Wir hatten uns kurzfristig entschlossen, dem Weih ...
Wir hatten uns kurzfristig entschlossen, dem Weihnachtstrubel zu entfliehen und eine Woche Urlaub in der Sonne / unter Wasser zu machen. Das einzige noch verfügbare (und zu dieser Jahreszeit bezahlbare) Angebot war Monte del Moro in San Augustin auf Gran Canaria. Bei der Suche nach einer deutschsprachigen Basis sind wir auf Sun-Sub (Playa del Ingles) und die Tauchschule Nautico gestoßen, wobei wir uns aufgrund der deutlich kürzeren Entfernung (knapp 5 Gehminuten) für letztere entschieden haben.
Die IDA (CMAS) Basis liegt auf dem Gelände des IFA Interclub Atlantic. Um dort hin zu gelangen muss man entweder durch die Rezeption des Hotels oder den Lieferanteneingang rechts neben dem Hotel gehen - wobei letzterer meist geschlossen ist. Im wesentlichen besteht die Basis aus einem kleinen Büro, dem Lagerraum für basiseigenes Equipment mit Füllstation und dahinter liegendem Kompressor-Raum, einem Lagerraum für das Equipment der Gäste inklusive Toiletten sowie einem kleinen Spülbecken und einer provisorisch zwischen zwei Palmen angebrachten Stange zum Trocknen des Equipments.
Zur Zeit wird ausschließlich Arinaga betaucht. Die Ausfahrt erfolgt - je nach Anzahl der Tauchgäste - in einem Kleinbus mit Anhänger bzw. einem Kleintransporter. Der Einstieg erfolgt von Land aus. Während dieser bei Niedrigwasser problemlos zu bewältigen ist, stellt er bei Hochwasser gewisse Anforderungen an die Standfestigkeit und körperliche Fitness der Taucher. Dabei leisten die Guides jeweils Hilfestellung zum Ein- und Ausstieg.
Zu beiden Seiten des Einstieges folgt ein bewachsenes Plateau mit anschließender Riffkante. Auf der rechten Seite, die bevorzugt von uns betaucht wurde, befinden sich Höhlen, kleine Überhänge, ein großer Torbogen und ein großer Kamin. Die maximale Tauchtiefe auf dem Riffboden beträgt ca. 25 Meter. In Abhängigkeit vom Wetter und den Gezeiten kann es zu teilweise starker Strömung kommen.
In Arinaga sieht man die auf den Kanaren üblichen Fische, wie Engelhaie, Rochen, Trompetenfische, Barsche, Barrakudas, Makrelen, Thunfische, Mönchsfische, Muränen, Papageienfische, Sepia, Oktopusse, Eidechsenfische, Grundeln, kleine Kugelfische usw. Beeindruckt haben uns insbesondere ein riesiger Schwarm Gelbflossengrunzer, die Vielzahl an Trompetenfischen, ein Seepferdchen sowie der für kanarische Verhältnisse üppige Bewuchs mit Seegras, einer Gorgonie und verschiedenen Annemonen.
Persönlicher (sehr zwiespältiger) Eindruck:
(++) Ganz deutlich positiv hervor zu heben ist das Verhalten von Andy (TL ***) und Matthias (TL *) bei zwei Tauchunfällen von Tauchern anderer Tauchschulen. Im Gegensatz zu den Vertretern der anderen Tauchschulen (allesamt PADI) haben Andi und Matthias schnell, konsequent und kompetent gehandelt. Außerdem war die Tauchschule Nautico die einzige, die eine Notfallausrüstung (1. Hilfe, Sauerstoff, etc.) mit sich führte. Vorbildlich!
(-) Zur Zeit wird die Basis offensichtlich wieder neu aufgebaut. Wir hatten verschiedentlich den Eindruck, dass die Koordination zwischen den Guides und Tauchlehrern noch nicht ganz reibungslos verlief.
(+) Die Guides der Tauchschule Nautico haben am schwierigen Einstieg stets Hilfestellung geleistet. Bei anderen Tauchern konnten wir einige Male beobachten, wie diese am Ein-/Ausstieg teilweise erhebliche Probleme hatten. Ein deutliches Lob und Dankeschön insbesondere an Mara.
