Sardinen in Dosen gedrängten Menschen an Bord wohl auch besser so. Man hätte ohnehin keinen Platz für sich und seine Sachen gefunden.
Die Tauchgänge waren dann folgende:
Die gesamte Crew von Down Under Dive trug eine kitschige Marineuniform und Trillerpfeifen. Man musste unmittelbar bevor man ins Wasser ging die Einstiegszeit registrieren, der Guide (ein Wunder dass er nicht auch noch einen blau-weiß-gestreiften Tauchanzug mit goldenen Streifen auf der Schulter trug) ging mit der Gruppe an der Ankerkette runter auf etwa 12 Meter. Am Grund war eine Anemone mit ein paar verschreckten Clownfischen drauf. Diese nahm der Guide und setzte sie sich auf den Kopf (!!!). Das nächste was zu sehen war war eine Seegurke, auch mit ihr wurde gespielt, der Guide hat sie tatsächlich unter den Tauchern herumgereicht. Die größte Attraktion des Flachtauchgangs war ein (ich behaupte angefütterter) Napoleon namens ´Wally´. Auch der arme Fisch wurde von allen betatscht, so wie es der gute Guide brav vorgezeigt hatte. Man kam also nach 35-40 Minuten (warum so kurz weiß niemand, ich hatte glaub ich noch 140 Bar) aus dem Wasser, und sofort wurde die Uhrzeit und die Tiefe aufgeschrieben. Ein anderer ´Marineoffizier´ pfiff ununterbrochen auf seiner Pfeife um den Tauchern zu signalisieren, sie sollen umgehend und ohne einmal links und rechts zu schauen aus dem Wasser kommen.
Gesegelt wurde nie, das Boot fuhr motorbetrieben ein paar Meter weiter, der 2. Tauchplatz war nicht anders als der erste. Ich schaffte es allerdings für 2-3 Minuten sogar auf 21 Meter runter, hatte aber gerade keinen Computer dabei, nur einen geliehenen Bottomtimer. Zurück an Bord gab es den großen Aufstand, der Bottomtimer zeigt 21 Meter, und ich war 43 Minuten im Wasser. Streng nach der Tauchtabelle gerechnet war ich also mit 43 Minuten auf 21 Metern Tiefe klinisch tot oder zumindest kurz vorm Sterben. Fazit: Tauchverbot für 24 Stunden (!!!). Dass ich mit einem Guide und meinem Buddy unterwegs war, die beide einen Compter trugen, und ein lächerlich sicheres Profil getaucht bin, war egal. Es gab also weder einen Nachttauchgang für mich, noch den letzten Tauchgang am nächsten Morgen, bevor wir wieder mit dem Monsterboot zurück nach Cairns geschippert wurden.
Natürlich versuchte ich mit der Basisleitung zu sprechen um ihnen klar zu machen, dass ich mir das schon ein wenig anders vorgestellt hätte, und dass ich, wenn man schon solche Geschäftspraktiken hat, wenigstens ein wenig Geld refundieren sollte. Der ´Marketingleiter´, den sie mir zum Gespräch anboten, sagte nicht viel zu allem, was ich ihm schilderte, sondern schrieb auf einen Zettel einfach SAFETY, und hielt mir diesen Zettel vors Gesicht. All meinen Versuche ihn davon zu überzeugen dass die Sicherheit keine Sekunde gefährt war, begegnete er mit dem Zettel und als Draufgabe mit einem ´The law of Queensland says blablabla´. Als Entschädigung erhielt ich dann einen Schnorchel (!!!) geschenkt.

Ich fühlte mich von A-Z veräppelt, wobei ich allerdings am schlimmsten fand, dass Tauchguides lebendige Tiere in die Hand nehmen um mit ihnen zu spielen und herumzublödeln, und dass nur aus Mangel von Highlights, die man sich am Great Barrier Reef erwartet hätte.


Guide mit Anemone am Kopf


Guide streichelt Napoleonfisch


Guide mit Ananasseewalze in der Hand

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