Diving the Crab, Diani Beach

36 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(36)

RatzigatorPADI AOWD130 TGs

Ende Januar/Anfang Februar waren wir (3 AOWDs) in ...

Ende Januar/Anfang Februar waren wir (3 AOWDs) in Diani zum Tauchen. Laut Erfahrungsberichten in diesem Forum gibt es 2 Anbieter. Wir entschieden uns für DIVING THE CRAB, da diese eine ´Basis´ in unserem Hotel (Leopard Beach) hatten.
Der Erstkontakt war in Ordnung, nettes Personal, aufgeräumte Basis und Equipment augenscheinlich OK, brauchten wir aber nicht, da wir unser eigenes Gerödel dabei hatten.

Nach Kontrolle Brevets und TTU (Vorbildlich!) vereinbarten wir einen 2 Tank Dive am nächsten Tag. Generell werden auch vom Mitanbieter immer 2 Tank Dives ausgeführt - früh morgens gehts los, da ist man Mittags wieder im Hotel und kann entspannen. Das Problem ist nur, der Transfer zum Tauchboot erfolgt immer per Bus, da auf Grund von Tide und Riffbeschaffenheit unser Hotel nur bei Fluthöchststand angefahren werden kann. Unsere Überraschung war gross, als wir mit dem Bus in eine verfallene Hotelanlage gefahren wurden, vor dem die Tauchboote lagen. Unser Gerödel (wir brauchten es nicht zu tragen - hätten wir auch nicht getan bei den Preisen) wurde mit uns im Bus von der Hotelbasis und zurück transportiert.

Besser war das, den die ´Hafenbasis´ hatte keinen Strom, kein fliessendes Wasser und auch sonst nix ausser super nettem Personal. Flaschen werden woanders gefüllt und wohl mit dem Schubkarren zum Boot gebracht. Leute, das ist keine Kritik - das ist halt Afrika und man sollte das abkönnen, sonst fährt man besser gar nicht hin. Das mit dem Nitrox auf allen Werbeplakaten kann man auch vergessen - gibt es schon seit Jahren nicht mehr.

Nach ausführlichem Briefing mit Riffkarte durch den Schweizer TL/verantwortlichem Guide (Chris ist ein netter Typ) ging es aufs Boot. Da nicht viel los war wurde das kleine Kusnststoffboot (Teilüberdacht, max. 15 Plätze, Flaschenhalter in der Mitte - 12er Stahl in kurz - spart viel Blei!) genommen - (später nutzen wir auch mal das ´Grosse´ (25 Plätze, sogar Toilette, aber völlig verkorkst gebaut - extrem topplastig - rollt, das selbst ein Seebär kotzen muss!).
Noch ein paar Leute in einem nahen Hotel aufgesammelt und dann gings los. Es gab noch ein kurzes Safety briefing (hat er bein jeder Ausfahrt gemacht) mit Hinweis auf Funkkanäle und Oxygen Versorgung (sah alt, aber ok aus) und - sehr nett: Frage nach Ärzten/Sanitätern an Bord.
Gruppen waren eingeteilt max 5:1 (wir waren eine Gruppe 3:1) und wir tauchten zum ersten mal mit Nyoka (Übersetzt: Schlange), einem sehr netten und kompetenten Guide mit ´Adleraugen´ was der alles gesehen hat: ich fotografiere und schau daher auch in Ecken, aber der hat Steinfische noch auf 10 m gesehen!
Da wären wir schon bei den Sichtweiten und Tauchbedingungen: 15 m im Durschnitt - 27Grad C und ab und an mal Strömung. Je nach Riffverlauf konnte man driften oder musste halt zurückkacheln.

Wir haben insgesamt 6 Tage a 2 TG gemacht - die Preise waren gestaffelt, aber man musste sich nicht vorher verpflichten - Bezahlt hat man am Ende den jeweils günstigsten Paketpreis, das war OK.

Tauchgebiet:
Also: Kenais Südküste wird immer noch als ´Walhaigebiet´ geführt, besonders von November bis März. Nach Aussage der einheimischen Guides hat man in dieser Saison nur 2 x einen gesehen, durch die Veränderung der Temperatur kommen sie wohl nicht mehr bis an die betauchbaren Küstenriffe heran. Also das kann man getrost vergessen - jedenfalls zur Zeit. Sonst sind die Tauchgänge unspektakulär aber sehr nett: Weichkorallenfans und Makrofotografen haben ihren Spass - die Riffe sind in sehr gutem Zustand und bei Tiefen von 12-17 m auch taucherisch eher ´Wellness-Urlaub´ Schildkröten bis zum Abwinken, kleine Anglerfische und selbst Fetzenfische waren zu sehen. Highlight war ein Wrack, ein Frachter, der vor einigen Jahren von den Basen in Kooperation versenkt wurde. Auf ca 25-27 M waren Riesenschulen von Fledermausfischen (mit Putzerstation!) Barrakudas, der dickste Rotfeuerfisch den ich je gesehen habe, und sonst noch viel Kleinzeug. Rein darf man offiziell leider nicht, da instabile Metallteile, aber mit der entsprechenden Erfahrung und Ausbildung sicher machbar. Nachttauchgänge werden aus oben erwähnten Gründen leider nicht angeboten - Schade!

Zwischen 2 Tauchgängen gibt es Wasser, Orangenstücke und Kokosnuss - mehr lässt sich ja ohne Wasser und Strom auf der ´Basis´ nicht vorbereiten.

Fazit:
Für den menschlichen Aspekt - also alle Guides, Busfahrer Träger, Captains und Matrosen könnte man 6 Flossen vergeben, da sie IMMER hilfsbereit, freundlich und gut drauf waren - Alle freuten sich wirklich, das man da war und hat es einen auch spüren lassen.
Njoka, Bushdoctor, Chris, und Ihr anderen - Vielen Dank dafür!

Für das taucherische Erlebnis: 4 Flossen
Riffe OK, Guides enthusiastisch und gut ausgebildet, Equipment OK

Für die Basispflege / Leitung 1 Flosse:
Es kann nicht sein, das man nicht mal sauberes Wasser hat um nach dem TG seine Kamera zu spülen - die Fahrt durch eine Ruinenanlage bis zur Abfahrtsbasis ist kein Aushängeschild. Es muss anders zu lösen sein - Schliesslich ist nicht der einzige tideunabhängige Hafen in ganz Diani vor einer verfallenen Hotelanlage ohne jegliche Infrastruktur.
Der Basenbesitzer zieht wohl mehr Geld raus als es dem Unternehmen guttun kann! Bestes Beispiel: Bisher haben wir überall ein T-Shirt, Aufkleber o.ä. als Souvenir mitnehmen können: Bei DIVING THE CRAB nicht, da der Besitzer wohl nicht in T-Shirts oder Abziehbilder investieren will.
Dafür das man so wenig Support ´von Oben´ erhält, machen die Jungs einen tollen Job!

Als Gesamtergebnis vergebe ich 4 Flossen, da - wie gesagt - die Jungs nix dafür können, was ihr Chef so verbockt und wenn man in Diani tauchen will, man durchaus zu ihnen gehen soll - Ein schlechteres Urteil haben die einfach nicht verdient.