(-) Die Homepage der Tauchschule (www.tauchschule-nautico.com) ist nicht verfügbar und eine zuvor per Email gestellte Anfrage wurde nicht beantwortet.
(++) Die Wetter-/Strömungs- Verhältnisse waren teilweise sehr schwierig. Nachdem sich herausstellte, dass die taucherischen Fähigkeiten der Mitglieder eine Gruppe zu schlecht waren, hat Mara einen Tauchgang kurzerhand abgebrochen, auch wenn sich einige Taucher hierüber geärgert haben. Die Gruppe wurde darauf hin aufgeteilt und die schwächeren Taucher individuell von einem Tauchlehrer betreut. Ein deutliches Lob an Mara für diese umsichtige und verantwortungsbewusste Entscheidung. Eine andere Tauchschule (PADI) hat dies leider nicht getan, wodurch es zu einem tragischen Unfall kam: diving is fun --> Überschätzung/Überanstrengung --> Essoufflement --> Panik --> Hochschießen --> Pneumothorax --> ENDE
(-) Auch wenn wir vollständig mit unserem eigenen Equipment getaucht sind, machte ein Teil des Equipments der Tauchschule einen überholungs-/austausch- bedürftigen Eindruck.
(-/+/?) Arinaga ist ein Tauchplatz, welcher leicht in fünf oder mehr Boots-Tauchplätze unterteilt werden könnte. Leider fanden alle Tauchgänge von Land aus statt, was eine gewisse Sportlichkeit von den Tauchern abverlangt und günstige Strömungs-/Wetter- Bedingungen voraussetzt, um bestimmte Plätze zu erreichen. Auf Wünsche andere Plätze anzufahren wurde mit dem Hinweis auf schlechte Sicht- und Strömungs- Verhältnisse keine Rücksicht genommen. Dabei war uns nicht wirklich klar, ob die Begründung der schlechten Verhältnisse nur ein Vorwand war. Schließlich waren die Verhältnisse in Arinaga auch nicht gerade ideal.
Unser Fazit:
Die Tauchschule ist teilweise herausragend (Erfahrung, Sicherheit, Notfallverhalten). Allerdings sollte sie aus unserer Sicht an einigen Stellen (einheitliche Abläufe unabhängig vom Guide oder Tauchlehrer, interne Koordination und Serviceangebot) noch an sich arbeiten, um eine aus unserer Sicht wirklich gute Basis zu werden. Von daher geben wir (ausbaubare) vier Flossen + zwei Extra-Flossen (außer Wertung) für das Notfallverhalten.
Auch wenn wir hiermit off-topic sind, erlaubt uns bitte eine kleine konstruktive Randbemerkung unter dem Eindruck unserer Erlebnisse in Arinaga:
Wir schreiben zu nahezu jeder Basis, die wir besuchen, eine Bewertung, um einerseits potentiellen Kunden der Basis einen Eindruck zu vermitteln, was sie auf einer Basis erwartet und andererseits ein möglichst faires Feedback zu geben, welches der Basis helfen soll, noch besser zu werden.
Da wir umgekehrt die Basenberichte in taucher.net dazu nutzen, um uns gute Basen, die unseren (hohen) Service- und Sicherheitsvorstellungen genügen, herauszusuchen, fänden wir es sehr schön, wenn Punkte wie Planung, Briefing, Buddy Check, Guiding, Erklärung der Rettungskette, Notfallausrüstung, Durchsetzen von Buddy-Teams und Zusammenhalten der Tauchgruppe, Abbruch von Tauchgängen bei widrigen Umständen sowie die Vermeidung unnötiger Risiken noch viel stärker in zukünftige Basenberichte einfließen würden.
In diesem Sinne wünschen wir allen ein frohes 2004 und allzeit gut Luft,
Christof + Gudrun
Einstieg Arinaga bei Niedrigwasser
Eidechsenfisch beim Frühstück
Muräne
Langarmiger Krake
Trompetenfische
Schwarm Gelbflossengrunzer
Sepia
Muschel
Anemone
Scholle
Seepferdchen (leider etwas unscharf)
Gespensterkrabbe
Garnele
Zackenbarsch
Spitzkopf-Kugelfisch
Die IDA (CMAS) Basis liegt auf dem Gelände des IFA Interclub Atlantic. Um dort hin zu gelangen muss man entweder durch die Rezeption des Hotels oder den Lieferanteneingang rechts neben dem Hotel gehen - wobei letzterer meist geschlossen ist. Im wesentlichen besteht die Basis aus einem kleinen Büro, dem Lagerraum für basiseigenes Equipment mit Füllstation und dahinter liegendem Kompressor-Raum, einem Lagerraum für das Equipment der Gäste inklusive Toiletten sowie einem kleinen Spülbecken und einer provisorisch zwischen zwei Palmen angebrachten Stange zum Trocknen des Equipments.
Zur Zeit wird ausschließlich Arinaga betaucht. Die Ausfahrt erfolgt - je nach Anzahl der Tauchgäste - in einem Kleinbus mit Anhänger bzw. einem Kleintransporter. Der Einstieg erfolgt von Land aus. Während dieser bei Niedrigwasser problemlos zu bewältigen ist, stellt er bei Hochwasser gewisse Anforderungen an die Standfestigkeit und körperliche Fitness der Taucher. Dabei leisten die Guides jeweils Hilfestellung zum Ein- und Ausstieg.
Zu beiden Seiten des Einstieges folgt ein bewachsenes Plateau mit anschließender Riffkante. Auf der rechten Seite, die bevorzugt von uns betaucht wurde, befinden sich Höhlen, kleine Überhänge, ein großer Torbogen und ein großer Kamin. Die maximale Tauchtiefe auf dem Riffboden beträgt ca. 25 Meter. In Abhängigkeit vom Wetter und den Gezeiten kann es zu teilweise starker Strömung kommen.
In Arinaga sieht man die auf den Kanaren üblichen Fische, wie Engelhaie, Rochen, Trompetenfische, Barsche, Barrakudas, Makrelen, Thunfische, Mönchsfische, Muränen, Papageienfische, Sepia, Oktopusse, Eidechsenfische, Grundeln, kleine Kugelfische usw. Beeindruckt haben uns insbesondere ein riesiger Schwarm Gelbflossengrunzer, die Vielzahl an Trompetenfischen, ein Seepferdchen sowie der für kanarische Verhältnisse üppige Bewuchs mit Seegras, einer Gorgonie und verschiedenen Annemonen.
Persönlicher (sehr zwiespältiger) Eindruck:
(++) Ganz deutlich positiv hervor zu heben ist das Verhalten von Andy (TL ***) und Matthias (TL *) bei zwei Tauchunfällen von Tauchern anderer Tauchschulen. Im Gegensatz zu den Vertretern der anderen Tauchschulen (allesamt PADI) haben Andi und Matthias schnell, konsequent und kompetent gehandelt. Außerdem war die Tauchschule Nautico die einzige, die eine Notfallausrüstung (1. Hilfe, Sauerstoff, etc.) mit sich führte. Vorbildlich!
(-) Zur Zeit wird die Basis offensichtlich wieder neu aufgebaut. Wir hatten verschiedentlich den Eindruck, dass die Koordination zwischen den Guides und Tauchlehrern noch nicht ganz reibungslos verlief.
(+) Die Guides der Tauchschule Nautico haben am schwierigen Einstieg stets Hilfestellung geleistet. Bei anderen Tauchern konnten wir einige Male beobachten, wie diese am Ein-/Ausstieg teilweise erhebliche Probleme hatten. Ein deutliches Lob und Dankeschön insbesondere an Mara.
(-) Die Homepage der Tauchschule (www.tauchschule-nautico.com) ist nicht verfügbar und eine zuvor per Email gestellte Anfrage wurde nicht beantwortet.
(++) Die Wetter-/Strömungs- Verhältnisse waren teilweise sehr schwierig. Nachdem sich herausstellte, dass die taucherischen Fähigkeiten der Mitglieder eine Gruppe zu schlecht waren, hat Mara einen Tauchgang kurzerhand abgebrochen, auch wenn sich einige Taucher hierüber geärgert haben. Die Gruppe wurde darauf hin aufgeteilt und die schwächeren Taucher individuell von einem Tauchlehrer betreut. Ein deutliches Lob an Mara für diese umsichtige und verantwortungsbewusste Entscheidung. Eine andere Tauchschule (PADI) hat dies leider nicht getan, wodurch es zu einem tragischen Unfall kam: diving is fun --> Überschätzung/Überanstrengung --> Essoufflement --> Panik --> Hochschießen --> Pneumothorax --> ENDE
(-) Auch wenn wir vollständig mit unserem eigenen Equipment getaucht sind, machte ein Teil des Equipments der Tauchschule einen überholungs-/austausch- bedürftigen Eindruck.
(-/+/?) Arinaga ist ein Tauchplatz, welcher leicht in fünf oder mehr Boots-Tauchplätze unterteilt werden könnte. Leider fanden alle Tauchgänge von Land aus statt, was eine gewisse Sportlichkeit von den Tauchern abverlangt und günstige Strömungs-/Wetter- Bedingungen voraussetzt, um bestimmte Plätze zu erreichen. Auf Wünsche andere Plätze anzufahren wurde mit dem Hinweis auf schlechte Sicht- und Strömungs- Verhältnisse keine Rücksicht genommen. Dabei war uns nicht wirklich klar, ob die Begründung der schlechten Verhältnisse nur ein Vorwand war. Schließlich waren die Verhältnisse in Arinaga auch nicht gerade ideal.
Unser Fazit:
Die Tauchschule ist teilweise herausragend (Erfahrung, Sicherheit, Notfallverhalten). Allerdings sollte sie aus unserer Sicht an einigen Stellen (einheitliche Abläufe unabhängig vom Guide oder Tauchlehrer, interne Koordination und Serviceangebot) noch an sich arbeiten, um eine aus unserer Sicht wirklich gute Basis zu werden. Von daher geben wir (ausbaubare) vier Flossen + zwei Extra-Flossen (außer Wertung) für das Notfallverhalten.
Auch wenn wir hiermit off-topic sind, erlaubt uns bitte eine kleine konstruktive Randbemerkung unter dem Eindruck unserer Erlebnisse in Arinaga:
Wir schreiben zu nahezu jeder Basis, die wir besuchen, eine Bewertung, um einerseits potentiellen Kunden der Basis einen Eindruck zu vermitteln, was sie auf einer Basis erwartet und andererseits ein möglichst faires Feedback zu geben, welches der Basis helfen soll, noch besser zu werden.
Da wir umgekehrt die Basenberichte in taucher.net dazu nutzen, um uns gute Basen, die unseren (hohen) Service- und Sicherheitsvorstellungen genügen, herauszusuchen, fänden wir es sehr schön, wenn Punkte wie Planung, Briefing, Buddy Check, Guiding, Erklärung der Rettungskette, Notfallausrüstung, Durchsetzen von Buddy-Teams und Zusammenhalten der Tauchgruppe, Abbruch von Tauchgängen bei widrigen Umständen sowie die Vermeidung unnötiger Risiken noch viel stärker in zukünftige Basenberichte einfließen würden.
In diesem Sinne wünschen wir allen ein frohes 2004 und allzeit gut Luft,
Christof + Gudrun
Einstieg Arinaga bei Niedrigwasser
Eidechsenfisch beim Frühstück
Muräne
Langarmiger Krake
Trompetenfische
Schwarm Gelbflossengrunzer
Sepia
Muschel
Anemone
Scholle
Seepferdchen (leider etwas unscharf)
Gespensterkrabbe
Garnele
Zackenbarsch
Spitzkopf-Kugelfisch
Du kannst deinen Urlaub direkt bei dieser Tauchbasis buchen